Waren das die Südlichen Chi-Orioniden (Southern Chi Orionids (ORS)) 2021?

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Wilm-52

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Guten Tag.
In den letzten Tagen hat meine Anlage einen schwachen Meteorstrom aufgezeichnet. In Frage kommen die Südlichen Chi-Orioniden (ORS), welche am 2. Dezember laut der folgenden Quelle ihr Maximum haben:
Die Werte vom 1. bis 3. Dezember heben sich deutlich von meinen Novemberwerten ab. Angehängt sind ein Tagesplot und ein Stundenplot. Weitere Plots vom November zu Vergleichszwecken gibt es hier. Am 4. Dezember war das Tagesmaximum wieder auf Novemberniveau.
Es würde mich sehr interessieren, ob es weitere Berichte zu diesem Strom gibt.
Einen schönen Sonntag wünsche ich und
viele Grüße,
Wilhelm
 

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Moin,
wenn ich das richtig erkenne, hast Du das Tagesmaximum zwischen 10:00 und 12:00 UT.
Um diese Zeit ist aber der Radiant der ORS etwa 20° unter dem Horizont und kann somit keine Aktivität bewirken!
 
Hallo Ulrich,
danke fürs drüberschauen.
Hier ist der Tagesplot vom Maximum am 2. Dezember. Nach meinen Tabellen ist die Radiantenhöhe +18°.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Guten Tag.
Ulrich,
wenn du dir sicher bist, dass es die ORS nicht waren, muss es ein neuer, bisher unbekannter Strom gewesen sein. Den Anstieg, das Maximum und den Abfall kann man nur mit einem Strom erklären, so wie man es bei allen Strömen im Prinzip auch beobachtet. Es handelt sich ja um geloggte Meteorechos und nicht um Artefakte.

Ich halte es durchaus für möglich dass wir hier mal einen neuen Strom entdecken. GRAVES ist ein leistungsfähiges Radar (Hirofumi beneidet uns darum) und meine Anlage ist auch nicht schlecht.

Im Update unten ist noch ein Detail interessant: an der magentafarbigen Kurve und an der orangenen Kurve vom 5. Dez. sieht man, dass sich die Partikelgrößenverhältnisse geändert haben.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Moin,
wenn es real ist, sollten es andere auch gesehen haben.
bei www.rmob.org
ist ja einiges an Rauschen, aber kein Maximum zu erkennen.
Auf jeden Fall spannend, aber genau darum tun wir ja, was wir tun

Grüße
Speul
 
Guten Tag,
kleine Änderungen sind schwierig darzustellen. Ich habe noch etwas rumprobiert, um auch Unterschiede in den Partikelgrößen auf einen Blick sichtbar zu machen:
Am 6. Dezember waren die Dezember-φ-Cassiopeiden angekündigt. Ein Maximum ist nicht zu sehen, aber in den Partikelgrößen sieht man einen Unterschied zB im Vergleich zu den ORS.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Moin,
ich habe nun auch meine Beobachtungen vom 30.11.-2.12. ausgewertet.
Einen Anstieg kann ich bei mir darin beim besten Willen nicht finden, alles im normalen Fehlerbereich

1638950928812.png


Speul
 
Guten Tag.
Ulrich, vielleicht liegt der Unterschied an der Empfindlichkeit der Anlagen. Zu Testzwecken lasse ich zur Zeit zwei Anlagen parallel laufen, einmal mit einer Kreuzyagi und einmal mit einer Discone. Die zweite Anlage werde ich später wieder für 6m nutzen.
Am Update von heute sieht man den Unterschied in der Empfindlichkeit: Die Discone ist wesentlich tauber als die Yagi und sieht zB den Anstieg von gestern (7.12.) nicht.
Direkt an beiden Antennen sitzt noch je ein rauscharmer Vorverstärker.
Welche Antenne und welches Kabel (Typ und Länge) verwendest du?

Das beigefügte Spektrogramm ist von heute Morgen 9:29 UTC.

Nachtrag:
Beim Vergleich mit RMOB musst du Leute mit guter Anlage raussuchen, zB J. R_1 aus der Schweiz. Bei der Art der Darstellung dort sind kleine Unterschiede aber schlecht oder gar nicht zu erkennen.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Sorry, die Mittelwerte sind natürlich vom 19. bis 24. November.

Ulrich, kannst du bitte die gesamten Tagestreffer zählen?
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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na mußt Du doch nur addieren, mache ich bei Deinen Bildern auch ständig,
aber weil du es bist:
30.11. 219
1.12. 215
2.12. 230
sigma 7,77

 
Ich muss dir Recht geben: Bei ORS sieht man wohl nur Rauschen.
ABER: Die Idee bei meiner Programmierung ist und war, neue Ströme zu finden und auch Ströme sichtbar zu machen die unter dem (Anzahl)Rauschen liegen.

An den Geminiden sieht man schön, dass sich ein Strom auch dadurch verrät, dass die dunkelgrüne Fläche zwischen der gelben Kurve und der magenta farbigen Kurve größer wird. Dies trifft auch für die Signale am 21. November, 5. Dezember, 6. Dezember und den 7. Dezember zu. Es handelt sich also um eine Art Signatur, so dass man dort ebenfalls Ströme vermuten kann. Am 5. Dez. berühren sich zudem noch die blaue und die gelbe Kurve, so wie man es auch bei GEM sieht. Bei ORS am 2. Dezember fehlt diese Signatur.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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Moin,
ich habe das Prinzip schon verstanden und das ist soweit auch erstmal sinnvoll. Für die Geminiden gibt es da auch nichts dran zu mosern.
Jetzt zum Aber!
sporadische Meteore haben eine bestimmte, über die Zeit konstante Helligkeitsverteilung resp. Größenverteilung und eine (für kürzere Zeiträume zumindest) gleichbleibende Aktivität/Rate
Wenn Du jetzt ein Signal sehen willst, wo sich die Größenverteilung ändert (mehr große/helle) muß entweder ein großer Anteil Strommeteore mit den helleren hinzukommen, dann mußt Du aber auch einen Anstieg in der Rate sehen - so bei den Geminiden.
Andere Möglichkeit mit konstanter Gesamtrate wäre nur, wenn zu dem (von Dir zu entdeckendem Strom) gleichzeitig die Rate der sporadischen zurückgeht, was eher unwahrscheinlich ist, warum sollten sie das tun, die existieren ja unabhängig vom Strom.
Des weiteren implizierst Du immer, daß in Strömen mehr helle/große Meteore sind, was z.B. wie wir letztens bei den Andromediden gesehen haben, nicht immer so ist. Dort war das Material zum Maximum kleiner als der Durchschnitt, deshalb war auch visuell da nicht wirklich was zu sehen.

Grüße
Ulrich
 
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