Was verrät mir das Histogramm bei einem Flat?

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Shreevy

Aktives Mitglied
Hi zusammen,

ich arbeite gerade interessehalber an der Sache an einem Vergleich des Photoline 60 und des Takahashi FS60-CB.
Da der Himmer aktuell nicht viel hergibt, wollte ich heute einmal die Ausleuchtung der beiden Teleskope an meiner 6D testen.
Dabei fiel mir auf, dass sich das Historgramm etwas unterscheidet.
Beide Optiken waren im Fokus und die Aufnahmeeinstellungen absolut identisch.
Weiß jemand von euch, was sich daraus ablesen lässt?


Tak FS60-CB + Flattener
1593637722339.png


Photoline 60 + Flattener
1593637758317.png


Vielen Dank und viele Grüße
Sharif
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sharif,

siehe auch: Does this look like a good flat frame?... - DSLR & Digital Camera Astro Imaging & Processing - Cloudy Nights

rein aus dem Histogramm betrachtet: wenn die drei Spitzen die Farben Grün, Rot und Blau zeigen, so sind die Anteile von Grün und Rot gegenüber dem Tak beim Photoline vermindert, ergo müsste der Photoline mehr Farb"stich" zeigen. Die Experten werden mehr darüber wissen, auch, wie sich eventuell Deine verwendete Lichtquelle hier bemerkbar machen kann.

Das Histogramm zeigt ja auf der x-Achse den Helligkeitswert (0-255 = 256 Helligkeitswerte) und auf der y-Achse die Häufigkeit, mit der die Helligkeitswerte im Bild enthalten sind. Wenn diese Spitzen also kürzer sind, kommen diese Helligkeiten weniger oft vor, als wenn sie höher sind. Somit kannst Du die beiden schon vergleichen.

lg
Niki
 
Hallo Sharif,

was für eine Lichtquelle hast Du benutzt? Wenn die drei Peaks die drei Grundfarben darstellen, was ich unterstelle, sind die Transmissionen der beiden Teleskope unterschiedlich. Das ist durchaus möglich, da der Aufbau und die verwendeten Gläser sich unterscheiden dürften.

CS
Jörg
 
Guten Morgen!

Danke erstmal für euer feedback! :y:
Das bringt mich schonmal ein Stück weiter ...

was für eine Lichtquelle hast Du benutzt?

Verwendet habe ich eine Flatfieldbox von Geoptik, die ohne Änderung der Lichtintensität einmal auf dem Tak und einmal auf dem PL gesetzt wurde.

Die Farben von links nach rechts sind übrigens (B/G/R). Die Kamera ist astromodifiziert.

VG & CS
Sharif
 
Hallo Sharif,

Rückschlüsse auf die Optik bzw. deren Qualität kannst du damit nicht ziehen. Dafür sind die möglichen Unterschiede zu klein und ein flat sagt ja nichts darüber aus, wie gut bzw. viel Licht im Beugungsscheibchen in den jeweiligen Farbkanälen konzentriert wird.

Man könnte vielleicht höchstens einen Rückschluss ziehen, welches Gerät eine leicht bessere Ausleuchtung und Transmission hat. Aber selbst das scheint mir nicht eindeutig, unter anderem da das PS Histogramm mit 255 Stufen nicht gerade fein auflöst.

wenn ich gerade keinen Denkfehler habe:
Man müsste Flat 1 von Flat2 abziehen und separat nochmal flat 2 minus flat 1. Du siehst dann bei welchem der beiden Ergebnisbilder „mehr Helligkeit“ stehen bleibt bzw. wo die verbleibenden Bildwerte höher sind. Wenn im ganzen Bild, dann dürfte die Transmission leicht besser, wenn vorallem auch in den Ecken dann dürfte die Ausleuchtung leicht besser sein.
Alles davon ausgehend, wie du geschrieben hast, dass alle Aufnahmeeinstellungen absolut identisch sind.

Grüße,
Alex

(wahrscheinlich macht es Sinn die beiden Flats vorher zu normalisieren bzw. mit Funktionen wie LinearFit in PI einander anzugleichen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen!

Danke erstmal für euer feedback! :y:
Das bringt mich schonmal ein Stück weiter ...



Verwendet habe ich eine Flatfieldbox von Geoptik, die ohne Änderung der Lichtintensität einmal auf dem Tak und einmal auf dem PL gesetzt wurde.

Die Farben von links nach rechts sind übrigens (B/G/R). Die Kamera ist astromodifiziert.

