Verlagerung des Fokuspunktes

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Oliver_Schulz

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Hallo Sternfreunde,

ich habe ein kleines Problem. Ich habe hier im Bieteforum vor einiger Zeit einen gebrauchten TS-UNC 25412 10" Karbon-Newton erstanden. Es scheint eine ältere Variante zu sein, denn statt dem UNCN2 V-Power ist ein Baader Steeltrack verbaut.
Vorgestern wollte ich das gute Stück fotografisch testen und siehe da: Ich komme mit der Canon EOS 700 nicht in den Fokus! Nach innen fehlt ein ganzes Stück Fokussierweg. Der Newton scheint, trotz größerem Fangspiegel, visuell ausgelegt zu sein und da sind die 44mm Auflagemaß der Canon zuviel.
Ein Blick auf die TS-Webseite zeigt, dass bei der visuellen Variante der Fokuspunkt 35mm und bei der Fotovariante für die gängigen Komakorrektoren 65mm über dem OAZ liegt.
Sprich: Ich muss den Fokuspunkt irgendwie 30mm nach außen verlegen.

Nun haben wir uns gestern im Verein darüber unterhalten und es kristallisierten sich drei Lösungsmöglichkeiten heraus:
1. Durch längere Justierschrauben den HS weiter nach vorne (in den Tubus rein) bringen.
2. Den Tubus um 30mm kürzen, damit der HS weiter nach vorne kommt und der Fokuspunkt nach außen wandert.
3. Durch eine entsprechende Linse (Glaswegkorrektor?) den Fokuspunkt nach außen verlegen.

Bei Möglichkeit 1 habe ich gewisse Bedenken, ob das Ganze bei so einem langen "Gestänge" dann noch stabil ist.
Bei 2 habe ich halt keine Ahnung, wie man so einen Karbontubus am besten "zersägt" bzw. mit welchem Werkzeug man Karbon am besten bearbeitet (im Verein schlug einer eine Blechschere vor).
Möglichkeit 3 ist die "minimal invasive" Variante und wäre mir eigentlich am liebsten. Da gibt es z.B. den Baader Glaswegkorrektor 1.7, der 35mm Weg ausgleicht und wenn ich das richtig verstehe, verlängern diese ja nicht die Brennweite um 1,7x, sodass die f/5 erhalten bleiben. Leider geht aus der Beschreibung nicht hervor, ob sich dieser GWK mit dem Baader Komakorrektor verschrauben lässt. Und ich frage mich, ob der vielleicht zusätzlich Farbe ins Spiel bringt, da er laut Astroshop "prismatische Farbsäume korrigieren" soll.

Jetzt möchte ich mal in die Runde fragen, ob jemand schon einmal vor einem ähnlichen Problem stand und wie er das gelöst hat.
Viele Grüße
Oliver
 
Hallo Oliver,

30mm ist sehr viel, das wird problematisch.
Zu 3) wenn es das gibt wird die Bildqualität bestimmt beeinträchtigt.
2) Würde ich mir auch nicht zutrauen.
1) Schon mit den normalen Schrauben lässt sich der HS weiter nach Innen justieren aber eben nur wenige mm.
Eventuell würde ein kurzbauender OAZ noch ein paar mm bringen aber 30 ?
Kann ich mir nicht vorstellen.
Die einfachste Lösung wäre die Neuanschaffung einer speziellen Astrokamera. Die haben ja deutlich weniger Auflagemaß.
Außerdem finde ich das Handling praktischer. Ich mache meine Deepsky Aufnahmen zwar mit einer Planetenkamera (Asi120mc) mit viel zu kleinem Sensor. Aber da gibt es ja auch größere Modelle.
Damit nehme ich direkt im Avi Format auf ohne Verschluss bzw. Auslösezeiten. Das hat mich bei meiner Canon 1000d immer gestört. Und für die Verschlussmechanik sind die vielen Auslösungen bestimmt auch nicht förderlich.

Gruß,
Holger
 
Hi!

Die Glaswegkorrektoren sind für Binokularansätze gedacht – der Faktor gibt die Brennweitenverlängerung an. Aus deinen 1250mm Brennweite werden dann 2125mm.

Nur der Baader Komakorrektor verändert die Brennweite nicht, die Glaswegkorrektoren aber schon.

Beste Grüße,
Alex
 
Hallo Holger,

ja klar, die Möglichkeit einer Astrokamera gibt es natürlich auch noch. Die ASI071 (und mit der liebäugele ich wegen des APS-C-Formats) hat 17mm Auflagemaß. Das sind 27mm weniger als die Canon und müsste funtionieren. Aber das ist halt auch eine Preisfrage und außerdem braucht man dann immer einen Laptop. Und ich möchte mir halt die unaufwendige und unkomplizierte Kombination von MGEN und DSLR erhalten.
Der Steeltrack baut mit Basis schon nur 5cm über den Tubus auf. Da wird es schwierig einen OAZ mit 2-3cm Höhe zu finden...

Viele Grüße
Oliver
 
Hallo Alex,

ohje, dann habe ich da was falsch verstanden! Danke für die Info! Neee, 2125mm Brennweite will ich dann doch nicht!
Bleiben also "Sägen" oder Astrokamera... :(

Viele Grüße
Oliver
 
Im Internet habe ich sogar M6x55-Rändelschrauben gefunden. Die würden die zusätzlichen 30mm bringen. Könnt ihr euch vorstellen, dass die Justage bei der Länge noch stabil ist?
 
Hallo Oliver,

Kenne den Newton jetzt nicht im Detail. Aber kannst du nicht einfach drei zusätzliche Bohrungen am Tubus machen und damit die Hauptspiegelzelle um 30 mm nach vorn versetzen.

Tuben mit mehreren Bohrungen für die HS-Zelle gibts sogar zu kaufen, mit anderen Worten nichts ungewöhnliches. Ich würde in die Bohrung noch eine Hülse aus einem Stückchen Alurohr oder ähnlich einkleben mit einem Innendurchmesser gleich den verwendeten Schrauben, um ein langfristiges Aufweiten zu verhindern.

Viele Grüße,
Alex
 
Hallo Oliver,

ist denn ggf. ein Komakorrektor geplant? Ich mag jetzt nicht selber herum googlen, aber es gab hier mal eine Diskussion, wieviel Backfokus ein GPU und wieviel ein HRCC herausholt. Wobei ich das mit Kamera dran nicht sagen kann, weil ich die Teile visuell nutze und die visuelle Adaption jeweils anders ist. Außerdem gibt es fotografisch noch ein paar andere Komakorrektoren, deren Eigenschaften man diesbezüglich mal mit einbeziehen sollte. Da ein Komakorrektor ja bei f/5 ohnehin eine sinnvolle Sache ist, würde ich den Weg mal andenken und ggf. das Topic mit neuer Überschrift aufmachen, so dass Fotografen drauf anspringen. Die kennen nämlich für gewöhnlich den Backfokusbedarf Ihrer Systeme so genau, dass jeder Millimeter einen eigenen Vornamen hat...

Clear Skies
Sven
 
Das einfachste wird wohl sein, die Hauptspiegelzelle mit neuen Bohrungen am Tubus nach vorn zu versetzen

Wenn das aus irgendeinem Grund problematisch ist, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, den Fokus auf optischem Wege nach außen zu versetzen, aber nicht mit einer Barlow-Linse oder einem GWK, weil das gleichzeitig die Systembrennweite erhöhen würde, sondern im Maßstab 1:1 mit einer Relay Linse.

Eine solche Linse versetzt den Fokus ohne Vergrößerung, also im Maßstab 1:1, nach hinten, wenn sie im Abstand ihrer doppelten Brennweite hinter dem Primärfokus steht. Das Abbild vom Primärfokus, also der verschobene neue Fokus, steht dann seinerseits im Abstand der doppelten Linsenbrennweite hinter der Linse. Wenn f die Brennweite der Linse ist, dann erhält man so also eine Fokalverschiebung von 4f.

