Okular für max. Vergrößerung am Vixen SD81S

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Matthias_Becker

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Hallo!

Am Vixen SD81S (81/625) F/7,7 habe ich u.a. folgende Okulare im Einsatz:

TeleVue Delite 7 mm, 89x, AP 0,9 mm
TeleVue Delite 5 mm, 125x, AP 0,6 mm

Ich möchte noch ein Okular für maximale Vergrößerung anschaffen, um bei Mond, Doppelsternen und Planeten (Jupitermonde/Schattenwürfe) ans Limit gehen zu können, entsprechendes Seeing vorausgesetzt. Ich beobachte ohne Brille.
Was ist eure Meinung:

4 mm Okular (156x, AP 0,5 mm), z.B. Delite 4 mm
ODER
3,5 mm Okular (179x, AP<0.5 mm), z.B. Vixen SSW 3,5 mm
ODER
5 mm Okular ersetzen durch 4,5 mm (139x, AP 0,6 mm), z.B. Delos 4,5 mm

Für Meinungen, Vorschläge und Anregungen wäre ich dankbar!

CS
Matthias
 
Hi
mit 0,6 AP bist Du normal gut am Limit. Ja, ich weiß, das Bild ist immer noch knackscharf. So ist es bei meinem 80/555 auch, selbst dann wenn ich das 2,5mm Nagler.....
Du siehst alles was da ist, Details gewinnst Du m.E. darüber nicht mehr. Wenn es rein der größere Anblick ist, den Du haben magst, weil dann die Erkennung mancher Details nicht mehr so anstrengend ist, weil sie weniger erarbeitet werden müssen, dann scheidet Option 3 aus.
Ob 4 oder 3,5 mm ist von hier aus nicht wirklich seriös zu beantworten, weil dort m.E. auch viel Geschmackssache ist.
Für solch eine Fragestellung finde ich ein Zoom ggf in Kombination mit einer Barlow nett. Für einen kürzeren Mond- oder Planetencheck mit kleinen Apos verwende ich ein 24-8 Meade-Zoom in Kombination mit der Baader 2,25 fach Barlow in 1,25 oder der 2" 2x ED Barlow.
Vllt eine Lösung die auch für Dich in Frage kommt.
CS
 
Hallo Matthias , ich bin im Besitz eines Vixen ED 81s und bin jedesmal aufs neue erstaunt darüber wieviel Vergrösserung diese Spitzenoptik verträgt . Das theoretische Limit (0,5mm Ap) lässt sich problemlos auch in der Praxis mit hervorragenden Ergebnissen am Planeten bewerkstelligen. Und darüber hinaus , ich hatte selbst mit einem 3,5mm Okular noch hervorragende Ergebnisse . Ich würde das 5mm gegen ein 4 oder 3,5mm Okular tauschen . Ein 4,5 mm Okular ist nicht nötig , Gruss *entfernt*
 
Ich quäle meine beiden Borg 71FL auch ab und zu auf 0,44mm AP. Mittel zum Zweck sind dafür die 2,5mm Nagler an den 400mm f/5,6 Röhrchen. Allerdings muss man folgende Einschränkungen bedenken: Beim Monobetrieb habe ich schon deutliche Augeneffekte ('floaters'), die mir die Beobachtung auf Dauer verleiden würden. Stereo rechnet mein Gehirn das dankenswerterweise vollständig raus. Da die Kontraste schon nachlassen, hilft die hohe Vergrößerung nur noch an wenigen Objekten. Genaugenommen kann man es auf Mond und Doppelsterne beschränken, und beim Mond auch nur die Strukturen am Terminator. Am Jupiter z.B. hilft mir die höhere Vergrößerung dann nicht mehr, auch nicht beidäugig, obwohl da Kontraste generell etwas besser wahrnehmbar zu sein scheinen als einäugig.

Insofern würde ich entweder nicht ganz so aggressiv herangehen und eher bei 0,5mm+ bleiben oder über ein Zoom wie das Nagler 3-6mm nachdenken. Da kann man den optimalen Bereich einfach aussuchen, auch wenn das 3mm Ende massiv übervergrößert. Wobei das auch wieder vom bevorzugten Beobachtungsobjekt abhängt. An Doppelsternen ist die Größe des Gesichtsfeldes ziemlich egal, dafür kann man die Beugungsringe schön vergrößern. Am Mond gilt: je größer das Gesichtsfeld, desto besser. Also für den Mond vielleicht maximal ein 3,7mm Ethos (oder allgemein ein ~4mm Weitwinkel) und für Doppelsterne das Zoom.

Vom Delite 3mm war ich bisher noch nicht völlig überzeugt. Es bildet zwar sehr gut ab, kann sich aber nicht deutlich vom Nagler 2,5mm oder dem Siebert 3,4mm absetzen (auch wenn der Vergleich natürlich wegen der Brennweitenunterschiede nicht sonderlich aussagekräftig ist). Scheinbar sind gute aktuelle Weitwinkel-Okulare den Planetenspezialisten nicht mehr zwangsläufig haushoch unterlegen. Sven Wienstein hat das bei seinem Vergleich vom Vixen 3,4mm HR mit dem Pentax 3,5mm XW auch ähnlich gesehen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Matthias,

auf der Suche nach Planetenokularen im Brennweitenbereich 5mm hatte ich zuerst die TV Delite Serie im Sinn. Per Zufall wurde dann im Biete-Board ein TV Nagler Zoom 3-6mm angeboten. Obwohl ich bei Zoom-Okularen skeptisch bin, habe ich zugeschlagen. Immerhin ist ein TV und erwarte da etwas Gutes.

