Schmidt Cassegrain klassisch versus Edge HD

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bs1912

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Hallo!
ich überlege ein C9,25 oder C11 anzuschaffen.
Mein Schwerpunkt liegt auf dem Beobachten und gelegentlichen Fotografieren mit einem 21 mm Sensor.
Ich nutze TV Panoptic 41 und Ethos 21 und 13 mit großer Feldblende und würde gerne wissen welche Erfahrungen Ihr gemacht habt hinsichtlich Koma und Bildfeldwölbung. Sind die Unterschiede im Visuellen so groß, dass sie den deutlichen Mehrpreis rechtfertigen?
Vielen Dank im Voraus für Euer Feedback!
CS
Stefan
 
Hallo Stefan,

wir hatten kürzlich einen Thread zur Bildfeldwölbung am SC. Das sollte mit einem 21 mm Sensor kein Problem sein. Ich schätze den dadurch verursachten maximalen Defokus auf 0,26 mm am C9.25, und auf 0,22 mm am C11.

Gravierender dürfte dagegen die Koma beim klassischen SC ohne Feldkorrekturlinsen ausfallen. Ob das mit einem 21 mm Sensor noch gut geht, ist dann eine Frage der persönlichen Befindlichkeit. Bei größeren Sensoren wird die Angelegenheit dann zunehmend offensichtlich.

Gruß, Peter

Is it worth paying Double the Celestron C 11 to get Edge HD 11

Edge HD vs XLT

What is the optimized image circle for the EdgeHD OTAs and Reducers?
 
Hallo Peter, vielen Dank für Dein Feedback.
Was mich auch interessiert ist, ob das Edge HD zum SCT einen deutlichen Unterschied zeigt, wenn man mit Weitwinkelokularen ein großes Feld beobachtet, ich meine wenn das im Okular abgebildete Feld über 30 mm bis zum maximalen Durchlass von 46 mm zeigt?
Gruß
Stefan
 
Mit großen Weitwinkelokularen im 2" Steckformat sollte das Edge HD einen enormen Performance Sprung liefern:

Edge HD White Paper

SCT_a.jpg

SCT_b.jpg

SCT_c.jpg

Credit: Celestron
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,

Mein Schwerpunkt liegt auf dem Beobachten und gelegentlichen Fotografieren mit einem 21 mm Sensor.

ich möchte hier erwähnen das es neben der Sensorgröße auch auf die Pixelgröße ankommt.
Ob ein Fehler störend in Erscheinung tritt oder nicht hängt ja vom Verhältnis Fehlergröße zu Pixelgröße ab.
Es wird bei den immer kleiner werdenden Pixeln immer wichtiger es da nicht zu übertreiben.
Für das Sampling bei DS Aufnahmen wäre es optimal wenn sich 2x2 Pixel auf das Beugungsscheibchen oder das FWHM verteilen. Ja nach dem was größer ist.
Bei den F10 eines üblichen SCTs ist das BS immerhin schon 13,4 ym groß.
Ein FWHM von 2“ wäre bei den 2350mm Brennweite des C9,25 schon 22ym groß.
Es wäre also empfehlenswert für DS Aufnahmen bei idealem Seeing die Pixelgröße nicht unter 7ym zu wählen und bei Annahme eines FWHM von 2“ sogar nicht unter 11ym.
Wer sich daran hält der wird auch viel weniger Probleme mit der Feldkorrektur haben.
Wer hingegen eine Cam mit den extrem kleinen Pixeln verwendet die es mittlerweile gibt wird bei einfachen SCTs neben unnötig langen Belichtungszeiten eben auch mit der Abbildung im Feld viel größere Probleme bekommen.

Ich nutze TV Panoptic 41 und Ethos 21 und 13 mit großer Feldblende und würde gerne wissen welche Erfahrungen Ihr gemacht habt hinsichtlich Koma und Bildfeldwölbung.

Hier besteht eine Abhängigkeit vom scheinbaren Gesichtsfeld des Okulares.
Denn visuell gilt je stärker man vergrößert umso eher werden die Fehler bei gegebenem Achsabstand störend.
Das 21mm Ethos mit 100° SGF hat die gleiche Feldblende wie ein 42mm Plössl mit 50° SGF .
Du vergrößerst bei gleicher Feldblende mit dem Ethos also doppelt so stark wie mit dem Plössl. Und damit werden mit dem Ethos auch die Fehler am Feldrand doppelt so groß abgebildet wie mit dem Plössl.
Das TV Panoptic 41 hat ja „nur“ 68° SGF, damit wirst du also an einem einfachem SCT eine deutlich bessere Abbildung am Feldrand haben als mit dem Ethos.
Auch wenn die Feldblende des Panoptic 41 größer als die des 21mm Ethos ist aber du vergrößerst dafür mit dem Panoptik ja auch fast nur halb so hoch.

Sind die Unterschiede im Visuellen so groß, dass sie den deutlichen Mehrpreis rechtfertigen?

Mit Ethos Okularen werden die Unterschiede schon sehr deutlich so das der Aufpreis fürs Edge HD lohnt.
Wobei ich da auch mal ein Blick auf die Meade ACF werfen würde.
Die haben den Vorteil das kein zusätzlicher Korrektor im Blendrohr sitzt.
Begnügst du dich mit Plössl oder anderen Okularen mit kleinem SGF wirst du sicherlich auch mit einem klassischen SCT deine Freude haben.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd, vielen Dank für deine Zeit, um so detailliert auf meine Frage einzugehen!
Gruß Stefan
 
Hallo Stefan,
ich besitze ein C9,25 als CPC und kann nur gutes über Großfeldbeobachtung mit meinem ES 24 mm 82 Grad Okular berichten. Die Randschärfe ist damit fast im ganzen Bildfeld bei visueller Beobachtung gegeben, vielleicht 5% davon (Sterne) werden am Bildfeldrand nicht mehr punktförmig abgebildet. Das ist ein sehr guter Wert. Für visuelle Beobachtung würde ich keinen Aufpreis zum Edge HD zahlen wollen.
Grüße
Martin
 
Moin,

ich denke die Feldebnung ist eben für die Fotografie das Thema. Nicht umsonst sind fotografische Spiegelsysteme entweder von vorne herein für ein ebenes Bildfeld gemacht oder sie besitzen einen nachgeordneten Bildfeldebner als Linsengruppe.

CS
Jörg
 
Hallo Jörg,

ich denke die Feldebnung ist eben für die Fotografie das Thema.

es geht hier aber überhaupt nicht um die Feldebnung sondern um die Koma im Feld!!!
Und die ist auch visuell störend wenn sie so ausgeprägt ist wie bei einem handelsüblichen klassischen SCT und man mit Okularen mit sehr großem SGF beobachtet.
Die Meade ACF korrigieren diese Koma vollständig aber sie ebnen nicht das Bildfeld.
Das bringt sowohl visuell als auch fotografisch etwas weil die Koma beim klassischen SCT das Hauptproblem ist.

Damit hier mal klar wird in welcher Größenordnung wir uns da bei einem klassischen SCT bewegen will ich mal einen Vergleich mit dem Newton machen.
Ein klassisches SCT zeig im Feld bei gleichem Achsabstand in etwa so viel Koma wie ein Newton mit F4,5.
Für den Newton wird empfohlen ab etwa F5 nicht nur für Foto sondern auch visuell einen Komakorrektor zu verwenden.
Wenn ein klassisches SCT also eine Koma vergleichbar mit einem F4,5 Newton zeigt ist es daher in jedem Fall sinnvoll auch dessen Koma zu korrigieren.
Das C9,25 nimmt hier noch mal eine Sonderrolle ein weil es einen F2,5 HS hat während alle anderen am Markt befindlichen klassischen SCT einen F2 HS haben.
Die Koma des C9,25 ist daher etwas geringer als die der anderen klassischen SCTs.
Ohne jetzt extra eines gerechnet zu haben würde ich mal schätzen das die Koma eines C9,25 etwa mit einem F5 Newton vergleichbar ist.
Also eine Öffnungszahl beim Newton wo der anspruchsvolle Nutzer auch schon visuell einen Komakorrektor verwenden würde aber wo man mit nicht ganz so hohem Anspruch auch noch ganz gut ohne auskommt.

Grüße Gerd
 
Hey liebe Mitglieder,
Worum es hier "überhaupt" geht, besagen die Fragen des eröffnenden Beitrags.
Man kann ja auch mehrere Fragen zu benachbarten Themen haben.
Dank für die detaillierten Erklärungen zum Koma.
Clear Skies
DK
 
Liebe Astro-Kollegen,
ich möchte mich für Eure Beiträge und den Input zu meinen Fragen bedanken!
CS
Stefan
 
Hallo Moderator DK

Worum es hier "überhaupt" geht, besagen die Fragen des eröffnenden Beitrags.

richtig und im Eröffnungsbeitrag wurde nach Koma und Bildfeldwölbung beim klassischen SCT gefragt.
Da beim klassischen SCT die Bildfeldwölbung von untergeordneter Bedeutung ist und primär die Koma das Problem darstellt gehört es auch zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage wenn ich scheibe das es hier primär um die Koma geht.

Der Beitrag von Jörg stellt hier aber die Bildfeldwölbung als alleiniges Problem dar und er zieht daher auch den falschen Schluss wenn er meint das eine Feldkorrektur am klassischen SCT nur für Foto ein Thema wäre.
Wir hatten zuletzt über visuelle Beobachtungen diskutiert und da ist praktisch nur die Koma ein Thema. Es ist daher völlig korrekt wenn ich Jörg dann auch in dem Zusammenhang darauf hingewiesen habe das hier nicht die Bildfeldwölbung das Problem ist wie er ganz offensichtlich glaubt sondern das es die Koma ist um die wir uns hier kümmern müssen und um die es demzufolge auch gehen muss wenn wir Stefan helfen wollen.

