Was verursacht diesen Bildfehler?

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benider

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Hallo Gemeinde! :)

So, mein Fragenlöchern geht weiter: Die ersten Fototests mit meinem Sky Watcher 200/1000 PDS ergab folgeden Abbildungsfehler. Jetzt möchte ich auf Fehlersuche gehen und weiß nicht wo anfangen. Ich fotografiere mit einer selbstmodifizierten EOS600d mit ersatzlos gestrichenem IR Filter und einem TS Optics GPU Koma Korrektor. Das Teelskop stand zu dem Zeitpunkt schon stundenlang an Ort und Stelle und ich habe in jedem Bild exakt die selbe Verzerrung. Dann ist mir noch eine (vermutliche) Unregelmäßigkeit aufgefallen und zwar wenn die Sterne nicht fokussiert sind. Dann sehe ich "Eier" an deren Seite der Fangspiegel sitzt. Was ist da los?

Hier ein Übersichtsfoto:
newton.jpg

Und hier ein Ausschnitt von unten links:
newtonlinks unten.jpg


und von oben rechts:
newtonrechtsoben.jpg


Hier noch das Foto von den defokussierten Sternen und der auffäligen Eierform:

newton-2.jpg


Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe! Bin nämlich noch eher ratlos! :)

Grüße,
Benni
 
Moin,
Wohl mehrere Effekte, sozusagen die 'Üblichen'.
Zum einen hast Du wohl eine Verkippung drin. BEvor Du Dich mit der abgibst solltest Du aber verifizieren ob Du den korrekten Abstand zwischen Korrektor und Chip hast. Der GPU gilt wohl als einigermassen gnädig, f5 auch, aber wenn Du ein Problem hast, ist das der erste Schritt. (==> ADapterschlacht ;-) Das mit den defokussierten Eiern ist das gleiche in grün (defokussiert). Ich meine mich zu erinnern 55mm? Lieber nochmal checken und ggfs Glasweg Filter berücksichtigen!
So wie Deine Sterne aussehen könntest Du auch nochmal überlegen, wenn Dir das Beugungsbild nicht gefällt, die Hauptspiegelkante zu schwärzen. Musste mal googlen, da gibts etliche Beschreibungen. Achtung, sauber ausführen.
CS
Andreas
 
Danke für die Antwort! Puh, ich hab sie drei mal gelesen und frage mich jetzt wie ich rausfinde, welchen Abstand ich zwischen Chip und Korekktor habe und welcher es überhaupt sein sollte?!...
 
GPU mit Konterring braucht bei 1000mm Brennweite 55mm Abstand. Canon600D + T-Ring = 55mm
Ohne Konterring fehlen dir ca. 3mm.

Knall den GPU auch nicht zu fest an, dann verspannen die Linsen. Eine Ringklemmung für den PDS Auszug ist von Vorteil.
 
Danke für den Abstand! (Spielt es dabei eigentlich eine Rolle, dass ich den IR Filter ersatzlos gestrichen habe?

Konterring ist ja da, damit sollte doch alles passen, soweit ich das verstehe.

Das mit dem Anziehen der Schrauben habe ich aus schon gehört und werde ich beim nächsten Test beherzigen!

1613662562219.png
 
hallo,

dein Newton gehört offenbar mal richtig justiert, das ist IMHO der Hauptfehler.

Der Korrektor ist kein GPU, der ist von Sharpstar, baut länger mit 118mm
und hat nichts mit dem GPU zu tun welcher von Gyulai Pal in Ungarn gerechnet wurde:

Die Ringklemmung hat scheinbar nur eine Klemmschraube, zwei wären besser weil es sonst kippeln kann.
Würde ich flugs ein zweites Gewinde reinschneiden.

lg Tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tommy,

danke für den Hinweis. Zu meiner Verteidigung: Das hier gibt Teleskop Express für den Korrektor an:

Der Superflat GPU Aplanatic Newton-Koma-Korrektor für Astrofotografie​

Der Koma-Korrektor ist von Pal Gyulai - GPU-Optics - für Newtonteleskope mit dem Öffnungsverhältnis von f/4 berechnet worden. Das Ergebnis ist ein hochwertiger 4-elementiger Korrektor, der runde Sterne über das gesamte Bildfeld auch bei größeren Kamerasensoren bietet.
 
hallo,

aber du brauchst dich gar nicht verteidigen, ich sage ja auch gar nicht dass dieser Korrektor schlecht wäre,
er ist bloss nicht von Gyulai Pal gerechnet worden und ist nicht der "richtige" GPU der 100mm Baulänge hat und den Fokus nicht verschiebt (ok, 5mm auswärts).
Da ist TS ein bissl was durcheinander gekommen, das kann schon passieren bei so vielen Produkten. Keine Tragik.

