The Science of Apollo

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Apollo 11 bis 17 zeigt auch die enormen Vorteile der bemannten Raumfahrt: Da wurde der Mond von 12 Astronauten richtig erforscht ("Exploration"). Das wäre damals mit unbemannter Raumfahrt gar nicht möglich gewesen und brauchte erst Jahrzehnte lange Entwicklung in der Robotik und Informatik um annähernd etwas Ähnliches zu ermöglichen.

Selbst heute ist eine solche Exploration nur eingeschränkt möglich bzw. benötigt ein Vielfaches an Zeit, siehe Mars Exploration Rovers / Mars Science Laboratory

Sample returns sind erst in der Planung bzw. (Hayabusa / Osiris Rex) bringen nur wenig Material, meist nur Staub, zurück. Die Apollo Missionen brachten im Vergleich dazu große Mengen an Gestein. Chang'e 5 (Mondproben-Rückführung) verspätet sich jetzt auch (die große Rakete ist noch nicht wieder einsatzbereit).

Interessant auch die Augenzeugenberichte, z.B. von Armstrong und Aldrin von ihren Mondspaziergängen und die Fotografien.

Wenn nur nicht die bemannte Raumfahrt so teuer und schwierig wäre, aber dieses Fass möchte ich an dieser Stelle lieber nicht aufmachen. :)

Thomas

P.S. Hier noch ein Video zum Thema:
 
... brauchte erst Jahrzehnte lange Entwicklung in der Robotik und Informatik um annähernd etwas Ähnliches zu ermöglichen.
Man sollte besser sagen:
Selbst Jahrzehnte lange Entwicklung in der Robotik und Informatik war nicht in der Lage, auch nur annähernd etwas Ähnliches zu ermöglichen.

Natürlich hinkt der Vergleich etwas, vor allem weil die unbemannten Missionen nicht mit Saturn-Raketen zum Mond geschossen werden. Trotzdem wird die Performance eines Astronauten bis heute bei weitem nicht von automatischen Systemen erreicht. Ein Astronaut schaut sich zweimal um und weiss dann wo er/sie hingehen und was einsammeln kann. Und wenn ein Stein oder ein Krater im Weg ist, entscheidet er/sie in Sekundenbruchteilen die beste "Ausweichroute". Das ist so banal dass man da nicht mal bewusst darüber nachdenkt. Für ein automatisches System ist das aber nach wie vor eine der (vielen) Hauptschwierigkeiten. Und er/sie hat auch keine Probleme, das Gefundene aufzuheben, dreimal umzudrehen, zu beurteilen, und wieder weg zu werfen oder in die Tasche zu stecken.

Obwohl wir heute in einer Welt leben, in der immer mehr "virtuell" gemacht wird, ist es letztlich trotzdem das persönliche Erleben was bleibenden Eindruck macht. Genau, Thomas, die Erzählungen der Astronauten sind nach wie vor das faszinierendste an der Sache. Auch die von der ISS, siehe Alexander Gerst.

Gruss
Thorsten
 
Hallo!

Ein Astronaut schaut sich zweimal um und weiss dann wo er/sie hingehen und was einsammeln kann. Und wenn ein Stein oder ein Krater im Weg ist, entscheidet er/sie in Sekundenbruchteilen die beste "Ausweichroute".

Ein auf 3m Höhe ausfahrbarer Mast mit einer Stereo-Multispektralkamera an der Spitze, deren Bilder am Boden von einem Team betrachtet und ausgewertet werden, zeigt hundertmal mehr, als ein einzelner Mensch erkennen kann. Und er lässt nicht die nächstbeste Ausweichweichroute erkennen, sondern die beste in weitem Umkreis. Und das ohne Pause 24 Stunden am Tag. Eine Woche lang, einen Monat lang, ein Jahr. Ohne Sauerstoff, Essen, Trinken, Pipi, Krankheit, Unlust, Heimweh.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hallo!



Ein auf 3m Höhe ausfahrbarer Mast mit einer Stereo-Multispektralkamera an der Spitze, deren Bilder am Boden von einem Team betrachtet und ausgewertet werden, zeigt hundertmal mehr, als ein einzelner Mensch erkennen kann. Und er lässt nicht die nächstbeste Ausweichweichroute erkennen, sondern die beste in weitem Umkreis. Und das ohne Pause 24 Stunden am Tag. Eine Woche lang, einen Monat lang, ein Jahr. Ohne Sauerstoff, Essen, Trinken, Pipi, Krankheit, Unlust, Heimweh.

