Okulare für Einsteiger

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renga84

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Guten Abend zusammen,

ich würde mir gerne ein paar brauchbare Okulare und etwas Zubehör zulegen. Vorhanden ist ein Galaxy Dobson D10. Bereits vorhandene Okulare: Erfle 42mm 2", Plössl 15mm und 9mm 1,25". Apapter von 2" auf 1,25" vorhanden.

Würde gerne Planeten in einer Größe betrachten, welche Spaß macht (vllt so ab 200-250-fach?). Eine Barlowlinse ist auch noch nicht vorhanden, würde mir aber auch eine zulegen sollen. Auch da weiß ich nicht worauf man achten sollte. Filter für Planeten, Nebel und Mond würde ich mir auch zulegen wollen. Ich habe aber absolut keine Ahnung, was da jetzt sinvoll wäre. Es soll einfach nur grundsolide sein, nichts Extravagantes, aber auch kein Ramsch.

Bin ich konkret genug, so dass ihr mir hier vielleicht etwas empfehlen könnt?

Gruß
René
 
Hallo René!

Die Frage ist natürlich: Was darfs denn kosten? ;)

Bin selbst noch ein Greenhorn mit nem 130/650 Newton. Das ist bestimmt schon 6 Wochen alt. Dazu bekam ich zum Geburtstag kürzlich einen Okularkoffer mit 2x-Barlowlinse und 4 Okularen (32mm, 12,5mm, 6mm und 4mm). Mit dabei waren außerdem 5 Farbfilter (gelb, grün, rot, orange, hellblau), 1 Pol- und 1 Mondfilter. Alles in 1,25 Zoll. Das Ganze gabs in einem großen Online-Shop für 189 Euro.
Zu den Filtern kann ich noch nichts sagen, hab sie noch nicht ausprobiert. Mit den Okularen bin ich hochzufrieden. Bin aber wie erwähnt noch blutiger Anfänger und weiß noch nicht so ganz genau Bescheid. ;)

Viel Erfolg bei der Suche und allzeit gute Sicht wünscht

René
 
Hallo René

Mit einem D10 hast Du ein ordentliches Gerät am Start. Mit den Vorhandenen Plössl Okularen kann man zu Beginn durchaus arbeiten im Wissen, dass da punkto Qualität und Gesichtsfeld Luft nach Oben ist. Bei mir sind die 10 und 25mm Plössl immernoch am Start.

Meiner Meinung nacht wäre es schade, jetzt in ein grosses Sortiment von allem Möglichen zu investieren nur damit man was hat. Denn die Optik ist immer nur so gut, wie das schlechteste Glied in der optischen Kette.

Wenn Du auf ~250fache Vergrösserung willst, wär ein Okular um die 5mm (dein D10 Dobson hat 1200mm Brennweite nehm ich an?) und eventuell noch ein kürzeres Planetary um die 3-3.5mm interessant. Dann wärst Du mit einer Austrittspupille um die 0.6mm auch etwa an der Grenze für Planetenbeobachtung, die noch Sinn gibt bei guten Beobachtungsbedingungen.
Dann fehlt Dir allenfalls noch ein Okular zwischen dem Erfle und dem 15mm Plössl. Da würd ich was im Bereich 20-25mm bevorzugen.

Grundsätzlich rate ich Dir, deine für Dich wichtigsten Brennweiten erstmal zu ergänzen und zwar mit höherwertigen Okularen im Segment der Baader Hyperions zum Beispiel. Ich bin mit denen sehr zufrieden an meinem 10" Skywatcher. Ab besten mal testsehen ob deine avisierten Okulare dir passen und sich nicht stur auf eine Okularreihe eines Herstellers festlegen. Manche mögen riesige Gesichtsfelder, andere kommen weniger gut damit zurecht. Das Einblickverhalten muss Dir angenehm sein und angenehm zu benützende Okulare werden erfahrungsgemäss öfter benutzt, egal was aussen draufsteht.

Betreffend Barlowlinsen gibts einen riesen Katalog. Eine anständige Barlowlinse kostet gut 50 Euro und mehr. Ich hab mich da sehr lange rumgeschlagen mit. Schlussendlich ist sie ein Mehrfaches teurer geworden als geplant. Nun habe ich mir die Celestron Luminos 2.5x geordert (auf die ich seit Monaten wegen Corona warte). Die kostet zwar 200.- aber ich habe unter diesem Preis nix vergleichbares mehr gefunden das mich beim Testspechteln vom Gegenteil überzeugen konnte und erst noch an 1.25" wie auch 2" Okulare gleichermassen passt - ich landete einfach immer wieder bei diesem ziemlichen Brocken.

