Okulare 10" f/5 Dobson

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Deepsky40

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Hey Leute,

ich hab mir vor kurzem mein erstes Teleskop bestellt: Ein GSO 10" Dobson Deluxe. Dort sind schon 2 Okulare mitgeliefert: ein 2" 30mm Übersichtsokular und ein 9mm Super Plössl. Ich wollte mir noch ein drittes Okular zulegen. Das sollte für den Anfang denke ich mal reichen?

Nun ist das Angebot an möglichen Okularen sehr groß und ich kann mich nicht entscheiden, welches nun am ehesten in Frage kommen würde...
Mein Budget liegt bei +-100€ und ich komme aus Düsseldorf, also sehr lichtverschmutzt, denke das hat auch Einfluss auf die Okularwahl. Habe da an ein 5-6mm oder ein 13-14mm gedacht. Bin aber nicht wirklich sicher.
Würde mich über einige Ratschläge freuen.

Grüße

Sascha
 
Hallo Sascha,

das hängt natürlich auch davon ab, was Du damit eher beobachten möchtest. Planeten und Mond brauchen eher mehr Brennweite, also wäre Deine Idee mit 5-6mm sinnvoll. Allerdings ist die Lücke zwischen 30mm und 9mm sehr groß, da könnte noch ein Okular zwischen 15-18mm von Vorteil sein.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

danke für die zügige Antwort! Soweit ich mich richtig informiert habe fordern Okulare mit 5-6mm ein ziemlich gutes Seeing und das ist ja eher selten der Fall in dem Bereich wo ich wohne? Deswegen weiss ich nicht, ob sich da eine Investition lohnt. Wäre ein Okular von 15-18mm nur für Deepsky brauchbar oder auch für Planeten?
 
Hallo Sascha,

das 9mm ist sehr weit davon entfernt, die Vergrößerungsfähigkeit Deines Geräts auszuschöpfen. Um also die feinsten Details von Mond und Planeten zu sehen, wäre es ratsam, ein Okular mit weniger Brennweite zu verwenden. Für Dein f/5-Teleskop sollte es bis zu einem 3,5mm Okular gehen. Manche Sternfreunde würden vielleicht noch weiter gehen, aber ich denke, das sollte man erst ausreizen, wenn wichtigere "Positionen" besetzt sind. Für den Anfang wäre diesbezüglich auch ein 5mm Okular ganz gut gewählt.

Demgegenüber werden Dir viele Deepsky-Objekte eher mit einem Okular zwischen 17mm und 13mm gut gefallen. Hier gilt es, je nach Lichtverschmutzung die Balance zwischen Himmelshintergrund und Objekt-Helligkeit zu finden. Mehr Vergrößerung dunkelt den Himmelshintergrund ab, und solange Objekte (die dabei auch dunkler werden) erkennbar bleiben, können Sie sich durch unsere Sehphysiologie dann besser abheben. Außerdem ist das 9mm nicht gerade weitwinklig und mit einem 13mm könnte man sich dahingehend auch verbessern.

In beiden Situationen macht es f/5 allerdings schwer, denn bei den kurzen Brennweiten wird das Thema Augenabstand wichtig. Okulare mit gutem Augenabstand sind immer etwas teurer. Bei einem Okular mit mittlerer Brennweite hingegenen macht f/5 es teuer, wenn das Okular weitwinklig mit dennoch guter Randabbildung sein soll.

Ich denke es kann nicht schaden, unter diesen Umständen auch gebrauchte Okulare in Betracht zu ziehen, damit die 100 Euro einzuhalten sind. LVW 13 und LVW 17 könnten in Reichweite sein (brillentauglich) oder auch ein 14mm Speers Waler (eher nicht brillentauglich) müsste interessant sein. Bei den kürzeren Brennweiten kannst Du Dir mal die TMB Planetary und deren Clone (z.B. TS Planetary und alles was dem ähnlich sieht) ansehen. Eine Alternative wäre auch die Kombination einer Baader Q-Turret-Barlow mit dem 9mm Plössl. Diese Barlow kann an einigen Okularen zwei Vergrößerungsfaktoren liefern, nämlich normal 2,25x oder 1,3x wenn der untere Teil der Barlow abgeschraubt wird und ohne innen anzustoßen ins Filtergewinde des 9mm geschraubt werden kann. Das gibt dann effektiv 4mm und ca. 7mm Okularbrennweite.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

danke für die ausführliche Antwort!
Habe mich jetzt etwas umgeschaut: Antares Speers Waler 17mm SWA 1,25" Okular habe das als gebrauchtes gefunden und für 5mm sowas hier? Explore Scientific Okular 62° LER Ar 5,5mm 1,25" Habe gelesen, dass man bei einem Dobson, wenn man ein Okular mit geringer Brennweite kauft, es ein größeres Eigengesichtsfeld habe sollte, damit man bei Planeten nicht so oft nachschubsen muss. Da hat das ES im Gegensatz zum TS Optics HR Planetenokular 5mm 1,25" 4° mehr.
Macht das viel aus oder muss man da nicht so großen Wert drauf legen?
Dafür hat das TS Planetary 3mm mehr Augenabstand. Bin kein Brillenträger und 21 Jahre alt.

Und zu welchem Okular würdet ihr an meiner Stelle als Anfänger tendieren?

Grüße

Sascha
 
Hallo Sascha,

das 17mm Speers lässt bezüglich der Randabbildung bedeutend nach, daher würde ich das für keine gute Idee halten.
Die 62° LER von Explore Scientific sahen allesamt bei f/5 erbärmlich aus.

Was das große Gesichtsfeld angeht: Das bedingt aber, dass die Abbildung auch über das große Feld einwandfrei ist. Das ist bei f/5 selten anzutreffen. Beispielsweise könnte man diesbezüglich an ein 4,8mm Nagler oder ein 4,7mm Meade UWA Serie 4000 (die 4000 ist von Bedeutung) denken, die nur noch gebraucht zu haben sind. Die haben ziemlich knappen Augenabstand und sind mit Brille kaum denkbar, ohne Brille auch wirklich nicht für Jedermann zu gebrauchen. Es sind auch keine designierten Planeten-Okulare, aber die tun's halt bei f/5.
Was in der Preisklasse auch noch gehen könnte: Aus der Meade Serie 5000 gibt es ein 60° "Plössl" mit 5,5mm. Das hat sich bei mir ganz gut benommen. Außerdem trifft man von Baader manchmal Eudiascopic gebraucht an, gibt es in 3,8mm und 5mm Brennweite. Die kann man gebraucht für deutlich unter 100 Euro gut nehmen.

Neu würde ich sagen, dass unter 100 Euro nur zwei Designs in Frage kommen und zwar jenes TMB Planetary was in den TS Planetary HR und zig weiteren umgelabelten Varianten vom selben Chinaband steckt und dann eben die ED-Okulare, in denen auch wieder dieselbe Optik vom selben Band steckt, wie in den Celestron X-Cel (ohne LX und sonstige zusätze). Diese ED-Okulare (Soligor, Seben, AOM,...) sind vom Einblick her unruhig und nicht in allen Brennweiten unproblematisch. Das 3,8mm sollte man nicht ohne weiteres nehmen, das 5,2mm kommt wohl in Frage. Ich würde aber die erstgenannten Planetary egal von wem vorziehen. Meine Tendenz geht aber eher zu einem gebrauchten. Allein schon, weil das zu ähnlichem Preis wieder abzugeben ist, wenn es sich als "nicht Dein Fall" herausstellt.

Clear Skies
Sven
 
PS: Um mal zu erwähnen, was ich ohne Finanzgrenzen an einem f/10 Dobson andenken würde:

Planetenbeobachtung:
- Pentax XW 3,5mm bzw 5mm oder Pentax XL 5,2mm
- TeleVue DeLite 5mm oder 4mm
- Fujiyama Ortho (baugleich Kasai Hc oder University Hd oder Baader Genuine) in Kombination mit einer komakompensierenden Gerd Düring Barlow

Davon ist ein gebrauchtes XL 5,2 am nächsten dran und am seltensten zu bekommen...

Für 13mm mal ähnlich gedacht: Neben dem erwähnten Speers müsste ein gebrauchtes LVW 13mm immer bis 130,- machbar sein. An ein 82° Explore Scientific kann man auch gut denken.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sascha,

wenn es nicht zu teuer werden soll, ich bin mit meinem TS SW15mm (Blaukante) sehr zufrieden. Bei den Okularen mit weniger Brennweite gibt es auch ein 6mm (Goldkante) oder eben ein Planetary, ich würde aber nicht unter 5mm gehen. Das ist bei den häufig eher durchschnittlichen Bedingungen zu selten nutzbar.
Ich habe z.B. ein 8mm Planetary und bin mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden. 8mm wäre aber zu dicht an den 9mm, daher eher auf 5-6mm gehen.

Ich kenne keine hochpreisigen Okulare, richte mich da selbst eher nach dem Preis-Leistungsverhältnis und nehme dafür z.B. die etwas schlechter werdende Abbildung zum Rand hin in Kauf.

Gruß,
Holger
 
Hey Sven und Holger
ich bin jetzt tatsächlich etwas verwirrt. Woran kann ich erkennen, dass zum Beispiel das 62° LER 5,5mm von Explore Scientific schrott ist für f/5, aber ein TS Planetary HR mit 5mm und 58° die bessere Wahl ist? Gibt es da eine Liste oder ein Buch zu oder muss man einfach die Erfahrung damit machen?

EXPLORE SCIENTIFIC 82° AR OKULAR 14MM (1,25") für Teleskop

Baader 13 mm Hyperion Weitwinkel Okular - 68° Gesichtsfeld

Viele von deinen Vorschlägen konnte ich im Web leider nicht zum Verkauf finden. für den Bereich von 13-17mm habe ich mir jetzt die zwei obigen rausgesucht. Pauschal würde ich sagen, dass ES ist besser wegen des größeren Gesichtsfeldes, aber würde das Baader auch taugen? Wenn nein, wie kann ich sowas ohne Erfahrungswerte erkennen?

Baader 5 mm Hyperion Weitwinkel Okular - 68° Gesichtsfeld

TS Optics HR Planetenokular 5mm 1,25"

Teleskop-Express: TS-Optics Ultraweitwinkel Okular 6 mm 1,25" - 66° Gesichtsfeld

Das selbe bei den Okularen mit weniger Brennweite: Ich würde hier schlicht danach entscheiden, welches mir das größte Gesichtsfeld bietet..

Holger, besitzt du auch ein f/5 teleskop? Wohnst du in einem eher sauberen oder eher lichtverschmutzen Gebiet? Resultiert daraus mehr Planeten als Deepskybeobachtungen?


Danke schon mal!

Gruß

Sascha
 
Hallo Sascha,

mit dem 15mm lässt sich übrigens sehr schön der Mond beobachten, egal bei welchem Seeing. Der Augenabstand ist angenehm groß. Wenn Du dann aber bei guten Bedingungen richtig nah ran möchtest führt kein Weg an einem Okular mit kürzerer Brennweite vorbei. Ein einfaches Plössl hat mir in diesem Bereich einen zu geringen Augenabstand und eine winzige Augenlinse.
Das gefällt mir bei meinem Planetary deutlich besser.

Gruß,
Holger
 
Hallo Sascha,

meine Lichtverschmutzung ist mittel. Also weder Land noch Großstadt.
Auf ein paar Grad mehr oder weniger Gesichtsfeld würde ich nicht achten.
Ich hatte bei meiner Wahl ein Preislimit und dann nach Erfahrungsberichten im Internet zu den möglichen Kandidaten gesucht.
Erst hatte ich ein 8" F6 Dobson, inzwischen aber noch zusätzlich einen 12" F5 Dosbon. Aber auch da bin ich mit der Abbildung in Anbetracht des Preises zufrieden.
Außerdem muss ich bei der Beobachtung nicht ins Okular kriechen, das war mir im unteren Brennweitenbereich wichtiger als das Gesichtsfeld. Ich persönlich beobachte damit auch eher Planeten und die sind dann immer noch recht klein, passen also locker ins Zentrum vom Okular.

Gruß,
Holger
 
Hallo Sascha,

nun... das ist eben Werbung: Wenn es nach der Kette aus Hersteller, Händler und Importeur geht, haben alle Okulare die hervorragendsten Eigenschaften und pflegen die Hände schon beim Spülen mit dem Verwöhn-Aroma der zwölf Sonnentomaten.

Wenn man durchschaut, sieht die Welt ganz anders aus. Zumal die Teleskope unterschiedliche Eigenschaften haben und der Mensch unterschiedlichen Geschmack und andere Ansprüche. Da kannst Du entweder eigene Erfahrungen machen oder Du liest Erfahrungsberichte. Wobei ich wenig auf die Textfetzen gebe, die in Bewertungssystemen landen. Mit der Zeit gleichst Du vielleicht ab, wer Erfahrungsberichte schreibt, die Du mit dem gleichen Okular auch selbst nachvollziehen konntest.

Was die Okulare angeht: Was ich vorgeschlagen habe, ist gebraucht wohl nicht umsonst immer nur kurz zu haben *schnapp*! Bei dem was Du rausgesucht hast, gefallen mir am ehesten das ES 82° und das TS Planetary HR.

Clear Skies
Sven
 
Hi Sascha
von den ausgewählten und hier diskutierten Okularen, würde ich Dir am ehesten zum ES 14mm 82° raten.
Ich benutze einige der ES am Binoteleskop, monokular bin ich klar 100° Fan.
Das ES kommt noch recht gut mit f/5 klar, ist vom Einblick her eher nicht schwierig, bietet mit 82 Grad ein schönes Feld und ist gegenüber den Billigokularen ein deutlicher Schritt nach vorn. 14 mm wirst Du oft brauchen können. Es kann durchaus für längere Zeit im Okularkoffer bleiben, bevor der nächste Upgradewunsch kommt.

Zum Thema Einblick und Tests:
Sven hats angedeutet, es wird viel geschrieben, leider auch einiges an Schönschreiberei - und das nicht nur von Händlern. Als erste Orientierung ist dennoch einiges zu gebrauchen, aber am Ende ist es die eigene Erfahrung die das Ganze einordnet. Die bekommst Du durch probieren und testen. Da ist es hilfreich Sternfreunde zu haben, deren Okularkoffer man mal ausprobieren kann.
Es geht aber auch über die Distanz, wenn man einen "Okularbruder" findet. Damit meine ich, jemanden dessen Erfahrungen oder Tests dem entsprechen, wie man das Okular selbst erlebt hat.
Dann kann man sich sogar auf Dinge wie Augenabstandserfahrungen verlassen. Die sind sehr subjektiv und gehen weit über die Frage "Brille oder nicht" hinaus.
CS
 
Vielen Danke für eure Hilfe Jungs!

Habe mir jetzt das 5mm Planetary TS und das 14mm 82° von ES bestellt. Außerdem habe ich erfahren, dass das beim Teleskop beigefügte 9mm PL Schrott ist, daher habe ich 3 nutzbare Okulare in der Abstufung 30mm, 14mm, 5mm. Reicht das für einen Anfänger? Oder sollte ich noch ein Okular zwischen 30mm und 14mm oder zwischen 14mm und 5mm hinzufügen?

Grüße

Sascha
 
Hallo Sascha,

ich wollte, ich hätte, ich könnte... Man kann immer Brennweiten dazwischen fügen. Bei f/5 hast Du locker zwischen 35mm und 3,5mm Spielraum, und das ist problemlos mit noch drei weiteren Okularen aufzufüllen, ohne dass es an Argumenten dafür fehlen würde. Und genau daraus leite ich ab: Guck erst einmal mit den drei Okularen drauf los und entscheide dann, ob Du meinst, es gibt irgendwo eine Lücke. Es ist besser, dass Du selbst empfindest, dass es eine Lücke gibt, anstelle dass ich Dir nun einrede, es wäre eine da...

Clear Skies
sven
 
Hallo Sascha,

aus meiner Sicht wäre noch ein 7-8mm gut, wenn das 9mm weicht. Das wäre eine wichtigere und häufiger nutzbare Brennweite als Dein 5 mm.

Zwischen 30mm und 14mm braucht man eigentlich nicht unbedingt was - das wäre Luxus für später mal, für Sondersituationen, bestimmte Objekte oder Objektpärchen/gruppen.

Mit dem 14er bist Du aber erstmal für das allermeiste bestens gerüstet.

Grüße
Norman
 
Hi Sascha
zwischen 14 und 5 mm ist fraglos eine Lücke.
Stopfen ist sicher sinnvoll, die Optionen dazu sind mannigfaltig.
Das können leicht 2 oder gar 3 Okulare sein.
Da Du jetzt erst mal das ES 14 geordert hast, probiere das erst mal aus.
Wenn es was für Dich ist, dann könntest Du aus der Reihe die Lücke z.B. schließen.
Das 8,8 er und/oder auch das 6,7 er sind dem 14 er sehr ähnlich.
Aber, wie gesagt mach mal erste Erfahrungen, dann weißt Du weiter.
CS
 
Hallo. Ich habe auch Gso 10.
Im Moment habe ich drei Okulare 9mm, 14mm i 30mm.
Die ersten beiden sind Es 100 ° ,30 gso geändert, aber auf Es 30mm 82.
Bis heute habe ich keine Lücke zwischen diesem Satz
 
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