Reinigen der Filter - welche Methode?

Meint ihr nicht, dass ihr da grad ne ziemliche Raketenwissenschaft draus macht?
Brillen enthalten auch Interferenzfilterbeschichtung (UV bzw 420nm Block, teils mit 50% Plateau bis 450nm) und eine AR Vergütung, und die werben nicht damit, dass man sie 10 Jahre in Wüstensand stopfen kann wie einen Astronomikfilter.
Wenn also die Plastikbrille mit Blaufilter und UV Block und Antireflexvergütung das abkann, kann der Glasfilter das wohl auch.
Und man sollte auch die Funktionsweise und Wirkung von Ionenstrahlen nicht mit Ultraschall verwechseln.

LG
Olli
 
Kurzum: Reinraum Kategorie 4, Schutzkleidung, Maske, Brille, Absaugung, Reinigungsflüssigkeit mit Massenspektrometer überprüfen, sterilisiertes, nichtfaserndes Baumwollvlies mit 1,25 mm Dicke bei 60% Luftfeuchte und 20° Celsius, dann mit genormtem Wischdruck von 0,256 Newton... naja, wir kennen das ja alle. Nur so wird's richtig sauber. :coffee:

lg
Niki
 
Hallo zusammen,

gerade habe ich eine Antwort vom Hersteller Astronomik erhalten. Ich wurde auf folgende Seite verwiesen:


Dort heißt es: "Grundsätzlich wäre auch die Verwendung von destiliertem Wasser möglich, aber Wasser verdunstet zu langsam und kriecht durch Kapilarwirkung in die Fassung."

Thomas' Hinweis war also durchaus berechtigt.

Ich werde der Empfehlung folgen und die Filter künftig mit Isopropanol und einem Baumwolltuch vorsichtig reinigen.

Den Ultraschallreiniger verwende ich als Haushaltszubehör. Für die Optikreinigung kommt er nur zum Einsatz, wenn die herkömmliche Reinigung nicht ausreicht (oder gelegentlich für die Brille).

Viele Grüße

Claus
 
Hallo!

Verschiedene Reinigungsartikel sind zwischenzeitlich bei mir per Post eingetroffen. Gerade eben habe ich damit meine Filter gereinigt. Ich kann jetzt folgende Methode empfehlen:

1. Beseitigung von Staub mit einem Pinsel
2. Reinigung des Filters mit einem in unverdünntem Isopropanol (99,9 %) getränktem Baumwolltuch (gibt es bei Gerd Neumann)
3. Beseitigung von verbleibenden Fettrückständen mit dem Lenspen
4. Vorsichtiges Wegwischen der Schlieren mit einem Mikrofasertuch

Mit dieser Vorgehensweise habe ich sämtliche Filter sauber bekommen. Sie sehen fast aus wie fabrikneu. Ich glaube nicht, dass Kratzer entstanden sind bzw. kann keine erkennen.

Man kann bestimmt auch die Okulare auf diese Weise gut reinigen.

Den Ultraschallreiniger habe ich an meiner Brille ausprobiert. Diese ist wirklich sauber geworden, so wie schon lange nicht mehr. Auch bei verschiedenen Haushaltsgegenständen war die Reinigungswirkung sehr gut, auch wenn ich das Gerät zum Teil mehrere Durchgänge laufen lassen musste.

Ich werde aber wegen des Kapillareffekts darauf verzichten, die Filter in den Ultraschallreiniger zu geben. Ich meine, dass das Gerät für die Optikreinigung nur verwendet werden sollte, wenn wirklich nichts anderes hilft. Letztlich muss es aber jeder selbst entscheiden ...

Viele Grüße

Claus
 
Hallo in die Runde,

auf die Gefahr hin, jetzt doch eine "Raketenwissenschaft" aus dem Thema zu machen, möchte ich noch einige Erfahrungen mit euch teilen:

Schritt 4 (von mir beschrieben, s. o.) sollte man unbedingt vermeiden! Es empfiehlt sich keineswegs mit einem trockenen Tuch auf einem Filter oder einer Linse zu reiben, denn so entstehen Kratzer. Mikrofaser- oder Baumwolltücher also immer nur feucht bzw. auf einer feuchten Oberfläche anwenden!

Ich beseitige die Schlieren, die als Rückstände nach der Behandlung mit Isopropanol übrig bleiben, jetzt mit destilliertem Wasser aus der Apotheke - trotz möglichem Kapillareffekt. Mit mehreren Reinigungsdurchgängen bekommt man die Optik so gut wie schlierenfrei. Die Schlieren sind übrigens ein Zeichen dafür, dass noch Fett auf der Oberfläche vorhanden ist. Deshalb ggf. noch einmal mit Isopropanol säubern, so lange bis fast keine Schlieren mehr zu sehen sind.

Eine gute Idee ist außerdem die Verwendung von Verbandwatte (keine Kosmetikwatte oder Q-Tips!), die man auf ein Holzstäbchen aufwickelt und in die Reinigungslösungen tränkt. Eine Anleitung gibt es hier: http://www.mikroskopie.de/pdf/zeiss/Mikroskopreinigung.pdf

In einem der vorherigen Postings war auch per Link auf die Reinigung mit Ethanol verwiesen worden, mit dem Argument, dass Ethanol keine Schlieren bildet. Ich verfüge leider diesbezüglich über keine Erfahrungen. Ich finde aber, dass man mit Isopropanol und destilliertem Wasser an Filtern und Okularen zu guten Reinigungsergebnissen kommt und kann daher bis auf Weiteres diese Methode empfehlen!

Viele Grüße

Claus
 
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