Filtertechnisch benutze ich für Mond und Planeten meistens einen ND0.9 Grau- und selten Orangefilter. Viele Teleskope werden mit einem Neodymfilter (Skyglow) geliefert. Den verwende ich gerne mal bei Dämmerung und leichtem stratosphörischem Dunst. Für Deepsky einen UHC und einen OIII Filter für visuelle Beobachtung. Mit Farbfiltern wurde ich nie warm. Ich sah immer etwa gleichviel mit verschiedenen Beobachtungstechniken wie mit Farbfiltern und die Einfärbung eines Objekts stört moch zu sehr.

Taste Dich langsam an dein Equipment ran, dann hast Du Dinge welche Du auch brauchst.

CS
Oliver
 
Wenn es günstig sein soll kann ich die Ultraweitwinkel von Svbony empfehlen. Gibts bei Ebay oder Amazon.
Für die visuelle Beabachtung taugen die wirklich gut. Ich habe drei Stück davon.
Bei der Barlowlinse würde ich aber auch zu was hochwertigem raten. Da habe ich auch gespart und das war keine gute Idee.
Spätestens wenn man Fotos machen will, ärgert man sich sonst über die Aberrationen.
 
.... Würde gerne Planeten in einer Größe betrachten, welche Spaß macht (vllt so ab 200-250-fach?). Eine Barlowlinse ist auch noch nicht vorhanden, würde mir aber auch eine zulegen sollen. ....

Hallo René, hallo @renga84

ich kann Dir aus meiner Erfahrung berichten. Vielleicht helfen Dir meine Gedanken dazu.

Ich habe jetzt "unten" ES 8,5 (147x), ES 6,7 (187x), ES 4,5 (287x) . Für Planeten sind mit unseren Galaxy-Dobson, Du hast den gleichen wie ich, die Vergrößerungen mit 147x und 187x echt eine Wucht. Klar ist man versucht immer größer zu gehen, nur die Bedingungen müssen es her geben. Ich hatte jetzt seit August gut 15 Nächte und immer nach Jupiter, Saturn und ab da es möglich war nach Mars geschaut. Ein einziges Mal war es mit 287x am Mars wirklich super toll - da hatte es Bedingungen, da haben am nächsten Tag alle im Forum unter dem Thema "Super-Mars" geschwärmt. und ein Mal am Jupiter in einer anderen Nacht. Bei allen anderen Beobachtungen war es mit 147x oder 187x einfach angenehmer.

Was oft bei den großen Vergrößerungen vergessen wird zu erwähnen ist, dass man wenn man z.B. Mars ins Okular mit schupsen geholt hat, dass es durchaus einige Zeit braucht bis alles ruhig und stabil steht. Wackel-Dackel. Kurz aber es dauert einfach eine kleine Zeit. Dann meint man, ist doch noch ein bisschen unscharf, justiert nach, wackelt wieder alles, nein vorher war doch besser, also Fokus wieder zurück, Wackel-Dackel - alles ruhig schaut gut aus - Mars ist weg! Aus dem Okular gewandert! Kein Problem nach schupsen! Wackel-Dackel! Warten! Von vorne! Im 4,5mm rennt ein Planet in Sekunden durchs 4,5 mm Okular! Da bleibt wenig Zeit zum ruhigen Betrachten und Genießen. Ich hatte auch irgendwann den Bogen so weit raus nicht mehr ständig nachfokussieren zu wollen und smoother zu schupsen trotzdem bei 4,5 mm 82° ist man ständig am "rudern".

Und! Wenn Jupiter bei 287x aus dem Okular raus ist weil ich war ein paar Sekunden abgelenkt, den Planeten bei so einer Vergrößerung wieder zu finden, ist echt eine Herausforderung. Man denkt kann gar nicht so schwierig sein und versucht hinterher zu gehen. Hängt garantiert von der eigenen Erfahrung ab, aber ich bin immer wieder verblüfft, wenn ich dann aufgebe und durch das Sucherfernrohr schaue und im Fadenkreuz Jupiter zentriere, wie nah der Dicke eigentlich da war. Nur gefunden habe ich ihn im Okular nicht. Planeten hinterher laufen mit 150x Vergrößerung ist um Welten einfacher als mit 300x - ergo ich nehme die große Vergrößerung nur, wenn es die Bedingungen auch lohnen, aber dann ist es wirklich toll. Bei den kleineren Vergrößerungen hat man einfach mehr Zeit und Ruhe um das Objekt zu genießen.

