SNR Optimieren

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Aron 99

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Hallo Zusammen :)

Ich habe vor ein paar Wochen mal etwas meh Zeit in die Aufnahme eines Bildes investiert. Eigentlich bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden aber mich stört noch der sehr "rauschige" Hintergrund. Ich hatte gehofft die SNR mit mehr Belichtungszeit zu verbessern weshalb ich zu den ursprünglichen 8h nochmal 5h drauf gepackt habe - das Ergebnis hat mich in Hinblick auf das Rauschen doch etwas entäuscht.
Hier mal kurz die Aufnahme-Daten:
120s Frames bei ISO 800, Dithered bei jedem 2. Bild, Bias, Flats.
Bearbeitet habe ich alles mit APP (Standard-Einstellungen und nur Farben kalibriert / LP entfernt) Stretch ist auch die standard-Einstellung: 15% BG, 2,5% Base

8 Stunden:
1627231174553.jpeg


13 Stunden:
1627231198397.jpeg


Darks habe ich erstmal nicht hinzugefügt aus zwei Gründen:
1) Die Sensor-Temperatur hat innerhalb einer Aufnahme-Nacht stark geschwankt
2) Ich habe gelesen dass bei einer DSLR Darks kaum einen Effekt zeigen

Meine Frage also: Was kann ich machen um die SNR noch zu verbessern?
Ich habe mir schonmal folgendes überlegt:
-Darks machen und mir einfach mal selber deren Effekt angucken
-180s frames aber dafür ISO 400
-Jedes Bild dithern (sofern das meine Montierung mitmacht - aber das ist ein anderes Problem :D)

Meine Frage an euch: Was für eine Bildqualität darf ich erwarten mit einer DSLR und was trägt am meisten zur Verbessrung bei? :) Programme wie De-Noise AI kommen für mich erstmal nicht in Frage :p

CS
Aron

EDIT: Ich würde auch noch deutlich mehr Zeit investieren in ein einziges Objekt aber da der unterschied zwischen 8 und 13 Stunden kaum sichtbar ist frage ich mich in wie weit das sinvoll ist :v
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Aron,

das SNR steigt nur mit der Wurzel aus der Belichtungszeit. D.h. um das SNR zu verdoppeln, musst du 4x so lange belichten. Meine Erfahrung ist, dass man das SNR in etwa verdoppeln muss, um aus einem gerade wahrnehmbaren Schemen in der Histogrammsicht eine bearbeitbare Struktur zu machen. Von 8h auf 13h bringt also etwas, aber es sind keine Welten.

Ansonsten macht es einen Unterschied wie Tag und Nacht, ob man ein Bild richtig streckt oder nicht. Das bezieht sich vor allem auf den verrauschten Hintergrund.

Man kann dann noch mit Starnet++ die Sterne entfernen. Wenn man nur noch das Objekt hat, kann man wesentlich tiefer in die Trickkiste greifen. Mit Sternen stark strecken führt früher oder später zu einer Schicht gleich heller und gleich farbiger klecksiger Sterne, die das ganze Bild dominieren. Besonders in der Milchstraße ist das der Fall.

Denoise AI macht das Leben am extremen Ende deutlich einfacher. Man kommt aber sogar mit einer Freeware wie Gimp, das ohne spezifische Entrauscher daher kommt, fast auf das selbe Ergebnis. Nur mit viel mehr Aufwand.

Aber die absolute Grundlage um extrem stark strecken zu können ist ein ebener Hintergrund. Passende Flats sind Pflicht. Darks müssen nicht sein, wenn das Dark eben ist. Dann tut es auch ein Bias. Man muss nicht jedes Bild dithern, jedes zweite oder dritte tun es auch. Aber Flats und Lights müssen BEIDE mindestens mit einem Bias kalibriert werden, sonst passen sie nicht.

Die Feuerwerksgalaxie ist aber auch ein schwieriges Objekt. Da sie hinter der Milchstraße liegt, ist es schwer aus dem Teil einen guten Kontrast herauszuholen. Das Licht der Galaxie wird durch den interstellaren Staub deutlich getrübt.

Grüße,
Joachim
 
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