Puwe 1

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Frank_Slotosch

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Hallo
Ein noch sehr früh entdeckter Pn im Sternbid Luchs. Er wurde 1980 von Purgathofer und Weinberger entdeckt.
Ein sehr großer aber dafür sehr lichtschwacher Pn. Die Gase sind wohl sehr weit weg vom weißen Zwerg der den Pn zum leuchten anregt.
Er hat einen Durchmesser von 20 Bogenminuten. Er ist cirka 3500 Lichtjahre entfernt. Auf einer Aufnahme im Internet kann man ein Halo um den Pn sehen.
Das wollte ich nun mal versuchen. Ich hatte damals schon mal den PN belichtet aber mit 900mm Brennweite f4,5
Viel zu groß war die Brennweite.
Jetzt war ich besser vorbereitet
Epsilon f3,3 430mm Brennweite , CCD Kamera Trius 694
ha 74 x 1200sec
OIII 70 x 1200 sec
Puwe 1 Halo.jpg
Puwe 1 umgekehrt.jpg

Gruß Frank
 
Hallo Frank
Gratulation zu deiner Ausdauer um diesen schwachen PN so ablichten zu können. Auch den feinen Halo hast du schon sehr fein darstellen können. Ein herausragendes Bild!
 
48h mit so einer schnellen Optik und dann ist das Teil trotzdem noch so schwach, das scheint ja echt eine Herausforderung zu sein. Sehr gut gemacht, Glückwunsch!
 
Hallo Frank,

sehr gut herausgearbeitet! PuWe1 ist zwar riesengroß, aber dafür sehr schwach.
Den Halo und noch mehr den roten Bereich rechts und links des PN würde ich aber mit Vorsicht genießen: dort ist "etwas", allerdings kommt dieses "Etwas" auf den LRGB-Aufnahmen (!!) um einiges deutlicher heraus als in den Schmalbandaufnahmen. Im (L)RGB ergibt sich auch eine recht eintönig graue Farbe. Ja, in den Ha und [OIII]-Aufnahmen ist es auch zu sehen, aber bei langer Belichtungszeit kommt in den Schmalbandkanälen auch Signal durch, das nicht direkt Ha oder [OIII] ist. Die Filter sind ja links und rechts der Emissionslinie auch ein Stück weit durchlässig. Belichte ich nun lange in (L)RGB und die Strukturen sind dort heller als im Schmalband und auch heller als der eigentliche PN, liegt die Vermutung sehr nahe, dass es sich nicht um Emissionsnebel bzw. Ausläufer des PN handelt. Wenn ich "nur" Schmalbandaufnahmen habe ergibt es sich automatisch, dass diese Strukturen dann rot bzw. blau werden, schließlich werden sie durch die Farbzuordnung so eingefärbt. Und schon hat man einen "Ausläufer", der vermutlich eher keiner ist. Eigentlich braucht es zur Prüfung auch immer ein tiefes (L)RGB zusätzlich. Oder ein Spektrum des "Ausläufers", was noch unpraktischer ist.
Ich lehne mich deshalb so weit aus dem Fenster, weil ich PuWe 1 vor 2 Jahren über 76 h lang belichtet habe, davon 20 h LRGB. Da kam eine ganze Menge galaktischer Zirrus zum Vorschein, das ganze Feld ist voll davon. Einige der Strukturen decken sich mit den "PN-Ausläufern" am Bild von Jukka und sind zu 99% (leider) nur gal. Zirrus.

LG, Markus
 
Hallo zusammen
Zuerst möchte ich mich bedanken an den vielen netten Likes!!!!!!

Robert : Das stimmt...... dieser PN ist sehr lichtschwach.schau dir mal vom Markus das Bild an er hat 76 std belichtet.

Reinhard : Bei diesem Pn brauchst du echt Ausdauer und Geduld. Zum Glück ist er hoch am Himmel und man kann die ganze Nacht belichten.

Markus : Das ist interessant das auf dem L Bild der Halo gut zu sehen ist.
Ich hoffe das ich das so richtig verstanden habe.
Vielleicht kannst du mir dabei weiterhelfen ?
Was bringt eine L, Ha,OIII Aufnahme . Dann müsste ich doch alle Informationen haben?
Daraus könnte ich ja ein L Bild mit einem Bicolor Bild verschmelzen .
Habe ich noch nie versucht. Was meinst du ?

