Nun T.
Man kann sich sein Gerät natürlich endlos schönreden und die Realitäten außen acht lassen, aber wenn es um eine Beratung geht ist das schlicht unangebracht.
Da geht es um Fakten und sachgerechte Information, statt den einseitig eingefärbten Phrasen von Dir.
Die früher berüchtigte Qualitätsstreuung von SCs ist längst Geschichte, weil die Hersteller die anspruchsvollere Fertigung heute sehr gut im Griff haben. Davon abgesehen, ist bei optischen Flächen gerade Planoptik oft am schwierigsten herzustellen.
Von einer Qualitätsstreuung habe ich nie gesprochen, sondern darauf hingewiesen, dass die Anzahl der optischen Flächen 5 zu 2 steht und damit die Anzahl der Fehlerquellen - Abweichung vom Ideal - ein Nachteil des SC ist. Btw. eine Seite der Schmidtplatte ist plan, genau wie ein FS. Wenn das Herstellen von planen Flächen beim Fangspiegel schon schwer in der Herstellung ist, wie viel schwerer muss dann erst bei 8" oder 9,25 für das SC sein? Das untermauert das Gegenteil, dessen was Du behauptest.
Diese pauschale Abqualifizierung von SCs führt leider in die Irre. Bei herkömmlich guten Newtons liegt die Gesamttransmision über das sichtbare Spektrum bei ca 81% (zwei Alu-Spiegelschichten mit je gut 90%) bei Einsteigermodellen noch etwas darunter, mit hochpreisigen zusätzlichen Verpiegelungsschichten, die aber kein Standard sind, kann man über das gesamte Spektrum auf 88% kommen.
Da ist nichts von pauschaler Abqualifizierung meinerseits zu lesen. Im Gegenteil ich nahm für alle Teile 99% an, sowohl beim Newton als auch dem SC.
Wenn wir natürlich annehmen, dass ein Newton aus Rasierspiegeln gefertigt und mit Silber selbst bedampft ist, während dem SC höchstmögliche Genauigkeit und beste Reflektionsschichten zugeschrieben werden, kann man alles mögliche als Ergebnis basteln, eben so wie man es braucht.
Wer hier in die Irre führen will und einseitige Infos vorträgt bist Du.
Seitens Celestron wird angegeben: Zitat: ...These three components of our StarBright XLT coatings result in one of the finest coatings available. The peak transmission for the systems is 89% at 520 nm. The overall system transmission is 83.5% averaged over the spectrum from 400 to 750 nm...
Wir haben total also 83,5% und nicht die 89 die Du benutzt mit dem besten XLT Coating. Noch nicht berücksichtigt ist der obligatorische Zenitspiegel der im Idealfall 99% Reflektion hat, womit wir bei 82,5% sind.
Bei den von Dir angeführten 90 % bei einem Spiegel wären wir fast gleich. ABER
Schaue ich mit aber den Markt an und finde z.B. sowas wie einen GSO/TS Photon Newton, der als 8" f/5 mit 345 EUR bei TS kein highend ist, so lese ich dort, dass beide Spiegel mit 94% beschichtet sind - macht im Ergebnis immerhin 0,88. Nimmt man OrionUK - bei Leibe kein Tophersteller - so bekommt man lt. Bewerbung sogar 97% auf beiden Optiken was in der Summer rd. 94% entspricht.
Die Realität sieht also demnach eher so aus, dass Chinamassenware eben doch die geringeren Transmission und Reflektionsverluste hat.
Und dann war da noch die Obstruktion und deren Auswirkung auf die Gesamtlichtmenge....
Ich bin vom Gegenteil überzeugt, und habe den Himmel damit besser und schneller kennen gelernt. Und ich kenne Leute, denen es auch so ergangen ist - womit ich die manuelle Suche aber nicht abwerten will. Die Überhöhung "nur von Hand lernt man den Himmel kennen" halte ich aber für eine typische Schutzbehauptung. Und was den "Beobachtungserfolg" angeht, mal ein Beispiel: Der Uranus steht oft in einer sehr sternarmen Gegend, und ist per Starhopping dann nur sehr schwer zu finden. Bevor ich ein GoTo anschaffte, hatte ich seinerzeit mit einer manuellen azimutalen Monti über ein Jahr hin immer mal wieder erfolglos versucht, ihn anzupeilen. Die erste Eingabe mit der neuen Monti nach einem simplen One-Star- GoTo-Alignment war also klar, und siehe da: mitten im Blickfeld im selben Teleskop und auf Anhieb - der Uranus. Und ähnlich ist es mir in der Folge mit etlichen schwachen DeepSky-Objekten auch immer wieder gegangen. Gerade unter lichtverschmutztem Himmel, mit dem wohl auch Christoph vorwiegend zu tun haben wird.