Es ist traurig wenn ich mich hier für die korrekte Beantwortung des im Eingangsbeitrag formulierten Problems rechtfertigen muss.
Wenn allerdings nicht gewünscht wird das ich so wie ich es hier getan habe Fragen korrekt und sachlich beantworte werde ich mich hier nicht mehr äußern.

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich bitte ausdrücklich um die Kommentare von Gerd. Sie gehören direrkt zum Thema und haben mir sehr geholfen die Zusammenhänge besser zu verstehen.

CS
Arno
 
Es ist traurig wenn ich mich hier für die korrekte Beantwortung des im Eingangsbeitrag formulierten Problems rechtfertigen muss.
Hallo Gerd,
ich weiß nicht, warum Du Dich zu einer Rechtfertigung Deiner Beiträge genötigt siehst.
Alle Beiträge sind doch, was den Bezug zur Fragestellung angeht, kaum zu überbieten.

Sie sind nicht nur für den Fragesteller informativ, sondern auch für Mitleser, wie mich.

Ich sehe große Übereinstimmung, sowohl in der Gewichtung, wie auch in der Erklärung.

.........werde ich mich hier nicht mehr äußern..........

Der Moderator hat, wenn ich das richtig verstanden habe, lediglich auf das etwas unglücklich platzierte Wort „überhaupt“ hingewiesen, dankt Dir aber ausdrücklich für Deine Ausführung.

Wenn Du das zum Anlass nehmen würdest, Dich nicht mehr zu äußern.............
.........das wäre traurig.

CS

Dietmar
 
Hallo Dietmar,

ich danke dir und den Anderen für die positiven Rückmeldungen.

Der Moderator hat, wenn ich das richtig verstanden habe, lediglich auf das etwas unglücklich platzierte Wort „überhaupt“ hingewiesen, dankt Dir aber ausdrücklich für Deine Ausführung.

Ja der Satz mit dem „überhaupt“ ist leider etwas unglücklich formuliert.
Es liegt mir fern hier bestimmen zu wollen welche Themen diskutiert werden dürfen wie es offenbar von der Moderration interpretiert wurde. Darauf bezog sich der Satz auch gar nicht und das sollte eigentlich schon im nachfolgenden Satz deutlich werden. Man muss natürlich meinen ganzen Beitrag lesen und darf sich da nicht einen einzelnen Satz oder gar ein Wort rauspicken wo man isoliert betrachtet mit negativer Lesart etwas rein interpretieren könnte das ich so nie gemeint habe.

Wenn ich schreibe das es hier um Koma geht meine ich damit das Koma das Problem ist das bei diesem Teleskop im Vordergrund steht.
Und das ist nicht etwa von mir so bestimmt weil ich hier unbedingt über Koma diskutieren möchte sondern das liegt in den optischen Eigenschaften des hier diskutierten Teleskops begründet.

Ich kann mir auch gut vorstellen das mich da einer angeschwärzt hat der mich nicht leiden kann. Ich finde es ist doch sehr ungewöhnlich das sich die Moderation in so einem Fall genötigt sieht einzugreifen.
Das liegt wohl nicht so sehr an einem kleinen Wort das man wie ich das sehe wohl bei jedem anderen unbeanstandet gelassen hätte sondern so ist zumindest mein Eindruck eher an der Person die dieses Wort geschrieben hat.

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey liebe Mitglieder,
Worum es hier "überhaupt" geht, besagen die Fragen des eröffnenden Beitrags.
Man kann ja auch mehrere Fragen zu benachbarten Themen haben.
Dank für die detaillierten Erklärungen zum Koma.
Clear Skies
DK
Hallo Gerd und allerseits,
ich bin auch etwas verwundert über diese rätselhafte Injektion der Moderation.
Aber vielleicht kommt da ja noch eine Erklärung?

Gruß, Peter
 
Hey,
war ja nur ein kleiner freundlich gemeinter Hinweis von mir.
Die ausführlichen Erläuterungen zum "Koma" finde ich ja wirklich gut.
Nur sollten wir immer vermeiden, andere unspezifisch zu kritisieren.
Und ob etwas "überhaupt nicht" oder doch zum Thema gehört, ist schon der Anfang einer Kritik an anderen.
Also meine Bitte: Immer nett und freundlich.
Clear Skies
DK
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Astro-Kollegen,
ich möchte mich nochmals herzlich für Eure detaillierten, fundierten und sehr hilfreichen Beiträge bedanken!
Viele Grüße und klaren Himmel
Stefan
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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