Teleskop Kauf: Test der Qualität des Spiegels

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AstroPZ

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Hallo Astronomie.de

das ist mein erster Post und ich komme gleich mit ein paar Fragen. ;)

Ich beobachte visuell seit meiner Jugend und besitze schon ein paar Teleskope.
Ich habe Physik studiert und würde mich als fortgeschrittenen Amateur betrachten.

Aktuell will ich mir jetzt einen wirklich grossen Dobson mit 50cm Spiegel (zB Taurus T500) zulegen.
Da das doch eine grössere Anschaffung ist, stelle ich mir die Frage wie ich nach Lieferung die Qualität des Haupt-Spiegels testen kann.

Meiner Meinung gibt es folgende Haupt-Kriterien:

1. Qualität der optischen Form

2. Qualität der Oberfläche, Rauhigkeit

3. Qualität des Reflektionsvermögens

Wie kann ich diese Qualitäten mit einfachen Mitteln testen?

Meine eigenen Gedanken dazu:

zu 1.)
Kann wahrscheinlich am besten am Stern und seinen Beugungsbildern beurteilt werden.
Siehe auch das Buch "Star Testing Astronomical Telescopes".
Das werde ich mir zulegen.
Gibt es noch andere gute Methoden zB aus dem Bereich des Spiegelschleifens?

zu 2.)
Hier habe ich überhaupt keine Idee.
Vielleicht mit einem Laser und seinem Reflektionsbild?

zu 3.)
Wahrscheinlich ist dieser Punkt unnötig, da man sich herbei auf die Angaben der Hersteller verlassen kann und
die Beschichtungs-Technologie normalerweise keine Probleme hat.

Wichtige Zusatzfrage:

Wie kann ich die Glassorte des Spiegels zweifelsfrei erkennen?
Konkret: Kann man einen Unterschied zwischen Float- und Borosilikat-Glas erkennen?

Danke für Hinweise und Anregungen
und Gruß
 
Danke für den tollen Link.
Intercon-Spacetec hat immer super Infos.

Die Dichtebestimmung ist eine gute Idee.
Ich weiss allerdings nicht, ob sich da Float- und Borosilikat-Glas überhaupt stark unterscheiden.

Leider ist Borosilikat-Glas bei den Fotos nicht dabei.

Gruß
 
Borosilikat ist wie BK7 farblos. Von BK7 lässt es sich über die Dichte unterscheiden.

Gruß Horst
 
Hallo

Einfach geht das bei der Öffnung nur wenn du denn direkten Vergleich mit einer Referenz hast, also mit einem perfekten Teleskop unter perfekten Bedingungen direkt nebeneinander und wenn du weißt auf was du achten musst. ?

1. Es kommt also darauf an wie genau du das wissen möchtest.
Am genauesten ist ein Laserinterferometer und ein Computerprogramm welches dir Zahlenwerte ausgibt. Dazu muss eine Astigmatismus Kompensation gemacht werden. Was heißt der Spiegel biegt sich durch sein Eigengewicht im Teststand durch und liefert so falsche Messwerte. Dieses Prozedere ist sehr Zeitaufwendig weshalb das nichtmal jeder Hersteller durchführt und den Astigmatismus bei der Auswertung einfach deaktiviert.
Alle anderen Testmethoden wie Sterntest sind bei dieser Öffnung mehr Schätzung als wissen. Das Beugunsscheibchen ist bei 50cm Öffnung so klein, das wirst du nur im Luftleeren Weltraum als Scheibchen mit Ring sehen können. Und wenn du dann einen Fehler siehst ist das dann ein Reklamationsgrund?

2. Wenn du einen 50cm Spiegel mit "echten" Strehl 0.8 und besser bekommst, kannst du die Rauheit in der Regel vernachlässigen. Da die anderen Fehler wie Asti und SA, vorher viel mehr Einfluss auf die Bildqualität haben als die Rauheit.
Anderst gesagt, weiß ich auch garnicht wie man eine perfekte Parabel hinbekommt wo die Rauheit dann eine Rolle spielt ?

