TS-Photon 12" F/4 für die Fotografie?

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TaurusM45

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Hallo zusammen,

ich möchte nun ganz auf Fotografie umsteigen und habe mich vorerst für einen TS-Photon 12" F/4 Newton entschieden.
Doch bevor ich die Bestellung abschicke, möchte ich hier einmal nachfragen, ob ich damit ein gutes Fototeleskop kaufe oder mir
den "Teufel" (warum auch immer) ins Haus hole.

Ich habe eine EQ-8 samt CGE-Pro Stativ. Also vom Gewicht dürfte es kein Problem werden.
Wie sind nun eure Erfahrungen mit dem Gerät?
Lohnt der Kauf?

vielen Dank schon mal für eure Antworten
Andreas
 
Hallo,

meiner Meinung nach (!) lohnt der Kauf von solch großen Teleskopen zur Langzeitbelichtung in Deutschland nicht. So einen 12“ Newton nimmt man nicht mal eben so mit nach Namibia.

Für Planetenfotos ist Öffnung hilfreich. Da wird mit Lucky Imaging ja sowieso das Seeing teilweise umgangen. Das Teleskop kommt also in diesen Bruchteilen der Sekunden mit perfektem Seeing an seine Auflösungsgrenze…

Bei Langzeitbelichtung ist es allerdings so, dass oftmals - sehr oftmals - das Seeing die Auflösung bestimmt und nicht das Equipment. In Deutschland ist das Seeing meist eher bescheiden.
In so fern halte ich in Deutschland den „Öffnungswahn“ bei der langzeitbelichteten Fotografie (!) für falsch.

Das Geld lieber in eine hochwertige, kleinere Optik stecken. Je hochwertiger die Optik, desto besser.

Meine zwei Senfs… ich lasse mich aber auch gerne korrigieren, sollte ich etwas prinzipiell falsch sehen.
 
Hi Andreas,
wieviel Erfahrung hast Du mit so 'schnellen' Teleskopen? f4 ist ziemlich anspruchsvoll hinsichtlich sehr exaktem Strang, also keine Verkippung, Abstand Korrektor uswusw. Ich hatte einen Versuch gewagt und war bald wieder bei f5+. Ist natürlich ne Frage wie gern man sich mit dem Feinjustieren des Stranges quält. Das musst Du für Dich selbst entscheiden. Ich finde immer wieder...ziemlich viele f4 Newtons hier im Gebrauchtmarkt....wieso wohl.... ;)
Gruß
ebenfalls Andreas
 
Hallo Andreas,

ich muss meinem Vorredner etwas wiedersprechen im Bezug auf Seeing.

Seeing ist in der Astro-Fotografie nur von Bedeutung wenn es um die Abbildung der Sterne oder Planeten geht. (Planeten ist hier ein Sonderfall, da wird eher gefilmt um die Problematik des Seeing zu umgehen)

Bzw.es ist von Bedeutung wenn du Optiken verwendest welche aufgrund ihres Öffnungsverhältnissen lange Belichtungszeiten erlauben/erfordern pro Einzelbelichtung, da die Sterne in den langen Einzelaufnahmen dazu tendieren sich aufzublähen bei schlechten Seeing. Wenn du also perfekte Nadelstichförmige Sterne auf 3x3 Pixel haben willst mit perfekten Beugungsscheibchen in jeder einzelnen Aufnahme usw... dann ist das Seeing hier wirklich ein graus.

Bleibt eigentlich eh nur die Möglichkeit kurze Belichtungszeiten zu nutzen mit schnellen Optiken..... was ganz ehrlich mit F4 ja auch bezweckt wird, da du schnell hintergrund limitiert bist bei der örtlichen Lichtverschmutzung deutschlandweit.

Die Nebel und Galaxien sind im Vergleich zu den Sternen oft viel größer (also auf viel mehr Pixel verteilt als Sterne oder Planeten.) D.h. vom Seeing kaum bis nicht wahrnehmbar beeinflusst.

Und zur Porblematik mit den zu großen Sternen gibt es aber die Bildbearbeitung in welcher oft eh die Sterne aus dem Bild herausgerechnet werden und/oder verkleinert werden...

Lg Tom
 
ich möchte nun ganz auf Fotografie umsteigen und habe mich vorerst für einen TS-Photon 12" F/4 Newton entschieden.
Doch bevor ich die Bestellung abschicke, möchte ich hier einmal nachfragen, ob ich damit ein gutes Fototeleskop kaufe oder mir
den "Teufel" (warum auch immer) ins Haus hole.

