Ringartefakte nach dem Stacking

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Gueltekin

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Hallo liebe Community,

ich habe von Dezember `21 bis Anfang Januar `22 mehrere Objekte belichtet. Die ersten beiden Nächte noch ohne OAG und Rotator (mit Filterhalterung) und die restlichen mit. Nachdem ich nun insgesamt 5 Nächte in den beiden Monaten belichten konnte, wollte ich mal den Zwischenstand Stacken (in APP). Dabei ist mir aufgefallen, dass nach dem Stack Ringartefakte entstanden sind. Diese Ringe sind in den ersten beiden Nächten nicht sichtbar. Das heißt für mich das die Kombination OAG und Rotator mit Filter eine Reflektion erzeugt. Als Filter wurde ein UV-IR-Cut von Optolong benutzt, den ich vor dem OAG also direkt nach der Kamera, im Rotator platziert habe.
Auf den einzelnen Lights ist jedoch kein Ring sichtbar und entstehen erst, wenn ich die Bilder mit OAG und Rotator stacke. Sollten die Ringe nicht in den Einzelframes sichtbar sein?
Ich hatte erst die Flats verdächtigt, aber wenn ich die Flats von den ersten Nächten ohne OAG und Rotator mit den Lights mit OAG und Rotator stacke, entstehen trotzdem diese Ringe. Andersherum wenn ich die Flats mit den Lights mit OAG und Rotator mit den ohne stacke sind keine Ringe zu sehen. Also scheiden die Flats als Fehlerquelle schon mal aus.

Die Frage ist nun, ob in den Lights doch Ringe zu sehen sind und ich einfach zu blöd bin um die Sichtbar zu machen.

Hier ein Stack ohne den OAG und Rotator


mit OAG und Rotator


Einzelframe ohne OAG u. Rotator


Einzelframe mit OAGu. Rotator


Im Imagetrain sind:

GPU Komakorrektor
Asi 294 MC Pro
ZWO OAG
TS Rotator M48 zu M42
Optolong UV-IR-Cut


LG und falls noch weitere Information notwending sind einfach nachfragen

Gülti
 

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Gibts denn niemanden der ähnliche Ergebnisse mit dem UV-IR Cut Filter hatte, als er dafür einen rotator und OAG verwendet hat ?
 
Moin,

ich habe ein sehr ähnliches verhalten wenn ich bei Mondlicht mit meinem 10" Lichteimer fotografiere. Ich habe lange gebraucht bis ich darauf gekommen bin. Aber sieht Deinem verblüffend ähnlich. 10" f4 Newton, GPU, Canon 6DaC

Gruß Markus
 
Hallo Gülti,

Auch ich kenne ähnliche Artefakte, siehe z.B. hier bei meinem Leo-Triplet.
Es ist auf jeden Fall eine Art asymmetrischer Lichteinfall. Bei mir sehr wahrscheinlich von vorn, durch eine Straßenlaterne.
Das sieht Deinem Bild sehr ähnlich. Hier mal Dein Bild in der "Histogramm" Ansicht von Siril:
2022-01-24T07.08.56.png


Wenn Du Dir sicher bist, dass der Effekt bei Dir nur mit dem OAG auftritt, dann würde ich da nach möglichen Ritzen für Lichteinfall suchen.
Am besten mal tagsüber das Teleskop vorn wirklich gründlich abdichten (Kappe und zusätzlich schwarzen Stoff über die Öffnung), und dann mal länger belichtete Aufnahmen machen. Dann solltest Du ein Lichtleck sehen.
Dann kannst Du versuchen, den Auszug mit OAG usw. abzudecken, also z.B. auch mit schwarzem Stoff umwickeln. Wenn Du dann wieder Aufnahmen machst, und das Lichtleck ist weg, dann weißt Du ja, wo du abdichten musst.

Der Mond kommt als Quelle aber auch in Frage, wie Markus schon schrieb.