Ich habe die Entscheidung nicht bereut. Ein tolles Okular für die Beobachtung an der Auflösungsgrenze. Das scheinbare Feld ist bei allen Zoom-Stellungen gleich. Das Feld entspricht zwar "nur" einem Plössl, aber mehr braucht man nicht für diese Art der Beobachtung. Bei den Stellungen 3, 4, 5, 6mm rastet das Zoom leicht ein, Zwischenstellungen sind möglich. Nachfokussieren muss man nicht.

Das Nagler Zoom würde an deinem Teleskop den Bereich etwa 0.4mm bis 0.8mm AP abdecken. Die Vergrößerung kannst du schnell und während du am Okular bleibst den Seeing-Bedingungen anpassen. Kein Okularwechel ist mehr nötig, sehr komfortabel.

An deiner Stelle:
Behalte das 7mm Delite also Untergrenze für DeepSky, oder für Mond und Planeten/Planetenmonde als Übersicht.
Verkaufe das 5mm Delite und besorge dir das Nagler-Zoom. Das dann einzig nötige Okular für die Detailbeobachtung.

Viele Grüße
Andreas
 
Nagler Zoom 3 bis 6 mm kommt allerdings nur in Frage wenn man bereit ist einige negative Dinge dieses Okulares in Kauf zu nehmen. Ich weiss nicht auf welcher Montierung Dein SD81s installiert ist. Bei motorischer Nachführung ist das enge Gesichtsfeld sicherlich akzeptabel , bei manueller dagegen nicht . Desweiteren führt der kurze Augenabstand des Nagler Zoom häufig zum Beschlagen der Augenlinse was wiederum nicht grade zur Beobachtungsfreude beiträgt . Wimpernkontakt mit der Augenlinse inklusive. Optisch ist das Okular allerdings hervorragend. Ich bin zoommässig beim Baader Zoom Mark 4 gelandet , was sich mit der 2,25 Barlow bis auf 3,5mm Brennweite einrichten lässt . Für mich persönlich das angenehmere Zoom , optisch sehr gut , angenehmer Einblick mit gutem Augenabstand und hervorragende Handhabung , Grüße *entfernt*
 
Hallo Olaf,

der Augenabstand (10mm) ist ein valider Kritikpunkt, wobei mein 3,4mm Siebert mit gleichem Augenabstand bequem zu nutzen ist und ich nicht mit den Wimpern anstoße.

Aber es wäre zu bedenken, dass das Hyperion-Zoom ein echter Brocken ist. Ich war beim Erstkontakt echt erschrocken, weniger über das Gewicht, mehr über den Durchmesser.

Ich habe meines zusammen mit dem kleinen Baader-Amici an ein 80/400er Vixen als Spektiversatz gebaut, das geht gerade noch. Mit der Barlow wäre es noch deutlich hecklastiger.

Ich finde das Hyperion Zoom optisch OK, aber nicht perfekt und am langen Ende sehr tunnelig. Die Idee, für einen besseren Überblick rauszuzoomen wird damit etwas konterkariert. Wobei der Zoombereich ja deutlich größer ist als beim Nagler Zoom (mit Barlow 3,6-10,7mm).

Viele Grüße
Sebastian
 
Wenn es rein der größere Anblick ist, den Du haben magst, weil dann die Erkennung mancher Details nicht mehr so anstrengend ist,...

Hi,
ja genau. Ich denke, dass ich z.B. beim Schattendurchgang von Io und bei engen Doppelsternen so noch einen kleinen Vorteil rauskitzeln kann.
An eine Zoom Lösung hatte ich noch gar nicht gedacht...guter Punkt!
Gruß
Matthias
 
Hallo Matthias , ich bin im Besitz eines Vixen ED 81s und bin jedesmal aufs neue erstaunt darüber wieviel Vergrösserung diese Spitzenoptik verträgt.
...

Ich würde das 5mm gegen ein 4 oder 3,5mm Okular tauschen . Ein 4,5 mm Okular ist nicht nötig , Gruss Olaf

Olaf,
absolut richtig! Ich habe schon durch viele Teleskope geschaut aber was ein kompakter 80er Apo leistet ist immer wieder beindruckende!(y)
5 gegen 4 oder 3,5. Danke für deinen Tipp!
Gruß
Matthias
 
Hallo Sebastian!
Danke für deine ausführliche Antwort!!

Insofern würde ich entweder nicht ganz so aggressiv herangehen und eher bei 0,5mm+
...

Da bestätigst du meine Befürchtungen...