3. Selten ist die Reflexionskurve daneben bzw. im blauen etwas schlechter. Dann ist das Bild etwas bräunlich/gelblich eingefärbt. Man kann auch den Tesafilmtest machen ob eine Schutzschicht bzw. die Bedampfung richtig aufgebracht wurde? Wobei dann zu klären wäre ob nicht du selbst den Schaden verursacht hast wenn sie ab geht?!

Eins muss dir einfach klar sein, ein "perfekter" Spiegel in dieser Größe mit einer Qualitätszusage von Strehl >0.95 kostet je nach Material und Öffnungsverhältnis min. 6-10k€, also nur der Hauptspiegel.
 
Hi,

vielen Dank für alle Antworten.

Bei der Beugungsscheibchen-Methode ist mir auch selbst aufgefallen, dass das nur eine empirische Methode ist. Man bekommt daraus keine Messwerte, die man dann mit den Herstellerangaben vergleichen kann.

Alle anderen Testmethoden wie Sterntest sind bei dieser Öffnung mehr Schätzung als wissen. Das Beugunsscheibchen ist bei 50cm Öffnung so klein, das wirst du nur im Luftleeren Weltraum als Scheibchen mit Ring sehen können. Und wenn du dann einen Fehler siehst ist das dann ein Reklamationsgrund?
Das hatte ich nicht bedacht, dass das Scheibchen mit der grossen Öffnung sehr klein wird.
Ich glaube aus einem konkreten Qualitätscheck wird wohl nichts.
Aber ich kann's mal probieren und dann mit meinem 12" Dobson vergleichen.

Mit einem Laserinterferometer, das ist mir natürlich zu Aufwendig.

2. Wenn du einen 50cm Spiegel mit "echten" Strehl 0.8 und besser bekommst, kannst du die Rauheit in der Regel vernachlässigen. Da die anderen Fehler wie Asti und SA, vorher viel mehr Einfluss auf die Bildqualität haben als die Rauheit.
Anderst gesagt, weiß ich auch garnicht wie man eine perfekte Parabel hinbekommt wo die Rauheit dann eine Rolle spielt ?
Gut zu wissen, Rauheit ist also nicht so wichtig.
Sorry, was war schon wieder SA?

Danke und CS
 
Mit SA habe ich die Sphärische Aberration gemeint.

Schau mal hier, da kannst du dir ein paar Sterntestbilder ansehen, wie sowas aussehen kann.


Leider zu viele positiv Beispiele und z.T. zu stark belichtet ;)

Aber man kann schon mal erkennen wie eine gute Optik aussieht.

Wie du sehen kannst sollten beide Bilder intra/extrafokal gleich hell sein.
Die Fresnellringe sollten gut strukturiert zu sehen sein und schön Kreis rund sein.
Am äußeren Rand sollten keine großen Fransen zu sehen sein, sondern ein breiterer Ring.

So sollte der Sterntest aussehen wenn du evtl. ein Zertifikat mit Strehl 0.95, oder besser in Händen hältst.

Ab Strehl 0.90 kann eine Seite vom Sterntest schon etwas dunkler werden.

Sind die Fresnellringe auf einer Seite nur noch schwach bis unregelmäßig zu sehen und dunkler, oder heller zu sehen geht es evtl. schon unter die Beugungsgrenze.

Siehst du Eier hast du Asti.
 
@Quanten Danke für den Link.

SA hätte ich natürlich wissen müssen. ;)
Bin halt seit ein paar Jahren nicht mehr so aktiv, da vergisst man manches.

Ronchi-Test könnte ich auch probieren. Ich müsste von meinem "uralten" Spiegelschleifversuch noch so ein Linien-Dia haben.
(Der angefangene 8"-Spiegel müsste eigentlich nur noch ein bischen auspoliert und beschichtet werden, aber das macht von den heutigen Preisen keinen Sinn mehr. )

Weiss' gerade nicht mehr auf was man beim Ronchi Test achten muss.
Die Streifen müssen gerade und gleichmäsig sein, oder?
Kann man natürlich schön in Ruhe in der "guten Stube" machen. Das wäre ein Vorteil.
Und der Spiegel könnte dabei wohl in der Montierung bleiben.

Danke und Gruß

PS: Bei den günstigen Taurus 20 Zöller gibt es kein Zertifikat.
 
Hi,

ach, ich sehe gerade auf der aberrator.astronomy.net-Seite, dass die Bilder mit einem künstlichen Stern gemacht wurden.
Das geht ja auch.

Das Collimator Teleskop muss dann sehr, sehr gut sein, oder kann man auch einen kleinen einfachen 8" Dobson nehmen?
Aber das geht wahrscheinlich sowieso nicht, da der parallele Lichstrahl mindestens so gross wie die Test-Optik, also 20", sein muss.

Gruß
 
Der Ronchi Test ist nicht sehr empfindlich. Sieht man eine Streifenkrümmung sind das meist schon größere Fehler.
Das Ronchigitter sollte meiner Meinung nach min. 10 Linien pro mm haben.

 
Testen kann man ja hin und her, ganz offensichtlich mit den verschiedensten Methoden. ABER: So würde ich (zumindest bei einem Großgerät wie am Anfang beschrieben) nicht vorgehen.
Entweder: Du gibst Parameter vor, die Du haben willst, der Anbieten geht darauf ein oder nicht. Wenn er darauf eingeht, dann sollte er in der Lage sein, auch ein Prüfprotokoll haben, dass die Prüfmethodik beschreibt.
Oder: Du fragt direkt, nach welchen Kriterien denn die Geräte des Anbieters im Allgemeinen getestet werden - dann kannst Du ggf. auch Anbieter gleich aussortieren oder im positiven Fall in die Methodik einsteigen.

Denn... egal, zu welchen Methoden man dann im Prüffall greifen möchte, wenn es um Reklamationen gehen soll, dann muss man eben gegen eine bekannte Prüfmethode auch entsprechende Gegenprüfungen machen können, andernfalls ist das für beide Seiten eine fruchtlose Diskussion.

Stefan Korth
 
Testen kann man ja hin und her, ganz offensichtlich mit den verschiedensten Methoden. ABER: So würde ich (zumindest bei einem Großgerät wie am Anfang beschrieben) nicht vorgehen.
Entweder: Du gibst Parameter vor, die Du haben willst, der Anbieten geht darauf ein oder nicht. Wenn er darauf eingeht, dann sollte er in der Lage sein, auch ein Prüfprotokoll haben, dass die Prüfmethodik beschreibt.
Oder: Du fragt direkt, nach welchen Kriterien denn die Geräte des Anbieters im Allgemeinen getestet werden - dann kannst Du ggf. auch Anbieter gleich aussortieren oder im positiven Fall in die Methodik einsteigen.

Denn... egal, zu welchen Methoden man dann im Prüffall greifen möchte, wenn es um Reklamationen gehen soll, dann muss man eben gegen eine bekannte Prüfmethode auch entsprechende Gegenprüfungen machen können, andernfalls ist das für beide Seiten eine fruchtlose Diskussion.

Stefan Korth
Danke für den Vorschlag. Leider passt er nicht ganz auf mein Vorgehen.

Ich habe ein beschränktes Budget und innerhalb dieses Budgets will ich das beste Teleskop, aber auch das mit der grössten Öffnung, bekommen. Ich schaue mir die vorhandenen Anbieter von seriengefertigten Teleskopen an und habe festgestellt, preislich und mit der gewünschten grossen Öffnung passt das Taurus T500 am besten. Also habe ich das bestellt.