Übrigens ich wüsste nicht was mir eine Barlow Linse helfen sollte. Für den Preis einer guten Barlow kaufe ich mir lieber ein zusätzliche Okular.

Viel Erfolg beim Aussuchen und immer kalre Nächte- MünchenBeiNacht - Ewald
 
Ich denke pro oder Contra Barlow ist ein endloses Thema. Ich brauch sie sehr gerne, denn nicht immer sind kurze Okulare zielführend wenns um höhere Vergrösserungen geht. Ich mag zum Beispiel bezogen auf meinen Okularpark für Mondbeobachtungen wesentlich lieber ein 8mm in Kombination mit einer Barlow als ein 3.2mm für dieselbe Vergrösserung. Das beruht allerdings auf meiner persönlichen Präferenz mit meiner Ausrüstung. Darum kann ich auch nur anraten, die Erfahrung selber zu machen indem man sich eine Barlowlinse leiht und selber ausprobiert, ehe man unter Umständen Geld dafür ausgibt ohne einen Vergleich zu haben. Ich spreche als visueller Beobachter und lasse die Asteofotografie absichtlich aussenvor.
 
Hallo René ,

das Erfle 42mm 2" dürfte aufgrund der großen AP, keinen Sinn an deinem Telskop machen.
Auch die beiden Plössl dürften mit f/5 am Rand schon deutlich ab 70% nachlassen.
Barlow würde ich erstmal weglassen, unnötig!
Für die Hochvergrößerung kann ich dir das 4,5mm Morpheus von Baader empfhlen für 200€. Da kommt bei Mars so richtig Freude auf.

cs
Lothar
 
Ich habe mir für den Zweck nun ein 5mm APM Lunt XWA mit 110° bestellt, da mir bei Planetenbeobachtung das dauernde nachschubsen doch etwas die Gemütlichkeit geraubt hat. Ich hoffe dass Seeing bedingt das Okular noch recht häufig nutzbar ist , kann dir dann berichten falls du noch keins gekauft hast ...
 
Hallo,

für Planeten verwende ich keine Filter. Mit dem Kauf von Filtern für Nebel würde ich erstmal warten. Für den Mond habe ich diesen ND-Filter.

Informationen zur Staffelung der Okulare findest Du hier.

Gruß
Ronald
 
Hey Leute


Wahrscheinlich habt ihr mich schon vergessen, ich euch aber nicht :)

Zunächst einmal herzlichen Dank für eure Bemühungen und Erfahrungen. Wie ich merke, ist das Thema mit den Okularen eine Wissenschaft für sich. Da muss man sich einfach dran versuchen und auch durchprobieren, um seine Vorlieben zu finden. Da kommt man denke ich nicht dran vorbei. Nichtsdestotrotz habe ich mich erstmal gewagt - zunächst für die Planetenbeobachtung - zwei günstige Okulare anzuschaffen. Habe mir einmal das Fujiyama 1,25" HD Ortho 4 mm und das Baader 1.25" Classic Ortho 6mm Okular bestellt. Dazu noch zwei Polarisationsfilter in 1,25" und 2" für den Mond.

Ich probiere das einfach mal aus. Und ob mir das nun gefällt oder nicht, wird so oder so noch etwas mehr dazukommen. Dank u.a. eurer Berichte ist mein Wissensdurst gestiegen, so dass ich mich mit dem Thema z.Z. theoretisch befasse. Wenn mir beim Beobachten etwas gefällt oder eher weniger, weiß ich zumindest nun, womit ich es als nächstes versuchen könnte. Und davon abgesehen finde ich es wirklich total spannend und interessant.

Nebelfilter und Barlow lasse ich erstmal außen vor und schau wie erwähnt erstmal. Schließlich möchte ich auch mit Spaß und Überzeugung investieren, da man das Zubehör auch nicht nachgeschmissen bekommt. Ich werde ja sehen...

Guten Morgen bzw. gute Nacht!

Gruß aus hier
René
 
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