4 mm WW, max. 3,7 Ethos also.
Ich stimme dir übrigens vollumfänglich zu, dass die modernen 100 Grad Okulare auch für die Planetenbeobachtung top sind!
Ich liebe das 9 mm ES 100 Grad am Mewlon!
(ob ich allerdings die Anschaffung eines Ethos durchs Oberhaus kriege, steht aber auf einem anderen Blatt...:unsure:;))
Gruß
Matthias
 
Das Nagler Zoom würde an deinem Teleskop den Bereich etwa 0.4mm bis 0.8mm AP abdecken.
Andreas,
in der Tat würde das perfekt passen.
Aber:
Ich kenne das Nagler Zoom. Die optische Performance ist sehr gut aber der Augenabstand ist kritisch. So ab ca. 13-14 mm ist das aus meiner Sicht ne andere Welt. Kommt also für mich nicht in Frage.
Gruß
Matthias
 
Ich weiss nicht auf welcher Montierung Dein SD81s installiert ist. Bei motorischer Nachführung ist das enge Gesichtsfeld sicherlich akzeptabel , bei manueller dagegen nicht

Ich nutze eine EQ5 mit Nachführung aber eben auch sehr oft eine einfache azimutale Montierung (Giro Mini). Das Set Up ist einfach schneller am Start. Daher wäre ein WW Okular zweifellos zu bevorzugen.
 
Hallo Matthias, ich nutze meinen ED 81s ebenfalls fast ausschließlich auf einer einfachen azimutalen Montierung , ist leicht und schnell aufgebaut. Der Hinweis auf das Baader Zoom war keine eigentliche Kaufempfehlung von mir , nur meine Meinung zum Thema Zoomokulare . Die Auswahl an hochwertigen 4mm WW Okularen ist ja nun auch nicht so riesig , bei 3,5mm sieht es schon etwas besser aus , aber Ap mäßig manchmal etwas zuviel des Guten . 3,7 Ethos als guter Gebrauchtkauf sicher eine Option, findet man auch öfter mal zum Verkauf stehend . Ist aber ellenlang das Teil . Aber optisch sicher ein Wow Okular, obwohl ich selbst keine Erfahrung damit habe , Gruss *entfernt*
 
Hallo Matthias,

gut, dass du das Nagler Zoom schon probiert hast. Wenn es dir nicht zusagt, dann ist es eben so. Ganz wichtig ist, selbst zu testen, das Subjektive kann dir keiner abnehmen.

Wenn du mit den Delite gut klar kommst, dann einfach dabei bleiben. Das 4mm mit AP 0.5mm wäre für die besonders guten Bedingungen, wenn das 5mm noch nicht ausgereizt ist.

Ob ein Okular unter 4mm noch sinnvoll eingesetzt werden kann ist fraglich. Bei 80mm Öffnung könnte das durchaus sein. Wahrscheinlich bleibt es dir nicht erspart, das selbst zu testen. Das 3.7mm Ethos wäre ein guter Kandidat, oder das 3.5mm Delos, oder das 3.5mm Nagler. Das Nagler hätte die gleiche Fokuslage und vergleichbare Größe und Gewicht wie deine beiden Delite.

Noch ein Punkt, der bei der Entscheidung helfen könnte: Hast du weitere Teleskope? Falls ja, welches Okular könntest du sonst am ehesten brauchen?

Viele Grüße
Andreas
 
Wäre auch eine gute Alternative, zumal Du bereits ein 7er Delite besitzt . Einfach das das 5er Delite gegen ein 4er Delite tauschen . Dann hast Du Dein Maximum ohne Dein Apo zu überziehen und kaufst etwas vertrautes ohne zu experimentieren, Gruss *entfernt*
 
Wenn du mit den Delite gut klar kommst, dann einfach dabei bleiben. Das 4mm mit AP 0.5mm wäre für die besonders guten Bedingungen, wenn das 5mm noch nicht ausgereizt ist.

Hallo Andreas!
Ich denke, dass ist tatsächlich ein vernünftiger Weg. Ob ich dann evtl. auf das 5er ganz verzichten kann/will, wird sich rausstellen.

Ich habe noch ein C6 und ein Mewlon 180...
Das 4er wäre also "nur" für den Refraktor. Aber da ich ihn doch recht häufig nutze, werde ich das mal in Angriff nehmen!

Gruß
Matthias
 
Hallo Matthias,

ich denke, das ist eine gute Entscheidung. Über die Zeit wird es sich herausstellen, ob 5mm oder 4mm, oder doch beide. Das gute an TeleVue ist auch die Wertbeständigkeit, man bekommt die Okulare wieder zu gutem Preis verkauft.

Bei dienen anderern Teleskopen macht 4mm keinen Sinn. Das wäre etwas gewesen für einen f/4 bis f/5 Newton.

Gruß
Andreas
 
Hallo Feunde

Ich würde das 5MM Okular auf jeden Fall behalten und nicht austauschen. Eine Steigerung von 5- auf 4MM hört sich nach wenig an, ist aber faktisch eine Steigerung um satte 20% und damit schon ein recht kräftiger "Schluck aus der Pulle". Eine Lücke zwischen 4- und 7MM währe mir hier schon zu groß.

Gruß Peter
 
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