Skywatcher Mak 180 als Ergänzung zum 5" Apo?

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TaurusM45

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mich etwas zu verkleinern und auf Fotografie umzusteigen.
Jetzt habe ich seit gestern eine EQ-6R und dazu einen 5" Triplet mit F/7,5
Damit wollte ich zusammen mit einer Canon EOS760D DeepSky fotografieren.

Jetzt bräuchte ich zur Ergänzung noch ein Planeten Teleskop um hier mit einer ASI 120MC zu fotografieren.
Hier dachte ich an den Skywatcher 180/2700 Maksutov.

Was haltet ihr von der Kombi? Wäre das eine guten Zusammenstellung? Ein Rohr für deepSKy fotografie (keine Beobachtung) und eins für Mond/Planeten Beobachtung und Fotografie.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

meiner Meinung nach ist das nicht Fisch noch Fleisch. Für Planeten brauchst Du Öffnung und Brennweite. Ideal wäre ein wirklich guter SC (hast Du nicht einen 12" SC?) Um Details auf Planeten darzustellen benötigst Du halt Auflösung. Ich selber habe einen Kompromiss aus 6" Triplet F/8 und einem FFC 3x ... 8x (je nach Abstand). Am Jupiter super... am Saturn müsste meine (ältere) CCD besser (empfindlicher) sein.

CS *entfernt*
 
Hallo Bernd.

das SC hatte ich und ist verkauft, Ich musste mich leider etwas verkleinern, da ich meistens Mobil unterwegs bin, da in meinem Garten die Bedingungen mehr als schlecht sind.
Also daher brauche ich etwas leichtest wo auch der Rücken mitmacht.
 
Servus Andreas!
Deine Wahl ist sehr gut. Ich habe selbst einen 180er MAK und bin hochzufrieden mit dem Teil.
Für Mond und Planeten super, sowohl fotografisch wie auch visuell.
Mit einer Doppelschiene sollte deine EG6-R auch den 5" APO und den MAK gleichzeitig tragen können.

Gruß Thomas
 
Ich kann Thomas in seiner Aussage zu 100% bestätigen. Visuell bin ich auch mit einem 5“ Triplet unterwegs. Daneben ein 150 oder 180er Mak, je nachdem wie der Himmel ist und eine 2xBarlow an der ASI120MC und bill voll zufrieden damit.
 
Hi Zusammen,

letztendlich habe ich diese Gerätekombination auch zur Auswahl und ich persönlich würde das nicht als "meine zwei einzigen Geräte" anschaffen.
Ich habe ein 127/952 Triplett mit FCD-1 Objektiv (also mit noch sichtbarem Restfarbfehler) im Einsatz, das ich sehr gerne z.B. mit dem Herschelprisma zur Sonnenbeobachtung nutze. Im letzten Sommer habe ich für "instant Planetenbeobachtung" den 180/2700 Skymax angeschafft, der kalt gelagert werden kann, wenn Planeten da sind. Könnte man jetzt wenigstens für Jupiter wieder kalt stellen. Beide Geräte sind im letzten Sommer öfters für Jupiter zum Einsatz gekommen und während die fotografischen Ergebnisse beim Skymax deutlich besser ausfielen, findet man visuell nicht unbedingt eine Leistungsexplosion zwischen beiden Geräten. Lediglich ist das Bild im Skymax stets in meinen Augen ästhetischer, weil die natürliche Farbe des Jupiter richtig wiedergegeben wird. Visuell feinere Details durch mehr Öffnung - nicht bevor Jupiter wieder höher steht. Natürlich macht der Mak auch bei der Auflösung von Kugelsternhaufen mehr her. Das ist eindeutig. Allerdings läuft der Mak noch mit Werksjustage Da wäre schon noch was mehr drin - ich denke aber, dass die meisten Mak Käufer mit der Werksjustage ein Geräteleben lang auskommen wollen. Insofern besteht die Ergänzung zwischen den beiden Geräten eher darin, dass der Triplett-Apo mit einer Brennweite unter 1000mm recht schön Widefield kann, dann aber als Apo eigentlich für den Zweck zu teuer und auch zu schwer ist. Der Mak ist immer dann besser, wenn Öffnung (Sternhaufen-Auflösung, Grenzgröße) und Planetenbeobachtung gefragt ist. Dabei hängt der Mak sehr an der Vorkühlung. Aus einer aufgeheizten Sommerwohnung in die fallenden Außentemperatur gebracht, dauert die Anpassung des Mak zu lange.
Betrachte ich jetzt also speziell diese Kombination, dann nutze ich für Widefield einfach meinen 130/650 Newton als Ergänzung zum 180er Mak. Da man den Newton in vernünftig gebaut leider nicht kaufen kann, würde ich den 127er Triplett Apo auch durch einen 150/750 ersetzen können - passende Okulare für f/5 habe ich allerdings. Und wenn ich nun einen 7" Mak und einen 6" Newton nebeneinander sehe, dann frage ich mich doch auch: Wie soll das zeitnah gekauft nebeneinander Sinn machen, da ich doch mit einem 200/1000 Newton beide ersetzen kann und noch viel Geld für schicke f/5-Okulare und wohl auch einen Komakorrektor übrig hätte.

