Unbekanntes Teleskop

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

MareImbrium

Aktives Mitglied
Wertes Forum,

aus meiner Nachbarschaft wurde mir dieses alte Teleskop anvertraut.

Das schlechte Wetter hat mir bislang noch kein First Light vergönnt. Die optische Güte vermag ich daher noch nicht zu beurteilen.

Kennt jemand den Hersteller oder hat weitere Informationen zu diesem schönen Teil? Wie alt wird es wohl sein?

Ich freue mich über Eure Hinweise.

Klare Nächte
Thomas
 

Anhänge

  • 8BB32674-0B46-400E-801F-95260F27A49C.jpeg
    8BB32674-0B46-400E-801F-95260F27A49C.jpeg
    219 KB · Aufrufe: 353
  • 0260400C-7305-4B87-BDAF-39074D21A5A9.jpeg
    0260400C-7305-4B87-BDAF-39074D21A5A9.jpeg
    294,1 KB · Aufrufe: 309
  • C7E3C6CD-4AFB-4B32-9C5C-F837B4957DE5.jpeg
    C7E3C6CD-4AFB-4B32-9C5C-F837B4957DE5.jpeg
    96,8 KB · Aufrufe: 308
Hallo Thomas,

da hat jemand etwas zusammengebastelt. Das Stativ und die Gabelmontierung sieht japanisch aus; das könnte so 1960er bis 1970er sein. Ob die Rohrschelle zur Montierung gehört, weiß ich nicht zu beurteilen. Da müsste man noch mal etwas genauer schauen. Der Okularauszug ist eindeutig von der Firma Kosmos. Da er in das Rohr passt, dürfte er von einem D 54 (zeitweilig auch R 54) stammen. Diese Auszüge gab es aber auch einzeln zu kaufen. Das Zenitprisma ist vermutlich irgendwie an den Auszug angepasst. Die Kosmos Prismen hatten normalerweise entweder ein Gehäuse in der Farbe des Okularauszuges oder in goldstrahlendem Messing.

Eines der Okulare sieht nach einem umfriesierten Fernglasokular aus, zu dem rechten auf dem Bild kann ich nichts sagen. Beide wurden offensichtlich dem damals "großen" Okularsteckmaß 31 mm angepasst.

Zur Optik bräuchte man noch ein paar Fotos aus anderen Perspektiven. Dann könnte man z.B. entscheiden ob es ein Frauenhofer- oder verkittetes Objektiv ist, die Optik also japanisch, deutsch oder vielleicht n0ch was anderes ist. Miss doch einmal den Objektivdurchmesser und die Länge so von der Mitte des Objektivs um die Ecke bis zum Okular.

Für weitere Beurteilung und Ratschläge stehe ich dann gerne wieder zur Verfügung.

CS Gerhard (Sterngucker Frankenberg)
 
Fraunhofer - nicht "Frauenhofer"! Den Namen eines so hervorragenden und verdienstvollen Physikers und Optikers wie Joseph von Fraunhofer, der den wissenschaftlichen Fernrohrbau begründet hat, sollte man nicht verunzieren (wie es leider sehr häufig geschieht - auch in diesem Forum!).
 
Hallo Gerhard,

ein großes DANKESCHÖN für Deine Expertise und tolle Unterstützung.

Der Objektivdurchmesser ist 7,5 cm und die Strecke von Objektiv bis Okulareinblick 56+9 cm

Obgleich es zusammengebastelt ist, scheint sich ein Sternfreund Mühe gegeben zu haben.

Es ist mir eine Freude, das Teleskop sorgsam zu reinigen und wohl nach sehr langer Zeit wieder ans Licht zu bringen.

Vielen lieben Dank und klare Nächte
Thomas
 
Und hier noch ein Foto aus einer anderen Perspektive. Zumindest scheint das Glas nicht von Pilz befallen zu sein.
 

Anhänge

  • D202CF90-BD45-4C36-85AC-753BAC1ECC28.jpeg
    D202CF90-BD45-4C36-85AC-753BAC1ECC28.jpeg
    95 KB · Aufrufe: 300
Moin,

ich denke da hat sich ein Sternfreund sein Instrument so hergerichtet wie er es brauchte.

Nach Pilz sieht es nicht aus. Spacer kann ich nicht erkennen, vllt. verkittet. Oder Abstandsring zwischen den Linsen.

Auf jeden Fall sauber machen und testen. Dann siehst Du ob es Dir Spaß macht. Das Objektiv dürfte man abschrauben können, dann kann man die Glasflächen vorsichtig reinigen.

CS
Jörg
 
Moin Thomas,
Ich denke mal, da hat jemand kreativ vorhandene Einzelteile zusammengebaut. Mein Tip: ist ein japanischer 60/700er Tubus aus den 70er/80ern mit aufwändigem "Heck" - Kosmos-OAZ und Zenitprisma, und auch Schelle auf - wiederum der japanischen -Standard-Azimutal-Montierung mit dem leider i.d.R. wackeligem Holzstativ.

Test zur Güte der Optik: bei ca 120fach aufwärts mal den tief im NW stehende eps Lyrae Doppel-Doppelten anvisieren; zumindest die "weitere" Komponente mit 2"7 sollte er machen können. Falls ja, ist die Optik schon mal brauchbar.

Greetzles Hannes
 
Hallo Jörg, hallo Hannes,
vielen Dank für Eure Hinweise, Tipps und Unterstützung.
Ich werde das Teleskop ordentlich saubermachen und dann die Optik testen.
Da bin ich mal gespannt und werde hier wieder berichten.
Besten Dank und Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

miss doch bitte noch ein mal, ob der freie Objektivdurchmesser wirklich 75 mm ist. Das würde nämlich die Auswahl der möglicherweise verbauten Objektive stark eingrenzen. An einen 60/700 er Tubus hatte ich beim ersten Anblick auch gedacht. Dann wäre der eigentliche Objektivdurchmesser natürlich nur 60 mm betragen. Von denen gab es furchtbar viele.

CS Gerhard
 
Hallo Gerhard,

In der Tat, wenn ich das untere Ende d.h. beim OAZ nachmesse und eine geschätzte Stärke des Tubus abziehe könnten 60 mm freier Durchmesser gut passen.

Nochmals vielen lieben Dank.

CS Thomas
 
Moin zusammen,

solche Sachen sehe ich gerne. Da steckt immer eine Geschichte dahinter, jemand, der in liebevoller Kleinarbeit ein Teleskop aus den unterschiedlichsten Teilen zusammengebaut hat.

Eigentlich wurde schon alles gesagt. Die Okulare sind Feldstecherokulare, schön erkennbar an dem schwarzen Wulstring um die Augenlinsen, schätze mal so 70er Jahre. Alles an dem schönen Teil dürfte einer anderen Quelle entspringen. 60mm-Optiken waren in den späten 1960ern/Anfang der 70er häufig, interessant ist das Objektiv ohne Abstandsplättchen. Da müsste man wirklich mal schauen, ob es verkittet ist.

Wenn man die Optik vorsichtigt reinigt, wird man damit z.B. am Mond schon einiges sehen. Evtl könnte man die Okulare durch für diese Zeit typische Kellner oder HMs ersetzen.

salü+cs, volker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben