Okular für Tgesbeobachtung

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harbart

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Hallo zusammen,
ich benötige einen Rat, der etwas außerhalb der üblichen
Himmelsbeobachtung liegt. Weil der Himmel in meiner Umgebung häüfig bedeckt ist, nutze ich die Zeit zur Tierbeobachtung. Zum Einsatz kommen ein 80 ED (720mm Brennweite), ein leichtes Stativ und ein Videoneiger. Es geht sehr gut damit. Nur mit den Okularen habe ich Probleme. Ich benutze das Baader 35 Genuine und das Zeiss 16,7. Höhere Vergrößerungen sind bei Naturbeobachtung nicht sinnvoll. Das Einblickverhalten ist bei Tagesbeobachtung nicht doll. Ich suche deshalb zwei Okulare, die etwa 20- bzw. 40-fache Vergrößerung abdecken bei besonders gutem Einblickverhalten, möglichst verzerrungsfrei und farbtreu abbilden. Hat jemand von Euch Erfahrung oder kann mir einen Tipp geben?
Ulrich
 
Hallo Ulrich,

Du wirst da wenig Chancen haben mit einem anderen Okular. Das Problem bei der Tagbeobachtung ist, dass die Iris Deines Auges recht klein wird, schau mal bei Tage in den Spiegel (bei Lichtverhältnissen wie draußen) und betrachte Deine Irisöffnung. 2mm? 1mm oder weniger?
Das 35mm Okular liefert aber eine Austrittspupille von 4mm (80mm Öffnung durch 20-fache Vergrößerung geteilt), und zusammen mit der Irisgröße bewirkt das, dass man das Auge recht genau positionieren muss, um die richtige Stelle im Strahlenbündel zu erwischen. Das wird mit jedem Okular so sein, wobei Okulare mit guter Augenauflage/Augenmuschel aber die Positionierung rein mechanisch vereinfachen können. Da haben ja Pentax XL und XW einen sehr guten Ruf.

Du hättest aber auch die Möglichkeit, das Teleskop einfach abzublenden. Beim 35mm und 2mm Irisgröße könntest Du das Gerät auf 40mm abblenden, ohne an Auflösung und Bildhelligkeit zu verlieren (weil die Iris nämlich sowieso schon abblendet). Probiere mal aus, ob Du dann leichter das Bild halten kannst.
Für das 17mm müsstest Du die Rechnung entsprechend neu machen, bzw. Du müsstest eben einen sinnvollen Mittelwert für beide Okulare finden.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Ulrich,

der bequeme Augenabstand für die Nachtbeobachtung und die große AP werden am Tage problematisch.
Zusätzlich zu dem was Sven gesagt hat, kannst Du auch versuchen, Dir für die Tagesbeobachtung mit Deinen Okularen mit aufgesteckten Pappröhren eine Augenauflage am Okular zu schaffen damit Du die Position besser halten kannst.
Hast Du mit den Pappröhren die richtige Länge und Größe ermittelt und funktioniert das zufriedenstellend, kannst Du Dir dann Gedanken machen, ob und wie Du Dir solche Aufsteckhülsen z.B. aus Metall oder Kunststoff herstellen kannst, drehen lässt pp.

Gruß und CS
*entfernt*
 
Hallo Sven und Günther,
vielen Dank für Eure ausführliche Antwort.
So ganz kann ich Euren Argumenten nicht folgen.
Ich habe ein 10x50 Leica-Fernglas mit 5 mm Austrittspupille
und ich kann bequem Tagesbeobachtungen machen, selbst wenn
ich nur mit einem Auge durchschaue, was ja der Teleskop-
beobachtung entspricht: randscharf und farbrein. So etwas
wollte ich eigentlich auch mit dem Teleskop erreichen - oder
sehe ich das falsch?
Ulrich
 
Hallo Ulrich,

wenn beim Feldstecher die Okulare und deren Augenauflage mechanisch "passen", dann hast Du aus diesem Grunde schon keine Probleme. Allerdings spielt auch eine Rolle, wie groß das scheinbare Gesichtsfeld ist. Je kleiner, desto einfacher.
Wie gesagt, das ist kein Problem von Teleskop und Okular (obwohl manche Okulartypen da schon Vorteile zu haben scheinen), sondern ein Problem der Positionierung des Auges.
Beim Feldstecher kommt übrigens hinzu, dass man den Augapfel ruhig hält und den Feldstecher schwenkt, so dass man stets auf die Bildmitte schaut. Beim Teleskop ist das nicht so und die Rollbewegungen des Auges verändern die Irisposition. Wer das nicht intuitiv durch Kopfbewegungen ausgleicht (was je nach Augenmuschel auch nicht so gut passt), bekommt mehr Probleme mit dem "unruhigen Einblick".

Clear Skies
Sven
 
Ist das Zeiss-Okular ein Diascope? Dann dürfte es schwer sein, eins zu finden, das noch besser abbildet bei höherem Komfort.
Das ist ja zudem auch für Tagesbeobachtung konzipiert.
 
Hallo Ulrich,

warum nimmst Du nicht das Zeiss Vario Zoom Okular.

siehe: http://www.ma-astro.com/bock/item.php5?lang=de&id=858&PHPSESSID=2b26d0325c0c947b286c7bf92e9b9749

Ich nutze es sowohl des Nachts am TMB 115/f7 und am TAK FS60C und auch am Tage. Die Augenmuschel des Vario-Zooms läßt sich sehr gut in der Höhe einstellen und Du kannst dich bzgl. der Vergrößerung langsam an das Maximum rantasten (am ED sind das 30- bis 90-fache Vergrößerung). Über die Farbkorrektur am Tage gibt es nichts negatives zu berichten und das Gesichtsfeld ist ebenfalls von Seiten der Konstruktion bei hohen Vergrößerungen stark eingeschränkt. Kaufe das Vario gleich mit dem 2" Anschluß für das Bajonett, so bist Du für die Zukunft gerüstet.

Hoffentlich bald CS und Grüsse von

Paul Deister
 
Hallo zusammen,
mein Zeiss-Okular ist das Diaskop-Okular und ich bin deshalb sauer, weil das Einblickverhalten am Tage
spürbar schlechter ist als nachts, ich hatte das nicht erwartet. Dies ist keine Marotte von mir,
auch meine Mitbeobachter haben das festgestellt. Aber wenn das so ist, dann werde ich mich wohl damit abfinden müssen.
Den Tipp für ein Zoom-Okular werde ich verfolgen.
Euch vielen Dank
Ulrich
 
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