Ich finde also jedes der Geräte für sich betrachtet nett - die Kombination aber gar nicht geschickt.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Andreas,

solange ein 8-Zöller brauchbar funktioniert, hat man durch den Zugewinn an Öffnung einen mehr als ausreichenden Abstand, um auch einen sehr hochwertigen Apo zu versägen. Die Herausforderung ist es allerdings, "brauchbar funktionieren" in die Tat umzusetzen. Darum kann es ganz gut sein, dass Du mit der Leistung eines 180er Skymax ganau wie mit der eines beliebig gegriffenen C8 gegenüber dem schon vorhandenen 5" Triplett ("Welches-FCD-auch-immer") nicht zufrieden sein würdest. Der Zustand lässt sich auch mit einem 8" Reisedobson herstellen.
Andererseits finde ich es nicht besonders schwer, auch mit einem 8" f/5 Reisedobson mehr aus der Planeten-Sache herauszuholen, als der physikalisch denkbarste 5-Zöller abliefern kann.
Den Anfang machen dabei thermische Beherrschung und Justage neben dem erforderlichen und üblichen Maß an Optikqualität.

Clear Skies
Sven
 
Ich denke aber das ein 180 Mak am Planeten mehr her macht als mein 5" Apo alleine schon wegen der dreimal höheren Brennweite.
und da kommt es ja schließlich auch drauf an.
Auf ne Barlow möchte ich verzichten, denn ich habe in 20 Jahren Astronomie noch keine gefunden, die ansatzweise gut wäre.

viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

leider nein, die Brennweite bestimmt fotografisch den Abbildungsmaßstab und visuell, welche Okularbrennweite zu welcher Vergrößerung führt. Für die Leistung ist die Öffnung zuständig und wenn das Öffnungsverhältnis klein ist (f/10=klein, f/4=groß), dann hat es das Okular einfach und die Primäroptik hat es dann auch meist einfacher, gut abzubilden. Das trifft auch auf die Barlow zu und auf den Aufwand, zu justieren. Beim Vergleich zwischen dem 5" Apo und dem 7" Mak spielt vor allem eine Rolle, ob Du eine Kombination aus Teleskop und Okular (und eventuell Barlow) aufstellst, mit der das Leistungsvermögen der verwendeten Öffnung auch im Auge ankommt. Das ist der Punkt, an dem es bei ganz vielen Anwendungsfällen einfach hakt. Tja, und dann fliegt halt manchmal ein Teleskop auf den Müll, obwohl das Okular Mist war... oder die Barlow... oder beide... oder doch alle drei!

Clear Skies
Sven
 
Ich denke aber das ein 180 Mak am Planeten mehr her macht als mein 5" Apo alleine schon wegen der dreimal höheren Brennweite.
und da kommt es ja schließlich auch drauf an.