Im Prinzip könnte man mit alten Fotoobjektiven experimentieren, wobei Makroobjektive mit kurzer Brennweite so um die 30 mm ideal wären, damit die Chose nicht zu ausladend wird. Das Makroobjektiv sollte dann aber nicht im gewöhnlichen Arbeitsabstand, bei Canon Kameras also 44 mm, vor der Sensorebene stehen, sondern im Abtand der doppelten Linsenbrennweite. Man muss diesen Abstand also mit geeigneten Zwischenringen oder einem Faltenbalg einstellen. Zur Montage am Teleskop wäre ein geeigneter Fotoschlitten ideal, auf dem man dann alles im richtigen Abstand montieren könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

Danke für eure zahlreichen Rückmeldungen. Leider geht es bei dem UNC nicht so einfach wie beim ONTC (Bild von Marcus), dass man den HS einfach weiter innen verschraubt. Bei den UNC ist eine Metallwulst vorhanden, die über den Tubusrand ragt. Man muss also schon den Tubus kürzen, um den HS versetzen zu können. Teleskop-Express: TS-Optics UNC 254 mm f/5 Newton-Teleskop mit Carbon-Tubus
@ Sven: Als Komakorrektor soll der Baader Mpcc zu Einsatz kommen. Mit dem habe ich beim Sky-Watcher bisher gute Erfahrungen gemacht. Aber leider komme ich hier damit eben nicht in den Fokus. Auch ein GPU würde hier nicht weiterhelfen.
 
@Peter: Wo findet man denn eine Relay-Linse?! Das scheint ja etwas völlig exotisches zu sein.
 
@Peter: Wo findet man denn eine Relay-Linse?! Das scheint ja etwas völlig exotisches zu sein.
Hallo Oliver, ich hätte wohl besser die deutsche Bezeichnung Relaisoptik wählen sollen. Der Name beschreibt nur die Funktion. In ihrer primitivsten Form ist es eine simple Sammellinse, die nach der wohlbekannten Linsengleichung die primäre Fokalebene in eine verschobene sekundäre Bildebene transportiert. Wenn Gegenstandsweite g und Bildweite b gleichgroß sind, dann gilt g = b = 2f und man hat eine 1:1 Abbildung ohne Vergrößerung. Die Fokalebene wird dann um 4f, also das Vierfache der Linsenbrennweite verschoben.

Statt einer simplen Sammellinse wird man natürlich eine fotografische Makro-Linse bevorzugen, die speziell für kurze Gegenstandsweiten optimiert ist. Damit das Ganze nicht zu lang, wird sollte man eine Makro-Linse mit kurzer Brennweite f ~ 30 mm suchen. Zum Ausprobieren kannst Du natürlich schon mal mit einer simplen Linse experimentieren.

Eine Verschiebung der Hauptspiegelzelle nach vorne wäre sicher einfacher, aber Du fragtest nach Alternativen

Gruß, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht kann man an der Spiegelzelle an den Befestigungsstellen einen 30mm langen passend gedrehter Bolzen (vorne ausengewinde hinten innengewinde ) einschrauben (der Bolzen währe damit fest mit der Spiegelzelle verbunden, auf der anderen Seite des Bolzen könnte man dann über das innengewinde ganz normal die Rändelschraube zum befestigen des ganzen einschrauben) um so den Spg nach vorne zu bringen. Wenn du einen Mechaniker/in in Reichweite hast frag da mal.

PS: der Bolzen sollte noch gegen aufdrehen gesichert werden (Kontermutter, lösbarer Kleber, Federring oä)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oliver,

wenn du den Newton Fotografisch nutzen möchtest (mit Komakorrektor) ist die wahrscheinlich einzig sinnvolle Lösung den Tubus zu kürzen und die HS-Zelle zu versetzen. So ein Tubus lässt sich gut mit einer feinen Säge bearbeiten. Eine Blechschere würde ich nicht nehmen, ich denke da geht er kaputt. Meine Empfehlung:

1.) Den Verkäufer kontaktieren, um zu erfahren wie der Newton genau ausgelegt ist (wenn du dir noch unsicher bezüglich Fokuslage bist)

2.) Überlege dir genau wie lang der Tubus sein muss, dass die Fokuslage für den Komakorrektor passt, ohne das der dann in den Tubus ragt.

3.) Melde dich bei Klaus Helmerichs klaushelmi.de der hat den Tubus gebaut und ist sehr hilfsbereit. Der kann dir genau sagen wie du deinen Tubus am besten kürzen kannst und vl. würde er das sogar für dich übernehmen.
 
Hallo, Oliver,

ich würde den Tubus mit einer oszillierenden Säge kürzen. Mit einem solchen Gerät kann man genau und vorsichtig arbeiten.