Ich habe eine EQ-8 samt CGE-Pro Stativ. Also vom Gewicht dürfte es kein Problem werden.
Wie sind nun eure Erfahrungen mit dem Gerät?
Lohnt der Kauf?

vielen Dank schon mal für eure Antworten
Andreas

N'Abend Andreas,
Ich stimme meinen Vorrednern weitgehend zu und hoffe Ich trage nicht Eulen nach Athen und stelle mal einen anderen Blickwinkel zur Disposition:

Ich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, warum es sich in den Koepfen festgesetzt hat, dass ein Umstieg in die Astrofotografie als erstes die Entscheidung nach irgendeiner (Riesen-) Brennweite ist.

Das ist wirklich als wuerde ein angehender Fotograf fragen, "hey Leute, soll Ich mir gleich eine Makrolinse, oder dann doch ein langes Tele kaufen?". Jede vernuenftige Antwort wuerde selbstverstaendlich in der Gegenfrage "Ja was willst Du denn eigentlich fotografieren?" enden.

Das ist doch hier nicht anders: Falls dir DS-Astrofotografie tatsaechlich Spass macht, dann wirst Du bereits mittelfristig merken, um die grosse Palette an verschieden grossen Objekten abzudecken (von 3xMonddurchmesser bis 0.1 Monddurchmesser) braucht man von 300mm bis >1200mm Brennweite eigentlich alles.
Nur braucht man nicht alles davon gleich oft.

Viele Objekte (gerade Nebel in der Milchstrasse) sind eigentlich sehr gross. Da braucht man gar nicht viel Brennweite, oft sind 500mm schon viel zu viel und man muss Mosaike machen (dauert laaaang).
Natuerlich macht es auch Spass mal in so grosse Nebel voll 'reinzuzoomen und richtig Brennweite einzusetzen.
Auch die meisten Galaxien sind mit 700-1000mm Brennweite (oder oft mehr) besser bedient.

Es ist daher wirklich am sinnvollsten, sich bei www.astrobin.com oder bei Franks (aka Frasax) Vorschauvideos mal ein paar Objekte anzuschauen, die einen anmachen. Sich einfach ein paar Bilder 'rauszusuchen, die einem entgegenschreien "das Ding will Ich knipsen".
Danach schnappt man sich ein Programm wie Stellarium und definiert/selektiert mal eine Kamera die in's Budget passt und 2-4 verschiedene Teleskope mit verschiedenen Brennweiten.
Dann surfst Du diese Wunschobjekte einfach mal ab und schaltest mal das FOV von der Kamera ein.
Da kannst Du dann sehen, wie diese Objekte mit der jeweiligen Brennweite spaeter in etwa im Bild aussehen wuerden.

Und was dich da so im Schnitt am meisten anspricht, na da schaust Du mal ob nicht eine Brennweite schon etwas heraussticht. Bei vielen (aber nicht bei allen) ist das am Anfang irgendwas zwischen 400-700mm. Damit kann man schon viele schoene Sachen aufsammeln. Es kann sich natuerlich auch herausstellen, dass dabei bei dir ein 1200mm Brennweite dabei herauskommt, weil dich einfach kleinere Galaxien anmachen.
Das weiss hier keiner. Nur ahne Ich, dass Du ueberrascht sein wirst, dass 1,2m Brennweite fuer DS eher ein Spezialist ist, als ein Gassenhauer...
Wie dem auch sei, nach dem die Brennweite erst mal grob festgelegt ist, na dann schaut man sich mal sein Budget an (welches Oeffnungsverhaeltnis kann Ich mir leisten?), macht einige praktische Ueberlegungen (will Ich dauernd justieren?, welche Korrektoren brauche Ich, harmoniert das mit der Kamera, [...]), usw und sucht sich seinen Telekoptyp aus.

Was wirklich irgendwo eine bloede Strategie ist (die aber aus nicht hinreichend geklaerten Gruenden 90% der Einsteiger machen), ist sich zuerst auf ein Riesenrohr festzulegen und danach zu hoffen, "irgendwas wird sich schon finden, um es mit der Haubitze zu fotografieren".
Das kann mal in dieser Reihenfolge klappen, aber Ich kenne mehr Leute die sich irgendwann verkleinert haben und eigentlich fast keinen, der klein angefangen hat und seine kurzen Brennweiten wirklich ganz aufgegeben hat, sondern da wird i.d.R. nach oben ausgebaut.
Ich wuerde wetten, mit einem kleinen aber feinen APO (300-400mm) und einem richtig guten 8"F/4 Foto-Newton hast Du am Anfang fuer's gleiche Geld mehr Spass, weniger Aufbau-Aerger und mehr dankbare Ziele und mehr gute Bilder im Kasten als mit dem 12-Zoeller.

Das waere die rationale Linie, nur werden solche Kaufentscheidungen werden nicht rational getroffen, sondern letztendlich emotional.

Food for thought ...
MfG & CS
 
Hallo zusammen,

nun nach all den tollen konstruktiven Antworten die ich aufmerksam gelesen habe, geht der Gedanke immer weiter weg von 12" F/4.
Ich sortiere mich gerade völlig neu, daher habe ich auch vorerst den Verkauf meines 12" SC gestoppt. Damit bin ich nämlich was Planetenfotografie
und neuerdings auch Deep Sky Fotografie angeht gerade ganz zufrieden und das System läuft fehlerfrei.

Ich denke anstelle des SC einen 12" F/4 zu nehmen, wäre ein 8" bzw. 10" F/5 oder dergleichen eine sinnvolle Ergänzung.
Ich habe da schon ein gutes Angebot für einen 10" F/5 mit dem ich früher schon einmal gearbeitet habe und sehr zufrieden war.
Ich denke dieser wird eine gute Ergänzung für mich darstellen.

Ich lasse jetzt mal meinen Kopf und nicht den Bauch entscheiden. Mal sehen was dabei rauskommt. Natürlich nehme ich mir auch eure Ratschläge zu herzen.

viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,
just my two cents: überlege mit welchen Kameras (Sensorgröße) Du welche aobjekte Fotografieren willst.
Stell Dir die in Stellarium rein und dann spiele mit Brennweiten um zu sehen was Du brauchst um Deine Wunschobjekte Sensorfüllend abzulichten.
Sind es Galaxien, dann wirst Du schnell bei hohen Brennweiten ankommen.
Sind es flächige Nebelgebiete, geht nichts über kleinste Brennweiten.

Suche Dir dann das passende (oder die passenden) Teleskope nach Brennweite aus. Die Öffnung ist dann eher das sekundäre Kriterium, man muss eh meist nehmen was es da so gibt (aus finanziellen Gründen).

Ich habe mir einen 10” f/4.5 fotografisch optimiert selber gebaut (1143mm Brennweite).
Dann noch den Redcat mit 250mm Brennweite.
(Und einen 650mm Refraktor dazwischen, aber der ist eher zum Beobachten).

Beide Brennweiten funktionieren super an meinen APS-C bzw APS-H Sensorgrößen (undersampling kannst bei unserem Seeing fast ignorieren, bei Langzeitbelichtungen von 900..1800sec die ich so nutze / Schmalband).

Das wichtigste ist und bleibt natürlich der fetteste Unterbau (Montierung) den Du Dir für Deinen Anwendungsfall leisten willst.

Der Newton ist für jemanden der sich damit beschäftigt kein Hexenwerk. Ich glaube viele werden verkauft, weil sie mit solchen Geräten überfordert sind und die Abbildung nicht das zeigt (Seeing), was sie erwartet haben.

Der 12” f/4 ist sicher ein feines Gerät - aber überleg Dir, ob Du wirklich die Brennweite haben musst.

Ohne Erfahrung ist ein Refraktor, vor allem kleinerer Brennweite natürlich einfacher zu handhaben, aber ich finde das Argument immer sehr ‘engstirnig’, da man ja lernen will, und dafür ist ein Newton doch passend.

Wie gesagt - schau auf Deine Wunschbrennweiten in Kombi mit Deinem Sensor… der Rest ergibt sich dann daraus. Und mit den vielen Megapixeln der Kameras kann man auch gut croppen oder die Bilder später vergrößern…

Wie gesagt, nur meine persönlichen 2 cents…


Viel Erfolg,
Ernie
 
Ich möchte nur noch mal ergänzend anmerken, dass es - nachdem du "deine" erste Brennweite gefunden hast - das qualitativ hochwertigste Gerät sein sollte, was du kriegen kannst. Wenn es ein kleiner Widefield Refraktor sein soll, welcher hier schon angesprochen wurde, evtl. auch das Budget nochmals erhöhen, um von dem China Kram wegzukommen.

