Okulare 0,96 oder 1,25 für Vixen Cygnus 60L aus den 80ern

Wombat1964

Aktives Mitglied
Ich restauriere meinen Vixen Cygnus 60L aus den 80ern, den ich im Komet Halley-Fieber mir von meinen Eltern zum Geburtstag schenken liess. Restaurieren ist eigentlich zuviel gesagt, denn der Refraktor ist noch in gutem Zustand trotz unzähliger eifriger Beobachtungs-Abende.

Damals dabei waren 8mm und 18 mm Okulare. Ein H-M 12,5 habe ich mir noch bei der Bochumer Herbsttagung Mitte der 80iger dazu gekauft. Natürlich alles 0,96'' Okulare, welche heute sehr mitgenommen sind.

Wie kann man die alten Winzlinge den reinigen von all der Schmiere und Staub, die mittlerweile drauf sind. Die "Glasflächen sind ja winzig klein...

Was soll ich sonst tun? Mir neue "kleine" Okulare kaufen? Gibts die noch mit etwas Qualität und nicht nur auf Ebay als Billigteile?

Oder einen Adapter auf 1,25'' kaufen und die passenden Okulare von meinen neueren Teleskopen nutzen? Welche Nachteile hat ein Adapter? Offenbar benötigt man 3cm "negativen Weg" um die Adapter-Länge auszugleichen. Ob ich die bei Einsatz eines Zenitprismas habe, bin ich mir nicht ganz so sicher....

Viele Grüße und danke für Tipps.

Guido
 
Déjà-vu: 0,96" Okulare kaufen oder Adapter auf 1,25"?

Von Adaptern ist abzuraten, weil deren geringe Öffnung dann die größeren Okulare beschneidet.

Funktionell wäre die Umrüstung auf einen normalen 1,25" OAZ besser, würde aber einigen mechanischen Aufwand erfordern, der sich kaum rechnet.

Meine Empfehlung: lass den Oldtimer so wie er ist und schaff Dir was neues an ...
 
Hi!

Ich wusste doch, dass ich dazu was gelesen hatte:
In einer der Rezension zu dem Okular wird beschrieben, wie die Steckhülse der Baader Classic Orthos durch einen Adapter von TS mit 0,96" ersetzt wird.
Die Orthos sollten auch in einem Brennweitenbereich liegen, bei dem 0,96" nicht stört. Langbrennweitige Okulare sind natürlich nichts (außer für mehr Austrittspupille). Gerade, wenn sie auch zu deinen vorhandenen Okularen passen (oder die die selben Gewinde haben) wäre das wohl eine Option.

Beste Grüße,
Alex
 
Hallo Guido,

die optischen Flächen kann man sehr gut mit Isopropanol reinigen um Fettrückstände zu entfernen. Nachträglich würde ich mit destilliertem Wasser arbeiten um alle Rückstände zu entfernen. Es gibt spezielle Reinigungsstäbchen zur Reinigung von CCD-Sensoren, die kannst Du mit ISO und destilliertem Wasser tränken um an die kleinen Glasflächen zu kommen.

Auf 1,25"-Okulare zu wechseln ist natürlich auch eine Option. Viele ältere Refraktoren haben am Okularauszug ein 36,4mm-Gewinde. Das müßte beim Vixen Cynus 60L eigentlich so sein.
Hierzu gibt es bei den gängigen Händler immernoch passende Okularhülsen zu kaufen. Das ist auf jeden Fall besser als eine 0,96" auf 1,25" Adapterhülse zu verwenden.

Viele Grüße
Sven
 
Hallo Guido,

leider hat der Cygnus 60L (ich habe selbst einen in meiner Klassiker Sammlung) keinen Auszug mit dem 36,4mm Gewinde. Sein Auszugsrohr ist enger. Bei meinem komme ich mit dem 0,96'' Zenitprisma und dem 1,25'' Adapter mit den meisten Okularen in den Fokus. Neben einer Reinigung deiner alten Okulare käme auch die Anschaffung von 1 - 2 neuen in Frage. Es gab durchaus gute Exemplare wie z.B. die Okulare von Zeiss (Brennweiten ab 25 mm abwärts), ein 18mm Celestron aus den 1970ern und einige Kellner (wurden in den 70ern als Verbesserung zu den "Kaufhaus Teleskopen" angeboten. Ich habe auch ein ca 20mm Okular in einer 0,96'' Hülse, das ursprünglich in einem russischen Spektiv verbaut war und sehr nette Bilder gibt.
Bei dem Adapter musst du bei längeren Okularbrennweiten (über 20mm) und weitwinkligen Okularen mit Vignettierung am Rand rechnen; unter 20mm werden gute 0,96'' Okulare keinen wesentlichen Nachteil beim Gesichtsfeld haben. Ein Teil der schlechten Billigokulare (der Ramsch der auch heute noch oft mitgeliefert wird) hat ein erschreckend kleines Gesichtsfeld um die Fehler nicht gar zu deutlich sichtbar zu machen.

Man kann mit den alten Brötchen viel Freude haben! Das wünsche ich auch dir.

CS Gerhard (Sterngucker Frankenberg)
 
Hallo Guido,

ich würde es bei dem Imperial 0,965" belassen.
Hin und wieder findet man ein gutes und noch bezahlbares CZJ Abbe Ortho, oder die alten Japaner.
Die Leitz Periplan GF benutze ich heute noch, weil die Kontrastleistung ist immer noch überwältigend,
Leitz Periplan GF.jpg


und es ist dazu noch das GF 16x gekommen.

Liebe Grüße,
Jiri
 
Hallo Guido,

als Nostalgie-Fan würde ich den 0,96"-OAZ lassen und für das schöne Teleskop etwas bessere, zur damaligen Zeit passende 0,96"-Okulare verwenden. Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es immer wieder solche Okulare, z.B. das Vixen Kellner 20mm oder die Vixen Orthos 9mm und 5mm. Vor allem das K.20mm fand ich gar nicht schlecht:
Vixen_K20_a.jpg Vixen_Or5.jpg
Einen erheblichen abbildungsmäßigen Sprung wären z.B. die 0,96"-Orthos von Carl Zeiss Jena. Das 16mm hatte ich lange an meinem Telementor, ein tolles Okular:
Zeiss_ortho16mm_a.jpg

salü, volker.
 
...sorry Leute, wenn ich gewusst hätte, dass diese Okulare jetzt zu solchen Preisen angeboten werden, hätte ich das natürlich nicht empfohlen. Die anderen Brennweiten waren ja damals schon deutlich teurer als das 16mm, aber 700 Euro, hmm, echt krass...

mea culpa, volker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den CZJ Abbe Orthos hängt es sehr vom Zustand und "Hype" ab, ich habe auch Preise oberhalb von 1.100 EUR gesehen.
Mit Glück bekommt man ein f=16 in brauchbaremn Zustand für weniger als 100 EUR.

Ich bin kein Vixen Fan und von den alten Vixen Orthos und Kellners halte ich viel zu wenig.
Wenn man schon unbedingt einen Kellner haben will, dann ich war mit dem CZJ A 12,5x Kellner zufrieden, es hat vor vielen Jahren die Kondensationen in der M82 Galaxie durch einen kleinen Refraktor sehr gut gezeigt, und die Strukturen in dem M42 Orionnebel waren atemberaubend. Die CZJ Kellner Okulare Serie A bekommt man schon für etwa 20 EUR.

Der Vorteil von Leitz Periplan GF ist die CVD Korrektur, die zumindest etwas die chromatische Aberration an meinem 6" F/5 Achro kompensiert. Die Cassini Teilung am Saturn wird auch bei 75x durch das Leitz Periplan GF 25x messerscharf und kohleschwarz.

Mag sein, dass ich altmodisch bin, in der Astronomie bin ich seit 60 Jahren und die Mikroskopie ist mein anderes Hobby.

LG,
Jiri
 
Moin zusammen!