Hi Andreas,
das ist ein Trugschluss. Wäre die Brennweite das Maß der Dinge, dann wäre so ein Mak leistungsfähiger als ein 25" Dobson mit f/4. Das wird nicht der Fall sein.. ;)
Für erfolgreiche Planetenbeobachtung brauchst Du Kontrast und nochmal Kontrast und dann Öffnung für Lichtmenge und Auflösung. Das alles hilft Dir alles aber nichts, wenn das Gerät hinsichtlich der Temperaturen im Inneren nicht beherrscht wird und durch das Gerät verursachtes Seeing entsteht.
Und dann sind da noch die guten örtlichen Gegebenheiten und nicht viel Adaption.

Brennweite ist visuell weitgehend irrelevant, sofern wir nicht von aller kleinsten Geräten sprechen. Die sind ob Ihres Vergrößerungsvermögens beschränkt. Im Wesentlichen ist es dann eine Frage des Okualrparks. Aber schon ein 80mm /555mm ED-APO ist bei Verwendung eines 2,5 mm Naglers über 200fach. Rechnerisch machbar, aber wenn man als absolutes Maximum die 0,5 mm AP zugrunde legt, ist immerhin bis 160 fach verwendbar. Damit kann man schon Planeten gucken.

Visuell kannst Du mit 10 f/6 oder 12" f/5 sogar als Newton richtige Planetenkiller brauen/kaufen.
Kein Farbfehler, gut gebaut sind sie unter 20% Obstruktion zu bringen, thermisch gut beherrschbar und können mit guter Optik bei praxisgerechten APs 300-400 fach leisten - eine Vergrößerung die ein guter Standort durchaus regelmäßig zuläßt.
Mehr geht auch da, aber kostet es zu viel wird zu groß zu schwer und bringt die theoretisch deutlich mögliche Mehrleistung dann oft nur in Ausnahmenächten.
CS
 
...ich denke ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Mir ist klar das es auf Öffnung ankommt. aber bevor ich meinen 5" f/7,5 Apo mit einer Barlow quäle, ist ein Mak mit hoher Brennweite sinnvoller am Planeten einzusetzen. Da hab ich mehr Öffnung und auch mehr Brennweite.
180/2700 ist doch besser am Mond und Planeten als 127/950 mit 2fach Barlow (egal wie gut sie ist) oder sehe ich das falsch?
Es soll halt alles transportabel bleiben und da fällt jeder Newton ab 8" schon aus dem Rennen. Abgesehen davon, dass ich Newtonteleskope überhaupt nicht mag wegen des merkwürdigen Einblicks.
Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

auch das stimmt nur unter der Bedingung, dass Dein Mak so, wie Du ihn unter den Himmel bringst, wirklich öffnungs- und konstruktionsgemäß mehr leistet. Das wirst Du aber eigentlich in der Praxis nur herausbekommen, wenn Du dem Apo ein passendes Okular oder eine passende Kombination aus Okular und Barlow gönnst. Ein 5mm Okular kann man dem Apo und jeder guten f/7,5-Optik wirklich gönnen, dann kommt Hochvergrößerung mit guter Kontrastreserve für z.B. Jupiter dabei heraus. Ich komme gerade mit etwas kalter Nase wieder herein und habe einen 130mm f/8 mit einem Pentax XW 5mm am Mond genießen dürfen. Ist eine Freude und keine Qual.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Andreas,

nun ist es raus und das ist ja auch wirklich nicht zu kritisieren, Du gehst hier vorrangig nach deinen Neigungen und Abneigungen, auch dem was Du bisher erfahren hast und nicht nach dem, was theoretisch wie praktisch wirklich möglich ist.

Egal, ich stimme Dir gerne, auf Theorie und eigene Praxis gestützt zu, dass man mit 180 mm Öffnung gegenüber 127 mm Öffnung immer die Nase vorne hat, wenn denn vergleichbare Qualitäten gleich sinnvoll eingesetzt werden.
Auf die passende Brennweite für die Anwendung kann man auf verschiedenen Wegen kommen, da muss nicht zwingend einer besser sein als der andere, es kommt immer darauf an, wie gut und konswquent man ihn geht.

