Vergrößerungsfaktor Okular/Barlow bestimmen?

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lukeflo

Aktives Mitglied
Moin,

eine Frage an die Optikprofis hier. Wie lässt sich schnell der Vergrößerungsfaktor eines Okulars einigermaßen genau (+/- 10% in etwa) bestimmen, wenn die Okularbrennweite nicht bekannt ist?
Bzw. wie lässt sich der Vergrößerungsfaktor einer Barlowlinse bestimmen, deren Daten unbekannt sind?
Bekannt sind nur Öffnung und Brennweite des Teleskops.

Beides möglichst unkompliziert mit so wenig Vermessungsaufwand wie möglich. Eine Methode zum abschätzen wäre auch schon mal ein Anfang.

Die Antwort lässt sich sicherlich auch mit einer Websuche finden, aber bin aktuell zeitlich sehr eingespannt und hoffe daher, jemand hier kann mir dies ein wenig ersparen ;)

Danke schon mal und Gruß
Florian
 

lg
Niki
 
Hi Niki,

danke für den Link, hatte hier im Forum wohl mit den falschen Schlagworten gesucht. Klingt aber alles nach etwas mehr Aufwand, als ich derzeit bereit bin zu betreiben. Dann muss es erst mal beim Abschätzen mit dem eigenen Auge bleiben.

Gruß
Florian
 
Hi Florian,

ich finde das auch alles zu aufwändig.

2 einfache Abschätzmethoden:
1. Einfach am Mond abschätzen (Mond Durchmesser ist ja bekannt, weiss es aber gerade nicht ;) )
2. Ohne Nachführung Zeit des Durchlaufs eines Stern messen. Kann auch ins Verhältnis zu einem bekannten Okular gesetzt werden.

Gruß
Peter
 
Das ist sehr einfach mit ein bisschen rechnen:

Oeffnung/Austrittspupille = f(Objektiv)/f(Okular)
f(Okular)=f(Objektiv) x Austrittspupille/Oeffnung
Du musst die Austrittspupille am Okular messen dann kannst Du die Brennweite bestimmen

Gruesse *entfernt*
 
Hallo Florian,

die klassische Methode für die Vergrößerung des Fernrohres ohne Kenntnis der Okularbrennweite ist die Vermessung der Austrittspupille. Objektivdurchmesser geteilt durch Austrittspupille ergibt die Vergrößerung. Ist die Objektivbrennweite bekannt, lässt sich die Okularbrennweite errechnen.

Leider ist das ganze nicht so sehr genau. Es kommt ja durchaus auf Bruchteile eines Millimeters an und die sind schwer zu messen. Nehmen wir mal ein einfaches Beispiel: Objektivdurchmesser 10 cm, Brennweite 1m. Ein 25mm Okular gibt 40 fache Vergrößerung, die Austrittspupille ist 2,5mm groß. Hätte ich jetzt ein 27 mm Okular (gab es bei einigen US Herstellern) wäre ich bei 37 facher Vergrößerung; die Austrittspupille wäre jetzt 2,7 mm. Den Unterschied mit einem Messschieber hinter dem Okular festzustellen dürfte nicht ganz einfach sein.

Auch der Vergrößerungsfaktor der Barlow Linse ist immer nur ca. anzugeben. Da Okulare sehr unterschiedliche Brennpunktlagen haben, ändert das de facto den Abstand Barlow zur Okular und damit auch den Vergrößerungsfaktor in Grenzen.

CS Gerhard
 
Den Unterschied mit einem Messschieber hinter dem Okular festzustellen dürfte nicht ganz einfach sein.
So etwas messe ich immer mit einer Messlupe. Damit kann man die Austrittspupille auf +- 0,01mm messen. Mit einfachen Messlupen sind 0,05mm moeglich.

IMG_20210325_105934_01.JPG


Gruesse *entfernt*
 
Hallo,

danke erstmal für die vielen Antworten. Die Methode mit der AP ist mir mathematisch auch klar. Aber da kommt dann eben das - ja auch von euch angeführte - Problem ins Spiel, die AP genau zu vermessen. Da dies nur schwierig exakt möglich ist mit den Mitteln, die ich habe, werde ich wohl die von Peter geschilderte Transit- bzw. Mondmethode nutzen.

Anregung ist Folgende: mit meinem neuen APM 82mm SD Bino würde ich hin und wieder gerne mal höhere Vergrößerungen ausreizen. Da dies aber natürlich nicht die Paradedisziplin des Instruments ist, möchte ich, anstatt teure Okulare zu kaufen, die dann nur wenig genutzt werden, lieber zwei günstigere Barlows erwerben, bei denen sich das Linsenelement abschrauben lässt, und letztere in meine Pentax XF 8,5mm einsetzen. Die Fokuslage der Pentax ist sehr gutmütig und lässt noch einiges an Spielraum. Leider können mir die Vertreiber, die ich bisher angefragt habe, nicht mal einen ungefähren Vergrößerungswert für die Barlowelemente nennen, wenn sie direkt an ein Okular geschraubt werden. Um mit den Pentax auf 100-fach + zu kommen, sollte das Barlowelement ungefähr 2-fach vergrößern, wenn es direkt ins Okulargewinde eingesetzt wird.
Bleibt wohl nur try and error. Was leider im Zweifel bedeutet, Sachen zu bestellen und ggf. wieder zurückzusenden. Davon in ich eigentlich kein Freund...

Gruß
Florian
 
Da du ja ohnehin schon das APM 82mm SD Bino hast, wäre eine naheliegende Methode die Vergrößerung von unbekannten Okularen oder auch Barlowlinsen davor zu kalibrieren, indem du deren Vergrößerung mit der von bekannten Okularen vergleichst. Also links das unbekannte und rechts das bekannte Okular mit möglichst ähnlichen Parametern reinstecken und dann vergleichen.
 
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