R.A. Skalaring an EQ3-1 lässt sich drehen.

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Heliklaus

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Hallo,
An meiner Montierung lässt sich der Ring mit der Stundeneinteilung mit Hand drehen. Nach Kauf dachte ich, es wäre ein Defekt und habe den Ring mit Tesa fixiert.
Jetzt lese ich gerade was von Kalibrierung.
Gehe ich recht der Annahme, das man den Skalaring zum kalibrieren braucht und daher drehbar ist?
Das man sein Teleskop erst einnordet, dann einen bekannten hellen Stern wie zB Vega nimmt, das Teleskop darauf richtet und nun die Koordinate von Vega mit dem Teilkreisring einstellt?
Wenn ich richtig liege, bleibt die Skala in Position, auch wenn man an der R.A. Welle woanders hindreht, oder muss man sie fixieren?

Gruß, Klaus
 
Moin Moin Klaus :)

Genau richtig, der Rektaszensionsring und der Deklinationsring sind zur "Feinkallibrierung" vor allem bei manuellen Montierungen einstellbar.
Das vorgehen ist tatsächlich auch so wie du es beschrieben hast. Nachdem man die Montierung so gut es geht eingenordet hat sucht man sich ein markantes Ziel (Vega geht sehr gut, da sehr hell) die bekannten Vega-Koordinaten von Rec und Dec stellt man dann auf den Ringen ein (Bei einer Doppelten RA-Skala musst du noch schauen, welche für die Nordhalbkugel gilt). Dann ist es möglich Ziele in der Umgebung relativ gut nach deren RA und Dec-Koordinaten einzustelllen. Da der Stundenwinkel aber stetig größer wird, geht das nur für eine gewisse Zeit und du musst das vorgehen regelmäßig wiederholen. Ebenfalls ist es ratsam dieses Verfahren an einem anderen Objekt zu machen, wenn sich das eigentlich Objekt in einer ganz anderen Himmelsregion befindet. Hier kannst du dann andere markannte Sterne zur Kalibrierung nutzen. Das verfahren ist natürlich nur so genau wie die EInteilung und Ablesbarkeit der Skalen. Und hier enttäuschen leider die allermeisten Montierungen und ein präzises ablesen oder einstellen ist aufgrund von groben Skalen meist nicht möglich. Es reicht aber um mit dem Übersichtokular in die richtige region zu kommen und den Suchbereich stark einzuschränken.
 
Schöne Erklärung für mich, Danke.
Ja, die oberen Zahlen auf Skala sind für Nord, unteren für Süd.
 
Hallo,
gestern abend war ne volle Katastrophe. Ich wollte nach dem Einnorden mal probieren, ob ich Objekte nur nach R.A. und Dec. finde. Ich fand überhaupt nichts, alle Objekte waren da, wo das Teleskop grundsätzlich nicht war. :cautious:
:unsure:
Irgendetwas mache ich Grundsätzlich verkehrt. Hab mir viele Videos und Schriftliches reingezogen, was mit einnorden zu tun hat. Und dennoch fehlt für mich die grundlegende Basic, wo der Tubus hinzeigt, was die Skala von R.A. und Dec. anzeigen soll.
Ich denke immer kompliziert und übersehe dabei das logische, das mich dann zum verzweifeln bringt.

So, mal zum Anfang
Die Montierung auf dem Stativ zeigt Richtung Norden (Polarstern)
Breitengrad ist bei mir auf 50° eingestellt (laut Ortsangabe soll es 49,6° sein)
Jetzt kommts,
1. Muss ich den Polarstern mittels RA. / Dec. Achsendrehung ins Okular drehen?
2. Welche Werte muss ich auf der Skala R.A. und Dec. mit dem Skalaring eindrehen? Ist es der Wert 03h 00m / +89° 21´ (Polarstern)?
3. Wenn oben richtig ist, komme ich dann mit den Werten zB für Vega durch drehen der beiden Achsen auf Vega?

Oder ist mein Ausgangspunkt gedanklich völlig falsch? Wie gesagt, Montierung einnorden ist ok, was aber bitte ist mit den R.A. / Dec., wohin zeigt das Okular beim einnorden?

hilfesuchender Gruß, Klaus

PS:
So lange ich das nicht hinbekomme, bleibt nur das grobe umständliche Suche nach Objekten ohne parallaktische Montierung und deren Skala.
 
Ich habe erst vor Kurzem gelernt, wie das geht.
Montierung Richtung Norden aufstellen.
Durch den Polsucher gucken und mit den Azimutschrauben und Polhöhenschrauben Polaris ins Bild holen.
Polar Clock App starten und da wird dann angezeigt, auf welcher Uhrzeit sich Polaris im Polsucher befinden soll, damit es weitestgehend passt. (Beim CG-4 Polsucher ist da ein Kreis. Polaris muss mit den Azimutschrauben und Polhöhenschrauben auf die angegebene Uhrzeit gebracht werden) Andere Polsucher funktionieren mit Jahresstrichen, wo auch noch zwei andere Sterne passen sollen (Vixen).
Der Polsucher muss bei der CG-4 auch justiert werden. Eine ganz fürchterliche Fummelei die wirklich sehr nervig war.

Wenn das passt, dann stellt man ein Objekt mit bekannten Koordinaten ein.
An meiner CG-4 ist der Dec-Teilkreis fest. Da kann man die Skala nur mit einem Innensechskant lösen. Aber man kann an zwei Pfeilen sehen, auf wie viel Grad man steht. Die 0 zeigt Richtung Polaris.
Die RA-Skala kann man, wenn die obere Schraube geöffnet ist, einfach drehen.
Jetzt stellt man die RA-Skala auf den Wert des Objekts.
Bei der CG-4 kann man, wenn man die Kupplung löst, jetzt das Teleskop langsam bewegen und die RA-Skala wandert mit. Wenn man das zu schnell macht, dann hängt die Skala aber und das gewünschte Objekt ist dann natürlich nicht im Okular.
Mit der Dec-Skala passiert das nicht, die Pfeile zeigen das einfach. Nur plus und minus bei den Koordinaten der Dec muss man checken. Ich habe gerade vergessen ob + links oder rechts der 0 bedeutet.
Kürzere Strecken gehen problemlos, also z. B. Jupiter und dann Saturn (unnötig, aber zum Testen genau richtig). Längere Strecken sind wegen der ganzen Ungenauigkeiten (Polsucher Justierung, Einordnung, die Skalen der Teilkreise, der hängenden Skala...) eher nur eine Annäherung an das gewünschte Objekt.
 
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