Vollformat oder Aps-c

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Tomdl93

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Hallo ihr lieben,

Ich besitze eine canon 6D Vollformat Kamera. leider ist diese noch nicht modifiziert. Letztendlich habe ich aber genau dies vor. Da ich allerdings auch viel Tageslichtfotografie betreibe würde ich mir dafür am liebsten eine weitere Kamera besorgen.

nun stellt sich mir die Frage ob ich einfach eine zweite Canon 6D besorgen oder eine apsc alternative wie beispielsweise die Canon 70D.

könnt ihr mir eventuell ein paar Gedanken dazu geben ? was sind die vor- und Nachteile von APS-C im Gegensatz zu Vollformen im Bereich Astro.


ich würde mich riesig freuen wenn ihr mir die Entscheidung ein wenig erleichtern könnt ?☺️


Liebe Grüße
und eine klare Nacht euch allen
Tom
 
Tom,
nimm die Kamera, die am wenigsten rauscht bei ISO 800-6400.
Das dürfte allgemein eher einer VF Kamera sein.

Ansonsten, aber das weißt Du ja, gibt es da noch die Sache mit dem Bildausschnitt an gegebener Brennweite. Aber zuschneiden geht ja immer, dran ‘kleben’ nicht (außer man macht Mosaiks). Dafür gibts dann andere Teleskope mit entsprechend kleinere Brennweite. Das kannst Du in Stellarium schön vergleichen.

Sampling, (abhängig von Pixelgröße und Brennweite) dürfte egal sein (ich finde sampling wird bei unserem Seeing, den typischen Brennweiten und Pixelgrößen zu oft überbewertet und -diskutiert), ausserdem dürfte der sich eh nicht viel geben zwischen VF und APS-C, womit ich am Schluss, und wieder bei meinem eingangs genanntem Kriterium bin - nimm die, die am wenigsten rauscht.
Das macht Dir das Leben deutlich angenehmer bei der EBV.

Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung, und danach viel Spaß beim Astro-knipsen,

Ernie
 
Guten Morgen,

Ich persönlich finde VF Aufnahmen durch den größeren Bildausschnitt oft ästhetischer.
Ansonsten hat Ernie ja alle wesentlichen Kriterien schon zusammen getragen.

Aber wieso fotografierst du nicht erstmal mit deiner unmodifizierten 6D ?
oder machst du das bereits?
das klingt manchmal so, als wenn Kameras ohne Ha Modifikation nicht zu gebrauchen wären, was ja nicht der Fall ist. Einerseits ist Rot auch ohne Mod. nicht komplett dicht, halt nur etwas weniger empfindlich. Sternhaufen, Galaxien, Reflexionnebel sind nur mal ein paar Objekte für die ein Ha Mod keine oder nur untergeordnete Rolle spielt. Ha-Gebiete gehen natürlich auch, es kommt halt in der gleichen BLZ nur weniger Signal an.

VF stellt höhere Anforderungen an Flattner, Komakorrektoren oder Reducer, je nachdem was du für ein System verwendest. Ausleuchtung ist auch noch so ein Thema, da ist APS-C etwas gemütlicher. Am Ende halt deine Qual/Wahl :)

Grüße,
Alexander
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Tom,
ich besitze ebenfalls eine 6D und eine Astro-6D (6DA).
Ich muss aber zugeben, dass die 6DA recht selten zum Einsatz kommt. Weil ich auch noch dezidierte Astro-Kameras habe. Für mobile Fotografie oder als Mitnehmsel im Urlaub ist die 6DA super, alle meine Objektive sind vollformat-kompatibel. Bei meinen Teleskopen sieht das anders aus. Die funktionieren alle nur bis ~APS-C, den Außenbereich müsste ich also abcroppen. Oder ich lege mir vollformat-kompatibles Astro-Equipment zu (was aber richtig teuer würde und richtig schwer, nicht zuletzt wegen der höheren Ansprüche an Verwindungssteifigkeit).
Heute würde ich mir aber auch andere Optionen ansehen. Da gibt es mittlerweile die EOS-Ra, eine dezidierte und spiegellose Vollvormatkamera von Canon. Frank hat da mindestens ein Video gemacht, und hat sie auch mit der EOS 6DA verglichen.

Edit: Von den klassischen oldschool Spiegelreflex-Kameras ist aber die 6D wohl eine der Besten (wenn nicht die Beste) für Aufnahmen in der Dunkelheit. Erheblich weniger Rauschen als z.B. die 5D MK2, die ich auch mal hatte.
Edit 2: Mein bisher bestes Astro-Bild mit DSLR, von C/2020 F3, entstand mit der unmodifizierten 6D. Weil ich die Kamera nur mit Brennweiten bis 300 mm einsetze.

