Spiegel-Material

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Rohr

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Hallo,

http://home.t-online.de/home/wolfgang.rohr/glas_farbe_vergleich.jpg

vor dem Crash hier hatte der Alois Ortner einmal ein Bild
abgeliefert, wie der Laie die Glassorten unterscheiden kann,
aus denen so ein Spiegel sei. Diese Frage ist selbst für
einen Feinoptiker nicht ganz einfach zu klären, wenn
man das damalige Bild genauer anschaut. Ich habe aber
trotzdem dieses Bild gespeichert und stelle es für erneute
Diskussionen zur Verfügung.

Da spielt z.B. auch eine Rolle, ob die Oberfläche blank oder
geschliffen ist, auch dann ist der Farbeindruck verschieden.
Solange man nicht durch das Glas durchsehen kann, ist auch
nix mit Brechungs-Indizes, über die man vielleicht das Glas
prüfen könnte. Gäbe es noch die Möglichkeit übers spez.
Gewicht. Ist aber auch nicht so hundertprozentig.

Hier geht es um den Ausdehnungs-Koeffitienten des Spiegel-
Trägers und die Frage, was das jeweilige Glas thermisch so
treibt im Laufe einer Nacht. Wäre allein eine Doktorarbeit
wert.

spiegelthermische Grüße

Euer Wolfgang Rohr

 
Hallo allerseits,

das Fensterglas sticht dazwischen echt hervor :)

Ist es solches normales Fenstergals, dass z.B. Newport als Material für Plate-Glas-Rohlinge anbietet?
Wie erfolgreich kann ein solcher Spiegel sein, wenn er z.B. sowieso im Schuppen übernachtet und deshalb nicht auskühlen muss?

Ciao, Heiner
 
Hallo Wolfgang und alle Anderen,

auch auf meiner HP findet sich ein ähnliches Foto. Hier wird Duran50, Zerodur, BK7 und B270 verglichen. Das sog. Fensterglas habe ich absichtlich weg gelassen, da dessen Farbe erheblich schwanken kann.

Das Foto findet sich im Menüpunkt "Infos zu" bei "Glassorten". Dort findet man auch die Daten einiger Gläser und deren spezielle Eigenschaften.

Farbfreie Grüße
Raphael
 
Welcher Spiegel Welches Glas

Hallo Freunde,

vielen Dank für das Bild, ich habe es auch, im Rahmen der Sterntest-Seite auf meiner Homepage veröffentlicht.

Auch den Link auf die Seite von H. Pugiel habe ich gesetzt, so kann diese Information nicht in der Vergangenheit entschwinden.

Zur Zeit bemühen wir uns, Methoden zu finden, um schnell und zweifelsfrei feststellen zu können, um welche Glassorten es sich bei diversen Teleskopspiegeln handelt.

------

Nun die allgemeine Frage:

Gibt es Möglichkeiten, zweifelsfrei festzustellen, aus welchem Glas welcher Spiegel besteht und welche technischen und instrumentellen Voraussetzungen braucht man hierfür?

Das ist doch ein interessantes Gebiet, wo man ein wenig nachforschen kann - oder?

Wolfi Ransburg
 
Materialtest

Ich denke, da der Test am real existierenden Spiegel ausgefuehrt wird, scheiden optische Verfahren wie Brechzahlbestimmung aus --- hierzu muesste man Planflaechen anpolieren, was etwas aufwendig waere und den Spiegel aendern wuerde.

Was bleibt, ist die Dichtebestimmung. Masse ueber eine gute Waage, Volumen entweder in Zylindernaeherung oder (genauer) durch Wasserverdraengung: Man fuelle ein Behaeltnis, das in einem groesseren Trog steht, mit destillierten Wasser - bis zum Rand. Dann lege man den Spiegel hinein. Das Wasser, das in den Trog schwappt, wird in eine Mensur geschuettet und gemessen. Sicherlich ein feuchter Job, aber genau - insbesondere fuer grosse Spiegel mit kurzer Brennweite bzw. komplizierterer Rohlingsform (Rillen etc).


 
Re: Welcher Spiegel Welches Glas

Hallo zusammen,

diesen Test hab ich bei meinem jetzt garantiert aus Fensterglasbestehenden Spiegel gemacht. Geht ganz einfach und mehr als ausreichend genau.

1. Rechnerisch
Zylindervolumen - Kugelkalottevolumen Formeln stehen in jedem Tabellenbuch Metall. Das Gewicht wird beim freundlichen Metzger oder auf der Obstwaage im Supermarkt gemessen nützlicher Nebeneffekt, bei mir hat keine Waage geschummelt <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> ! Dann rechnerisches Gewicht (Volumen mal Dichte) mit dem tatsächlichen vergleichen fertig.

2. Nasse Methode
In ein ausreichendgroßes Gefäß (Aquarium ohne Fische!) ca. zur Hälfte füllen. Über Styropor schwimmer und einer Fahrradspeiche die sich am Beckenrand abstützt kann man dann immer 0,5 l Wasser zu geben und so seine Skala eichen Durch das große Übersetzungsverhältnis sehr genau. Wieder Wasser raus bis Skala auf null ist, Spiegel rein (ja man muß ihn danach sauber machen) ablesen welches Volumen er verdrängt Volumen geteilt durch gewicht ergibt Dichte.

Alle versionen 3mal machen das Mittel nehmen und dann weiter schauen. Ich blättere mal gleich noch die Formeln nach und stelle sie dann ins netz.

<img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> Aber trotz allem den SPASS am spechteln nicht vergessen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
 
Re: Materialtest

Hallo,

und wenn man dann glücklicher Besitzer eines Pyrex Spiegels ist, braucht
man auch keine optischen Tests mehr machen, da Pyrex Spiegel ja immer besser sind
als Plate Glas Spiegel. Deswegen sind sie ja auch teurer. Deswegen nimmt der Herr
Rohr das Thema Spiegelmaterial ja auch nicht so ernst, da er sonst ja arbeitslos
würde. Ich finde das ist eine tolle Idee, denn Zentimetermaß und Küchenwaage hat
jeder zuhause, ein Interferometer leider nicht, aber das ist ja jetzt auch überflüssig!
Ich finde es toll, daß hiermit nun das absolute Qualitätskriterium für Teleskope
gefunden worden ist. Spiegel aus Pyrex und alles ist gut. Spiegel aus Zerodur oder
gar Sital und alles ist spitze bis absolut perfekt. Schade nur, daß hiermit auch das
Diskussionsboard überflüssig geworden ist. Es hat mir immer viel Spaß gemacht total
verbohrte und an der Gesamtheit der Sache vorbeigehende Beiträge zu lesen. Aber damit
ist jetzt leider Schluß.

CS ( hoffentlich )
Antonius

PS: Da wir in Deutschland leben, folgender Hinweis: DIES WAR DER VERSUCH EINER SATIRE!




 
Re: Materialtest

Suuupi,gefällt mir,Satire!!Wahnsinn.
Habs verstanden, aber nur Dank Deines Zusatzes für Deutsche"!!
Mach so weiter.Lachend grüßt Peter.

P.S.Marty schleift mir ein großes Ding aus Sitall,
muß ja jetzt gut werden!!
 
Re: Materialtest

Hi Pitboe,


ehrlich gesagt habe ich die Pointe nicht mitgeschnitten, wollte aber auch den Spass nicht verderben.

Ich frage mich nur woher 19"-Rohlinge aus Sital kommen ... bezahlbar ?


 
Re: Materialtest

Hallo Jürgen,
Den 19" Rohling hab ich von einem Sternfreund gekauft, er hatte ihn in astronomie.de angeboten.
Grüße Martin
 
Re: Materialtest

Hi Jürgen, der Witz ist einfach der, daß Antonius mit seiner Satire gut gelegen hat, aber diese nochmal
extra für Deutsche glaubte ansagen zu müssen, und ich gerade etwas aus einem tollen Substrat geschliffen kriege,
und wiederum satirisch nun einen tollen Erfolg postuliert habe, aber mir nicht erklähren kann, woher Du die Info hast, daß dieses ein 19Zöller werden soll!!
Oder hat eine Dame aus Marbella geplaudert?
Wir werden uns hoffentlich bald persönlich kennenlernen,
und erzählte Satiren bringe ich sicher besser rüber.

herzliche Grüße Peter.
 
Hallo Raphael,

eine kurze Frage, Du schreibst..

"Fensterglas habe ich absichtlich weg gelassen, da dessen Farbe erheblich schwanken kann."

Ist es möglich das Fensterglas die gleiche oder sehr ähnliche Farbe haben kann wir die s.g. edlen Gläser z.B. Duran50, Zerodur, BK7 und B270. Wenn ja dann kann ich bei einem optischen Vergleich auch nicht mehr sicher sein oder irre ich mich da ?

Gruß

Andreas
 
Hallo Andreas,

Es ist so, daß Fensterglas nicht gleich Fensterglas ist. Auch da gibt es verschiedene Qualitäten. Die grünliche Farbe die eigentlich jedes Fensterglas aufweist rührt von einem erhöhten Eisenoxid-Anteil her der im verwendeten Quarzsand enthalten ist. Jetzt kommt es halt darauf an wo der verwendete Quarzsand abgebaut wurde und welche Mittelchen noch zusätzlich in das Glas gegeben wurden um den Grünstich zu unterdrücken. Man kann das (theoretisch) so weit treiben, daß fast kein Farbstich mehr erkennbar ist. Dann ist der Aufwand aber schon so groß, daß wir langsam in den Bereich von optischem Glas kommen also B270 oder so. Wirklich "Fensterglas" wird für Teleskopspiegel sowieso nicht verwendet, da dies nur bis zu wenigen mm Dicke hergestellt wird. Wenn wir hier von Fensterglas sprechen ist eine "billige" Glassorte gemeint und bei einer solchen wurde halt kaum oder nicht versucht den Farbstich zu beseitigen. Auch ein bestimmter Anteil an Altglas (also Glasflaschen und alte Fensterscheiben) kann da mit enthalten sein. Jetzt kommt es halt auf die Glashütte drauf an welche Farbe das Glas hat. Das kann von intensivem Grün bis zu kaum merklich gehen. Man wird aber immer einen kleinen Farbstich erkennen können. So weiß wie BK7 wird's wohl nicht werden.
Mit Zerodur, Quarz, ULE oder so ist das farblich jedenfalls nicht zu verwechseln. ich wollte halt nicht ein intensiv-grün-Glas zu den Bildern nehmen, genausowenig wie das nur hellgrüne. Einfach um es den Leuten nicht zu unübersichtlich zu machen. Und daß jemand schreit:"Ich habe einen Quarz-Spiegel geliefert bekommen - wollte aber einen aus Fensterglas" wird wohl kaum vorkommen.

Ich kann das aber bei gelegenheit mal ergänzen und verschiedene Billig-Gläser zusammensuchen um ein extra Bild davon zu machen.

Farbreine Grüße
Raphael
 
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