Grüße und endlich mal wieder CS,
Steffen
 
Hallo Markus und Steffen,

ich habe meine Komponenten bereits auf einen Lichtleck und Reflektionen untersucht und bin leider nicht fündig geworden. Ich werde aber das Teleskop nochmal abdecken und langbelichtete Aufnahmen machen und hoffe dass sich der Lichtleck sich dann endlich offenbart. Denn in den Lights oder Flats sind die nicht sichtbar. Da ich die Darks nur mit der Kamera und dem Deckel gemacht habe, könnte es sein, das iwo eine undichte Stelle ist.

Ich habe auch den Rotator verdächtigt, da er beidseitig einen T2 Gewinde hat und das vielleicht die Ringe erzeugt. Habe mir nun einen Filterhalter bestellt, der Kameraseitig T2 und Teleskopseitig einen M48 Gewinde hat. Vermutlich erzeugt der beidseitige T2 Anschluss eine Vignette.

Da das Wetter zur Zeit keine Experimente zulässt, bleiben mir nur die Dunkelaufnahmen erstmal zur Problemlösung.

Ich habe in mehreren Nächten Fotos gemacht und auch teilweise bei Neumond, deswegen würde ich den Mond als Streulichtquelle ausschließen.

Ich werde den Tubus demnächst velourieren, wenn ich endlich das Problem mit den Ringen beseitigt habe. Und die Fangspiegelkante mit einem matten Edding schwärzen. Benutze bereits eine Tauschutzkappe und für den Hauptspiegel eine Abdeckung.

LG und vielen Dank !

Gülti
 
Hallo Steffen,
danke dass du mir dabei geholfen hast mein Problem richtig anzugehen. Ich hätte nicht gedacht das man das Problem mit Hilfe der Dunkelbilder lösen kann. Offensichtlich hat der Okularauszug einen Lichtleck.
Ich wollte erstmal den Komakorrektor ausschließen und habe den OAG und Rotator weggelassen. Und schon beim ersten Foto sah man in den Dark diesen Ring. Als nächstes habe ich die Kamera mit einer Alufolie umwickelt und der Ring war trotzdem noch da.
Zum Schluss habe ich nochmal den Okularauszug abgedeckt und schon ist der Ring verschwunden.
Die Bilder hänge ich mal an um es zu verdeutlichen.

Aber wie kann es sein dass meine ersten Lights mit dem Teleskop von diesem Lichtleck nicht betroffen waren, weil ich habe ja an dem Okularauszug nichts verändert.. zumal das Teleskop erst im Oktober letzten Jahres erworben wurde und vielleicht 6 mal seit dem zum Einsatz kam. Wäre das denn ein Grund um es zu reklamieren ?

Lg und vielen Dank nochmal !
Gülti
 

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Hallo Gülti,

Gratulation erstmal zum gefundenen Problem!
Es ist durchaus möglich, dass es am Auszug einen kleinen Spalt gibt, der nur in einer bestimmten Lage des Teleskops groß genug ist, um Licht einzulassen. Oder die Lichtquellen oder deren Einfallswinkel waren bei den verschiedenen Aufnahmesessions unterschiedlich. Dann spielt auch noch eine Rolle, wie sich das Lichtleck beim Erstellen der Flats verhalten hat - ob also evtl. das Leck dort ähnlich auftrat wie bei den Lights, und damit das Problem in den Lights bei der Flat-Korrektur wieder gemildert wurde.
Lichtlecks sind eine ziemlich ekelhafte Sache, wenn man nicht mit dunklem Himmel gesegnet ist.
Ob das ein Reklamationsgrund ist kann ich nicht sagen. Hängt sicher auch von der Preisklasse des Equipments ab ;)

Grüße,
Steffen
 
Hallo Zusammen,

nachdem ich das Problem mit den Ringartefakten gelöst hatte und an 3 Nächten 2 Objekte erfolgreich ohne Ringe aufgenommen habe, wollte ich meine Flats optimieren, in dem ich verschiedene ADU-Werte und Belichtungszeiten miteinander vergleiche.