Wenn es dann geliefert ist, geht es mir nur darum festzustellen, ob es grob innerhalb der zugesagten Eigenschaften liegt oder halt nicht.
Oder einfacher gesagt, dass der Spiegel keine "Gurke" ist. ;)

Falls ich klar erkenne, dass der Spiegel richtig schlecht ist oder zB nicht aus Borosilikatglas ist, wird das Teleskop einfach innerhalb der Rücknahme-Frist zurückgeschickt.

Aber ich habe aufgrund der tollen Beiträge festgestellt, dass das alles nicht so einfach ist ( ;) ) und es wahrscheinlich nur auf eine grobe qualitative Überprüfung hinausläuft. Aber darüber nachzudenken und die vorgestellten Möglichkeiten zu prüfen und vielleicht auch anzuwenden hat mir etwas gebracht.

Danke und Gruß
 
Hallo,
mach Dich mal mit dem Foucaultschem Schneidenverfahren vertraut. Das Verfahren ist extrem empfindlich und kann mit etwas Bastelgeschick kostengünstig durchgeführt werden.

CS *entfernt*
 
Taurus nutzt bei "Standard"-spiegeln BK7 , bei "Professionell"-Spiegeln Supremax33....

Gruß Horst
 
BK7 zählt zu den Borosilikatgläsern. Hat allerdings einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizient als z.b. Supremax 33.

Gruß Horst

P.S.: Astroshop scheint noch einen der Pro-Version zum alten Preis auf Lager zu haben. Da würde ich an deiner Stelle zuschlagen: Taurus Dobson Teleskop N 508/2150 T500-PP Classic Professional SMH DOB
danke, das ist wahrscheinlich der, den ich letztes Jahr bestellt habe, aber bisher nicht geliefert bekommen habe. ;)

Dann gab's den neuen mit Borosilikat. Den habe ich jetzt bestellt.
Kostet ein bischen mehr, aber ich lege mir nur einmal so ein teures Teleskop zu und mein Gedanke ist:
bessere Glassorte, bessere optische Eigenschaften, da zB beim Schleifen das Glas sich weniger ausdehnt.
Es wird jetzt ja auch 1/16 statt 1/8 RMS bei der Oberflächengenauigkeit angegeben.

Von diesen Überlegungen kommt auch mein Gedanke die Qualität der optischen Eigenschaften zu testen.
Es ist ja eigentlich ein Blindflug. Man bekommt ein Teleskop und weiss nicht wirklich wie gut es ist.

Gruß

PS:
Jetzt muss ich wieder ein paar Monate warten. :(
Aber das ist vielleicht mein letztes Teleskop, das ich kaufe, da kommt's auf ein paar Monate nicht mehr an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Idee mit dem Testen kann ich nachvollziehen.
Ist aber auch die garantiert beste Möglichkeit, sich die Freude an einem Instrument zu verderben.

... und hinreichendes Selbst-Vermessen und dann auch noch korrektes Interpretieren der Ergebnisse schließe ich mal für die meisten von aus.
=> I.d.R. leisten wir uns / bekommen wir im günstigsten Fall gut brauchbare Instrumente, aber kein Science grade Niveau, bei dem es quasi egal ist, ob alleine die Mess- umd Prüfvorrichtung und der Prozess an sich einige k€ oder mehr verschlingt.

Vor dem Hintergrund sehe ich Angaben wie 1/16 oder was auch immer kritisch.

P.S.: Auch wird das nicht Dein letztes Instrument sein, denn nach diesem "Monster-Teil" kommen irgendwann andere kleinere, die Du öfter nutzt. ;)
 
danke, das ist wahrscheinlich der, den ich letztes Jahr bestellt habe, aber bisher nicht geliefert bekommen habe. ;)

Dann gab's den neuen mit Borosilikat. Den habe ich jetzt bestellt.
Kostet ein bischen mehr, aber ich lege mir nur einmal so ein teures Teleskop zu und mein Gedanke ist:
bessere Glassorte, bessere optische Eigenschaften, da zB beim Schleifen das Glas sich weniger ausdehnt.
Es wird jetzt ja auch 1/16 statt 1/8 RMS bei der Oberflächengenauigkeit angegeben.

Von diesen Überlegungen kommt auch mein Gedanke die Qualität der optischen Eigenschaften zu testen.
Es ist ja eigentlich ein Blindflug. Man bekommt ein Teleskop und weiss nicht wirklich wie gut es ist.

Gruß

PS:
Jetzt muss ich wieder ein paar Monate warten. :(
Aber das ist vielleicht mein letztes Teleskop, das ich kaufe, da kommt's auf ein paar Monate nicht mehr an.

Vorsicht! Das 1/8 ist der Lambdawert, der RMS-Wert liegt bei < 0,021 (ca. 1/48RMS)

Die Angabe beim "Standard" mit 1/16 ist der RMS-Wert also ca. 0,0625

aus dem RMS lässt sich wohl auch der Strehlwert umrechnen.


Gruß Horst
 
Die Idee mit dem Testen kann ich nachvollziehen.
Ist aber auch die garantiert beste Möglichkeit, sich die Freude an einem Instrument zu verderben.

... und hinreichendes Selbst-Vermessen und dann auch noch korrektes Interpretieren der Ergebnisse schließe ich mal für die meisten von aus.
=> I.d.R. leisten wir uns / bekommen wir im günstigsten Fall gut brauchbare Instrumente, aber kein Science grade Niveau, bei dem es quasi egal ist, ob alleine die Mess- umd Prüfvorrichtung und der Prozess an sich einige k€ oder mehr verschlingt.

Vor dem Hintergrund sehe ich Angaben wie 1/16 oder was auch immer kritisch.

P.S.: Auch wird das nicht Dein letztes Instrument sein, denn nach diesem "Monster-Teil" kommen irgendwann andere kleinere, die Du öfter nutzt. ;)
Ja, da hast du recht. Sehe ich eigentlich auch so.
Ich bin aber schon pragmatisch und lass mir den Spass nicht so schnell verderben.

Letztes Instrument kann aber wirklich sein.
Ich habe schon einen 12" Dobson, einen 8" SC und einen kleinen 6" Dobson.
Das wird die Abrundung nach oben. ;)

Gruß
 
Nochmal von mir zusammengefasst:
Der von dir verlinkte "Standard" für 4400€ hat nicht näher bezeichneten Borosilikatspiegel (höchstwahrscheinlich BK7), eine Reflexivität von 93% und eine satt beugungsbegrenzte Qualität

Der von mir verlinkte "Pro" für 4990€ hat zugesagten Supremax 33 Spiegel, eine Reflexivität von 96% und eine zugesagte Topqualität.

Mittlerweile kostet dieser "Mehrwert" bei Bezug über den Hersteller in Polen 1429€, hier im Astroshop 590€ .
Ich käme da ins überlegen....I

Gruß Horst
 
Nochmal von mir zusammengefasst:
Der von dir verlinkte "Standard" für 4400€ hat nicht näher bezeichneten Borosilikatspiegel (höchstwahrscheinlich BK7), eine Reflexivität von 93% und eine satt beugungsbegrenzte Qualität

Der von mir verlinkte "Pro" für 4990€ hat zugesagten Supremax 33 Spiegel, eine Reflexivität von 96% und eine zugesagte Topqualität.

Mittlerweile kostet dieser "Mehrwert" bei Bezug über den Hersteller in Polen 1429€, hier im Astroshop 590€ .
Ich käme da ins überlegen....I

Gruß Horst
Ach, Mensch. ;)
Ich kann doch nicht schon wieder umdisponieren.
 