Nur mal so als Beispiel. Für glatte 1380.-€ bekommst du einen Takahashi FS60CB mit Multiflattener, der bis Vollformat ausgelegt ist... (also auch keine Probleme, falls du nachher mal einen größeren Chip haben willst). Diese Optik funktioniert Out Of The Box super, und in 15 Jahren wirst du es mir danken :)

PS: Der Autor dieses Beitrages übernimmt keine Verantwortung gegenüber Dritten, sollte es zu einer Ansteckung mit der für Geldbeutel tödlichen Krankheit "Takitis" kommen.
 
Hallo Andreas,

daher habe ich auch vorerst den Verkauf meines 12" SC gestoppt
ich selbst habe einen 10" | 1.250mm | f/5 Newton auf Dobson Kiste mit EQ-Plattform für's Visuelle, besonders Planeten. Für Farbe und DSO einen 5" | 650 mm | f/5 Newton auf einer azimutalen Celestron SE Montierung. Das f/5 Setup betreibe ich als EAA-Setup und damit wird (fast) jeder "Live" Beobachtungsabend sogar im Münchner Vorstadt Umfeld ein Erfolg. Für Astrofotografie fehlt mir die Motivation mich tagelang hinter einen Rechner zu klemmen. ;)

Mich würde interessieren, warum Du überhaupt daran gedacht hast den großen Lichteimer aufzugeben? Ich selbst hatte genau andersherum nachgedacht mir einen 8" oder 9" Celestron SC für's "Grobe" ähemm Große zu holen, aber den Gedanken inzwischen verworfen. Aber es ist ja nie verboten in Nachbars Garten zu schielen, was sich da so tut ...

Viel Spaß noch beim "Schielen" und überlegen - MünchenBeiNacht - Ewald
 
Kurz noch aus meiner NEwton f/4 ... f/5 Erfahrungskurve. Du brauchst natürlich einen KOmakorrektor, für f/5 dürften 'normale' wie Baader reichen, für f/4 eher ein teurer GPU, achte darauf dass die Spiegelkante (HS) geschwärzt oder abgedeckt ist, spare für AF nicht im OAZ (Fokuslage, Verkippung) und: mein 8" f/4 aus Blech, ein 'Fotonewton' eines bekannten asiatischen Herstellers, verbiegt sich schlicht unter seinem eigenen Gewicht, da sieht man (der Händler, der meine Möhre überarbeitete) bei Bewegung den Laserpunkt wandern. Also gleich über Carbon nachdenken. Ich nutze heute nach vielen Wirrungen hauptächliche wieder mein C8Edge HD bei voller Brennweite, dann entweder einen 120/900 ED Apo und manchmal, für große Objekte, den 200/800 Newton und pfeife dann auf suboptimale Sternen in den Ecken. Da ich eh kein Bock auf EBV Orgien habe überlasse ich die Bilderbuchbilder den 'Profis' ;)
Andreas
 
so ich komme gerade von einem befreundeten Teleskophändler und habe dort mal den Skywatcher 12" PDS F/5 live gesehen und gehoben (zumindest versucht)
Da ich mir den F/4 und unwesentlich kleiner vorstelle, ist das Teleskop aus dem Rennen. Es ist ja wahnsinnig schwer und alleine kaum eine Chance da irgendwas auf einen Montierung zu heben.
 
Hi,

wenn Du den Newton öfters von der Montierung wechseln willst dann ist aus meiner Sicht die Grenze bei 10" f4 oder f5. Ich bin mit meinem 10" f4 Carbon mobil unterwegs. Vorher hatte ich mal einen f5, aber der war für den Transport zu lang.
Mit dem 10" f4 bin ich echt zufrieden. Das Ding ist sehr justagestabil. Selbst nach einem Transport muß ich da in der Regel nichts machen. Und in die Justage wächst man hinein. Mit einem Concenter bist Du da gut bedient und mußt in der Regel nicht am Stern justieren. Schneller wie f=4 geht aber mit dem Concenter nicht mehr. Das mußte ich leidlich an meinem 150mm f=2.8 feststellen.

Mit dem 12" SC hast Du doch schon mal ordentlich Brennweite. Ein guter Reducer dazu und es wird auch von der Geschwindigkeit für´s Fotografieren erträglich. Selbst damit bist Du bei knapp 1900mm Brennweite. Aber das wäre doch ideal für Galaxien und Detailaufnahmen. Für´s gröbere, also weniger Brennweite, dann eventuell eher ein 8" f4 oder noch weniger Brennweite.

