Unterstützung beim Kollimieren eines RC

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dietmar42

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Hallo zusammen,

ich habe vor 2 Wochen einen gebrauchtes RC 152/1370mm übernommen und bekomme keine scharfen Bilder.
Einen Newton kann ich mit einem Laser-Kollimator gut einstellen.
Beim RC kommt der Laser offenbar schon gestreut zurück auf die Skala.
Im Netz wird von einigen behauptet man könne nur mit dem teuren Takahasi Kollimator einstellen wieder andere sagen wenn der Hauptspiegel verstellt wurde kann das nur der Hersteller.
Hier beschreibt jemand wie er die Kollimation mit einem Cheshire Kollimator hinbekommen hat.
Defokussiert sieht es bei mir so aus:
defocused.png

Venus wird nicht schärfer als das:
1587730499977.png

Ein Stern mit Bahtinov-Maske sieht eher aus wie Popcorn:
1587730606936.png

Hat jemand von euch das schon hinter sich?
Wenn ja mit welchen Mitteln?

Vielen Dank im voraus

CS
Dietmar
 
Hallo Dietmar,

das ist gar nicht so schwierig wie gerne behauptet wird, zumeist eh nur Hörensagen. Dem Kollegen, dem ich meinen 6er RC verkauft habe, habe ich folgendes dazu geschrieben (den 6er habe ich nie kollimieren müssen, die Beschreibung stammt vom Kollimieren seines Nachfolgers, einem 10er RC. Ich tippe, daß beide identisch - oder sehr ähnlich - aufgebaut sind):

Kontrolle:
- Kollilaser in OAZ
- überprüfen, ob der zurückreflektierte Punkt inne Midde sitzt.
- wenn ja, gut, feddich!
- wenn nein, ist meistens nur der HS verstellt, der FS ist viel zu starr, um sich von alleine oder durch Transport zu verstellen. In der Rückwand sind 3 Schraubenpaare (oder nur eine mit Gegendruckfeder innen? Weiß ich grad nicht mehr) in Push-Pull-Anordnung. Überprüfen, ob eine evtl lockerer sitzt als andere, dann mit dieser anfangen. Sonst eine aussuchen und unter strenger Beobachtung des Laserpunktes in eine Richtung losdrehen. Das so lange machen, bis der Laserpunkt mittig in seiner Zielscheibe zurückkommt. Wie beim Newton auch. Feddich!

Komplett:
- Rückwand aus Tubus nehmen
- Backfocusgerümpel, OAZ, Schattentubus und alles, DRANLASSEN!
- irgendwo einspannen, zB Black&Decker Workmate oder sowas (Holz hinterläßt keine Macken!)
- Kolli einstecken und an die Wand leuchten, dort ist nun ein Punkt exakt in Verlängerung der optischen Achse des Backfocus-Tubus mit OAZ
- Zimmer abdunkeln
- Der HS sieht den Punkt und reflektiert bzw projiziert ihn zurück auf die Wand. Abstand einstellen, sodaß die Projektion ebenfalls punktförmig ist
- diese beiden Punkte müssen nun zur Deckung gebracht werden. Dies geschieht ausschließlich mit den Schrauben, die den Backtubus am Spiegel halten, mit 3 Schrauben kann man einen Verkippungswinkel von Backtubus zu HS einstellen (es sind nicht die Schrauben für den HS! Diese werden erst im nächsten Schritt gebraucht). Backtubus und HS bilden beim RC eine Einheit! Dieser Schritt bringt optische Achse von HS und Backtubus zur Deckung. Danach werden die Verkippungsschrauben nicht mehr angefaßt.
- Rückwand mit HS wieder an den Tubus schrauben
- der Backtubus sollte möglichst rechtwinklig zur Auflagefläche des Tubusflansches stehen. Wenn nicht, mit HS-Einstellschrauben dafür sorgen.
- Kolli einstecken
- der Strahl wird nun aber vom FS zurückgeworfen und landet wieder auf dessen Zielscheibe, leicht geweitet, weil der FS ja konvex ist.
- nun mit den HS-Verstellschrauben den reflektierten Laserpunkt in der Mitte bringen.
- feddich! :cool:

Das geht natürlich auch viel komplizierter, wird dann auch noch genauer, aber mit dieser Methode kam ich zu diesen Ergebnissen (mäßiges Seeing, Bahtinov noch ein Fremdwort):
und das hier:
oder (mittlerweile mit Bahtinov, aber in Unkenntnis der temperaturabhängigen Fokussierung ? , dennoch, es geht auch schlechter)

Davor sahen Bilder etwa so aus, wie das im verlinkten Artikel (ok, nicht ganz so böse).

Ob das immer noch gut aussieht nach fast einem Jahr Nichtbenutzung, werde ich heute Nacht sehen, wenn das Wetter mich läßt.... ;)

Gruß,
Okke

PS: das "Bahtinov-Popcorn" sieht so schlecht doch nicht aus? Ok, Fokus noch nicht getroffen, aber sonst...? :unsure:
 
Hallo Okke,

vielen Dank für die detaillierte Anleitung, das macht echt Hoffnung.

Das 'Popcorn' wird halt nicht rund das war die kleinste mögliche Abbildung. Beim Fokus reindrehen wurde es größer beim rausdrehen genauso. Der Laser kommt nicht punktförmig in den Kollimator zurück als würde er von einer Oberfläche diffus gestreut (wenn das überhaupt möglich ist, etwa 1cm überdeckt das Loch der 'Zielscheibe')

Ich versuche das gleich mal mit deiner Kurzfassung.

Von der Qualität deiner Bilder kann ich nur Träumen, hast du auch ein Beispiel von deinem 6" RC, damit ich sehen kann was da rauskommt?

Für 10" wird ja auch gleich eine EQ6 fällig und ich wollte die ersten 2 Jahre mit der EXOS-2 arbeiten, dann entscheidet sich meist ob ich ein Hobby weiterverfolge.

Grüße und Danke!

Dietmar
 
Für mich sieht das aus als ob da mehr nicht stimmt, außer die Kolmination...
ich hab zwar ein SC ,aber selbst wenn der Fangspiegel aus der Mitte ist wie auf Bild 1
hab ich saubere Beugungsringe ,da sieht man bei dem Bild gar nichts!
 
Es könnte sein, dass die Aufnahmen durch eine Verkippung durch einen wackligen Adapter extrem schlecht sind. Heute kam noch ein Adapter an bei dem nichts mehr wackelt. Die Kollimation sieht jetzt so aus:

Von der Tubusöffnung aus:

1587750741411.png


Vom OAZ aus gesehen:

1587751194778.png


Ich habe den 'Lichtpunkt' noch mal an einem Spiegel geprüft, sieht etwa genauso aus. Und wie es nun mal so ist ziehen jetzt die Wolken auf.

@Foxi Ergibt Verkippung Sinn als mögliche Ursache?
@Okke Sieht das so gut aus?

Grüße und Danke

Dietmar
 
@Foxi erstmal vielen Dank, hast du da eine Vorstellung wie ich überprüfen oder beheben könnte? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man nur die Neigung des FS mit den Schrauben an der Spinne einstellen kann,. Ist es möglich den zu drehen? Sorry wenn das eine blöde Frage ist, aber ich habe noch kein Teleskop zerlegt.

Grüße

Dietmar
 
Wie gesagt ich hab ein SC und ich kann den Fangspiegel in der Schmidtplatte drehn!

beim RC weis ich es nicht, wie der in der Spinne festgemacht ist,und ob man den in der Spinne drehn kann...
und ist auch blos meine Meinung es könnte sein , das er verdreht ist, was aber nicht stimmen muß!
guck mal ob die schrauben verkratzt sind an der Spinnenhalterung, vieleicht hat der Vorgänger die Spinne mal rausgenommen und verkehrt wieder eingebaut!
müßtest mal jede Stellung durchprobiern, wäre ja nicht schlimm! immer ein Loch weier versetzen,wenn das nichts bringt zurück auf die alte Einstellung!