Zeiss is nice, but twice the price... - das war schon immer so. Irgendwo bezahlt man den Namen mit. Wir sollten uns mit den Zeiss-Mondpreisen hier nicht weiter aufhalten, denn unser Fragesteller kann ja selbst in der Bucht schauen, was preislich Sache ist. Man muß nur die Verhältnisse im Auge behalten: Der Vixen Cygnus ist mit seinen schwarzen Plastik-Anbauteilen eher als Billigmodell von Vixen zu bezeichnen. Das Modell wurde eben mal schnell zum Halley-Hype Mitte der 1980er rausgehauen (wahrscheinlich auch noch mit Vixen-Bonus im Preis).

Aber das nur am Rande.
Ich hätte noch zwei Vorschläge zur Okular-Problematik. Man beschaffe sich in der Bucht günstige Mikroskop-Okulare. Die gibt es weitwinklig, extra für Brillenträger und natürlich auch von Leitz oder Zeiss, wenn es unbedingt sein muß. Nur hier sind die Preise wesentlich noderater als bei den Varianten für die Teleskope. Das Mikroskop-Steckmaß ist 23,2 mm - man kann das mit einer Lage Veloursfolie zwischen Okular und ZP ausgleichen. Für meinen japanischen Tasco 60/700 mm (ebenfalls 1980er Jahre) habe ich das so gemacht. Die neuen Okulare haben den wesentlich besseren Einblick als die üblichen Beilage-Okulare.
Zweite Möglichkeit wäre der Einsatz eines sogen. "Hybrid-Zenitspiegels", fernrohrseitig 24,5 mm Steck, okularseitig 1,25" Steckmaß.

Wenn man einen gradsichtigen Adapter 0,9652"/1,25" einsetzt, sollte man neben dem zusätzlichen Auszugsweg auch den max. Durchlaß von ca. 23 mm beachten. Bis zu einem 20-mm-Plössl in 1,25" Steck fällt die Randvignettierung noch nicht groß auf, bei längeren Brennweiten und größeren Feldern dann aber schon.
Ich hatte vor ca. 20 Jahren bereits die originale Steckhülse des 20er TS-SPL gegen die 0,965"-Einschraublösung ausgetauscht. Das bringt schon etwas, wenn man vorher nur die engen GF der billigen Beilage-Okulare kannte.
 
Hallo Guido,

ich würde den Okularauszug ersetzen - habe ich an meinem alten Tasco 76/1200mm Refraktor auch getan, ohne ihn jedoch dabei zu beschädigen. Den alten Okularauszug habe ich aufbewahrt, man kann den Originalzustand somit innerhalb von 2 Minuten wieder herstellen, sollte dies notwendig sein.

Die Frage ist halt, ob Beobachtung oder Sammlerleidenschaft dein Ding ist. Zum Beobachten sind moderne Okulare unverzichtbar, die alten Okulare gehören in den Sammelschrank.

Grüße, Gerd
 
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Der Link geht nicht...
 
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Merkwürdig, bei mir geht er sowohl am PC als auch am Handy.
Bitte suche auf Ali-Express oder per Google Suche nach "SO 60mm Kaliber Teleskop Fokus Adapter Hohe Qualität 1,25 "Interface ABS"
Das ist ein Auszug um Rund 20 Euro von Ali-Express für 60mm Refraktoren der überraschend stabil ist.

Sicher nicht die hochwertigste, aber eine recht einfach Lösung.

Mario
 
Irgendwie faszinierend, die immer gleichen Zutaten aller Billigteleskope einzeln ohne Label zu sehen, vermutlich von dem Hersteller produziert, der das schon immer machte. Immerhin sorgt das dafür, dass ich bei bisherigen Umrüstungen nicht mal neue Schraubenlöcher brauchte. :)

Es gibt den OAZ auch mit etwas kürzerem Rohr:


Verrückt, dass man für einen kleinen Aufpreis gleich ein 300/70 Teleskop zum OAZ dazu bekommt. Die Gewinnspannen müssen nahe der Quelle gigantisch sein.