Viele Grüße

Markus
 
Moin,

vielleicht kann man an der Spiegelzelle an den Befestigungsstellen einen 30mm langen passend gedrehter Bolzen (vorne ausengewinde hinten innengewinde ) einschrauben (der Bolzen währe damit fest mit der Spiegelzelle verbunden, auf der anderen Seite des Bolzen könnte man dann über das innengewinde ganz normal die Rändelschraube zum befestigen des ganzen einschrauben) um so den Spg nach vorne zu bringen. Wenn du einen Mechaniker/in in Reichweite hast frag da mal.

PS: der Bolzen sollte noch gegen aufdrehen gesichert werden (Kontermutter, lösbarer Kleber, Federring oä)
M.E. mit Abstand bester Vorschlag!! (y)
Hallo, Oliver,

ich würde den Tubus mit einer oszillierenden Säge kürzen. Mit einem solchen Gerät kann man genau und vorsichtig arbeiten.

Viele Grüße

Markus
? Auf gar keinen Fall!! ? CFK ist anders! Seine Bearbeitung erfordert Erfahrung und das richtige Werkzeug! Mit ALLEN gemachten Vorschlägen zur Bearbeitung von CFK wirst du den Tubus und das Werkzeug zerstören! Muß ich dringend von abraten! (die oszi-Säge kann man anschließend zum Verschleifen der Trennstelle benutzen)
Die EINZIGE Möglichkeit CFK spanend zu bearbeiten, ist mit einer Trennscheibe aus zB Korundmaterial (das geht mit einem Dremel auch handgeführt, Übung vorausgesetzt, Schutzbrille!!! Atemschutz!!!), oder mit einem Hartmetallfräser (nix für freihand!!! Knack... Auge... blind... :poop: !). Laserbearbeitung geht gut, aber.... haben ein Gewehr...

(mein anderes Hobby ist große, ferngesteuerte Turbinenjets bauen und fliegen, die sind großenteils aus CFK laminiert, daher habe ich viel Erfahrung im Umgang mit CFK)

@ Fangspiegelhalter verlängern: dann muß auch der Durchbruch im Tubus für den OAZ nach hinten verlängert werden. Ein Langloch entsteht dann. Das wäre zwar mit einem Schleifstift aus Korund oder Hartmetall sogar händisch möglich, aber so ein großes Loch ist dann auch nicht wirklich prickelnd, das man dann stopfen muß.

Wie gesagt, die mit Abstand beste Variante ist das Anbringen von 30mm Distanzstücken direkt an der Spiegelzelle zur Erstellung des nötigen Offsets! Bestes zu erwartendes Ergebnis, wenig Arbeit, wenig Eingriff, keine Änderung am Newton, nichtmal ein zusätzliches Loch, jederzeit spurlos rückbaubar. Da die Knaufschrauben sowohl als Druck- und Zugschrauben ausgeführt sind, muß man ggfs weitere 3 Distanzstücke anfertigen, für die Druckschrauben. Oder eben 30mm längere Druckschrauben nehmen.

Gruß Okke
 
Die EINZIGE Möglichkeit CFK spanend zu bearbeiten, ist mit einer Trennscheibe aus zB Korundmaterial
Das stimmt so nicht. CFK usw. kann man wunderbar bearbeiten mit Werkzeugen aus Hartmetall.
Nachdem schon viele Möglichkeiten genannt wurden noch eine:
Tubus komplett auseinanderbauen, alle Schrauben usw. entfernen.
Den nackten Tubus zu einem Schreiner deines Vertrauens bringen.
Kann man sehr gut auf einer großen Tischkreissäge kürzen.
 
Kann man sehr gut auf einer großen Tischkreissäge kürzen.
:oops:

Ein Schreiner lächelt milde oder lernt was dazu ;)

Die Standzeit von HM-Wkzg bei CFK ist etwa 5-10 kürzer als bei GFK-Materialien.
Des Schreiners HM-Sägeblatt wäre anschließend für Holz unbrauchbar, stumpf. Die Flankenwinkel sind ganz andere.