CS Hoschie
 
Zuletzt bearbeitet:
Die nennbaren Vorteile wären nun auf die schnelle:
- APS-C ist in der Anschaffung meist günstiger
- APS-C wird einfacher voll ausgeleuchtet (Chipdiagonale ist halt kleiner)
- Objektive haben ja oft am Rand noch Verzerrungen. Das kann bei einer APS-C dann unter Umständen weniger sein,
aus dem gleichen Grund wie die Ausleuchtung (Chipdiagonale). Besonders bei für VollFormat gerechneten Objektiven.
Auch kann bei VF Objektiven dann eine Vingnetierung kleiner ausfallen.

Gruß
Markus
 
Aber zuschneiden geht ja immer, dran ‘kleben’ nicht (außer man macht Mosaiks).
+1

Sampling, (abhängig von Pixelgröße und Brennweite) dürfte egal sein (ich finde sampling wird bei unserem Seeing, den typischen Brennweiten und Pixelgrößen zu oft überbewertet und -diskutiert)
++++++++1

nimm die Kamera, die am wenigsten rauscht bei ISO 800-6400.
und auch +1

Ich bin gerade erst auf gekühlte Astro Kameras umgestiegen, war aber vorher mit EOS 6D zuerst und dann EOS Ra unterwegs.
Wenn du bereits eine 6D besitzt, sehr gut. Investiere die 400€ und lass sie professionell modifizieren (bitte nicht selber basteln, ich hab meine aller erste 6D geschrottet gehabt - geht auch mit Anleitung nicht so leicht) und hol dir einen guten Clipfilter für OWB.

Wenns nix für dich ist, kannst du die 6D trotzdem weiter als ganz normale Kamera benutzen, du hast "nur" 400€ investiert.
Bitte nicht in Kaufsucht verfallen und mehr Kameras und / oder andere Sachen anschaffen, mein Tipp wäre, nutze erstmal das, was du hast.
 
Hallo Leute :)
Meine 6D verwende ich natürlich bereits für
Einige Aufnahmen. Ich wollte nun einfach den nächsten Schritt gehen :).
Ich muss sagen vom rauschverhalten finde ich die 6D nahezu perfekt.
Allerdings war mein Gedanke das ich mit APS-C durch den crop Faktor die selbe Auflösung an Pixeln bekomme und optisch ein wenig näher an die Objekte heran komme.

mich fand eure Gedanken super hilfreich bisher. Allein weil ich mir tatsächlich um sampling zu viele Gedanken gemacht hatte.

aber ist das Rauschen bei einer APS-C bedeutend schlechter ?

ubd eine weitere Frage: ein OWB Filter zu verwenden, hat das irgendwelche
Liebe Grüße
Tom
 
Bei clipfilter fallen EF-S Objektive weg, da sie bauartbedingt zu tief in den Body ragen.

EF gehen weiterhin.
 
APS-Cs haben durchaus ihre Vorteile, wenn die hohe Auflösung sinnvoll ist. Ich würde allerdings nicht gerade eine 70D nehmen. Das ist zwar eine tolle Kamera, aber für Astro kannst du ihre Vorteile gegenüber den 3- oder 4-stelligen Modellen nicht wirklich nutzen. Ich hatte mal eine 750D, die hatte sehr gute Werte, die 760D könnte noch etwas besser ausfallen. Die neueren Sensoren in den 200D, 250D, 800D rauschen auch sehr wenig, haben aber teils sehr viele Pixel mit erhöhtem Dunkelstrom.
Wenn du ML nutzen willst, wäre die 700D noch eine Überlegung wert.

Zum Rauschen der 6D: Das Ausleserauschen erscheint vor allem durch die Pixelgröße sehr klein. Eine 750D rauscht zwar je Pixel stärker, aber wenn du 4 Pixel zusammenwirsft, bist du mindestens gleichwertig.
Ein großer Vorteil der 6D ist das flache Dunkelstrommuster. Alle neueren Canons (außer der 1100D) fallen hier deutlich zurück und produzieren mehr sog. 'walkinkg pattern noise', gegen den man sehr gut kalibrieren muss (oder dithern).

Gruß, Erwin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

die Clipfilter taugen nichts für die 6D. Dazu muß der Spiegel von Hand hochgeklappt und geklemmt werden. Dann wird der OWB Filter eingesetzt. Somit geht kein Phasen AF mehr und der Sucher ist auch nicht mehr nutzbar. Das ist nur eine Notlösung wenn Du Videos damit machst.