Michael
 
Hallo Guido,

es müssen ja nicht immer gleich die Orthos von Carl Zeiss Jena sein. Die Huygens sind auch gut und hin und wieder zu verträglichen Preisen zu bekommen.
Die Linsen deiner Originalokulare lassen sich mit Isopropyl-Alkohol oder einem der vom Fachhandel angeboteten Optikreinigungsmittel und Q-Tipps reinigen.
Dann gibt es gebraucht noch die 24,5 mm Okulare von der schweizerischen Firma Spectros. Das sind Plössl mit einer Abbildung nahe an Orthos.

Gruß Michael
 
Eine Warnung: Ich habe mir von TS das Hybrid-Amici-Prisma gekauft mit dem 0,96'' Ansatz für 1,25'' Okulare. Resultat: Keine Chance, beim Cygnus 60L mit einem normalen Vixen 20mm oder 10mm in den Fokus zu kommen. Auch nicht mit einem Orion 25er oder einem Meade 26er.... Der Fokus ist zu lang und der Okulartrieb ist vorn am Anschlag. Alles was weiter ist als 100 Meter wird nicht mehr scharf.

Ich überlege mir, bei einem Routinier mit Drehmaschine die 1,25'' Verdickung abdrehen zu lassen und zusätzlich am anderen Ende okularseitig den dicken Ring abzuschneiden und 8mm tiefer eine Bohrung mit Gewinde für die Okularschraube anzubringen. Dann müsste der Fokus passen. 1-2 cm fehlen.

Ich befürchte daher auch, dass auch ein langes Zeiss Ortho nicht mehr mit dem originalen Zenitprisma im Fokus ist. Habe mir günstig ein Zeiss 16er-H gekauft und werde das mal ausprobieren.... Die originalen Okulare sind aber auch nach der Reinigung noch ganz ok.

Danke für Eure Tipps!

Guido
 
Guten Abend an die Freunde der klassischen Teleskope....
Ich habe inzwischen das 16-H und das 25-H günstig (für ca. jeweils 70,-) in neuwertigem Zustand kaufen können und beobachte nun wieder mit Freude mit meinem alten Vixen-Klassiker. Die CZJ-Huygens-Okulare sind wirklich exzellent für den Preis.... Wenn ich sie mit meinen alten Vixen 8mm und 18mm Huygens vergleiche. Das macht schon Lust auf ein CZJ Ortho-Okular.... aber das wäre doch unvernünftig...
Guido
 
Hallo Guido,

ja auch meine Erfahrung sagt, daß Huygens kein Merkmal für mangelnde Qualität ist – solange die Qualität des Herstellers stimmt!

Ich hatte den Cygnus 60L als mein allererstes "richtiges" Teleskop. Der OAZ war aus Kunststoff und gab eben nur 24.5mm Steckdurchmesser her. Das originale 8mm Okular habe ich nicht mehr, das 18mm schon, aber auch nur aus nostalgischen / Erinnerungsgründen. Aber auch diese Okulare hatten ein sehr scharfes Bild und als 13jähriger habe ich viele Zeichnungen von offenen Sternhaufen damit versucht. Nur war eben das Gesichtsfeld extrem winzig und das ganze Okular bis auf die Steckhülse aus Kunststoff ...

Ich würde aus heutiger Sicht das Teleskop auch original belassen, und eben gute 24.5mm Okulare nutzen. Umbauen mit neuem OAZ bringt ja irgendwie nichts, weil man dann direkt ein anderes (etwas) moderneres Teleskop nehmen kann. Ich persönlich finde viele von den japanischen 24.5mm Okularen sehr gut. Man kriegt sie halt nur sporadisch angeboten, am ehesten noch, wenn man alte Teleskope kauft ... ist mal ein gutes als "Beifang" dabei.

CS
Thomas
 
Hallo Guido,

vielleicht ist das ja auch eine Alternative für dich!

Gruß Günter
 
Hallo Guido,
ich hab auch noch günstig einen VIXEN Cygnus Refraktor gefunden. Sogar mit dem Original Karton u. 1984er Preisliste! der Preis war damals 430 DM.
Ich hab noch 2 ZEISS Okulare , die da auch passen. Noch einen schönen Ostermontag!
Gruß
Michael
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