Hallo Stefan,
Hat jemand von euch zufällig einen Mewlon 210 ?
Lohnt es sich so ein Teleskop anzuschaffen oder ist es besser ein Cassgrain System zu nehmen ?
gute Frage!
Aus optischer Sicht würde ich immer ein klassisches Cassegrain vorziehen.
Denn letzteres hat off-axis Koma etwa in der Stärke eine Newtons
mit gleichem Öffnungsverhältnis, während ein Dall-Kirkham-Cassegrain
wie der Mewlon (oder das Mewlon?!) off-axis Koma etwa in der Stärke
eines f/4 (oder vielleicht auch f/4,5) Newtons aufweist.
(Ich habe das mal mit dem einfachen Programm Spotplotter simuliert.)
Aber:
Der Sekundärspiegel eines Cassegrains (und ebenfalls der eines
Ritchie-Chretien-Cassegrains) ist nur sehr schwierig in hoher
Qualität herstelbar. Es ist eine konvex-hyperbolische Fläche.
Der Sekundärspiegel eines Dall-Kirkham ist eine sehr leicht
in perfekter Qualität herstellbare Sphäre.
Genau das scheint mir der Grund für die hohe Beliebtheit der Mewlons zu sein.
Ich habe mit einem 180mm beobachten können welches eine sehr
gute Abbildungsqualität aufwies. Saturn zeigte sich mit vielen Details.
Die "Bänderung" war gut sichtbar und der Ring mit Teilung war kontratreich.
Im Vergleich etwa so gt we eine 140mm TEC Apo.
Das Mewlon zeigte einen Mond ganz nah am Rand des Ringes
der im 140mm Apo nicht ichtbar war.
Das Mewlon muß aber sehr gut justiet sein damit es seine gute
Mittenabbildung ausspielen kann. Abseits hat es deutlich sichtbar Koma.
Diese kann auch nicht per Newton-Komakorrektor beseitigt werden.
Denn Das Mewlon ist ein f/12 oder so, der Komakorrektor würde
deshalb nur einen sehr kleinen Teil der off-axis Koma beseitigen.
Das Mewlon zeigt an helleren Sternen Spikes wie ein Newton.
Es kühlt durch die offene Bazweise schnell aus. Es ist leicht
und kompakt und läßt sich deshalb auch auf relativ kleinen
parallaktischen Montierungen visuell gut betreiben.
MfG,Karsten