VG & CS
Sharif

Hallo Sharif,

dann ist es so wie ich dachte.

Generell:

Die aufgenommenen Flats sind auf jeden Fall in der Belichtung so, dass sie verwendbar sind, d.h. sie sind ausreichend weit von den Rändern entfernt. Flats dürfen keine gesättigten Bereiche enthalten.
Ansonsten erkennt man an den Höhen der einzelnen Farben, dass die Transmission leicht unterschiedlich ist. D.h. wie schon geschrieben, ist die Farbstellung der Optiken etwas unterschiedlich.
Ansosten ist weniger das Histogramm wichtig sondern der Helligkeitsgradient über dem Bildfeld, da dieser Dir angibt wie stark die Helligkeit von der Bildmitte zum Rand hin abfällt. Das ist ja letztlich auch der Sinn des Flats, neben Staub-/Schmutzeinflüssen auch die Vignette weg zu bekommen, die jede Optik mitbringt.

CS
Jörg
 
Hallo Jörg,

interessant ... gibt es eine Faustformel oder ein Bildbearbeitungsschritt, mit der ich den Helligkeitsgradient sichtbar machen kann? Bin bislang so vorgegangen, dass ich nach einem manuell durchgeführten Weißabgleich den linken Schieberegler in der TWK so lange nach rechts bewegt habe, dass erste Abschattungen in den Ecken sichtbar wurden.

PS: Hab kein PI, sondern nur PS

CS
Sharif
 
Hallo Sharif,

da muss ich mal in mich gehen wie man das am besten macht. Ich werkle da in Gimp, das sollte auf jeden Fall gehen.

CS
Jörg
 
Alles klar, nur kein Stress ... hat keine Eile :)
Danke übrigens für den Link @Demokrat

VG
Sharif
 
mit der ich den Helligkeitsgradient sichtbar machen kann?

Naja im Flat IST der Gradient ja sichtbar. Die Helligkeitswerte (RGB und Graustufe) im Bild kann man ja in PS auch an jedem Pixel ausmessen.

Wenn Du den linken Regler nach rechts schiebst, dann definierst Du den Schwarzpunkt neu - und zwar setzt Du ihn an eine Stelle, die früher heller war, also grau. Dadurch verdichtet sich die Tonwertskala des Bildes und im Histogramm sieht man es, als wäre es "gespreizt"- in Wahrheit verarmt der Umfang von 256 Stufen, wenn Du den Schwarzwert statt auf 0 sagen wir auf 42 schiebst. Dann verliert das Bild diese möglichen Helligkeitswerte, statt 256 hast Du dann 256 - 42 mögliche Werte, also steigt der Kontrast und Du siehst einen Gradienten besser.

lg
Niki
 
PS: diese 256 Werte gelten pro Kanal. R+G+B hat also jeweils 256 Helligkeitswerte, wenn man 8 bit Farbtiefe hat. 2 hoch 8 ist ja 256. Das ergibt die berühmten ca. 16,8 Mio möglichen Farben im Bild.

Wenn also in einem Histogramm ein Peak weiter links steht als in einem Vergleichs-Histogramm, dann bedeutet das, das hier dünklere Helligkeitswerte enthalten sind. Und wenn der Peak niedriger ist, dann bedeutet das, dass diese Farbwerte weniger oft vorkommen.

Wenn also zB im Blaukanal beide Peaks an der gleichen Stelle sitzen und die umhüllende Kurve gleich ist, dann heißt das, dass in dem Bild, wo der Peak niedriger ist, weniger Blau enthalten ist.

lg
Niki
 
Zuletzt bearbeitet:
Bildbearbeitungsschritt, mit der ich den Helligkeitsgradient sichtbar machen kann?

Man sollte nicht 20 Dinge gleichzeitig machen, sorry (ich meine MICH morgens...). Jetzt versteh ich, was Du meinst. Ja, wenn Du einen Weißabgleich machst, setzt Du den Weißpunkt neu. Und wenn Du den linken Regler nach rechts schiebst, dann setzt Du den Schwarzpunkt neu. Du kannst auch den rechten Regler nach links ziehen, um Weiß manuell neu zu definieren.

Stehen also die Regler einmal am "Signalanfang" (Schwarz ist nun HIER) und "Signalende" (Weiss ist nun HIER), dann siehst Du den Gradienten mit maximalem kontrast, weil der niedrigste Grauwert nun schwarz ist und der höchste Grauwert weiss.

lg
Niki
 
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