In Deinem anderen Thread wird ja gerade fleißig theoretisiert und gerechnet.
Mit solchen Rechnungen wurde und wird unter anderem auch von dem dortigen Vorrechner immer mal "bewiesen", dass man bei deinem mindestens zu 30% obstruierten 180er MAK mindestens diese 54 mm (meistens kommt noch was dazu) von der Öffnung einfach abziehen muss und damit landest du also zumidest am Planeten und bei den dort ach so wichtigen Kontrasten schon mal unterhalb des APOs und den Rest verdirbt das allgegenwärtige Seeing.

Was Du siehst ist also völlig uninteressant................

Gruß
*entfernt*
 
Hi Andreas,

grundsätzlich ist Öffnung für sich betrachtet natürlich ein Vorteil, der sich über die Auflösung vor allem fotografisch bei den beiden in Rede stehenden Geräten bemerkbar machen sollte.
In Puncto Kontrast würde ich visuell kaum Unterschied erwarten, nach meinen Erfahrungen und Vergleichen zwischen SKW Mak und kleineren Apolinsen. Fotografisch kann das Thema Kontrast optimieren, wie man an den Planetenfotografien mit dem C14 und Co. der Meister sieht.

Was ist eigentlich an Barlow so schlimm? Sehr viele Bilder von Planeten und Mond sind mit Barlow gemacht. Schau nur mal die alten Sachen von Mario Wiegandt - 6 Zoll Intes Mak mit 3 oder 4 fach Barlow.
Wenn sich das wirklich deutlich lohnen soll, wird viel davon abhängen welche Qualität das künftige Gerät hat.
CS
 
Jetzt bräuchte ich zur Ergänzung noch ein Planeten Teleskop um hier mit einer ASI 120MC zu fotografieren.
Hier dachte ich an den Skywatcher 180/2700 Maksutov.



Hallo Andreas,

ja, kannst du machen. Für mich persönlich sind der 180 MAK und das C8 aber derzeit neu zu teuer für die optische Leistung, die man bekommt. Die waren vor weniger Jahren deutlich günstiger! Gegraucht kann man's versuchen, aber es ist schwer da was wirklich neuwertiges und gutes zu bekommen.

Ich würde mir lieber z.B. ein 200/1000 Newton kaufen, dass du auf der EQ6 wunderbar auch für die Planeten/Mond-Fotografie mit deiner ASI einsetzten kannst. Das bekommst du neu schon für ca. 300€! Ein unschlagbar günstiger Preis für ein potentiell sehr leistungsfähiges Teleskop. Was du dir leisten möchtest entscheidest natürlich du selbst. Nur so mal als Denkanstoß, vielleicht auch für andere, die den Thread hier verfolgen.

z.B. Omegon Teleskop ProNewton N 203/1000 OTA





Zum Thema Leistung bzgl. Öffnung:

Jedes Zoll bringt mehr Leistung insbesondere in der Planeten/Mond-Fotografie mit Videotechnik. Da siehst du schon bei nur einem Zoll mehr an guten Bildern deutlich, dass mehr Details erkennbar sind. Besonders am Mond wird dies sehr deutlich. Von 4 auf 5 Zoll schon deutlich, von 4 auf 6 Zoll sehr deutlich, von 8 auf 9.25 Zoll deutlich mehr Details, usw. Das kann man schön an Bildern vergleichen, die oft hier und anderswo zu finden sind. Hier sei aber noch angemerkt, dass für gute Fotos mit Videotechnik das Telesksop von einer entsprechenden Qualität sein muss und vom Nutzer auch beherrscht werden sollte. Das ist hier nicht viel anders als im Visuellen! ;)



Visuell ist das Ganze natürlich etwas schwieriger, da hier der übertragende Kontrast, wie hier schon gesagt wurde, deutlich mehr mit reinspielt. Der MAK soll ein helleres und klareres (schärferes) Bild bei gleicher Vergrößerung zeigen, aber nicht immer werden auch kontrastschwache Details sichtbar sein. Für Details dazu kannst du gerne die Gurus hier fragen, die hier ja auch schon geantwortet haben. :)





Beste Grüße,
Christian
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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