Gruß Markus
 
Ich nutze einen solchen 12" F4 fotografisch aber auch visuell. Die Justage ist kritisch, ich hab mehrere Abende gebraucht bis sie perfekt war. Stabil ist sie in allen Lagen, auch nach Transport. Von Durchbiegung keine Spur, auch wenn es kein Carbon-Tubus ist. Erkauft mit 23 Kilo Gewicht.
Die Größe gab es wegen des "Dual Use", ich mag gern sauber und sinnvoll nachgeführt auch beim Visuellen. F4 wegen der Integrationszeit und der zu erwartenden Einblickshöhe.
Aktuell grase ich die kleinen Sachen fotografisch ab wenn es das Wetter zulässt. Die Brennweitenergänzung nach unten ist bereits geplant um mir bei dann doch zu großen Objekten die Mosaike zu ersparen.

Es ist ein tolles Instrument und ein übler Lichteimer, aber hat mich schon reichlich Nerven gekostet.

Koma hab ich jetzt den MPCCIII, Maxfield und GPU liegen, ich plane einen direkten Vergleich, evtl. im Oktober, da hab ich 4 Wochen frei.

6"F5, 8"F4/5 wäre eine gute Wahl, APO um die 500 mm
Den "Kleinen" kannst dann auch neben Dein SC schnallen und kombiniert knipsen.

PS: Ich betreibe mein Setup mobil, Heben und Aufschnallen geht, aber auf ewig will ich das nicht machen. Sternwarte folgt zeitnah.

CS, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab 4 Newtons
Ich sage dir gern wie ich sie nutze.

6" f4 75%
8" f4.5 20%
10" f4.5 5%
10" f6.3 nur Planeten oder Visuell da 20% obstruction.

Der kleine 6er kommt am meisten zum Einsatz er ist leicht und gut handlebar.
Die erreichten Bilder haben den geringsten Ausschuß.
Damit habe ich am meisten Spaß.
12" f4 ist, wenn wir ehrlich sind, nur für den Stationären Betrieb.
Du bist doch schon länger dabei.
Wie kann dich so ein Scope noch für den Mobilen einsatz reizen?
Auch wenn man denkt, mit höherer Brennweite kann man mehr Details aus den Bildern ziehen, erreichst du meiner Meinung nach mit kleinen Optiken schönere Bilder in kürzerer Zeit.
Der beste Einsteiger Newton ist meines Erachtens der PDS130.
Viele Grüße
 
Als leidenschaftlicher Nutzer eines schnellen Newtons (ausschließlich fotografisch) möchte ich hier auch kurz meine Erfahrungswerte wiedergeben.
Um es mal kurz vorweg zu nehmen: Ich liebe mein 10" f/4 Newton und würde es für kein anderes Teleskop mehr hergeben. Aber der Weg bis zu diesem Punkt war lang, teuer und nervenaufreibend. Es handelt sich original um ein SkyWatcher Quattro 10cf, also mit Carbontubus. Noch original ist der Tubus, der HS mit Zelle und der Fangspiegel. HS mit Zelle werden demnächst gegen leichtere Komponenten getauscht (man wird ja nicht jünger). Außerdem ist der HS in keinem besonders guten Zustand. (Die Zelle ist ohnehin ein Fall für sich)
10 Jahre hab ich an dem Instrument "rumgebastelt", bis die große Liebe erwachte. Zwischenzeitlich lag das Gewicht des Teleskops mal bis auf >18 kg. Nach einer radikalen Kur liegt das Gewicht jetzt bei 15,5kg mit kompletten Imagetrain (GPU, OAG, Filterrad, Kamera, Guidingkamera und Verkabelung) und Rohrschellen mit 3" Schiene.

Leider haben wir auch sehr unschöne Zeiten hinter uns und die Scheidung stand in dieser Zeit mehrfach im Raum. f/4 ist empfindlich für jede Ungenauigkeit. Die Justage muss perfekt und sollte möglichst stabil sein, der Komakorrektor muss gut zum System passen und die Arbeitsabstände müssen zu 0,5mm eingehalten werden. Ich verwendete lange Zeit einen einfachen Komakorrektor der Marke "Günstig". Mit dem war allerdings kein Blumentopf zu gewinnen. Leider weiß man das als Anfänger nicht und sucht den Fehler dann bei sich selbst, oder an den völlig falschen Stellen im Teleskop.

Die ganzen Umbauten die ich selbst vorgenommen habe, sollten bei einem TS-Photon schon vorgenommen sein (Auskleidung, ordentlicher OAZ, Blendenring, usw.). Hätte ich eine EQ8, am besten noch Stationär, würde ich mit meiner heutigen Erfahrung beim 12" f/4 zugreifen.
 
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