The Wolfram Physics Project

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P_E_T_E_R

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Stephen Wolfram, der wohl am besten als Schöpfer der Software Mathematica bekannt ist und Chef der damit befassten Firma Wolfram Research ist, war ja in seinen jüngeren Jahren ein wahres Wunderkind, der schon als Teenager am renommierten Caltech in Kalifornien Papiere über theoretische Teilchenphysik verfasste, bevor er die Entwicklung von mathematischen Computer-Algorithmen zu seiner Profession machte.

Nun kehrt er mit einem ehrgeizigen Projekt zu seinen Wurzeln zurück, in dem er von der Quantenelektrodynamik bis zur Allgemeinen Relativitätstheorie das gesamte Spektrum physikalischer Phänomene mit einer sog. Hypergraph-Beschreibung modellieren möchte:

A Project to Find the Fundamental Theory of Physics - YouTube (3:50 h !!!)

Wolfram hat die Hoffnung, dass sich aus der mathematischen Modellierung die zugrunde liegenden physikalischen Prinzipien und Gesetze extrahieren lassen. Ob die Umsetzung dieser Idee wie angedacht als Community-Projekt funktioniert, bleibt abzuwarten. Jedenfalls steht dafür ein ganzes Paket von Informationen zur Verfügung:

Wolfram Physics Project

The Wolfram Physics Project hopes to find fundamental theory of physics
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Links, habe das Online-pdf durchgeblättert, enorme Sammlung mit hübschen Kurven!
Auch ein bissl Asperger-Elemente, imho; deshalb noch lange nicht weniger geeignet die physikalische Welt zu modellieren als z.B. die Stringtheorie o_O
Und er schreibt ja selber, Physiker-Freunde zeigen "'polite interest' but only 'kooks would attempt' to find 'a fundamental theory of physics'".
Spannend, CS,
Woody
 
Auch ein bissl Asperger-Elemente, imho; deshalb noch lange nicht weniger geeignet die physikalische Welt zu modellieren als z.B. die Stringtheorie o_O Und er schreibt ja selber, Physiker-Freunde zeigen "'polite interest' but only 'kooks would attempt' to find 'a fundamental theory of physics'".
Tja, das ging mir auch so. Mal angenommen, W. könnte eine nahezu perfekte mathematische Modellbeschreibung aller bekannter Phänomene vom Standardmodell der Teilchenphysik bis zur Kosmologie liefern, wieso sollte es damit leichter fallen, daraus eine "Weltformel" zu extrahieren? Und dann auch noch als "Community" Projekt! Aber der Mann ist tapfer ...
 
Hallo!

Ist schon ein paar Wochen alt dieser Thread, aber jetzt hat der „Meister“ sein neues Physikweltbild auch in einem Vortrag vorgestrellt:

Das ist Teil einer Vortragsreihe zur Astronomie (für der auch Nobelpreisträger rekrutiert werden konnten) auf die ich durch einen Link von Nature aufmerksam wurde: Golden Webinars

Muss man aber einen ganzen Tag (oder eine lange Nacht) Zeit haben dafür...

Viele Grüße
Maximilian
 
Als Stephen Wolfram vor vielleicht einem Jahr gesagt hat, dass er die Vereinheitlichung von ART und Quantenphysik angehen moechte, habe ich das unter "ferner liefen" und "mal sehen" abgelegt, mit dem Hintergedanken dass ich es wahrscheinlich gar nicht erst versuchen wuerde zu verstehen.

https://writings.stephenwolfram.com...damental-theory-of-physics-and-its-beautiful/

Dass man aus diesen abstrakten Strukturen und wiederholter Anwendnung simpler Regeln die Feldgleichungen der ART bekommt hat mich einerseits schon erstaunt, andererseits auch wieder nicht sooo sehr wenn man die Hypergraphen als raumzeitartige Mannigfaltigkeiten interpretiert wie Wolfram es tut. Was ich aber tatsaechlich verblueffend finde, ist dass in diesem Bild tatsaechlich Eigenschaften wie Masse, Energie, Impuls, Schwerkraft, eine konstante Lichtgeschwindigkeit etc quasi natuerlich herausfallen, alleine unter der Annahme kausaler Invarianz. Selbst die Erklaerung von Ereignishorizonten etc finde ich fast schon zwingend.
Das QM Equivalent im "branchian space" habe ich mir noch nicht sonderlich zu Gemuete gefuehrt, aber es ist schon erstaunlich was daraus abgeleitet werden kann. Da wuerde ich aber gerne konkrete Herleitungen der QED sehen als nur den Hinweis, dass sein Mechanismus aequivalent zu Pfadintegralen ist. Aber ich vermute mal, da arbeitet er dran. Die technischen paper sind mir wahrscheinlich zu hoch.

Bin mal gespannt was da in einem Jahr noch davon uebrig ist, und ob man tatsaechlich Vorhersagen ueber beobachtbare Effekte machen kann. Wolfram spricht da das merging von supermassiven Schwarzen Loechern an, aber leider sind die Frequenzen dieser Prozesse zu niedrig, um mit den gegenwaertigen Gravitationswellendetektoren nachgewiesen werden zu koennen.

LG,

mischa
 
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