Triband-SCT vermeidet Hitzeentwicklung?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

silver

Aktives Mitglied
Grade auf die betreffende Werbung oben Triband-SCT - Multi-Purpose-Teleskop auf Schmidt-Cassegrain Basis, für Sonne und Deep Sky - Baader Planetarium - Teleskope geklickt und dort gelesen:
"Zusätzlich ist sie im UV-Bereich (unter 380nm) und im IR-Bereich (über 680nm) geblockt, um sowohl kurzwellige Strahlung als auch Hitzeentwicklung zu vermeiden."
Und weiter:
"Insbesonders im IR ist die Triband-Schmidtplatte bis 1450nm geblockt und verhindert dadurch dass sich der Tubus aufheizen kann. Ein zusätzlicher großer und präzise polierter Energieschutzfilter entfällt somit, die optische Präzision der Schmidt-Platte bleibt vollständig erhalten. "

Dann 3-4 Wikiartikel gelesen, weil ich auch noch nie wirklich nachgeguckt hatte, was SCs im Detail ausmacht.
Die Verwunderung bleibt:
das ungefilterte Licht kommt auf dem Hauptspiegel an, wird auf die Schmidtplatte geworfen und dort jetzt via Triband-Beschichtung (genial! Erspart man sich die Filter und deren zus. Glas) gefiltert.

So wird der Hauptspiegel aber ja doch erwärmt und auch die Tubuswand. Erst nach der Schmidtplatte sind die warmen Strahlen weg.

Ist der Vorteil also "nur", dass das Fotoequipment nicht belastet wird?
 
Hallo Silver,

das ungefilterte Licht kommt auf dem Hauptspiegel an, wird auf die Schmidtplatte geworfen

andersrum: die Schmidtplatte ist sozusagen die Frontlinse. Zuerst Schmidtplatte, dann Hauptspiegel, Sekundärspiegel.
Der Sekundärspiegel ist an der Schmidtplatte angebracht.

Das ist bei Wiki irgendwie schlecht beschrieben.:unsure:

Gruß
Tilo
 
Ist der Vorteil also "nur", dass das Fotoequipment nicht belastet wird?

Dieses "Triband-SCT" ist vor allem für die Beobachtung der Sonne in den zwei Linien H-alpha und Kalzium sowie für die Beobachtung im Weißlicht (Kontinuum) gedacht.

Zum einem darf in einen SCT kein ungefiltertes Sonnenlicht geraden. Der Hauptspiegel würde nicht mal so belastet werden, die Beschichtung reflektiert komplett den größten Teil vom einfallenden Licht inklusive dem Infraroten Anteil.
Doch das kommt dann alles gebündelt am Fangspiegel an, der dann schon weitaus höher belastet wird. Auch das Blendrohr wird bei ungefilterten Sonnenlicht zu hoch belastet, besonders wenn die Sonne nicht zentrisch im Teleskop eingestellt ist.

Die speziell beschichtete Schmidtplatte soll verhindern, das die Infrarotstrahlung in das Teleskop gerät und die Komponenten darin erhitzt.


Die Sonne lässt sich aber in dieser Konfiguration noch nicht beobachten.

Für Weißlicht wird ein Herschelprisma mit dem ND 3.0 Filter und eventueller Nachfilterung entweder als Polfilter oder Neutralfilter benötigt.
Es kann aber auch eine Filterfolie vor dem Teleskop angebracht werden...
Für H-alpha oder Kalzium wird noch jeweils ein entsprechendes Filtersystem benötigt.

Für die Beobachtung der Sonne ein kostspieliges Unterfangen.
Für Weißlicht mit Herschelprisma kommen hier an die 3.700€ zusammen, für die H-alpha Beobachtung kommt ja nach verwendeten System noch ein größerer vierstelliger Betrag dazu.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben