Hallo,
ich habe inzwischen auch unterzeichnet, selbst wenn es letztendlich wohl ein eher symbolischer Akt bleibt, egal. Ich unterstütze diese Anliegen ja grundsätzlich also möchte ich mich nicht unbedingt auf mein Bundesland oder die gesamte Republik betreffend beschränken.
Meines Erachtens sind allein die (bereits nachgewiesenen) negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna Grund genug, jede Möglichkeit wahrzunehmen, das Thema in die Köpfe der Menschen zu bringen.
Obwohl nur einer von mehreren Punkten dort, enthält der genannte HR2-Podcast bereits einige Beispiele dieser Folgen, derer sich eine breite Masse von Bürgern mit Sicherheit nicht bewusst sind.
Ich wohne in einem kleinen Dorf im noch verhältnismäßig dunklen Odenwald, aber selbst hier gibt es genug Beispiele für die zunehmende und auch völlig sinnlose Lichtverschmutzung.
So wird bspw. das ca. 4-5m hohe Glockentürmchen des winzigen Dorffriedhofes seit kurzem im oberen Teil, wo die Glocke in einer Art offenen Fachwerkkonstruktion aufgehängt ist, künstlich beleuchtet.
Das besonders skurrile hierbei: Der Turm ist von keiner Straße aus irgendwie einsehbar, der Friedhof sehr versteckt. Der geteerte Feldweg, der am Friedhof vorbei führt, mündet nach nichtmal 100m im Wald. Völliger Schwachsinn also.
Mindestens genauso irritierend ist das Verhalten vieler in der Nachbarschaft. Sicher ist das Holzhaus unseres Nachbarn sehr schön anzusehen, aber muss man es deswegen mit gleich 6 künstlichen Lichtquellen an der Front bis in die Nacht beleuchten?! (Zumindest kam er mir soweit entgegen, die Zeitschaltung auf 22:00 Uhr zu stellen. Zu dieser Zeit werden bei uns auch viele Straßenlampen abgeschaltet).
Bezeichnend auch zwei Doppelhaushälften in Sichtweite: Hier reicht schon die Katze oder scheinbar sogar ein ausreichend großes Insekt und schon gehen vier (zwei pro Eingang) gleißend helle Außenlampen an, die zwischen 5 und 10 Minuten (eher Richtung letzterem) nicht mehr ausgehen. Faktisch sind diese Lichter mehr an als aus.
Besonders beliebt scheinen bei manchen diese billigen Solarleuchten aus Discountern und Restemärkten, wahlweise mit Erdspieß oder in Kugelform, mit denen sie dann sorgfältig ihre Vorgärten zupflastern. Defekte Lampen (was natürlich häufig vorkommt) landen komplett im Restmüll und werden durch neue ersetzt, kostet ja fast nichts.
Nennt mich kleinlich, aber m. E. kann man sowas durchaus als Gedankenlos bezeichnen. Scheinbar ist vielen Menschen Umwelt, Natur und die Schonung von Ressourcen nach wie vor egal, selbst hier auf dem Land.
cds
Jörg