Leider ist mir aufgefallen, dass nachdem ersten Flat den ich erstellt habe, die Ringe wieder zurückgekehrt sind. Habe nochmal Darks erstellt umzu überprüfen, ob am OAZ wieder ein Light Leak ist. Aber die Darks hatten keine ringförmigen Artefakte. Nach mehreren Versuchen und Ausschlussverfahren bin ich dann zu dem Ergebnis gekommen, dass nur die neu erstellten Flats von den Ringen betroffen waren. Ich habe alte Flats und mit den neuen Darkflats und alte Darkflats mit neuen Flats zusammen gestackt und die Ringe waren nur auf den neuen Flats zu sehen.

Nachdem ich im Internet wieder mal alle Astroforen durchforstet habe fiel mir dieser eine Thread auf: Two years and counting dealing with this image artifact.. help.. - Page 2 - Beginning Deep Sky Imaging - Cloudy Nights

Letzendlich ging es darum dass der GPU Komakorrektor, der in den Tubus hineinragt (wie in meinem Fall), gewisse Reflektionen auslöst, die diese Ringe entstehen lässt. Er hat das Problem gelöst in dem er den GPU KK gg den Paracorr von Televue ausgetauscht hat.
Daraufhin habe ich selber nochmal ein paar Versuche unternommen und Flats aufgenommen mit Komakorrektor der in den Tubus ragt, mit Komakorrektor der nicht in den Tubus ragt und ohne Komakorrektor. Ich habe die Ergebnisse in APP um 30 % gestrecht um die Ringe deutlich sichtbar zu machen.

Nun komme ich zudem gleichen Ergebnis wie der Kollege von cloudynights. Scheinbar liegt es an dem GPU Komakorrektor, der das ausströmende Licht vom Flatfieldbox ringförmig reflektiert. Wenn der KK in den Tubus hineinragt, ist das Ergebnis anders als wenn ich ihn im OAZ habe.

Die Frage ist nun wie kann ich diese Reflektionen vermeiden? In den Aufnahmen vom 28.01, 30.01. und 05.02.22 sind die Ringe im endgültigen Stack nicht sichtbar, warum auch immer.. auch in den Flats sind keine Ringe zu sehen.. Den Tubus und den OAZ mit Velour auszukleiden hat den Kollegen von cloudynights ebenfalls nicht geholfen... Am 11.02.22 soll es wieder Klar werden und da wollte ich für den Orionnebel und Pferdekopfnebel mit L-Extreme HA aufnehmen und habe nun angst, dass diese wieder mit den Ringen versaut werden.

Nachdem ich im Oktober 21 den GPU erhalten habe, musste ich diesen reklamieren, weil zwischen dem 2. Glas ein Staubkorn war und habe den daraufhin zurückgeschickt. Der KK wurde von Teleskop-Austria geöffnet und haben den Staubkorn entfernt. Dass sieht man an dem Gewinde des KK, dass er geöffnet wurde. Kann es sein dass die Linsen nicht vernünftig zusammengesetzt worden sind, weshalb nun diese Reflektionen sichtbar sind? Denn eigentlich wird der Skywatcher Quattro 200s sehr oft mit dem GPU KK verwendet. Aber scheinbar ist das nur ein seltenes Problem.

Um erhlich zu sein, weiß ich nicht wie ich das Problem lösen sollte und der einzige Ausweg ist wohl den Komakorrektor auszutauschen, aber viele alternativen gibt es nicht auf dem Markt. Zudem ich keine 700 EUR für einen Paracorr ausgeben würde.

Ich hoffe jemand hat eine Lösung für mich, denn die ständige Angst, dass diese Ringe wieder Aufnahmesessions versauen, verdirbt einen schon den ganzen Spaß.