Viele Grüße
Maximilian

Genau, er sieht ALLES aber erkennt nicht unbedingt das im Augenblick Wichtige. Und ganz frei von Bedürfnissen ist auch ein Roboter nicht. Essen und Trinken würde ich mal mit Energiezufuhr gleichsetzen. Auch Krankheiten in Form von Hard- oder Software-Defekten sind nicht auszuschließen.

Es grüßt
Helmut
 
Hallo!

Genau, er sieht ALLES aber erkennt nicht unbedingt das im Augenblick Wichtige.

Das tut auch ein Mensch nicht sonst gäbe es weder Flugzeugabstürze noch Autounfälle.

Und ganz frei von Bedürfnissen ist auch ein Roboter nicht. Essen und Trinken würde ich mal mit Energiezufuhr gleichsetzen.

Die kommt beim Menschen zum Essen und Trinken noch zusätzlich dazu.

Auch Krankheiten in Form von Hard- oder Software-Defekten sind nicht auszuschließen.

Mit einer einzelnen Saturn V hätte man 25 große Landesonden (wie Chang'e 4) auf den Mond befördern können. Alle sechs gelandeten Apollos hätten also 150 Rover auf den Mond gesetzt. Gleichmäßig verteilt. Davon hätten ruhig ein paar ausfallen können ohne großes Drama.

Vor 50 Jahren gab es die Technik dafür noch nicht. Da gab es auch noch keine Flugzeuge die „autoland“ konnten und keine autonomen Straßenfahrzeuge. Aber die Erde hat sich weiter gedreht.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hallo,

stimmt alles. Aber wozu Roboter schicken, wenn nicht als Vorbereitung für den Menschen?
Automatisch starten, landen, auskundschaften, auswerten, abspeichern und wieder löschen, während die Menschheit in virtuellen Welten lebt? Ist das die Zukunft? Wozu dann andere (richtige) Welten erforschen?

Gruß

*entfernt*
 
Und wozu soll es gut sein, 40km in drei Tagen zurückzulegen? Und falls es doch sein muß, ist ein kleines „Hüpftriebwerk“ am Rover immer noch Pipikram
Um 110kg Gesteinsproben einzusammeln, und nicht alle von der gleichen Stelle.

Was ich damit sagen will, das automatische Rumgefahre ist auch heutzutage
immer noch q u ä l e n d _ l a n g s a m im Vergleich zu menschlicher Aktivität.
Auch wenn es in der Öffentlichkeit oft anders dargestellt wird.
Zumindest sagen mir das so Spezialisten von der ESA.
Trotz autonomer Strassenfahrzeuge auf der Erde.
 
Hallo!

... das automatische Rumgefahre ist auch heutzutage
immer noch q u ä l e n d _ l a n g s a m im Vergleich zu menschlicher Aktivität.

Das muss ja nicht so bleiben. Einen schnelleren Rover zu bauen ist ein paar Größenordnungen einfacher als das Lebenserhaltungssystem für ein paar Menschen. Ausserdem müssen, zumindest auf dem Mond, die Rover nicht automatisch fahren. Die Soviets haben es mit ihren Lunochods vorgemacht. Da sass ein Mensch an einem Kontrollpult mit Lenkrad und Gaspedal und hatte die Kamerabilder vor sich. In Echtzeit. Naja, mit zwei Sekunden Verzögerung. Genauso hätte man die Apollo „Mondautos“ von der Erde aus fahren können. Und die „Astronauten“ wären dann so Krabbeldinger mit Greifarmen gewesen, die um das Mondauto herum Steine aufsammeln. In der Tiefsee geht das genauso.

Ich habe mich wirklich schon sehr lange mit der Thematik beschäftigt, aber es konnte mir noch immer niemand ein stichhaltiges Argument liefern, mit dem sich der immense Aufawand für die bemannte Raumfahrt rechtfertigen lässt. Ausser „Kolonialisierung des Weltalls“ und „Exodus“, aber dafür fehlt es bisher am Warpantrieb.

Viele Grüße
Maximilian
 
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