Verständnisfrage Unterschied Spektiv und Refraktor in Sachen Abbildungsqualität

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CHnuschti

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Verständnisfrage Unterschied Spektiv und Refraktor in Sachen Abbildungsqualität

Liebe Kenner. Hab mir fürs Sterngucken das Optolyth TBS 100 (mm) Spektiv angeschafft, eigentlich rein aus Gründen der Transportierbarkeit/Handlichkeit. Brennweite soll 630mm sein, das Gerät selbst aber nur ca. 45cm lang

Frage ist: Kann man von der Abbildungsqualität her in etwa das gleiche erwarten wie von einem Refraktor, mal angenommnen bei gleichwertiger Linsenqualität/Okulare/Objektivöffnung? Oder trägt das durchjagen des Bildes durch Prismen im Spektiv grundsätzlich zu "erheblichen Verlusten"? Also das z.B. gleichwertige Bildqualität beim Refraktor bei 150x im Spektiv bis höchsten z.B. 90x erreicht werden kann, so als Anschauungsbeispiel.

Wenn ich es richtig verstanden haben ist bei üblichen Refraktoren deren Länge durch die Brennweite gegeben, insofern keine zusätzliche "Umlenkungen" stattfinden.

Danke für eure Einschätzungen.

Gruss
 
Hallo!

Oder trägt das durchjagen des Bildes durch Prismen im Spektiv grundsätzlich zu "erheblichen Verlusten"?

Bei einem Instrument von einem so namhaften Hersteller und in dieser Preisklasse wirst Du garantiert nicht mit „erheblichen Verlusten“ rechnen müssen :) Ein paar Prozent vielleicht, die sollten im normalen Betrieb aber gar nicht auffallen. Vielleicht auch die eine oder andere innere Reflexion (ähnlich wie bei einem Fernglas), sichtbar vor allem wenn ein schwaches Objekt neben einem sehr hellen (Mond!) beobachtet wird.

Ansonsten ist der Unterschied zwischen einem Spektiv (Deines ist technisch gesehen auch ein Refraktor) und einem rein astronomischen Refraktor vor allem die feste Paarung von Objektiv und Okular. Beim astronomischen Fernrohr hast Du da mehr Freitheiten.

Viele Grüße
Maximilian
 
Hallo CHnuschti ( Name ?)

Dieses Spektiv ist genauso gut wie ein Apo-Refraktor. Im Prinzip ist es ja auch einer. Im Unterschied zu einem normalen Refraktor wird hier der Strahlengang zur Bildaufrichtung noch einmal gefaltet. Daher ist hier die Baulänge "scheinbar" kürzer.
Im einfachen Refraktor steht das Bild auf dem Kopf und ist seitenverkehrt ( Astronomische Abbildung ). Mit einem Zenitspiegel wird der Kopfstand korrigiert aber das Bild bleibt Seitenverkehrt. Im Spektiv wird Kopfstand und Seitenverkehrtheit, also beides, korrigiert und eine Verkürzung der Baulänge erreicht was man hier mit einer Faltung in Strahlengang bewerkstelligt. Aber das eigentliche Objektiv kann bei beiden gleich sein.

Gruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
OK meine Lieben, vielen Dank für die Einschätzungen. Die Einschränkungen punkto Optionen eines Spektivs in Sachen Benutzung mit üblichen 1.25" Fremdokularen bin ich mir bewusst, verglichen mit einem Refraktor.
Hatte mich eben gefragt, ob möglicherweise bildmässig alles viiieeel besser ;) würde mit einem Refraktor durch weniger Umlenkungen, was offenbar nicht der Fall ist. Spricht ja schon mal nicht gegen Spektive.

Gruss
 
Ich erkläre das immer so, ein Spektiv ist ein "halbes" Großfernglas. Letztlich nutzen wir die in der Astronomie ja auch mit viel Elan, letztlich verzichtet man lediglich auf das binokulare Sehen. Der Rest ist m.E. ausschließlich eine Qualitätsfrage. Der Begriff soll halt darauf hinweisen dass es ein terrestrisches Fernrohr mit Bildaufrichtung ist während das normale astronomische Teleskop darauf ja verzichtet. Da steckt man dann eben sein Aufrichtprisma oder den Bino-Ansatz rein, das stört - entsprechende Ausführung vorausgesetzt - auch niemanden.

CS
Jörg
 
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