LG
Gülti
 

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Servus Gülti,

vielleicht den Hauptspiegel soweit nach vorne versetzen, dass der Korrektor im Fokus nicht mehr in den Tubus ragt??? Wäre für mich erstmal der schnellste und "billigste" Weg;

lg
tom
 
Hallo Tom,

Danke für deinen Tipp, aber ich habe den Komakorrektor so positioniert, dass er nicht hineinragt und trotzdem sind Ringe nach dem Stack entsatnden, wenn auch nicht mehr so groß, als er hineinragte. Ich denke ich muss mir einen ähnlichen Komakorrektor besorgen und den Test nochmal durchführen. Vermutlich liegt es daran dass ich ein Montagsgerät bekommen habe. Wenn ein anderer GPU andere Ergebnisse liefert, dann liegt es sicher an meinem.
Und wenn nicht geht die Suche weiter. Den Tubus um den OAZ werde ich sicherheitshalber dennoch mit Velour auskleiden.
LG
Gülti
 
Moin, mittlerweile konnte ich einen anderen GPU testen und der liefert die gleichen Ergebnisse. Das heißt mit meinem GPU ist alles in Ordnung. Als nächstes werde ich den Tubus mit Velours auskleiden, den OAZ und den Fangspiegel schwärzen. Glaube zwar nicht daran dass das Problem dadurch behoben wird, aber kann ja nicht schaden. Welcher Komakorrektor hat eine gute Vergütung und erzeugt so gut wie keine Reflexe? (Außer der MPCC, der nicht in Frage kommt)
LG
Gülti
 
Hallo Gülti,
ich habe ein ähnliches Problem. Hast du bei dir die Ursache finden können?
Viele Grüße,
Tobias
 
Hi Tobias, verwendest du einen Newton Teleskop für deine Aufnahmen? Nachdem dem ich den Komakorrektor ausschließen konnte, habe ich mir den Okularauszug nochmal genauer angesehen und mit dem Deckel drauf mal seitlich an den Okularauszug mit einer Taschenlampe reingeleuchtet und konnte auf dem FS den Ring erkennen, der auf meinen Aufnahmen sichtbar war. Daher habe ich nun meinen Okularauszug gg. einen von Lacerta ausgetauscht und den vorderen Bereich mit Velour ausgekleidet. (Mit dem Okularauszug von lacerta konnte ich übrigens direkt mein Verkippungsproblem lösen). In der letzten Woche habe ich einiges an Licht gesammelt und konnte keine ringförmigen Reflektionen mehr ausmachen (außer vom Mond als ich Orion belichtet habe,mittig im Bild unten). Ich achte zudem vermehrt auf Störlichtquellen und das Problem scheint gelöst zu sein.

LG
Gülti
 

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Hallo Gülti,

Der Octo Plus von Lacerta ist eine sehr gute Wahl. Den habe ich ebenfalls an meinem 8" Newton und bin sehr zufrieden damit.
Ich habe bei mir mittlerweile eine Vermutung woran meine Ringartefakte liegen könnten - die bei mir nur bei Mondschein auftreten. Meine Streulichtblende reflektiert innen, so dass Streulicht vom Mond in den Tubus gelangt. Ich werde diese mal mit velour auskleiden und bei nächster Gelegenheit einen Praxischeck machen.

Freut mich, dass du dein Artefakte erfolgreich verbannen konntest.

Viele Grüße, Tobias
 
Hi Tobias, hast du auch den SW Quattro 200/800 mit den Innenblenden? Ich habe die nämlich auch schon länger in Verdacht und glaube nicht das sie eine große Hilfe leisten.

LG
Gülti
 
Ich habe den 200er PDS mit 1000mm Brennweite. Was meinst du mit Innenblenden?
 
Achso, der 8“ Quattro hat innen Blenden so um die 10 bis 12 Stück(glaube ich, hab’s noch nie gezählt). Die sollen das streulicht bekämpfen.
 
Hallo,
Ich habe das Problem nun gelöst… die ringförmigen Artefakte tauchten erstmals auf, als ich mehrere Objekte im laufe einer Nacht belichtet habe. Und bei manchen Objekten habe ich wegen des Bildausschnitts die Rotation der Kamera verändert, aber die dazugehörigen Flats am Ende der Session gemacht. Da habe ich etwas wichtiges bei den Flats nicht beachtet! Die Kamera erst rotieren wenn man die Flats zu dem Objekt geschossen hat😅

LG
Gülti
 
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