Hallo Alle,

ich wecke mal meinen alten Faden auf. ;)

Der bestellte Taurus T500 ist noch nicht da, aber um den Spiegel, wenn er dann geliefert wird, ein bischen zu testen, habe ich mir jetzt ein Ronchi-Okular zugelegt. Jetzt will ich noch einen künstlichen Stern anschaffen, um den Test unabhängig vom Wetter durchführen zu können.

So jetzt die Frage: ;)

Es gibt ja Programme, die die zu erwartenden Beugungsbilder beim Sterntest berechnen, woraus man dann die Qualität des Spiegels einordnen kann.

Kennt jemand ein Programm das das Bild für ein Ronchi-Okular mit künstlichen Stern berechnet?

Es ist ja alles bekannt:

Durchmesser künstlicher Stern
Entfernung des Sterns
Daten der Optik
Linien pro mm des Gitters
Grad der Intra/Extra-Defokussierung

Daraus müsste sich doch das zu erwartende Linienbild bei korrektem Spiegel berechnen lassen, oder nicht?

Brauchts nur noch ein Programm (eine Äpp ;) ), das das tut.

Danke und Gruß
Peter
 
Hi Peter,

du kannst mit dem Ronchi auch nicht alle relevanten Parameter erfassen.
Den Einwand von weiter oben, dass "Rauhigkeit/Glätte" eher nicht so wichtig sind, würde ich schwer in Frage stellen.
Das kannst du mit Ronchi nicht ermitteln. Auch Asti ist kaum mit Ronchi zu ermitteln.
Darf ich nochmal fragen, ob du ein I-Gramm zu dem Spiegel bekommst?
Wenn das vorhanden ist mit allen relavanten Angaben, was berücksichtigt wurde und was evtl. raus gerechnet wurde,
wäre das eine gute Basis.

Wenn es nicht vorhanden ist, wäre ein "echter" Startest unter guten Bedingungen zielführend.
Beachte SA, Asti (wie oben schon gesagt). Und Vergrößerung beachten. Mit einem 30mm Okular sind fast alle Spiegel intra/extra gleich :D

Auch wenn der Spiegel Top ist kann man sich den ruinieren, wenn ein schlechter FS eingebaut ist, oder die Lagerung nicht passt und sich der Spiegel verformt usw.
Es ist schwierig, große Dobsons in horizontaler Lage mit KS und/oder Ronchi zu testen.

Aus einem schlechten Ergebnis in zB horizontaler Stellung könnte man uU Probleme ableiten, die tatsächlich nicht dem Spiegel anzulasten wären ...

Gruß Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter

Stern- und Ronchitest sind nur qualitative Tests, liefern also keinen Strehl- Zahlenwert und es gibt auch keine Programme die dir daraus einen glaubhaften Sterhl errechnen könnten.

Ab Strehl 0.95 kann man schon "Fehler" im Sterntest gut erkennen, hat jedoch eine super Optik vor dem Auge.

Astigmatismus ist bei so großen Spiegeln ein entscheidender Fehler!
Viele große Spiegel leiden darunter und je dünner sie sind um so schneller bekommt man ihn.
Diesen zu ermitteln geht nur mit einem Interferometer mit einer Kompensationsmessung des Teststandastigmatismus.

Wenn du die Qualität wirklich wissen willst geh zu einem Prüfer deines Vertrauens und lass den Spiegel interferometrisch messen.

Um dann letztlich mit einem "beugungsbegrenzten" Teleskop beobachten zu können brauchst du bei 20% Zentralabschattung einen min. Strehl von 0.87 und bei 25% einen min. Strehl von 0.91.

CS
 
Hi @Martin_B , @Quanten und alle,

danke für eure Hinweise. Ach ist das "komplex". ;)

Ich halte die Rauhigkeit/Glätte nicht für unwichtig, ich dachte nur, dass das am schlechtesten vom einfachen Amateur überprüfbar ist und es wahrscheinlich bei den heutigen Produktionen wenig Probleme damit gibt.

Ich denke ich bekomme leider keinen Test-Aufschrieb des Spiegels.

Ich dachte gerade Astigmatismus kann man mit Ronchi oder Beugungsscheibchen sehr gut sehen, da ja die Symmetrie des Bildes gestört ist.

Aber zB mit dem Programm WaveFrontEstimator oder WinRoddier kann man doch mit Beugungsbilder, aufgenommen mittels Chip, Qualitätswerte bestimmen.

Meine konkrete Frage ist, ob es so etwas auch für Ronchi-Bilder gibt.

Gruß
Peter
 
Im Startest bei hoher Vergrößerung kannst du Asti gut erkennen.
Dieser muss dann aber nicht unbedingt ein Fehler in der Herstellung des Spiegels sein, sondern kann auch durch die Zelle, den Auskühlzustand oder den Fangspiegel verursacht werden.
Mit dem Ronchi findest du den nicht, weil man zuerst mal die Achse finden müsste, in der der Asti angeordnet ist.
Mit dem Startest geht das aber sehr gut.

Auch SA ist wie gesagt im Startest sehr gut erkennbar.
Aber auch mit Ronchi am Stern.
Zonenfehler, Randprobleme ebenfalls.

Am künstlichen Stern musst du grundsätzlich sehr vorsichtig sein mit einer Aussage wegen der kurzen Entfernung und wegen möglicherweise auftretender Lagerungsprobleme in der horizontalen.

Ich will jetzt nicht klugscheißen und weiß, dass das nicht einfach ist,
aber man kann sehr wohl mit dem Startest auch eine quantitative Aussage machen.
Zumindest die Größenordnung von SA, Asti und Zonen lassen sich bestimmen; siehe Suiter.

Mach dich mal nicht verrückt, wenn du den Spiegel schon bestellt hast und warte erst mal ab, bis es da ist.
Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass er so gut ist und dich "umhaut" dann stellt sich die Frage nach einem Test vielleicht gar nicht mehr ...

Bitte berichten :y:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter

Beim Thema Rauigkeit und Glätte scheiden sich die Geister schon bei der Definition von was ist "rau" und was ist "glatt" und welche Auswirkung hat wie viel rau und wie viel glatt?!
Des weiteren scheiden sich die Geister an der Messmethode, Lyot, Wellenfront, oder doch Mikroskop? Sind das dann einfache "Formfehler" oder "Microrauheit"?!
Das Thema wurde sehr lang und sehr kontrovers in den Foren diskutiert und es wurde lange Zeit von Prüfern und Herstellern als Alleinstellungsmerkmal und für Marketingzwecke missbraucht.
Bis gezeigt wurde, das durch unterschiedliche Dichtestreifen und unterschiedlichen Belichtungszeiten, unterschiedliche Rauheitsgrade "erzeugt" werden können. Damit war der Willkür und der bewussten Manipulation Tür und Tor geöffnet und man war wieder mehr beim Glauben als beim Wissen...

Die Programme die du nennst sind für die Astrofotografie entwickelt worden.
Damit wirst du Probleme haben mit der Nachführung, mit der Koma und der Justage des Newton und du wirst eine große Bandbreite an Werten herausbekommen, von evtl. Strehl 0.30-0.90.
Da kannst du dir dann raussuchen was dir am besten gefällt;)

Wie schon angedeutet, du wirst das Problem haben, dass du schon ab Strehl 0.95 Fehler im Sterntest sehen kannst und was willst du dann evtl. beim Händler reklamieren?
Willst du ihm sagen, ich sehe Astigmatismus?
Ja, schön, gut wird der sagen und dann wird er dich fragen, ja wie viel?, woher?, vom Fangspiegel?, vielleicht kommt er ja von einem verspannten Hauptspiegel?, intra- und extrafokal sehen auch nicht gleich aus, ja vielleicht war der Spiegel nicht richtig aus temperiert, oder das Seeing war nicht gut genug usw.

Da wirst du dich nur im Kreis drehen.

CS
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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