Gruß Frank
 
Hallo Frank!

Mit L hast du alle Informationen des sichtbaren Spektrums in deinem Bild, richtig. Problem: du weißt nicht, welche Farbe die abgebildeten Strukturen haben. Ein sichtbarer Nebel könnte blau sein oder rot, oder auch grau, wie Zirrus. Aus einem reinen L wird man das kaum ableiten können (man kann im Netz schauen, aber wir suchen ja das Unbekannte. Und Netzfunde...naja, Vorsicht ;-)).
Da man tief belichtet hat, kann man jetzt leicht der Versuchung erliegen, alles an Nebel in dem Bild entweder für Ha oder eben für [OIII] zu halten und die Schmalbandaufnahmen entsprechend zu färben.
Nimm Jones als Beispiel, da ist nordwestlich dichter galaktischer Zirrus. Der ist so "hell", dass er sowohl in Ha als auch in [OIII] sehr gut herauskommt. Wenn man das jetzt in der Euphorie entsprechend ausarbeitet, hat man da flugs einen Emissionsnebel "gefunden", den es so nicht gibt. ;-) Das selbe mit den beiden roten Fortsätzen an PuWe 1. Die gibt es, sie sind halt nicht rot.

Ich würde daher neben Ha und [OIII] zu RGB raten: erstens erhält man farbrichtige Sterne, was ich einfach ästhetisch finde. Und man erhält farbrichtige Nebel. Im RGB blaue Nebel sind blau, im RGB rote Nebel sind rot, im RGB graue Nebel sind grau und sollten nicht rot werden, wenn man Ha zumischt. ;-) Und alles an Nebel, was in RGB schon deutlicher zum Vorschein kommt als in den Schmalbandaufnahmen, ist sicher kein (noch schwächerer) Ausläufer eines schwachen PN.
L als Ergänzung geht immer noch, wenn Wetter ist.

Und: für den Vergleich mit einer tiefen Schmalbandaufnahme sollte das (L)RGB schon auch eine gute Tiefe haben - sozusagen bei beiden ans Maximum gehen.

LG, Markus
 
Hallo Markus
Das verstehe ich schon. Rgb ist die Wahl wenn man reale Farben haben möchte.
Wie sieht es bei outters 4 aus.
Wenn man dort mit rgb rangeht oder L sieht man nichts.
Mach mal Abell74 ohne ha.
Geht überhaupt nicht.
Ich habe das Problem noch das ich aus dem Ruhrgebiet fotografiere. LRgb geht auch aber ich kann keine langbelichtete Aufnahme machen. L geht nur mit einem uhc Filter oder cls. Rgb geht nur für die sternfarben.
Ich möchte aber den sehr schwachen Nebel mit seinen Details sichtbar machen.
Zb. Outters 4

Gruß Frank
 
Hallo Frank,
ein schönes Ergebnis. Du hast viel Belichtungszeit in das Objekt investiert und es ist bemerkenswert, dass in unserer
lichtverseuchten Umgebung eine solche Aufnahme möglich ist. WIe in Deiner Quelle schon bemerkt erinnert das Objekt wirklich ein wenig an M27.

Viele Grüße aus der Nachbarschaft
Dieter
 
Hallo Dieter
Ich habe festgestellt das es mehr bringt wenn die Einzelbelichtungszeit länger ist. Ich überlege immer noch einen 3nm OIII Filter zu kaufen um dort auch noch länger zu belichten.
Ich weiß nicht ob es etwas bringt.
Ich bin auch immer wieder erstaunt das ich aus unsere Region doch solche Ergebnisse zustande bekomme.
Aber man muss Kompromisse machen.
Schön Dieter das dir mein Bild gefällt.
Wir sehen uns.

Gruß Frank
 
Hallo Stefan
Dieser pn mit kurzer Brennweite ist auch sehr interessant weil um den pn viel los ist.
Auf Markus Aufnahme sieht man das ja ganz deutlich.
Eine ganz hervorragende Aufnahme.

Gruß Frank
 
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