Suche gutes Anfängerteleskop für Deep-sky / Planetbeobachtung [Max. 300€]

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flsweazy

Neues Mitglied
Hallo,
ich weiß zwar nicht ob ich hier richtig bin aber ich interessiere mich seit kurzem für dieses Thema und wollte mal nach einer Meinung von euch fragen ob es sich lohnen würde dieses Teleskop zu kaufen oder ob ihr mir was anderes vorschlagen könnt.


Ich bin auf dieses Teleskop gestoßen weil ich Planeten sowie Nebel & Galaxien beobachten wollte. Würde es sich euerer Meinung nach lohnen oder gibt es was "Besseres" bzw. Preis/Leistungs-besseres?
Mfg.
 
Hallo Mfg,

willkommen im Forum!

So allgemein gefragt ist Deine Wahl nicht schlecht! Dobson sind immer erste Wahl, wenn man viel Teleskop für wenig Geld möchte und Skywatcher bietet gute Qualität fürs Geld.

Deepsky ist halt hauptsächlich abhängig vom Standort und von der Öffnung des Teleskops. Du brauchst einen sehr dunklen Himmel und von der Öffnung her geht das dann gerade so. Durch die große Brennweite ist das Teleskop auf jeden Fall gut für Planeten geeignet und hellere DSO wie M13 oder jetzt M42 wirst Du damit gut beobachten können.

Bitte beachte, dass Du evtl noch ein paar bessere Okulare brauchen wirst.

CS.Oli
(CS heißt Clear Skies und Oli ist mein Name)
 
Hallo @flsweazy,

willkommen hier im Forum. Da bist Du in jedem Fall richtig! Dein Beitrag ist auch fast am richtigen Platz. Für Fragen zu Einsteiger Ausrüstung gibt es einen etwas besser geeigneten Platz im Bereich Astro-Equipement für Einsteiger aber hier ist Deine Frage auch nicht verkehrt.

Ein Dobson Teleskop ist ein sehr guter Einstieg für Anfänger. Leicht zum Aufbauen und man hat von ersten Abend an Freude am Sternegucken. Das von Dir verlinkte Teleskop hat eine Öffnungsverhältnis von F=8 (1.200 mm / 150 mm) - das errechnet sich aus der Brennweite | Länge des Teleskops dividiert durch Öffnung | Durchmesser des Spiegels.

Die Dobson Teleskope unterscheiden sich als wichtigstes Merkmal in diesem Öffnungsverhältnis. Es gibt diese Newton Teleskope länger und dicker! Zum Beispiel in der 500 € Klasse ist das Instrument mit einem größeren Spiegel mit 200 mm versehen, damit errechnet sich das Öffnungsverhältnis mit 1.200 / 200 mit F = 6.

Allgemein kann man sagen je kleiner diese Zahl bei gleicher Brennweite ist um so mehr Licht kann das Teleskop sammeln um so heller ist das Bild und je größer der Spiegel ist um so Detailreicher ist das Bild welches Du durch die Okulare sehen kannst. Bei Brennweite 1.200 mm werden auch Teleskop mit 250 mm Spiegel angeboten, da hast Du dann ein F = 4,8 - damit es nicht so einfach ist, werden die Angaben zu Brennweite und Spiegeldurchmesser oft in amerikanischen Zoll angegeben. Ein Zoll entspricht 25,4 mm oder in Zahlen geschrieben 1" = 25,4 mm. Bei dem Beispiel Teleskop aus Deinem Beitrag ist es ein 6 Zoll | 6" Newton, das Instrument mit 200 mm Spiegel ein 8" und das mit dem 250 mm Spiegel ein 10" Newton, alles bei der gleichen Länge (=Brennweite).

Im Preis bemerkt man in dieser Teleskop Klasse eigentlich fast ausschließlich die Größe des Spiegels und nicht zu Letzt die Qualität des Spiegels oder besser gesagt der Spiegel. Es gibt immer zwei Spiegel. Den großen Spiegel am Boden des Teleskops und oben im Bereich wo der Okularauszug mit dem Okular sitzt, dort gibt es einen zweiten Spiegel, den Fangspiegel. Der lenkt das Licht um 90° um und spiegelt das Bild quasi zum Okular hin. Mit dem OAZ (=Okularauszug) stellst Du das Bild beim Betrachten scharf.