Diamantgranulierte Sägeschnüre gäbs noch, die in eine hinreichend große Bügelsäge gespannt, ergäben ein brauchbares Handwerkzeug. Holzkern gegen ausfransen. Halbwegs ungefährlich wärs auch. Bis auf den Staub, den sollte man definitiv nicht einatmen, wirkt ähnlich wie Asbest ;)

Die Distanzstück-Lösung finde ich nach wie vor am elegantesten.

Gruß Okke
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure gutgemeinten Ratschläge, aber ein bisschen praktikabel, d.h. mit Hausmitteln zu bewerkstelligen, sollten sie ja schon sein! ;)
Von wegen einen Bolzen drehen, der auf der einen Seite ein M6-Außen- und auf der anderen Seite ein M6-Innengewinde hat, ist wohl für die Wenigsten machbar. Wer, bitte schön, hat denn schon eine Drehbank zuhause?!?! Gewindeschneider habe ich auch keine. Und irgendwelche Schreiner des Vertrauens gibts jetzt in Berlin auch nicht an jeder Ecke.
Meine Vorstellung ist im Moment, eine exakt positionierte Rohrschelle als Anschlag zu benutzen und den Tubus mit einem Dremel und Trennscheibe (kann ich mir von einem Freund ausleihen) um ein paar Zentimeter zu kürzen (je nachdem, was mir TS zum Fokuspunkt bei der Baader Steeltrack-Variante schreibt). Ich habe vorsichtshalber mal Herrn Helmerichs angeschrieben, ob gegen die Lösung etwas spricht. Den Fangspiegel werde ich abdecken und den Tubus zustopfen, damit sich der Staub nicht überall verteilt. Und meine Freunding wird mir mit dem Staubsauger bei der Operation assistieren. :)

Viele Grüße
Oliver
 
Nachtrag: Just in diesem Augenblick hat mir Herr Helmerichs geschrieben, dass es mit dem Dremel gehen müsste!
 
Hi Zusammen,

also... normalerweise, ehe ich ein Teleskop zersäge, guck ich doch erstmal, was es wirklich an Optionen gibt. Wieder dran sägen ist einfach so eine fürchterliche Sisyphusarbeit! Hätte man nicht doch erstmal bei Fotografen nachhaken sollen, ob nicht doch ein anderer Komakorrektor die Fokalebene nach vorne zaubert? Der alte Paracorr I ist z.B. unter den üblichen Vierlinsern derjenige mit dem geringsten Backfokus-Bedarf.

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure gutgemeinten Ratschläge, aber ein bisschen praktikabel, d.h. mit Hausmitteln zu bewerkstelligen, sollten sie ja schon sein! ;)
Von wegen einen Bolzen drehen, der auf der einen Seite ein M6-Außen- und auf der anderen Seite ein M6-Innengewinde hat, ist wohl für die Wenigsten machbar. Wer, bitte schön, hat denn schon eine Drehbank zuhause?!?!

Viele Grüße
Oliver

OK, wenn Du es mit Bordmitteln lösen willst und hast keine Drehbank bzw. kl Werkstatt im Keller geht das natürlich nicht. Hätte ich das Problem würde ich einen Mechaniker suchen der die Abstandsbolzen herstellt, sollte sich finanziell im Rahmen halten.

:) Wünsche auf alle fälle gutes gelingen :teleskop:
 
Moin,

Bevor ich unter Atemschutz stundenlang mit einem Dremel an einem rund 30cm durchmessenden Karbontubus herumschleife (eine furchtbare Sysiphusarbeit), würde ich den Tubus lieber jemandem geben der das richtige Werkzeug hat, auch wenn das etwas Geld kostet. Das wäre für mich Klaus Helmi.

Ich finde die Lösung mit den Bolzen aber auch eleganter. Wenn Du über die Länge im klaren bist, schreib doch mal einen der gängigen Astrodreher an. JD-Astronomie, Greatstar, Gerd Neumann um ein paar Namen zu nennen. Die fertigen Dir die Bolzen in super Qualität und es wird sicherlich günstiger als ei neuer Komakorrektor und optisch besser als eine Relaisoptik.

Bis dann:
Marcus
 
Hallo,

bitte nicht schlagen, wenn ich was falsch verstanden habe, aber könnte man den Bolzen nicht ohne Drehen einfach mit einer passenden Schraube und einer Langmutter "simulieren". Preislich wäre man dann irgendwo bei einem Euro plus den Sprit zum nächsten gut sortierten Eisenhändler.


MfG

Rainmaker
 
Bezüglich Schrauben würde ich in Berlin zu Max Witte gehen. Die haben alles. Zöllige Schrauben mit metrischem Innensechskant, alles schon da gekauft...

Ich würde auch nicht Wohnung, Freundin und mich selbst dem problematischen Carbon-Sägestaub aussetzen.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hi Zusammen,

hat eigentlich schon irgendwer mal darüber nachgedacht, ob hernach die Ausleuchtung noch für den Chip mit 27mm Diagonale gut ist? Wenn das Gerät konsequent für visuelle Nutzung ausgelegt ist, dann könnte der vignettierungsfreie Bildkreis von vornherein erheblich kleiner ausgelegt worden sein und durch den Spiegelversatz wird die Ausleuchtung nochmals schlechter. War eigentlich ein anderer, flacher Auszug schon Thema? Das kommt mir alles so vor wie den Fußboden in der Küche schälen und kleinschnippeln!

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen,

ich verstehe gerade nicht, wie man sich das mit den Abstandsbolzen und der Justage vorstellt.:unsure:
Wir haben drei Justageschrauben und drei Feststellschrauben, wobei die Justageschrauben mit Druckfedern versehen sind. Wo sollen die Bolzen hin?
Gängige Praxis sind längere Justageschrauben und stärkere Federn, was allerdings in meinen Versuchen aufgrund der Länge der Schrauben und des Spiegelgewichts schon rein visuell nicht besonders justierstabil war. Das ganze System "schwimmt" ein wenig und zwar mit jeden Zentimeter Abstand Spiegelhalter und Lager etwas mehr. Mitschwimmende Distanzklötze und darauf wirkende Federn entschärfen das Problem nicht.
Besonders ungünstig wirkt hier auch die für GSO typische über Kreuz Anordnung von Justier- und Konterschrauben mit der unweigerlichen Verbiegung durch Druck.

Ich habe das an meinem 12-Zöller stabil hinbekommen. Keine Konterung, starke Federn und

Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/PICS/hpim3360.jpg

M 8 Gewindestangen und Flügelmuttern. Overdressed.....? Nö. Sehr gute Justiergenauigkeit und Justierstabilität......zumindest visuell top.
Im Aluguss des Spiegelhalters lässt sich ohne Gesundheitsgefahr prima bohren und von Hand Gewinde schneiden.

Wenn man wirklich weiß was man tut und sicher ist, dass man das will ist eine Kürzung des Tubus m.E. eigentlich die bessere, stabilere Variante oder man versucht es mit einem flacher bauenden OAZ.

Gruß
*entfernt*
 
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Servus Oliver

auf dieser Homepage steht, dass dieser Korrektor den Fokus um rd. 30mm nach außen verlagert. Ich selbst habe noch den Typ 1 davon, der den Fokus um rd. 25mm nach außen legt.
Wäre wohl die einfachste Sache??

lg
tom
 
Moin zusammen,
ich bin ja überrascht, wieviel Resonanz dieses Thema erfährt!
Also, dieser UNC ist nicht konsequent visuell ausgelegt. Zwar liegt der Fokuspunkt eben nah am Tubus (dass es mit der DSLR nicht mehr reicht) aber statt des üblichen 63mm FS der visuellen Variante wurde hier ein größerer verbaut. Der Vorbesitzer war sich der Größe nicht mehr ganz sicher (70 oder 74) und hatte das Gerät seinerseits auch gebraucht gekauft. Ich müsste ihn also mal ausbauen und nachmessen.
Der Paracorr klingt zwar erstmal ganz gut, legt er doch den Fokus um 46mm nach außen, was schon wesentlich mehr ist, als ich brauche, allerdings verlängert er auch die Brennweite (zumindest der Typ 2) und der Preis ist natürlich auch recht stolz!
Mit den Bolzen ist es halt so, dass ich da keine konkreten Vorstellungen habe, wie die beschaffen sein müssten. Und dann wird es halt schwierig, jemanden zu beauftragen, wenn man es nicht exakt beschreiben kann. Und irgendwie habe ich auch die Befürchtung, dass mir das dann im Tubus herum schwimmt.
Irgendwie erscheint mir das Kürzen halt das einfachste zu sein.
 
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