Vereinfachung

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franzhelmli

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Hallo,

Ich habe eine canon6d (ohne a) dazu einen kleinen 80/f7 refractor und ein tal20k zusätzlich einen autoguider (mgen).

Prozedur: dslr montieren, fokusieren, guider ein (20min rumspielen), bilder machen, bilder runterladen, stack, schauen und realisieren das ha fehlt und das der chip meiner vollformat zu gross ist...

Ist ganz ok..... Ich will es einfacher haben! Ich will hingehen und bald was sehen bzw weniger tun müssen.

Idee: ich stelle einen pc dazu und kauf mir ein gekühlte kamera die mit sharpcap kompatibel ist und nutze den guider nicht mehr. Sharpcap wirds scho richten...

Fragen:
1. ist die grundidee richtig um es zu vereinfachen?
2. ist dazu die zwo 183 mit dem sony imx chip 2.4microns pixelgröße und 20mpixel ok für meine optik?
3. ist es richtig das eine astro mod meiner kamera da sie nicht gekühlt ist eh nie an die kamera oben rankommt und nur dazuführt das es blöder ist die kamera im altäglichen zu nutzen....

Schon mal danke für eure meinungen!

Lg
Franz
 
Guten Morgen Franz,

ganz ohne Guiding wirst Du auch mit einer dedizierten Astrokamera nicht auskommen. Lange Belichtungen sind eigentlich ein muß.

Die 183er hat sehr kleine Pixel. Für meinen Geschmack für Deinen 80/7 zu klein. Da würde sich eher eine 294er anbieten. Ich habe auch eine 294er und trotzdem fotografiere ich am meisten mit der Canon 600D. Eben weil es einfacher ist als mit Laptop und Software Bilder zu machen. Die DSLR hänge ich dran, starten den Guider (mgen, da gibt es keine 20 Minuten gefummel) und los geht es.

Die 6D ist eine der rauschärmsten Kameras am Markt. Ein Umbau würde Dir helfen die fehlenden ha Teile abzulichten. Aber für die Tageslichtfotografie würde ich dann eine andere Kamera empfehlen. Klar würde es auch so gehen, aber ich würde es nicht so haben wollen. Der Weißabgleich ist dann immer ein gefummel und am Ende ist es eben doch nicht so richtig.

Falls Du eine DSLR umgebaut haben möchtest kannst Du mich gerne direkt anschreiben.

Gruß Markus
 
Hallo Markus,

Ad Guiding:
ich dachte das coole Program SharpCap macht es so das es einzelne Frames aufnimmt und gleich registiert und mit den letzten Fusioniert und dadurch Live ein immer besseres Bild macht. Ich habe eine Celestron CGE gut zum Polarstern ausgerichtet selbst bei 2000mm kann ich 30sec belichten ohne Fehler zu bekommen. das sollte für einiges reichen oft mache ich nur 200mm oder 600mm Brennweite da kann ich noch länger belichten.

ich bearbeite gerade einen Stack Bilder. ist halt nicht live.

ad Kamera: ja der SONY IMX 294 ist besser geeignet als der 183. ist aber auch 100-200€ teuer....

nutzt du den MGEN an einem separaten Sucher oder auf einem Refractor?

lg
Franz
 
Hallo Franz,

jetzt verstehe ich. Du willst live ein Bild sehen. Das nennt sich dann EAA (Electronically-Assisted Astronomy). Das betreibe ich mit meiner 294er auch in Verbindung mit Sharpcap. Dabei Guide ich in der Regel nicht, da die Aufnahmezeiten sich um die 5 Sekunden bewegen. Da geht es dann natürlich ohne den mgen.
Schau mal hier rein:
Nachbarforum

Da findest Du ziemlich am Ende auch ein paar Bilder die ich mit der 294er gemacht hatte. Ich hatte vor der 294er auch die 183er, aber wenn Du Farbe willst würde ich die 294er jederzeit wieder vorziehen.

Gruß Markus
 
Hallo Franz,

für das EAA ist auch immer die Atik Infinity im Gespräch.

Da wird u.a. mit " Keine aufwendige Nachführkontrolle (Guiding) mehr notwendig." geworben.

Erfahrung hab ich mit dieser Cam allerdings nicht. Konnte mich nur erinnern, dass diese oft im Zusammenhang mit "Live-Bildern" genannt wird.
 
Hallo Zusammen,

EAA ist sicherlich die eine Sache. Da kommt es nicht so sehr auf Qualität an, weil niemand auf die Idee kommt oder die Gelegenheit hat, so richtig tief ins Bild hineinzuzoomen und die Aufnahme-Qualität im Detail zu beurteilen.

Wenn es um Astrofotografie geht, hängt es einfach vom Objekt ab. Natürlich gibt es helle Objekte, von denen man auch mit kurzen Belichtungszeiten genug auf den Chip bekommt und sich deshalb das Guiding sparen kann. Bei dunkleren Objekten geht das halt nicht mehr und deshalb wäre es dumm, die Aussagen zu verallgemeinern...

Was nun die Empfindlichkeit der Kameras angeht, muss ich zugeben, auch darauf hereingefallen zu sein. Infolgedessen habe ich neben der 6D (allerdings modifiziert) ebenfalls eine ASI294 und zu allem Überfluss auch noch eine ASI1600 (Color).

Neben der Empfindlichkeit spielt für kurze Belichtungszeiten ja auch das Ausleserauschen eine Rolle...

Und nun etwas, was mir selbst erst nach und nach klar geworden ist. Nicht weil ich es selbst herausgefunden oder wirklich begriffen hätte - sondern weil ich es irgendwo gelesen habe und es mit meinem Eindruck überein stimmt:

a) Und das ist eigentlich noch völlig klar, wenn man mal darüber nachdenkt: Die Empfindlichkeit - also die Quanteneffizienz - vernachlässigt die Pixelgröße. Oder anders gesagt: Die Quanteneffizienz sagt nicht, wie empfindlich die Kamera ist, sondern wie empfindlich sie bezogen auf die Pixelfläche ist.
Konkret: Eine ASI183 hat angeblich eine Quanten-Effizienz von 84%. Die 6D hat "nur" eine QE von 47% (wobei die 84% der 183 definitiv nur auf die S/W-Version zutrifft. Da es den Canon-Chip nicht in monochrom gibt, könnte sich der Wert von 47% evtl. sogar auf den Farbchip beziehen?).
Also ist die 183 fast doppelt so empfindlich und man muss nur halb so lange belichten? Völliger Blödsinn!
Die ASI183 hat eine Pixelgröße von 2,4µm - also eine Pixelfläche von 5,76µm^2. 84% der ... sagen wir Photonen, die auf diese Fläche treffen, werden in Ladungsteilchen umgewandelt.
Die 6D hat Pixel von 6,6µm - also mit einer Fläche von 43,56µm^2. Von den Lichtimpulsen, die auf diese Fläche fallen, werden 47% in detektierbare Ladungen umgewandelt.
Wie viele Photonen pro µm^2 auftreffen, hängt von der Lichtstärke der Optik und vor allem der Helligkeit des Objektes ab.

Also bei derselben Optik und demselben Objekt fällt dasselbe Licht pro Fläche auf die ASI183 und die 6D. Bei der 6D sind es (43,56/5,76=) 7,5625 mal mehr pro Pixel und davon werden 47% nutzbar. Gegenüber 7,5625 Photonen bei der 6D "fängt" das Pixel der ASI183 aber nur 1 Photon und das wird zu 84% nutzbar. Die 6D ist also 7,5625/84*47= 4,23 mal empfindlicher als die ASI183...

b) Und das habe ich tatsächlich nicht begriffen, sondern plappere es nur nach: Auch das Ausleserauschen hängt linear mit der Pixelgröße zusammen. Die ASI183 hat im günstigsten Fall (also bei Gain 300) ein Ausleserauschen von 1,6e-
Die 6D hat im günstigsten Fall (bei 12800ASA) ein Ausleserauschen von 1,8e-
Dabei hat die ASI183 noch eine Dynamik (auch nicht ganz unwichtig) von 8 (DRstops) und die 6D von 8,4.
Durch die größeren Pixel der 6D ist das Ausleserauschen aber nicht - wie man auf Anhieb daraus liest - geringfügig größer, sondern tatsächlich um den Faktor 7,5625/1,8*1,6 = 6,72 geringer.


Also: Sofern man nicht wegen zu kurzer Brennweite ins Undersampling kommt, hat die 6D alleine durch die größeren Pixel definitiv die Nase ganz weit vorne. Leider ist der Chip nicht gekühlt und dem Klappspiegel möchte man vermutlich auch keine 10 Bilder pro Sekunde über längere Zeit zumuten.