Die Okulare unterscheiden sich zuerst ein Mal in der Brennweite. Bei dem verlinkten Teleskop hat es zwei einfache Okulare mit 10 und 25 mm Brennweite. Diese Okulare haben eine Durchmesser von - und da sind wir wieder bei Zoll von 1,25" ( 1,25" * 25,4 mm = 31,75 mm ). Der OAZ an diesem Teleskop ist für 2" Okulare gebaut, deshalb wird für die 1,25" Okulare ein Zwischenteil, ein Adapter mitgeliefert der wird zuerst in den OAZ gesteckt und dann die 1,25" Okulare. Das ist ganz normal und gut so. Die dickeren Okulare findet man bei längeren Brennweiten Okularen und wenn die Okulare dir einen größeren Bildkreis anzeigen können. Das 1,25" Okular mit 25 mm Brennweite dürfte einen Bildkreis mit ca. 50° haben. Ich habe für 25 mm Brennweite ein 2" Okular mit 82° Bildkreis dafür braucht es eine ganze Menge mehr Glas und Platz, deshalb dann dicker mit 2" und was sich A im Preis und B im Gewicht bemerkbar macht. Das mitgelieferte 1,25" Okular 25 mm Brennweite dürfte vermutlich 50 bis 100 g wiegen, meines wiegt fast 1 kg und hat fast so viel wie das besprochene Teleskop mit allem Zubehör gekostet.

Die beiden mitgelieferten Okulare sind einfache Okulare aber genau richtig für den Einstieg. Da kann man jeder Zeit später aufrüsten. Aufrüsten in Form von anderen Brennweiten und natürlich optischer Qualität. Noch was verdrehtes. Das 25 mm Okular zeigt Dir mehr Himmel (Übersichtsokular) als das 10 mm Okular an. Bedeutet im 10 mm Okular sind die Planeten größer als im 25 mm Okular. Also je größer Du zum Beispiel Jupiter sehen willst um so kleiner wählt man die Brennweite des Okulars um so größer wird die Vergrößerung. Die maximal sinnvolle Vergrößerung muss man abgestimmt zu Brennweite und Spiegeldurchmesser des Teleskops wählen und kann nicht beliebig "hochgedreht" werden. Als Faustregel nimmt man grob als maximal sinnvolle Vergrößerung den doppelten Spiegeldurchmesser. In diesem Beispiel also 150 mm * 2 = 300x wobei so eine große Vergrößerung nur bei absoluten, perfekten, klaren Sichtbedingungen möglich ist und dann müssen zum Beispiel die Planeten beim beobachten auch noch relativ hoch über dem Horizont stehen.

Die Vergrößerung berechnet sich übrigens aus der Brennweite des Teleskops dividiert durch die Brennweite des Okulars. also beim 25 mm Okular entspricht dies dann 1.200 / 25 = 50x und folglich beim 10 mm Okular mit 120x.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu ausführlich, aber ich wollte Dir ein wenig die Grundlagen schildern damit Du verschiedene Angebote von Dobson Sets vergleichen und beurteilen kannst. In jedem Fall bietet so ein € 300 Set einen guten Einstieg in die Astronomie nur solltest Du Dir im Hinterkopf behalten, dass wenn Du daran Freude und Interesse findest vermutlich bald auf- und nachrüsten wirst. Dafür kann man dann schon Mal locker das doppelte bis dreifache, bis x-fache von € 300 ausgeben.

Eventuell findest Du auch im Gebrauchtmarkt Kleinanzeigen oder hier im Marktplatz auch etwas passendes. Auch bieten viele Versender und auf Astronomie spezialisierte Fachgeschäfte ähnliche und identische Sets an. Ich würde immer einen Anbieter bevorzugen den man anrufen und fragen kann. Und es gibt Verkäufer die testen und richten das Instrument vor dem Versand/Verkauf ein und andere versenden das Set so wie es aus dem China Container kommt. Während eines Telefonats oder wenn möglich während eines Besuchs findet man schon nach kurzer zeit heraus wo man kaufen möchte.

Und natürlich hilft Dir die gesammelte Kompetenz aller User hier aus dem Forum gerne bei Fragen.

Übrigens den Herrn Dobson hat es wirklich gegeben. Er hat quasi diese Art der Halterung ("Rockerbox") für ein Newton Teleskop erfunden und als Professor zusammen mit seinen Studenten unzählige solcher Teleskope gebaut und sogar die Spiegel dafür selbst geschliffen. Google mal danach, da gibt es unzählige Videos zu Herrn Dobson. Interessant

MünchenBeiNacht - Ewald
 
Moin!

