Achatius
Mitglied
Hallo zusammen!
Meine Recherchen zu einer bestimmten Frage der Geschichte der Astronomie waren bisher recht ernüchternd. So bin ich hier im Forum gelandet. Vielleicht kennt jemand von euch eine aussagekräftige Quelle zu folgendem Problem:
Die Plejaden (sieben Schwestern) erhielten ihre Namen aus der griechischen Mythologie: Alcyone, Asterope, Celaeno, Electra, Maia, Merope, Taygeta.
Ihre Eltern waren Atlas und Pleione.
Zum üblicherweise sichtbaren „Siebengestirn“ zählen neben Atlas und Pleione nur fünf der Töchter, weil Asterope und Celaeno lichtschwach sind und meist nur von guten Augen erkannt werden können.
Der als „Plejaden“ bezeichnete Sternhaufen umfasst also insgesamt (im klassischen Sinne) neun Objekte, die bereits im Altertum ihre Eigennamen erhielten!
Sternfreunde verwenden heute diese Namen und wissen aus Sternkarten genau, wo z.B. Pleione und Atlas liegen.
In welchem historischen Sternkatalog bzw. in welcher Sternkarte wurde aber diese Zuordnung der Namen zu den Objekten erstmals vorgenommen?
Diese ergibt sich ja nicht aus den mythologischen Erzählungen! Soweit ich das bisher ermitteln konnte, ist der Almagest des Ptolemäus diesbezüglich wenig ergiebig. Die Sternkarten des Al-Sufi sind mir nicht zugänglich, vermutlich aber zu ungenau, und auch die Kupferstiche von Hevelius und Bayer (Uranometria) sind bildhafte Darstellungen der Sternbilder ohne genaue Objektbezeichnungen, insbesondere beim Plejadenhaufen. Zudem entstanden sie erst im 17. Jahrhundert und beruhen auf älteren Quellen.
Also: aus welcher Quelle wissen wir, dass zum Beispiel Taygeta der Stern „hinten rechts“ zwischen den kaum sichtbaren Sternen Asterope und Celaeno ist usw.?
Ganz erschreckend ist die Vorstellung, die Namen seien über Jahrhunderte durch „Stille Post“ weitergegeben worden. Dann wäre gar die Identität der Namenszuordnung zu den Sternobjekten über die langen Zeiträume infrage gestellt … ;-)
Hat von euch jemand eine Idee, wann und wo das festgelegt wurde?
Achatius
Meine Recherchen zu einer bestimmten Frage der Geschichte der Astronomie waren bisher recht ernüchternd. So bin ich hier im Forum gelandet. Vielleicht kennt jemand von euch eine aussagekräftige Quelle zu folgendem Problem:
Die Plejaden (sieben Schwestern) erhielten ihre Namen aus der griechischen Mythologie: Alcyone, Asterope, Celaeno, Electra, Maia, Merope, Taygeta.
Ihre Eltern waren Atlas und Pleione.
Zum üblicherweise sichtbaren „Siebengestirn“ zählen neben Atlas und Pleione nur fünf der Töchter, weil Asterope und Celaeno lichtschwach sind und meist nur von guten Augen erkannt werden können.
Der als „Plejaden“ bezeichnete Sternhaufen umfasst also insgesamt (im klassischen Sinne) neun Objekte, die bereits im Altertum ihre Eigennamen erhielten!
Sternfreunde verwenden heute diese Namen und wissen aus Sternkarten genau, wo z.B. Pleione und Atlas liegen.
In welchem historischen Sternkatalog bzw. in welcher Sternkarte wurde aber diese Zuordnung der Namen zu den Objekten erstmals vorgenommen?
Diese ergibt sich ja nicht aus den mythologischen Erzählungen! Soweit ich das bisher ermitteln konnte, ist der Almagest des Ptolemäus diesbezüglich wenig ergiebig. Die Sternkarten des Al-Sufi sind mir nicht zugänglich, vermutlich aber zu ungenau, und auch die Kupferstiche von Hevelius und Bayer (Uranometria) sind bildhafte Darstellungen der Sternbilder ohne genaue Objektbezeichnungen, insbesondere beim Plejadenhaufen. Zudem entstanden sie erst im 17. Jahrhundert und beruhen auf älteren Quellen.
Also: aus welcher Quelle wissen wir, dass zum Beispiel Taygeta der Stern „hinten rechts“ zwischen den kaum sichtbaren Sternen Asterope und Celaeno ist usw.?
Ganz erschreckend ist die Vorstellung, die Namen seien über Jahrhunderte durch „Stille Post“ weitergegeben worden. Dann wäre gar die Identität der Namenszuordnung zu den Sternobjekten über die langen Zeiträume infrage gestellt … ;-)
Hat von euch jemand eine Idee, wann und wo das festgelegt wurde?
Achatius