Gruß Markus
 
Hey Tom,
ja das mit APS-C oder Vollformat hatte/habe ich auch... auch aus dem selben Grund wie Du... einfach dichter an die Objekte ranzukommen. Momentan bin ich mit einer nicht modifizierten 5D MK IV unterwegs am 200/1000 Skywatcher Newton. Da mich Galaxien mehr reizen als die meisten Nebel etc, geht meine Überlegung auch in Richtung APS-C oder gleich auf eine ASI183MC Pro.

Zwischenzeitlich behelfe ich mir mit einer 2x Barlow vor meiner Vollformat DSLR und finde das (abgesehen davon, dass ich mal eine vernünftige haben müsste - 2" und inkl. Komakorrektur) eigentlich gar nicht so schlecht. Ich weiss, dass das eher die unkonventionelle Lösung ist, aber es funktioniert und ist etwas flexibler, denn im Endeffet kann man dann mit der selben Kamera 2 verschiedene Bildfelder aufnehmen. Ich komme dann auf 2000 mm, was auch - wie oben schon erwähnt - bei unserem Seeing eh an der Grenze ist. Allerdings verdoppelt sich dann auch die Blende... von f5 bei 1000 mm auf f10 bei 2000 mm und Du musst mehr Zeit einplanen...

Da ich immer finde, dass mal zwar viel reden und rumtheoretiesieren kann, jedoch Praxisbeispiele mehr aussagen mal 2 Bilder als Bsp M81 bei 2000 mm mit der Barlow..

und M51 ebenfalls, nur zu kurz belichtet (siehe Rauschen)


greetz,
Arne
 
Das Vollformat prinzipiell weniger rauscht als APS-C stimmt nicht. Alles hängt vom Sensortyp (Herstellungsprozess, Architektur, Pixelgröße, Ausleseelektronik) ab. Ein APS-C Sensor vom selbem Typus wie ein Vollformatsensor rauschen exakt gleich. Gutes Beispiel sind die QHY600 und die QHY268. Der Unterschied liegt dann nur noch in der größeren Sensorfläche, der bei Vollformat logischerweise mehr gleich große Pixel enthalten kann wie ein APS-C Sensor.

Der größte Vorteil des Vollformatsensors mehr Bildfläche/Ausleuchtung zu bieten ist für Amateurastrophotografen auch der größte Nachteil. Den Bildkreis sauber auszuleuchten (Verzerrung, Vignettierung) kostet bzgl. des Teleskops/Korrekturen oft deutlich mehr als bei APS-C, insbesondere je schneller die Optik.
 
Hallo!
Den Bildkreis sauber auszuleuchten (Verzerrung, Vignettierung) kostet bzgl. des Teleskops/Korrekturen oft deutlich mehr als bei APS-C, insbesondere je schneller die Optik.
Wobei das auch wieder ein Vorteil sein kann, denn man kann Fotoobjektive (auch gute ältere) verwenden, die genau dafür gemacht sind: Vollformat gleichmäßig ausleuchten.

Grüße
Maximilian
 
Hey Maximilian,

Es gibt sicherlich Ausnahmen, insbesondere bei Festbrennweiten. Das Problem ist, das Fotoobjektive nicht für Astrofotografie gemacht sind. Selbst die aktuellsten und teuren 70-200 F2.8 Objektive von Nikon, Canon und Sony liegen bzgl. Vignettierung und Verzeichnung deutlich hinter jedem 400 mm APO. Die sind bzgl. ihrer Fertigungsqualität auf Preis-Leistung für normale Fotografie ausgelegt und nicht für das perfekte Abbilden punktförmiger Lichtquellen bis in die Ecken eines Vollformatsensors. Die Erfahrung musste ich leider selbst schon mit einem solchen über 2000 Euro teuren Objektiv machen, dass dann nicht mal bei APS-C und auf F4 abgeblendet ein ebenes Bildfeld erzeugt hat.

Ich habe eine QHY268M und Vollformat ist an meinem Vollformatfähigen RASA11 das letzte was ich vermisse. Genauer gesagt, vermisse ich gar nichts mehr. Es ist die perfekte Kamera sowohl für den RASA11 als auch für mein EHD800, der mit keinem Reducer mehr als APS-C ausleuchten kann. Der größte Sprung war für mich eher MONO, da ich aus der Stadt heraus jetzt selbst bei Vollmond Schmalband machen kann ;)

VG

Philipp
 
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