Hab genau dieses Gerät.
Bin zufrieden damit, gucke von der Dachterrasse bei „Vorstadthimmel“. Planeten gehen gut, M31 geht (natürlich nicht wie auf den Fotos).
die Okulare gehen, aber lege dafür Geld zurück.
Habe noch 5 mm (da muss aber das Wetter passen, im Herbst konnte ich damit noch nix sehen..., vielleicht gönne ich mir da was zwischen 5 und 10 noch), aber bei 120 fache erkennt man auf den Planeten schon einiges.
Dazu empfehle ich noch was mit längerer Brennweite (hab ein Hyperion 31 mm), zur Übersicht und für größere Objekte.
Ich habe aber keinen Vergleich und lerne noch laufen, aber mir reicht das zum Einstieg und will erst mal nix neues. Vergleich würde vielleicht auch Begehrlichkeiten wecken :)

Viele Grüße,
Dennis
 
Hallo ?? (Name wäre schön ;)),

willkommen im Forum.

Jau, so ein Dobson ist für den Start in das Beobachten eine gute Wahl.
Die Einen lieben ihn, die Anderen, nun ja "hassen" ist zu viel gesagt, haben ein zwiespältiges Verhältnis.
Zu den Letzteren gehöre ich ;), kann es aber nicht objektiv begründen, ob wohl ich einen Dobson mein eigen nenne.

Dennoch, sind es gute Einsteigergeräte.
Im Preis ansprechend, stabil, durch die Rockerbox, montiert und intuitiv zu bedienen.
Bei den meisten Einsteiger-Budgets bleibt auch nicht viel anderes übrig, was jetzt nicht abwertend sein soll. Die Budgets sind nach zu vollziehen, da man meist noch nicht weiß ob man bei dem Hobby bleibt und einen das "Fieber" packt. Da möchte man halt nicht so viel Geld "verbrennen".

Beim Dobson, die Rockerbox und der Newton, muss auch der Beobachtungsort einbezogen werden.
Terrasse, Garten, draußen auf dem Acker ist nicht so das Problem, aber der ein oder andere hat nur die Möglichkeit vom Balkon zu beobachten.
Da sind einige Fallstricke zu beachten.
Der Dobson braucht dann einen Unterbau um über die Brüstung zu kommen, sonst bleibt das Beobachtungsfeld auf höhere Grade über dem Horizont beschränkt.
Auch sollte der Balkon ein gewisse Tiefe haben.
Da der Einblick in das Okular Vorne ist, kann der Tubus nicht über den Balkon hinaus ragen und muss von der Brüstung weg und somit braucht man Platz hinten heraus.

Dann wäre da noch die Transportabilität.
Passt das Geraffel in mein Auto wenn ich raus fahren will/muss.
Bis 12" sind die Dobson, oder besser der Newton, noch gut zu verstauen.
Die Transportiererrei bringt einen weiteren Knackpunkt des Newton mit sich.
Newton haben das verlangen regelmäßig justiert zu werden, besonders wenn sie häufig transportiert werden. Ist kein Hexenwerk, sollte man aber wissen.

Zu den Okularen, da halte ich mich immer zurück.
Grundsätzlich gilt:
- 1x für die Übersicht/Auffinden, ab ca. 30mm und ab ca. 70° in 2"
- 1x mittlere Vergrößerung, irgendwas zwischen 17mm und 24mm, ca. 70° in 1,25"
- 1x hohe Vergrößerung, so ab 7mm bis 14mm auch in 1,25"
Die Lücken dazwischen nach Bedarf und Verlangen mit der Zeit auffüllen.

Hilfreich für einen Dobson ist ein Telrad, oder die preiswertere Variante von Omegon, im Zusammenspiel mit dem DeepSky Reisefürher und dem DeepSky Reiseatlas.
Der Reiseatlas hat auf seinen Karten die Telradkreise eingezeichnet.

Weitere Helferlein sind Rotlichtlampe, drehbare Sternkarte oder Software für PC oder Tablet.
Angenehm sind noch, speziell draußen auf dem Acker, Stuhl/Stehhilfe und Tisch.
Bitte nicht unterschätzen was so alles mitgenommen werden muss.
Auch an etwas für die Justage des Newton denken, von der berühmten Filmdose mit kleinem Loch bis zum Justier-Laser gibt es da verschiedene Möglichkeiten.
 
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