Unscharfe Bilder bei Nutzung von Binokular und/ oder Barlowlinse

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Crystals_Stars

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Hallo liebe Astro-Freunde, ich bin neu hier und freue mich sehr darüber, dass es so viele versierte Ansprechpartner für meine gefühlt tausend Fragen bei meinem neuen Hobby gibt. :) Ich habe mir letztes Jahr einen einfachen Refraktor von Omegon AC 90/1000 EQ-2 gekauft - quasi für mich erst einmal als Einstiegsfernrohr, um zu testen inwieweit ich mich mit dem Hobby beschäftigen kann und möchte. Schnell wurde mir bewusst, dass der Nachthimmel mich völlig in den Bann gezogen hat und ich mehr sehen möchte als mir dieser Refraktor leider bieten kann. Also habe ich mir im November diesen Jahres den Skywatcher N200/1000 mit einer EQ-5 Montierung gekauft. Den Refraktor möchte ich zukünftig überwiegend für die Sonnenbeobachtung nutzen, da ich gelesen habe, dass das wohl mit dem Skywatcher nicht so günstig sein soll (wegen der Empfindlichkit der Spiegel, wenn ich das richtig verstanden habe). Nun habe ich auch endlich mal die Gelegenheit bekommen das neue Teleskop zu testen und ich war vollends fasziniert. Ich habe mir für meinen Refraktor damals einen Binokular gekauft und leider feststellen müssen, dass mein Refraktor zu leicht dafür ist und alles "rumschaukelt" _affeaugen: An dem Skywatcher passt es dafür um so besser, allerdings sehe ich nun hierdurch nichts. Liegt das an dem Okularauszug? Ich habe hier im Forum auch schon das Wort "Glaswegkorrektur" aufgeschnappt. Wie funktioniert dieses Teil? Wird dann auch gleichzeitig das Bild umgedreht, da im Moment alles auf dem Kopf steht. Das erschwert mir die Orientierung am Nachthimmel, da ich das von meinem Refraktor so bisher nicht gewöhnt war. Ich habe in meinem Refraktor ein Amici Prisma. Dieses funktioniert aber bei meinem Skywatcher ebenfalls nicht, d.h. ist es eingebaut, sieht man nichts durch das Okular.

Dann beschäftigt mich natürlich auch die Frage zu den zu verwendenden Okularen: Macht es Sinn für den Skywatcher auf 2-Zoll-Okulare umzusteigen oder genügen die 1,25-Zoll-Okulare Eurer Erfahrung nach? Ich habe ja nun "nur" die Bilder meines Refraktors bisher gekannt, was natürlich kein Vergleich zu dem Skywatcher ist. Trotzdem würde es mich interessieren, ob es Unterschiede zwischen beiden Größen gibt? An Okularen besitze und verwende ich das Super Plössl Okular 32 mm, das 25 mm (standardmäßig beim Kauf beider Teleskope dabei gewesen), das TS Optics Okular Flatfield FF 12 mm, das 10 mm (standardmäßig beim Kauf vom Skywalker dabei gewesen) und 6,3 mm (standardgemäß beim Refraktor dabei gewesen). Wäre es nun noch ratsam auf andere Okulare umzusteigen?

Nun abschließend möchte ich euch noch meine vorerst letzte Frage stellen: Kann mir bitte jemand erklären woran es liegen könnte, dass man bei dem Skywatcher nichts sehen kann, wenn die Barlowlinse eingebaut ist? An meinem Refraktor habe ich eine 3fach Barlowlinse. Bei dem Skywatcher war standardmäßig eine 2fach Barlowlinse dabei. Wie gesagt, ist sie integriert, sieht man gar nichts.

So, nun habe ich von meinen gefühlt tausend Fragen schon mal einige abgearbeitet und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Bitte entschuldigt, wenn ich mich etwas ungeschickt anhöre. Wie gesagt, ich befasse mich erst seit 1 Jahr mit dem Thema und der Technik und muss bzw. möchte noch ganz, ganz viel lernen. :D

Viele Grüße und schon mal einen großen Dank für eure Hilfe von der

Sternenguckermaus :giggle:
 
Hallo,
dann will ich mal versuchen, die Themen durchzugehen.

Sonnenbeobachtung:
Geht mit Filterfolie auch günstig am Newton.
Für H-Alpha Beobachtung werden aber in der Regel Refraktoren verwendet.

Bildfelddrehung:
Am Newton ist alles um 180° gedreht, das ist normal. Man bekommt Umkehrlinsen, die aber meist nur in billigster Ausführung in Einsteigersets. Ist nicht zu empfehlen.
Man gewöhnt sich auch recht schnell an das Umdenken.

Backfokus:
Das Amiciprisma, der Binoansatz und die Barlowlinse werden aus dem gleichen Grund nicht passen: Newtonteleskope haben deutlich weniger Backfokus, d. h. Abstand von der Steckhülse zur Fokusebene. Somit hat man weniger Spielraum zum Fokussieren.
Prisma und Bino brauchen aber aufgrund ihrer Baulänge diesen Spielraum.
Die Barlow wird hingegen den Fokus weiter nach außen legen, da kann man sich mit Distanzhülsen behelfen.
Ich würde mal versuchen das Bino hinter der Barlow zu verwenden, das könnte zufällig passen.

Glaswegkorrektor:
Ist im Prinzip auch nur eine Barlow, mit dem Unterschied, dass er zusätzlich den Farbfehler durch die Prismen des Binos korrigiert. Um den passenden zu finden, kommt man um ein bisschen Messen und rechnen leider nicht vorbei.

Okulare:
2" sind kein Qualitätsmerkmal. Sie bringen nur bei großen Brennweiten und Gesichtsfeldern einen Vorteil. Die Grenzwerte, ab dem die 1,25" Okulare begrenzen, liegt bei etwa 32mm/50°, 25mm/60°, 20mm/70°, 16mm/80°.
Darunter bringen 2" keine Vorteile. Es macht also vor allem Sinn ein Okular mit großer Brennweite und Gesichtfeld in 2" anzuschaffen, für eine größere Übersicht.
Aber für den Anfang ist die Auswahl schon ganz gut. Mit der Zeit kann man dann nach den eigenen Vorlieben aufwerten.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

vielen Dank für deine vielen Informationen.

Was meinst du genau mit H-Alpha-Beobachtungen? Gibt es für den Newton schon speziell angefertigte Sonnenfilter oder bastelt man die sich am besten selbst? Für den Refraktor habe ich eine originale und die passt perfekt.

Ok, dann gewöhne ich mich einfach daran am Himmel umzudenken und spare mir den Umkehrfilter. :p

Dann teste ich heute mal deinen Vorschlag mit dem Bino und der Barlowlinse. Mich hat nur gewundert, dass die Barlowlinse bei dem Set dabei war und es nicht funktioniert. Ich schau mal was mir mein Händler des Vertrauens bzgl. des Glaswegkorrektors anbietet. Kannst du mir bitte noch schreiben was ich genau ausmessen muss?

Supie. Ich bin auch ganz zufrieden mit meinen Okularen. Bei meinem Refraktor ist es sehr schwierig mit dem 6,3 mm Okular genaue Details auf dem Mond zu sehen. Mit dem Newton ist das überhaupt kein Problem. Der Unterschied ist wirklich grandios.

Bei den Okularen mit großer Brennweite und Gesichtfeld sieht man dann einen größeren Abschnitt des Himmels, dafür weniger Details, richtig?

Ich habe mir auch einige Farbfilter zugelegt, um mehr Details an den Planeten (Mars, Saturn und Jupiter) ansehen zu können. Ich habe diese nun an beiden Teleskopen ausprobiert, bin allerdings etwas enttäuscht, weil ich keine Details erkennen kann. Hast du eine Idee woran kann das liegen könnte?

Vielen Dank für deine Mühe.

Viele Grüße

Sternenguckermaus
 
Hallo,

die Filter bekommt man fertig in verschiedenen Größen.
Kann man aber auch selber bauen, die Folie gibts im A4 Format zu kaufen.

Am besten mal die Distanz vom eingefahrenen Okularauszug bis zum Fokus bestimmen. Das geht ganz gut, indem man das Teleskop ohne Okular auf den Mond richtet und das entstehende Bild dann auf ein Blatt Papier projeziert.
Das Bino wird gut 100mm Lichtweg brauchen, sollte im Handbuch stehen.
Bei den Glaswegkorrektoren ist angegeben, wie viel Weg sie bringen.
Ein bisschen Reserve sollte man auch noch einplanen, da Okulare schon mal um einige mm variiren können.
Die Planeten stehen im Moment alle nicht mehr ideal, Mars geht noch mit am besten.
Fie Filter können Kontraste verstärken, aber wenn nicht viel zu sehen ist, kann der Filter auch keine Wunder bewirken.
Was man z. B hier im Forum an Planetenbildern sieht ist mit hohem Aufwand fotogragiert und verarbeitet worden, das kann man leider in den meisten Fällen nicht mit dem visuellen Anblick vergleichen.

Gruß
Thomas
 
Hallo Thomas,

zu allererst wünsche ich dir für das neue Jahr alles Gute!

Ich danke dir für deine Hinweise.

Da bin ich bei den Planeten tatsächlich in eine typische "Anfängerfalle" getappt. Aufgrund der vielen schönen Bilder zu hohe Anforderungen an den Blick gestellt. Dann zeigen also die Filter erst bei der Fotografie ihr wahres Können? Irgendwann möchte ich mich auch mit diesem Thema auseinandersetzen. Aber ein Schritt nach dem anderen. Erstmal vernünftig Beobachten lernen, dann geht es weiter....

Viele Grüße

Sternenguckermaus
 
Hallo,
wünsche auch ein gutes neues Jahr und viel Erfolg bei den kommenden Beobachtungen.
Über Filter lassen sich mehrere Bücher schreiben. Bei der Fotografie kommen wieder ganz andere zum Einsatz als beim visuellen beobachten. Da nimmt man für Planeten zum Beispiel gerne einen im Infraroten. Für das Auge ist der nahezu schwarz.
Eins nach dem anderen halte ich für einen guten Ansatz.

Gruß
Thomas
 
Hallöchen,

sag mal, kennst du dich auch mit der Software Eye & Telescope aus? Diese wurde in meiner Zeitschrift sehr positiv beschrieben und ich hatte sie mir dann auch für meine Routenplanung heruntergeladen. Leider komme ich nicht so richtig damit zurecht. Meine beiden Teleskope sowie diverses Zubehör habe ich in der Software hinterlegt. Wenn ich mir dann die für meinen Wohnort sichtbaren Objekte anzeigen lassen möchte, zeigt mir das Programm eine ewig lange Liste mit Objekten. Teilweise grün hervorgehoben. Bei genauerer Betrachtung einzelner Objekte (überwiegend der grün markierten) zeigt es mir immer, dass es mit meiner Technik nicht sichtbar ist. Ich dachte eigentlich, dass die Software nur die sichtbaren Objekte herausfiltern kann. Bei meinem Refraktor verwundert mich das Ergebnis nicht, da es ja nicht so leistungsstark ist. Bei meinem Skywatcher allerdings hätte ich mehr positive Ergebnisse erwartet. Kennst du das Problem?

Viele Grüße

Sternenguckermaus
 
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