Aber dass man mit einer ASI183 einen Vorteil gegenüber einer (modifizierten) 6D hätte, sehe ich beileibe nicht. Dasselbe gilt für die ASI294 - die allerdings größere Pixel hat und deshalb besser darsteht. Außerdem ist die wesentlich besser für Langzeitbelichtungen geeignet, da sie bei niedrigem Gain eine sehr gute FWC hat, die mit 63700 nah an der 6D mit 74256 liegt. Die ASI294 würde ich also schon eher als gekühlte Alternative zur 6D sehen. Wenn sie nicht diesen fürchterlichen Grünstich und das noch fürchterlichere Verstärkerglühen hätte ?)

Gruß
Klaus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ach ja - das eigentliche Fazit:

Lass deine 6D modifizieren und bleib beim Guiding.

Und wenn Markus es dir schon anbietet, dann ist ihm hoffentlich klar, dass der Chip federgelagert ist und er weiß, wie er den Chip wieder richtig zur optischen Achse und zur Fokuslage justiert bekommt. Das hat mich beim Umbau meiner 6D definitiv überfordert :mauer:

Gruß
Klaus
 
Hi,

Klaus: Du bringst es genau auf den Punkt! Sehr gut erklärt und, ich denke, passend gerechnet. Ich bin daher auch auf die 183er herein gefallen und war nie wirklich zufrieden damit. Mit sehr kurzen Brennweiten macht die vielleicht Sinn, aber mehr auch nicht.
Die 6D ist eine sehr gute Kamera, gerade wegen den großen Pixeln. Auch EAA wäre damit möglich:

- toshiba wlan sd karte rein
- magic Lantern installieren
- silent Picture
- die daten in Echtzeit an den Rechner übertragen
- mit sharpcap verzeichniss überwachen lassen und stacken

hab das schon getestet das geht gut wenn man mal das Objekt zentriert hat.

Und klar, ich weiß was ich mache wegen dem Umbau. Ich vermesse den Sensor sehr genau um ihn entsprechend auch wieder Plan mit Fokuskorektur wieder einzubauen.
Ich weiß da tun sich viele schwer damit und ist definitiv nicht für Anfänger geeignet. Aber schön das Du es trotzdem hin bekommen hast.

Gruß Markus
 
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Also nicht dass ich meine euch Experten mithalten zu können, aber folgendes kapier ich nicht:

- die 6D hat doch aufgrund der Bayer-Matrix eine geringere Auflösung. Wurde das bei der Berechnung berücksichtigt?

- mein Verständnis war immer, dass das Ergebnis einer LRGB- Aufnahmeserie mit einer SW-mono immer besser/schöner ist als die mit einer (Farb-)DSLR?

- Wie sieht es im Sommer aus? Eine gekühlte astrocam sticht doch eine 6D, oder? Es bringt ja auch nichts, wenn man ein viertelt Jahr nicht knipsen kann.

- Und überhaupt: Der Threadersteller hat (wie ich auch) einen kleinen APO. Und da bieten sich kleine Pixel an. Und im Netz sind mit der 183 einfach Hammerbilder mit super Auslösung bei kleinen Brennweiten zu finden. Von daher passt eine DSLR mit doppelt so großen Pixeln nicht?!

- Muss man aufgrund des großen Sensors nicht auf 3"-Flattener etc upgraden?

Naja, das sind so die Punkte, die mir nicht klar sind. Ich hoffe, ich crashe das Thema nicht.
 
Servus Klaus

Also bei derselben Optik und demselben Objekt fällt dasselbe Licht pro Fläche auf die ASI183 und die 6D. Bei der 6D sind es (43,56/5,76=) 7,5625 mal mehr pro Pixel und davon werden 47% nutzbar. Gegenüber 7,5625 Photonen bei der 6D "fängt" das Pixel der ASI183 aber nur 1 Photon und das wird zu 84% nutzbar. Die 6D ist also 7,5625/84*47= 4,23 mal empfindlicher als die ASI183...

schon, aber bei derselben Optik hast Du einen ganz anderen Abbildungsmaßstab und demzufolge verwendet (braucht) die 183er Kamera eben 7,5625 Pixel um den Abbildungsmaßstab eines Pixels der 6D zu erhalten. Also haben beide gleich viel Photonen gesammelt.



lg
tom
 
Moin,

@Eichi:

Nochmal: Bin absolut kein Experte, habe mich nur damit beschäftigt und glaube, einen Teil begriffen zu haben.

- wir haben hier im Großen und Ganzen doch nur von Farb-Kameras gesprochen. Insofern gilt das für alle. Wenn wir Farb- und S/W-Kameras gegenüberstellen würden, hättest Du natürlich recht.

- 2. Punkt dito.

- Der Sommer - na ja... Ungekühlte Kamera bedeutet nicht, nicht knipsen zu können. Vielleicht nicht so lang. Bei mir ist im Sommer ohnehin Pause, da es gar nicht richtig dunkel wird. Aber man fährt im Sommer ja auch schonmal in den Süden - von daher hast Du natürlich recht. Aber ich habe ja eingeräumt, dass die Kühlung ein gewisser Vorteil ist. Aber m.E. überwiegen, je kleiner die Pixel werden, die Nachteile.

- Was die kurze Brennweite und die kleinen Pixel angeht, hast Du natürlich ebenfalls recht. Das ist ein weiterer Aspekt und ich schrieb dazu "Sofern man nicht wegen zu kurzer Brennweite ins Undersampling kommt". Ich weiß nicht, ob Du die Hintergründe kennst. Es geht darum, dass ein Stern fies und eckig abgebildet wird, wenn er nur ein Pixel beleuchtet. Und deshalb rechnet man die Pixelgröße anhand der Brennweite und des Seeings aus. Sinnvollerweise sollte man auch noch die Guiding-Qualität mit einbeziehen - aber dafür gibt es wohl kein rechtes Maß;-)
Defakto hatte ich allerdings noch nie ernsthafte Probleme mit Undersampling.
Nur mal als Beispiel: http://watchgear.de/images/fullsize/Milchstrasse-Namibia_2014-06-27.jpg
Das ist die 6D mit 50mm Brennweite oder hier z.B. mit 100mm Brennweite: http://watchgear.de/images/fullsize/Antares_2016-05-01.jpg
Entweder habe ich den Fokus nicht getroffen oder das Guiding oder das Seeing war zu schlecht. Aber ein Problem mit Undersampling sehe ich nicht.

- und zu guter Letzt: Man muss wegen eines großen Chips rein gar nichts;-) Im schlimmsten Fall kannst Du halt nur einen Ausschnitt aus der Mitte nutzen, wenn die Optik nicht mehr hergibt. An einer anderen Optik kannst Du dann den ganzen Chip oder zumindest erheblich mehr davon nutzen. Wieder ein Beispiel:
http://watchgear.de/images/fullsize/M45_2017-01-25.jpg
Das habe ich mit der 6D an einem 8" f/4 Newton mit 0,73fach Reducer geknipst. Diese Kombination leuchtet nicht mal APS-C vernünftig aus und die Korrektur schafft es auch nicht bis an den Rand. Also habe ich einen Ausschnitt vom Gesamtbild der 6D genommen. Leider musste ich den Ausschnitt auch noch etwas außermittig nehmen, wodurch die Sterne links unten besonders schlecht geraten sind. Aber immerhin ist es in Summe kein allzu schlechtes Bild geworden. Es muss ja nicht immer perfekt sein;-) Mit dem Chip der ASI183 hätte ich mir einfach ein anderes Objekt suchen müssen...


@Tom:

Wenn wir hier von "segmentierten Beleuchtungs-Sensoren" sprechen würden, hättest Du beinahe recht :super: Mal davon abgesehen, dass die 6D noch die erheblich größere Fläche hat und Licht einfängt, welches am Chip der ASI183 einfach vorbei gehen würde.
Da wir aber nicht nur Beleuchtung messen, sondern Bilder machen, auf denen etwas erkennbar sein sollte, kommt es auf die Fläche des einzelnen Pixels an.

Bei einer CCD-Kamera könntest Du ein 3x3-Binning (ein 2,75x2,75 Binning geht ja leider nicht) verwenden - und dann wäre die ASI183 tatsächlich entsprechend der Quanteneffizienz empfindlicher als die 6D. Aber a) geht das bei CMOS-Kameras nicht und b) wäre dann auch der Auflösungsgewinn (sofern es die Optik überhaupt schafft) dahin.

Gruß
Klaus
 
Hi,

es gibt für alles zwei Seiten, aber heutiges Equipment ist doch mindestens auf APS-C oder größer ausgelegt. Das sollte man doch auch nutzen. Ansonsten verschwendet man "Licht".
Klar ist die 183er dolle bei sehr kurzen Brennweiten, aber meiner Erfahrung nach kommt man bei uns gar nicht so schnell ins Undersampling, da hier das Seeing uns hier einen Strich durch die Rechnung macht.
Selbst mit der 6D und dem 80er Esprit war ich bisher noch nicht im Undersampling. Auf dem 100er L 2.8 Makro ist mir das bis jetzt auch noch nicht aufgefallen, was Klaus ja auch bestätigt.

@Eichi
das mit eine mono Kamera würde ich so nicht unterschreiben. In der Theorie ist die mono klar besser was die Auflösung angeht. Aber am Ende macht das gar nicht so viel aus wie man immer glaubt. Ich habe die Tests auch schon durch. Bei Schmalband braucht man mono, aber auch da hatte ich in der Vergangenheit schon tolle Bilder mit einer rgb Canon gezaubert. Die debayer Algorithmen sind sehr ausgefeilt, so das man hier nicht von einer Drittelung der Auflösung sprechen kann. Vielleicht geht 1/4 oder weniger verloren, wer weiß das schon genau.


Am Ende hatte ich schon die 183er, die 294er, die 6DAC, 600dac, 600dacm. Geblieben sind die 294er (nur wegen EAA), die 6DAC und die beiden 600er. Ich ziehe aktuell die DSLR´s immer noch vor, da ich damit keinen Rechner brauche und ganz entspannt Serien schauen kann. Der Rest macht der Mgen und die Kamera selbst.
Wenn die 294er dran hängt dann sitze ich auch vor dem Notebook, da ich dann was sehen will.

Am Ende muß Franz entscheiden was er machen will. Für EAA geht meine Empfehlung in Richtung 294er. Für Foto´s klar an die 6D mit Umbau, auch wenn sein heutiger Refraktor nicht unbedingt voll ausleuchtet.

Gruß Markus
 
Hallo

Erstmal danke für die vielen hochwertigen Antworten!
Idh werde als nächstes mit dss live und sharpcap mit meiner 6d weiterarbeiten.

@markus / conehead:
Du schreibst du hast mit der 6dac gearbeitet.
6da heist bei mir astromod der 6d
6dac: heist für mich cooled mod 6d.
Hast du eine gekühlte modifizierte 6d? Gekühlt kenn ich nur von centralds. Centralds kostet leider über 1000euro und ist irgendwo...
Kannst du modifizieren und eine kupferfane vom chip rausbringen damit man dann extern optional eine peltier und einen fetten cpu kühler ranbringen kann? Oder kannst du das noch besser?

Du hast da mein interesse geweckt!
Meine email ist franz punkt helmli at gmail dot com.

Lg
Franz

 
Hallo,

aber es geht doch generell nicht darum, dass man mit dieser und jener Kamera an verschiedensten Teleskopen auch schöne Bilder knipsen kann und sich dann mit EBV aushilft. Sondern - zumindest bei mir - dass wenn man schon so eine kostspielige Investition macht, es dann auch die richtige für das aktuelle Setup ist. Mein Equipment habe ich über mehrere Jahre aufgebaut. Als nächstes steht eine Astrocam oder Filter mit Filterrad an. Das macht bestimmt nur in Kombination Sinn, aber ich muss das aufteilen über 2-3 Jahre.

Deswegen habe ich mich hier eingemischt, weil ich meinte, die 183er mono sei für einen kleinen APO das richtige. Aber Eure Meinungen zu der Cam verunsichern mich. Ist die Kamera an sich nicht gut, oder war das ganze Filterwechseln etc zu aufwändig? Was würdet ihr außer der 6D sonst empfehlen? Eine 6DAc mono (debayerd) gibts nicht, oder? Ich fotografiere aus einer Großstadt und brauche jegliche Hilfsmittel gegen die Lichtsuppe (Schmalband?).




 
Hallo Eichi,

nochmal - es ging hier um Farb-Kameras (jedenfalls habe ich es so aufgefasst). Und ich würde dir für deine Bedingungen definitiv keine Farbkamera empfehlen.

Ich habe selbst seit Jahren nur monochrom mit Schmalbandfiltern Nebel fotografiert und habe mich erst in letzter Zeit wieder ein wenig mit Farbkameras beschäftigt, weil ich die Galaxien vernachlässigt habe und dabei Schmalbandfilter nichts bringen und der Unterschied zwischen LRGB und Single-Shot-Farbe für meine Ansprüche zu gering ist.

Wenn Du es mit dem Nyquist-Kriterium genau nehmen willst, dann ist die ASI183 tatsächlich die ideale Kamera für dich. Die Pixelgröße passt exakt zu deiner Brennweite bei 2" Seeing.
Ich würde es allerdings mit Nyquist eher weniger genau nehmen und dafür darauf achten, dass die Empfindlichkeit und das Rauschverhalten ok sind. Die neuen CMOS-Kameras haben fraglos Vorteile bei sehr kurzen Belichtungszeiten - weil ihr Ausleserauschen vergleichsweise gering ist. Bei F/6 und Schmalbandfiltern ist das aber garantiert nicht dein Metier;-)
Also würde ich keinen Wert auf das Ausleserauschen legen und dann sind andere Kameras wesentlich besser geeignet. Z.B. irgendwas mit einem CCD Sony 694 (ich habe z.B. die SX-Trius694) wäre für diese Anwendung erheblich besser geeignet, obwohl (und/oder weil?) ihre Pixel fast doppelt so groß sind. Kostet aber auch mehr als das Doppelte einer 183er;-(

Aber vielleicht hast Du Glück und jemand verkauft seine CCD-Kamera günstig, weil er auch auf den aktuellen Werbefeldzug für die neuen CMOS-Kameras hereinfällt...

Von gekühlten DSLRs würde ich abraten, weil die Kühlung nur der Anfang ist. Nach der Kühlung kommt der Tau und danach das Eis. Und wenn Tau und Eis ausbleiben, taugt die Kühlung nichts :totlach2:
Und von debayerten Farbkameras würde ich erst recht die Finger lassen. Vor der Bayer-Matrix liegen nämlich die Mikrolinsen, die beim Debayern gleich mal mit abgeraspelt werden. Dabei bleibt (zumindest bei "front-illuminated-chips") gleich mal die Hälfte der Quanteneffizienz ebenfalls an der Raspel hängen...

Gruß
Klaus

 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Klaus,

ja stimmt, da war was noch beim Debayern.

Ich denke, das meiste habe ich verstanden. Nur einen Punkt nicht: "Bei F/6 und Schmalbandfiltern ist das aber garantiert nicht dein Metier;-)". Wie ist das gemeint?

Naja.. das einzige was ich will ist, nur 1x mal aber dann was gescheites zu kaufen. Ich werde mich mal weiter informieren. Danke schon mal für all die Infos!

PS: Gibt es eigentlich irgendwo eine schöne Übersicht mit CCD's und CMOS's, die am besten noch erklärt wofür man am besten welche Kamera nimmt?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Eichi,

wenn man eine schnelle Optik hat und eine empfindliche Kamera kann man ja u.U. so kurze Belichtungszeiten realisieren, dass man evtl. dem Seeing ein Schnippchen schlagen kann. Stichwort Lucky Imaging. Also z.B. 300x10s

Schnelle Optik bedeutet aber nicht F/6 mit Schmalbandfiltern. Damit wirst Du ohnehin 3-10min belichten. Also nicht 300x10s, sondern eher 10x300s. Damit hast Du erheblich weniger Einzelbilder und deshalb interessiert weniger das Ausleserauschen, sondern mehr das thermische Rauschen (oder wie der Krempel noch gleich heißt;-)

Die neuen CMOS-Kameras sind aber gerade stark durch ihr geringes Auslese-Rauschen und glänzen weniger in anderen Bereichen. Da sind die CCD-Kameras nach wie vor um einiges besser.

Deshalb hatte ich dir den SONY 694 ans Herz gelegt. M.E. der beste Chip für deine Zwecke.

Gruß
Klaus
 
Hi,

bei 10 Sekunden würde ich nicht mehr von Lucky Imaging reden. Für mehr Details brauchst Du Zeiten unter 2 Sekunden pro Bild.

Ja Franz, ich habe eine gekühlte 6DAC. Aber das war eher ein Versuchsaufbau. Für jemand anders wollte ich das so nicht bauen. Die 6D ist sehr kompliziert da es eigentlich keinen Platz dafür gibt. Ich mußte einiges Opfern um die Kühlung zu realisieren. Schau mal hier, da findest Du ein paar Bilder und Details dazu.

http://forum.astronomie.de/phpapps/...opics/983998/7/Astro_DSLR_Peltier_mod_V2_-_Pl

Gruß Markus
 
Hallo Klaus,

nochmal Danke für deine wertvollen Tipps und Antworten!

Pff.. aber 2.5k€?! Ich kann eh alles nur Schrittweise kaufen. Vielleicht begnüge ich mich erst mal nur mit weiteren Filtern (Schmalband), die ich dann bei Erwerb einer SW-Cam weiterhin nutzen kann. Wobei mit DSLR muss ich ja dann bestimmt auf größeren Filter zugreifen (>36mm). Mit einer Cam hätten wohl 1.25" gereicht.

Naja ... Ich muss eh noch sparen :D

 
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