pluto53
Mitglied
Hallo alle Nostalgierefraktorliebhaber,
im Spätsommer bot mir ein Sternfreund ein " Demofernrohr " von Kosmos an.
Es handelte sich um ein altes kleines Fernröhrchen mit schwarzem Papprohr und immerhin einem einfachen noch funktionierenden kleinen Okularauszug, gemarkt mit Kosmos Stuttgart. Durch diese preiswerten kleinen einfachen Fernrohre wurden in den 50er und 60er Jahren sicherlich einigen Sternfreunden die erste Beobachtungslust am Sternhimmel geweckt. Das Objektiv bestand aus einer einfachen dünnen Linse mit 1000 mm Brennweite, Durchmesser 50 mm auf 30 mm abgeblendet.
Noch dabei waren 2 alte Okulare mit unterschiedlichen Brennweiten in langen Kupferröhrchen mit Außendurchmesser von 23 mm, die in den dünnen Okularauszug eingeschoben wurden. Damit konnten Mond , Jupiter und Saturn bis ca. 60 facher Vergrößerung gut beobachtet werden. Durch die stark abgeblendete Linse und der langen Brennweite war die Farbigkeit der Bilder durchaus als gering zu bezeichnen. Soweit so gut.
Da ich noch ein altes Kosmos Objektiv 54/1000 besitze lag es nah dieses an Stelle der einfachen Linse einzubauen.
Der innere Durchmesser des 54/1000 mm Achomat passte so exakt über das Papprohr, daß das Objektiv noch nicht einmal gesichert werde musste. Da die Brennweite des neuen Objektives ebenfalls 1000mm beträgt war keine Änderung der Rohrlänge erforderlich. Es konnte sofort beobachtet werden.
Die Qualität dieses kleinen Objektivs ist sensationell gut. Vergrößerungen weit über 100 fach sind ohne störende Farben zu genießen. Mond und Planeten werden erst ab 150fach oder durch schlechtes Seeing ausgebremst. Doppelsterne werden perfekt lehrbuchmäßig getrennt.
Einziges Manko war noch der Okularauszug mit zu engem im Originalzustand nicht geschwärzten Kupfer-Auszugsrohr. Dadurch gab es genügend Lichtreflexe. Dies ist mittlerweile mit Antireflexfarbe behoben . Moderne Okulare werden in einem Zenitprisma (Rückenschonung) eingesteckt. Lange Brennweiten werden teilweise jedoch durch die Verjüngung etwas abgeblendet. Da kann nur ein anderer Okularauszug mit dickerem Okularauszugsrohr helfen.
Insgesamt bin ich nun sehr zufrieden mit diesem Nostalgierefraktor aus grauer Vorzeit. Vergleiche mit meinem Zeiss E 5o/540 zeigt keinen sichtbaren Qualitätsunterschied.
Als Montierung dient z.Zt. eine kleine Unitron Montierung, die schnell aufgebaut ist und das leichte Röhrchen gut bewältigt.
Herzlichen Dank und beste Grüße an Hannes.
Willi
im Spätsommer bot mir ein Sternfreund ein " Demofernrohr " von Kosmos an.
Es handelte sich um ein altes kleines Fernröhrchen mit schwarzem Papprohr und immerhin einem einfachen noch funktionierenden kleinen Okularauszug, gemarkt mit Kosmos Stuttgart. Durch diese preiswerten kleinen einfachen Fernrohre wurden in den 50er und 60er Jahren sicherlich einigen Sternfreunden die erste Beobachtungslust am Sternhimmel geweckt. Das Objektiv bestand aus einer einfachen dünnen Linse mit 1000 mm Brennweite, Durchmesser 50 mm auf 30 mm abgeblendet.
Noch dabei waren 2 alte Okulare mit unterschiedlichen Brennweiten in langen Kupferröhrchen mit Außendurchmesser von 23 mm, die in den dünnen Okularauszug eingeschoben wurden. Damit konnten Mond , Jupiter und Saturn bis ca. 60 facher Vergrößerung gut beobachtet werden. Durch die stark abgeblendete Linse und der langen Brennweite war die Farbigkeit der Bilder durchaus als gering zu bezeichnen. Soweit so gut.
Da ich noch ein altes Kosmos Objektiv 54/1000 besitze lag es nah dieses an Stelle der einfachen Linse einzubauen.
Der innere Durchmesser des 54/1000 mm Achomat passte so exakt über das Papprohr, daß das Objektiv noch nicht einmal gesichert werde musste. Da die Brennweite des neuen Objektives ebenfalls 1000mm beträgt war keine Änderung der Rohrlänge erforderlich. Es konnte sofort beobachtet werden.
Die Qualität dieses kleinen Objektivs ist sensationell gut. Vergrößerungen weit über 100 fach sind ohne störende Farben zu genießen. Mond und Planeten werden erst ab 150fach oder durch schlechtes Seeing ausgebremst. Doppelsterne werden perfekt lehrbuchmäßig getrennt.
Einziges Manko war noch der Okularauszug mit zu engem im Originalzustand nicht geschwärzten Kupfer-Auszugsrohr. Dadurch gab es genügend Lichtreflexe. Dies ist mittlerweile mit Antireflexfarbe behoben . Moderne Okulare werden in einem Zenitprisma (Rückenschonung) eingesteckt. Lange Brennweiten werden teilweise jedoch durch die Verjüngung etwas abgeblendet. Da kann nur ein anderer Okularauszug mit dickerem Okularauszugsrohr helfen.
Insgesamt bin ich nun sehr zufrieden mit diesem Nostalgierefraktor aus grauer Vorzeit. Vergleiche mit meinem Zeiss E 5o/540 zeigt keinen sichtbaren Qualitätsunterschied.
Als Montierung dient z.Zt. eine kleine Unitron Montierung, die schnell aufgebaut ist und das leichte Röhrchen gut bewältigt.
Herzlichen Dank und beste Grüße an Hannes.
Willi
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