Das Beispielfoto bei TS ist übrigens mit dem richtigen GPU gemacht worden - und das weiß ich weil ich es war,
der dieses Foto mit dem original Prototypen gemacht hat. Der ist übrigens noch immer in meinem Besitz.

Hier ist das Original, es stammt aus dem Jahr 2012 und wurde nicht mit 8" f/4 sondern mit einem 254/1200 Skywatcher Newton und Eos450da gemacht:

Vergleiche die Sternhalos und die kleinen Details, dann siehst du es ist dasselbe Foto.
Ich hab die Rohbilder und Bearbeitung noch auf einer Platte, falls jemand Zweifel anmelden wollte.

lg Tommy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Benni!
Geholfen ist dir aber nicht wirklich, oder?
Besorge dir erst einmal eine Justieranleitung für einen Newton.
Das Teil ist total verstellt.
Mache das aber bitte erstmal OHNE Korrektor.
Im Netz gibt es gute und schlechte Anleitungen. Nehme eine, die du wirklich verstehst.
Wenn der Newton dann justiert ist, kannst du mal eine Aufnahme mit Korrektor machen. Bei einer Spiegelreflexkamera ist der Abstand 55mm zwischen Korrektor und Chip der Kamera, sollte also klappen.
Bei weiteren Problemen weiter hier posten, nicht klein bei geben.
Dieses Hobby ist schön, aber auch schon mal kompliziert.

CS Andy
 
Hallo Benni. Du benutzt einen Fernauslöser ? Die Mup Funktion für den Spiegel hast du auch aktiviert ? Ist nur eine Frage.
 
Moin,

ich würde stark davon ausgehen, dass der Koma Korrektor wohl verkippt ist. Hatte ich Anfangs auch... bis ich mir den Schraubadapter FUFmpcc geholt habe (k.p. ob der aber an deinem Modell passt)

Naja, ordentliche kollimation ist aber das erste, was ich in Angriff nehmen würde.

Eventuell kann man da auch auf die schnelle an die Klemmstelle mal eine Lage Tesa kleben, so dass das ganze strammer sitzt. Langfristig aber nicht die Lösung wenn man schöne Bilder möchte. Könntest dann aber das Problem erstmal weiter eingrenzen.

CS

Ralph
 
hallo Ralph,

der FUFmpcc war für den notorisch verkippenden Baader MPCC gedacht, wo die Klemmschrauben an der Kante der Sicherungsnut angriffen und ihn halb raushebelten. Der war sogar meine Idee und Entwicklung :) Aber wir bauen ihn nicht mehr, und er passt gar nicht zum Komakorrektor von Benni.

Wenn ich schon dabei bin..
Ich empfehle gerne die Justage mit Laser, der Einsteiger kann sich am Laserpunkt orientieren, und muss nicht zuerst studieren und auseinanderhalten lernen was man alles so sieht wenn man in einen Newton durch die 2 Öffnungen hineinblickt. Das macht die meisten Anleitungen so umständlich. Ich habe bislang leider keine Anleitung im Netz gefunden mit der ich völlig einverstanden bin - entweder sind sie zu kompliziert oder zu einfach oder schlicht irreführend.
Liegt vermutlich an mir. :giggle:

Aber ich habe eine kondensierte Anleitung für Laserjustage verfasst:
Newtonjustage mit Laser

und eine weitere für Fotografie, welche erstere voraussetzt:
Fotonewton Justage Primer

und eine ganz alte gibts, habe ich geschrieben nachdem ein Hilferuf aus einem Jugendcamp in den schwedischen Wäldern kam
"Hilfe, wir haben blöderweise kein Hilfsmittel mitgenommen und die Gruppe versucht seit 3 Nächten den Newton zu justieren!"
Newton Justage ohne Hilfsmittel

Da lernt man dann kennen, was man alles so sieht und was es bedeutet, und worauf man aufpassen und was man ignorieren sollte...

Vielleicht hilfts ja weiter :)

lg Tommy
 
hallo Ralph,

der FUFmpcc war für den notorisch verkippenden Baader MPCC gedacht, wo die Klemmschrauben an der Kante der Sicherungsnut angriffen und ihn halb raushebelten. Der war sogar meine Idee und Entwicklung :) Aber wir bauen ihn nicht mehr, und er passt gar nicht zum Komakorrektor von Benni.

