Vielleicht würde solch ein Projekt endlich mal den Denkhorizont der Menschen erweitern, weg von all den täglichen Streitereien um ein paar elende Landstriche. Weg auch von dem lähmenden Glauben an irgendwelche Gottheiten, von denen wir erwarten, dass sie doch bitteschön unsere Geschicke in bessere Bahnen lenken, so lange wir nur schön unterwürfig bleiben. Ich bin zwar pessimistisch, dass die Menschheit diese Hürde meistern würde, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Da es zwar Gründe gibt, zu
hoffen, aber keine,
zuversichtlich zu sein, habe ich diese Hoffnung durch den Kauf meines Takahashis ersetzt. Das ist vielversprechender...
Zu warten, dass "die Menschheit" in Resonanz mit Empathie und philosophischer Gelassenheit zu einem guten Miteinander führt, halte ich für aussichtslos. Erst aus dieser niedergeschmetterten Position heraus hätte man die Kraft, dagegen zu kämpfen, so man das möchte. Optimisten werden meist nur Journalisten des Unglücks abgeben... sie versuchen im kleinen Kreis zu retten, was die Großen versauen. Weil ma ihnen gesagt hat, dass es immer nur im kleinen gemacht werden muss.
Das da Oben ist einfach viel zu weitläufig um irgendwie etwas vernünftiges zu bekommen und damit anzustellen.
Einer der Gründe, warum mich das All fasziniert, ist der Anblick einer Galaxie. So ein blasses Fleckchen im Scope repräsentiert meist 100 oder 200 Milliarden Sonnen und mehr als nochmal so viele Planeten. Und allein die lokale Gruppe ist in ihrer Dimension schon nicht mehr erfassbar, weshalb das Bauchhirn als Zusammenfassung solch eines Anblicks ein Gefühl von Demut und ungläubiger Faszination an unser Gehirn sendet.
Wenn ich dann die Visualisierungen der Filamente ansehe, mit Milliarden von Galaxien, mit ihren Super-Clustern und diesen unendlichen Weiten, wie es so schön heißt, und jemand fragt mich, ob er nicht ein Funksignal von uns "nach oben" senden soll, dann hat er bislang wohl die unfassbare Tragweite des Universums noch nie gefühlt. Und wohl auch nicht verstanden.
Astronomen versuchen es in Megaparsecs zu beschreiben, Poeten mit Gedichten über die Unendlichkeit und Philosophen denken, in tiefsten Gefilden der Bewusstseins-Schichten versunken, über die Grenzen des menschlichen Denkens nach... und dann fragen wir uns tatsächlich, ob wir in diesem Schöpfungs-Inferno vielleicht trotzdem die Einzigen sind und ob wir nicht sicherheitshalber vielleicht doch jemanden anfunken könnten?
Ich bin tatsächlich überzeugt, dass das Universum und auch unsere Galaxie durchflutet von Mitteilungen ist, aber offenbar sind wir nicht ansatzweise in der Lage, sie überhaupt zu sehen oder zu detektieren, weil die Technologie sicher völlig anders ist als unsere. Und könnten wir sie aufspüren, wären wir nicht besser dran, als den Delfinen zuzuhören. Wir wissen, Delfine sprechen miteinander. Wir hören zu, wir analysieren, wir glauben einzelne Worte zu verstehen, eine universelle Sprache wohl mit Aufbau und Grammatik, aber insgesamt verstehen wir sie ganz und gar nicht. Wohlgemerkt: eine Spezies, die auf UNSEREM Planeten lebt, die sich mittels Schallwellen unterhalten kann (aber nicht nur!) und wo uns die Technologie und der prinzipielle Sprachaufbau bekannt sind!
Solange wir eine eventuelle, überlichtschnelle Kommunikation weder beherrschen, noch mithören können, können wir ja auch nicht versuchen, irgend etwas davon zu verstehen. Ich denke also, die Kommunikation ist längst da. Aber ganz sicher nicht auf der Wellenlänge des Wasserstoffs...
lg
Niki