Der Krümmungsradius des Fangspiegels und des Hauptspiegels müßen eben zusammen passen
die sind oft so geschliffen das eine Verdrehung solche Bilder machen kann!

und ich würde das am Stern machen, an einem der nicht zu hell ist!
halte vom Stern einstellen mehr wie an diesen Geräten zum einstellen!
 
@Foxi Danke, das RC hat an der Tubusöffnung eine Spinne wie ein Newton. An das Zerlegen traue ich mich (noch) nicht ran. Wie stellst du direkt am Stern ein?
Ich fotografiere mit APS-C mit einer Guidingcam könnte ich ein größere Abbildung bekommen und versuchen den Fangspiegel vorsichtig zu justieren bis die Sterne rund sind. Macht das Sinn? Unten sind wieder Diagnose-Bilder wie es nach der 2. Runde Laser Kollimator aussieht.

Grüße Dietmar

@Thomas Danke für das tolle Angebot, ich Wohne in der Nähe von Frankfurt bis Hamburg ist dann leider zu weit. Falls jemand im 100km Radius wohnt wäre das super. Wie hast du die Teleskope justiert? Laser Kollimator, Takahasi oder ganz anders.

Grüße Dietmar


Nach erneuter Justage sieht es etwas besser aus, überzeugt jedoch noch nicht.
Venus ist irgendwie angeknabbert:

1587797139697.png

Fokus mit Bahtinovmaske, der Stern ist nicht rund und es gibt wieder 'Popcorn'
1587797356304.png

Erster Test M81, 60 Sekunden, Raw unbearbeitet, 100% Crop. Die Sterne sind nicht scharf offenbar sind die Spiegel noch nicht richtig ausgerichtet, das sie außerdem länglich sind liegt vermutlich an schlechter Einnordung.

1587798541112.png
 
Hallo Dietmar,

ach - ich habe ne ganze Menge ausprobiert und unterschiedliche Verfahren getestet. Mittlerweile mache das mit einer Kombination aus Howie-Glatter-Laser und bloßem Auge. Letzteres geht erstaunlich gut, wenn man weiß, was wie auszusehen hat.
Ist das Foto ein Crop aus dem Zentrum oder aus einer Ecke?
Da sie länglich sind kann es auch die Justage sein, muss es aber nicht? Benutzt Du einen Reducer/Flattner oder ist das die volle Brennweite?
Grundsätzlich beachte ich immer folgende Dinge im Groben:
- Zu erst Hauptspiegel auf Mitte Sekundärspiegel (z.b. Laser, oder mit bloßem Augen aus einiger Entfernung von hinten in den OAZ sehen, dabei Pupille mit Markierung des Fangspiegels zur Deckung bringen und Spiegelbild des Blendrohrs mittig justieren.
- dann Sekundärspiegel auf Hauptspiegel (Visuell, mit Hall of Mirrors-Methode)
- ggf. Wiederholen wenn, dann aber beide Schritte
- Und zum Schluss am defokussierten Stern NUR den Hauptspiegel (Stern im Zentrum des Bildfeldes, den Fangspiegelschatten zentrieren. Wichtig dabei: den Stern immer wieder ins Zentrum zurück bringen, mit der Teleskopsteuerung)

Wenn Du ein Problem mit der Abbildung auf der Achse hast (Zentrum des Feldes) --> stimmt der Hauptspiegel nicht
Wenn Du ein Problem mit der Abbildung in den Ecken hast, während es im Zentrum super aussieht --> passt der Fangspiegel nicht.

Ich habe meine RC gerade gestern wieder zerlegt, weil er ein paar spritzer Vogelkot abbekommen hatte _affeaugen: und nun des Hauptspiegel gereinigt werden musste. Danach musste ich dann wieder etwas justieren, aber mittlerweile geht das super.

Ich hoffe das hilft Dir ein wenig.
Viele Grüße
Thomas
 
Hi Thomas,

vielen Dank! Ja, der Crop ist aus einer Ecke ohne weitere Optik. Und über das ganze Bild gleichmäßig schlecht.
Vielleicht hatte ich zuviel Respekt vor dem Hauptspiegel,.
Da Du und Okke munter daran rumschrauben und es am Ende wieder gut aussieht versuche ich das jetzt auch mal.
So ein Howie-Glatter-Laser ist ja noch teuerer als ein Takahasi, mal sehen wie weit ich mit Laser und
Augenmaß komme.

Mein Exemplar wurde noch nicht als Brutkasten oder Toillete benutzt, hat aber doch schon eine Menge Staub angesammelt, das kann ich bei der Gelegenheit auch mal reinigen.

Danke und Grüße

Dietmar
 
Moinmoin,

oh, nein, sieht nicht gut aus. Warum? Der "Punkt" ist zwar in der Mitte (etwa), aber er hat eine "Fahne" zur Seite. Das ist eine Verzerrung, da ist was verstellt.

Die Spikes des Bahtinov-Bildes haben eine konkave Aushöhlung an den Farbübergängen. Eine Seite konkav, andere konvex. Die sollten alle kankav sein mit einem Krümmungsradius, der ihrem Abstand zur Sternmitte entspricht.

Die Vermutung wurde ja bereits geäußert, daß der FS verstellt ist. Mir sieht es auch nach einer Verkippung des FS aus, aber nicht nur, was mit einer Verkippung des Hauptspiegels versucht wurde, auszugleichen. Beides als Versuch, die eigentliche (aber andere) Ursache auszugleichen. Etwa, als möchte man einen tropfenden Wasserhahn durch Einschalten des Staubsaugers unhörbar machen... ?

Der FS ist nicht plan und nicht sphärisch, er hat also eine optische Achse, genau wie der hyp. HS auch. Deren beide optische Achsen müssen zur Deckung gebracht werden.

Der FS ist mit 4 Schrauben gehalten. Eine zentrale, die hält ihn fest, und 3 weitere drumrum zum Einstellen des Kippwinkels. Soweit dies erstmal.

Die Situation: ich vermute, daß die optische Achse des HS nicht mit jener des Backfocus-Tubus für den OAZ übereinstimmt. Also einen Offset zur opt.Achse des HS hat. Als erstes müssen also diese beiden opt.Achsen zur Deckung gebracht werden, bevor man irgendwas anderes anfängt, das wäre vergebliche Liebesmüh. Heißt, Rückplatte mit Spiegelhalter samt Bäcktubus muß vom Rohr ab und erstmal für sich als Baugruppe justiert werden. Womit du bei der langen Liste von oben bist.

Den von Tom vorgeschlagenen Laser kenne ich nicht, aber das wichtigste ist dessen perfekter Rundlauf seiner optischen Achse zur mechanischen Achse, also wenn man ihn dreht, der Laserpunkt darf bei Drehung keinen Kreis beschreiben! Ich benutze dafür einen 20€-Laser wie du, ABER: ich hab den erstmal tauglich gemacht. Direkt aus der Packung taugt der nämlich bestenfalls als wichtigaussehender Laserpointer für Starwarsfans ;)

Aus der Ferne immer schwierig. Ich fürchte aber, daß Verstellen von HS und/oder FS nix bringen bzw das Problem nur verändern, aber nicht beheben. Soweit mal der Versuch einer Ferndiagnose....

Grüße,
Okke
 
Hallo Okke,

vielen Dank für deine Ferndiagnose.
Jetzt mache ich mich erstmal an das Justieren des Lasers, wie hier beschrieben: Justieren eines Laser-Kollimators

Dann nehme ich die HS-Einheit ab und schraub mal nach deiner Anleitung, vielleicht sollte ich auch noch ein paar Bilder machen, damit Nachfolgende Leser den Vorgang leichter wiederholen können.

Grüße

Dietmar
 
Leider war die Aktion schnell zu Ende:

Ich bekomme das Hinterteil nicht ab, es sieht so aus als würden es von vier Schrauben gehalten (zwei davon sind im Bild markiert). Wegen der Präzisionsoptik wollte ich nicht versuchen es mit einem Hammer Richtung OAZ zu lösen. Sind das überhaupt die richtigen Schrauben?

1587918822810.png

Grüß und Danke

Dietmar
 
:oops: ... ich hätte 6 erwartet... Was ist das für ein lochförmiges Gebilde im schwarzen Teil? Eine Bohrung für eine Madenschraube? Gibts mehrere davon? Unterm Sucherhalter evtl auch eine? Oder sind das Blindlöcher für eine alternative Befestigg des SuHa?

Wurde wohl etwas anders gelöst als beim 10er....

Gruß
Okke
 
@Okke, Danke das du hier am Ball bleibst. In den kleinen Löchern stecken Madenschrauben, unter der Sucherklemme ist nichts, das war aber der entscheidende Hinweis, die anderen beiden Schrauben halten die Prismenschiene, jetzt ist die 'Endstufe' ab. Mal sehen wo ich als nächstes hänge.

Grüße

Dietmar
 
Der Aufbau ist etwas so:

1587925854359.png

- HS eingeklemmt ca. 30cm Abstand zu einer nicht matten Oberfläche. (z.B. Kühlschrankfront o.ä.)
- Laser auf Maximalleistung
- Wenn der HS gerade ausgerichtet ist, bekomme ich keinen reflektierten Punkt zu sehen. (Die Reflektion geht dann zurück in den Kollimator)
- Bei verkippten HS sieht es dann so aus ein Kreisring wie der HS selbst, in der Mitte der Laser direkt abgebildet und je nach Verkippung irgendwo am Rand auch einen zweiten Punkt.
1587925939286.png


Die innere Röhre (Innentubus?) entspricht dem gelben Kreis oben darin ist es dunkel, daher kann ich den am HS reflektierten Punkt nicht mit dem direkten Laser übereinander bringen.

1587926754942.png


Habe ich etwas falsch Verstanden?
 
Ah ok, also: den vorderen Teil des Schattentubus kannst abschrauben, ein Sockel, der sich immer noch am Spiegel festhält, müßte übrigbleiben. Beim 10er isses zum. so, schätze hier auch.
Was du nun hast, ist eine gute Ausrichtung des Lasers zur Kühlschranktür.... :cool:
Leider hilft uns das akut nicht so wirklich, aber, ein Blatt Papier ist schnell daran geklebt und die Obfl ist matt. Dort ist nun schön der Punkt zu sehen (hinter das weiße Papier eine schwarzes Papier unterlegen, verstärkt den Kontrast. Aber wichtig ist der Punkt schön diffus reflektierend.
Von diesem fällt nun Licht in den Spiegel und dieser reflektiert es zurück. Trifft das Licht des Laserpunktes senkrecht auf die Spiegeloberfläche, wird es auch senkrecht wieder von dort reflektiert und trifft wieder den Punkt auf dem Papier. Der Abstand des Spiegels zum Blatt Papier bestimmt, ob das vom Spiegel erzeugte Bild ein Punkt wird, dann paßt der Abstand. Wenn der Punkt ein Fleck ist, stimmt der Abstand zum Papier nicht.

Kurz: es gibt 2 Laserpunkte aufm Papier. Einen vom Laser direkt. Und einen, der das Abbild dieses ersten Punktes ist. Gebildet durch den HS. Wenn der Abbild Punkt keiner ist, sondern eine Kreisfläche, den Abstand von Spiegel zu Papier solange ändern, bis aus dem Fleck auch ein Punkt wird.

Fallen die beiden zusammen, gut! Fertig damit. Laser nun um seiner Längsachse rotieren. Bleibt dessen Punkt ortsfest, oder eiert er? Wenn er eiert und du am Laser nix besser einstellen kannst, muß man halt immer auf Umschlag arbeiten, um das zu kompensieren (versuchen).

Die Überlappung der beiden Punkte, wenn sie denn getrennt sind, geschieht mit den 3 Schraubenpaaren in push-pull-Anordnung am Fuß des Bäcktubus von der Rückseite aus. 3 Kopfschrauben, 3 Madenschrauben. Bei evtl nötigem Verkippen, so wenig wie möglich Abstand aufbauen.

Hoffe so ist's deutlicher ;)

Gruß Okke
 
Hier ein paar Bilder für alle die ein RC justieren möchten:

1. Lösen des Hauptspiegels (HS)
1588001174756.png

2. Abnehmen des HS
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3. Abschrauben des Rohrs in der Mitte, kann etwas festsitzen. Ging aber ohne Werkzeug.
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4. HS auf einer Werkbank, Tisch ö.ä. ca. 1m zu einer weißen Fläche entfernt waagrecht einklemmen.
1588001813595.png

4. Laser-Kollimator im Okularauszug (OAZ) einschalten. Es muss ziemlich dunkel sein. Der Laserpunkt ist zu sehen und seine Reflektion durch den HS. Diese soll jetzt mit den Einstellschrauben 3 Paare eine silber (darunter befindet sich eine Feder) und eine schwarze, mit der schwarzen kann vermutlich der Abstand fixiert werden.
Mit diesen Schrauben soll jetzt der reflektiere Punkt zu dem direkt vom Laser ein Übereinstimmung gebracht werden. Die Projektion sollte etwa so aussehen, sind die Punkte unscharf muss der Ausbau vor und zurück bewegt werden um zu 'fokussieren' wenn der Laser nicht im rechten Winkel auftrifft gilt das gleiche nur das der Ausgleich in seitlicher Richtung vorgenommen wird.
1588002206230.png
 
Hallo Okke,

wie oben beschrieben habe ich versucht das Alignment von Laser und HS-Reflektion hinzubekommen, dabei ist das im Dunkeln das passiert (eine Schraube ist raus gefallen)
1588002690077.png

Danach habe ich alle Schrauben gelöst und und den Spielraum getestet, ich könnte den ganzen Befestigung des OAZ mit den Daumen verkippen und habe bemerkt das der vom HS projizierte Punkt und der direkte Laserpunkt ihren Abstand behalten. Also irgendwas ist war wieder schief. Ich habe jetzt einen Händler in Frankfurt gefunden der am Donnerstag es mit mir einstellen würde, vielleicht lerne ich dann ja noch eine andere Methode.


Auf jeden Fall nochmal vielen Dank für deine Unterstützung und vor allem Geduld.

Grüße

Dietmar
 
Ui, du bist weit gekommen und hast das soweit richtig hinbekommen, bis auf das Malheur mit dem fast abgefallenen Bäcktubus. So weit hätte der nicht rausgeschraubt werden müssen, nur ganz wenig. Mehr als 2..3 Zehntel kann die Verkippung eigtl nicht sein. Eigentlich! Prinzipiell warst du nicht weit vom Ergebnis enfernt.
Aber ok, wenn du nun einen Sachkundigen gefunden hast in deiner Nähe, ist das die Nummer sicher. Super! Aber auch er wird diesen RC nicht neu erfinden und grundsätzlich ähnlich vorgehen. Schau es dir an und dann bin ich natürlich gespannt, was denn nun so arg verstellt war, daß es derartige Verzerrungen verursacht. Bitte um Bericht! ;)

Good luck! (y)
Gruß Okke
 
Hallo Dietmar,
ich grübel noch über den Schritt 4 nach, den Du da beschreibst. Mir ist noch nicht klar, was Du an dieser Stelle justieren willst. Den OAZ zum Hauptspiegel kannst Du so nicht justieren, da Dein OAZ nicht justierbar ist und Du auch keine Verkippungvorrichtung an deinem Gerät hast. Daher wundert es mich nicht, dass sich der Abstand der beiden Punkte zu einander nicht ändert, selbst als der OAZ schon fast abfiel.
Diesen Schritt in abgewandelter Form kenne ich nur bei justierbaren Okularauszügen.
 
Hallo Okke,

ja, da sind die Schraubenpaare, aber die stellen den kompletten Hauptspiegel mit OAZ ein . Denn beim GSO RC ist ja die Hauptspiegelzelle mit dem OAZ verbunden. Das ist beim 6er, 8er und 10er so. Erst bei den neueren Gitterrohrkonstruktionen ist GSO später dazu übergegangen, die beiden Elemente von einander zu trennen. Ob auch bei den neueren 10ern im Volltubus etwas geändert wurde, ist mit nicht bekannt.
Wenn Du also die Hauptspiegel verstellst, verstellst Du auch immer den OAZ ein Stück mit, da sie an einander gekoppelt sind.
Deswegen gibt es diese Verkippungsadapter für Okularauszüge, die nicht von sich aus justiert werden können.
Aber ob ein Verkippungsadapter notwendig ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da der OAZ auch rechtwinklig genug zum HS stehen kann. Ich benutze beispielsweise keinen an meinem 8er mit Moonlite OAZ.

Viele Grüße
Thomas
 
Achduliebezeit! Stimmt. Jetzt sehe ich es, die Schraubenpaare sind zwar an der Stelle, wo beim 10er der OAZ-Verkippungsadapter sitzt, SIND aber keine! Beim 10er sind die Spiegelverstellschrauben nahe dem Rand, der 6er hat diese ja garnicht! Bzw das sind die am OAZ-Sockel..... :rolleyes:

Wie gleicht man da dann eine Verkippung aus? Denn, wenn ich Dietmars Bild mit den nicht übereinanderliegenden Laserpunkten sehe, gibt es eine Verkippung der beiden optischen Achsen. Die müssen ja deckungsgleich sein...

Gruß
Okke
 
Naja, ich sag mal so. Deswegen ist Dietmar ja auch der OAZ fast abgefallen beim Versuch etwas einzustellen, was dort gar nicht einzustellen ist.
Das Ausrichten des OAZ auf die Achse des Hauptspiegels ist zum Schluss dass letzte Kännchen und in vielen Fällen nicht nötig. Beim 6er und 8er würde der Verkippungsadapter die Hauptspiegelschrauben verdecken, zu mindest sofern man ihn am Tubusende anschraubt. Ich würde es immer erstmal so probieren, und wenn man nicht gerade riesen Chips ausleuchten will funktioniert es ohne Verkippungsadapter auch. So weit zumindest meine Erfahrung.

Viele Grüße
Thomas
 
Das Ausrichten des OAZ auf die Achse des Hauptspiegels ist zum Schluss dass letzte Kännchen und in vielen Fällen nicht nötig
Ah ok, genau das sehe ich aber andersrum: das muß m.E. am Anfang jeder Justage stehen, mindestens geprüft und ggfs korrigiert werden, sonst ist jeder weitere Schritt vergebliche Liebesmüh. Das "Fundament" muß gerade sein, sonst wird das Haus darauf auch schief. Da ich grundsätzlich mit Vollformat arbeite, war der Schritt bei mir unumgänglich. Und nötig.;)

Na schauen wir mal, was Dietmar morgen abend berichtet, wenn er vom Besuch beim freundlichen Teleskophändler zurück ist :cool:

Gruß
Okke
 
Ne, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit" am Schluss" meinte ich nicht im Sinne des Justage Worklflows, wobei auch das geht, da es eh iterativ ist, sondern wenn ich mit den normalen Mittel nicht ausreichend zum Ziel komme, ist das letzte was ich machen kann, einen justierbaren OAZ oder einen Verkippungadapter zu verwenden. Ich hoffe dadurch wird es klarer.
Mit deinem Vollfromatsensor glaube ich Dir gerne. Wie heißt es so schön kleine Sensoren - kleine Problme, große Sensoren -große Probleme :cool:. Da ist mein ICX694 weit entfernt von.

Ja, ich bin auch gespannt. leider ist zumindest bei mir das Wetter erstmal nicht testfreundlich.

Viele Grüße
 
Status
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