Anhand Deiner Wortwahl, von wegen Überhöhung und Schutzbehauptung etc. wird es nur noch deutlicher, dass Du unbedingt Dein System rechtfertigen willst.
Uranus - mag bei Dir so gewesen sein. Stelle ich nicht in Abrede. Mein bester Uranus - war eine Beobachtung mit einem komplett selbstgebauten 18" Dobson, den wir fröhlich abwechselnd mit ca 450-fach händisch bewegten und dabei die Anzahl der sichtbaren Uranusmonde zählten. 5 sahen wir alle soweit ich mich erinnere.
Es vollkommen ok, wenn es für Dich und aus Deinen Gründen ein SC wurde. Nur Du, niemand sonst muss mit Deinem Kauf glücklich sein.
Aber nur weil es Dir, so wie geschildert erging, werden daraus keine grundsätzlichen Fakten. Es ist eine Erfahrung die so passieren kann, aber ganz sicher nicht muss. Das ist der Punkt.
Würde ich so wie Du argumentieren, würde ich z.B. anführen, wie der frühere Skywatcher-Mitarbeiter mit bei einem der letzten ITV in Stumpertenrod freudig das neue GOTO vorstellen wollte. Kurz, ich bin nach 2 Stunden dankend gegangen, weil ich fast ausschließlich Allignmentversuche erleben durfte, weil es alles zeigte nur nicht das was es sollte.
Genauso wie "ich kenne Leute, die auch" ... Wir alle kennen Leute, die auch.... Und die kennen noch mehr Leute, die noch mehr auch....
Das führt zu nix. Aus meinem Mitbeobachterumfeld kenne ich nur Leute die von SCs auf Dobsons gewechselt sind, umgekehrt wüßte ich keinen. Aber auch das beweist nichts und läßt sich auch nicht zur Pauschalaussage machen. Darum geht es...
Teure und schwere 100° Okulare mögen am Dobson sinnvoll sein, um nicht so oft nachschieben zu müssen - bei der automatischen Nachführung am SC braucht man die nicht. Die meisten Beobachter kommen mit 60-70° Grad Okularen bestens zurecht, die leichter, günstiger und weniger voluminös und ausladend sind. Vom oft angenehmeren Heckeinblick am SC nicht zu reden.
Auch hier, es ist anmaßend, dass Du definierst, was man braucht und was nicht? Und womit die meisten Beobachter klar kommen, ist Dir auch bekannt? Wer ist "man" und wer sind die meisten Beobachter? Mit mir hast Du nicht gesprochen. Wer ist die Gruppe der Beobachter mit denen Du sprachst und ist sie denn repräsentativ und und und.. Ganz sicher ist das nicht der Fall.
Und selbst die Okulare... Wenn man am SC keine - um mal Deinen Sprachgebrauch zu nutzen - voluminösen Okulare nutzt, ist Großfeld oder größere AP ja noch nicht mal mehr im Ansatz möglich.
Da brauchst Du doch schon wegen der AP sowas wie 50 mm Erfle oder Plössl in 2" oder ES 40 mm 68 Grad etc. Das letzte hat über ein Kilo und war selbst gemessen noch schwerer als das 30iger.
Die Einsteigerberatung ist kein Wettbewerb. Es geht in erster Linie um Fakten und irgendwann später um Erfahrungen, die man gemacht hat. Hierbei ist es wichtig, auch wenn es schwer ist, aus den eigenen Erfahrungen kein "Pseudofaktum" zu machen und / oder es zu einer Gesetzmäßigkeit zu erheben.
Fakten und Erfahrungen können helfen eine Richtung dem Frager aufzuzeigen..
Deshalb ist selbst probieren am Ende immer das Wichtigste.
CS