Wenn ich schon dabei bin..
Ich empfehle gerne die Justage mit Laser, der Einsteiger kann sich am Laserpunkt orientieren, und muss nicht zuerst studieren und auseinanderhalten lernen was man alles so sieht wenn man in einen Newton durch die 2 Öffnungen hineinblickt. Das macht die meisten Anleitungen so umständlich. Ich habe bislang leider keine Anleitung im Netz gefunden mit der ich völlig einverstanden bin - entweder sind sie zu kompliziert oder zu einfach oder schlicht irreführend.
Liegt vermutlich an mir. :giggle:

Aber ich habe eine kondensierte Anleitung für Laserjustage verfasst:
Newtonjustage mit Laser

und eine weitere für Fotografie, welche erstere voraussetzt:
Fotonewton Justage Primer

und eine ganz alte gibts, habe ich geschrieben nachdem ein Hilferuf aus einem Jugendcamp in den schwedischen Wäldern kam
"Hilfe, wir haben blöderweise kein Hilfsmittel mitgenommen und die Gruppe versucht seit 3 Nächten den Newton zu justieren!"
Newton Justage ohne Hilfsmittel

Da lernt man dann kennen, was man alles so sieht und was es bedeutet, und worauf man aufpassen und was man ignorieren sollte...

Vielleicht hilfts ja weiter :)

lg Tommy

Die Anleitungen waren alle von dir :oops:

Ich hab mir vor einem halben Jahr spontan einen gebrauchten Newton (SW 750/150 PDS) gekauft und etwas zu viel daran rumgespielt.

Moral von der Geschichte war, dass ich das Ding dann mal komplett auseinander gebaut und kennen gelernt habe.

Deine Anleitungen waren da Gold wert. Ich muss wohl auch mal lesen, wer diese verfasst hat ;)

Zur Zeit kontrolliere ich nur zu Hause mit einem Concenter die Lage des FS und vor Ort dann die Feineinstellung mit einem Laser.

Lange Rede, kurzer Sinn... hört sich alles Anfangs kompliziert an, aber im Endeffekt ist so ein Newton simpel und verständlich aufgebaut und man kann da vieles mit etwas Übung selber richten.

CS
 
auseinanderbauen und gucken wie die Dinge zusammenspielen ist natürlich die beste Schule
ich sag gerne: Justieren ist wie Radfahren - kaum hat mans übernasert, weiss man nicht mehr wo eigentlich das Problem war.
Freut mich sehr, dass ich dir dabei helfen konnte! :)

lg Tommy
 
Wow, so viele Antworten! Lieben Dank!

Ich werde also erstmal das Ding richtig kollimieren und mir dazu das richtige Gerät zulegen. Die dritte Anleitung hab ich sogar vom TS-Express zugeschickt bekommen, musste sie aber erst drei Mal lesen. :)

Ich hab auch ein Video gesehen, in dem jemand einen hellen Stern defokussiert und dann am HS gedreht hat bis die Fangspinne in der Mitte positioniert war. Die Methode leuchtete mir ein, weil ich die "verschobene Fangspinne" ja schon selbst entdeckt hatte. Hab das mal quick & dirty probiert und sicherlich eine leichte Besserung erreicht.

Aber nun die Folgefrage: Ich hab gehört, dass einige Laser auch eher ungenau seien und erstmal selbst justiert werden müssten! :p Na super! Ist da was dran? Reicht ein gewöhnlicher Laser für 60€? Schlechter machen wird er mein Bild ja wohl kaum! ;)

Danke und Grüße!
Benni
 
Die typischen günstigen Laser müssen alle justiert werden. Wenn Du sie über eine ebene Fläche rollst und der Punkt an der Wand auf und ab tanzt, weißt Du Bescheid. Es ist eine echte Fummelsarbeit, weil kleinste Bruchteile eher Gewindedrehung sehr viel ausmachen, aber hinzukriegen.

Die Alternative ist die Verwendung einer Barlowlinse, die den Strahl aufweitet und so die Mittenmarkierung des Spiegels zurück projeziert. Dafür brauchst Du nur halbwegs frische Batterien.

Michael
 
Hallo Freunde der Nacht!

Ich hab letzte Nacht mal auf Sirius gehalten, defokussiert und die Spinne in die Mitte der "Kreisscheibe" gebracht. Das hat schon mal einen ordentlichen Unterschied gemacht. Heute kommt mein 2" barlowed Laser, von dem verspreche ich mir dann eine noch genauere Justage. Melde mich wieder! :)

Hier mal ein kleiner quick and dirty Single Shot und das erste ernstzunehmende Astrofoto durch mein Newton. Natürlich kein Highlight, aber doch ein erfolgreicher Test! Gestern habe ich gleich vier Probleme relativ gut in den Griff bekommen:
1: Ich habe die Montierung erstmals auf den Südbalkon gestellt und eingescheinert.
2: So hab ich erstmals ein relativ akzeptables Guiding erzielt.
3: Selbst das 1-Star-Alignment war so gut, dass ich zuverlässig alle Ziele anfahren konnte.
4: Die Bildfehler sind fürs Erste relativ gut Verschwunden.

Leider waren natürlich keine besonderen Erwartungen bei all diesen Umständen zu erfüllen. Der Mond bei etwa 80%. Orion stand tief in der Lichterglocke Stuttgarts. Saharastaub und die Straßenlaternen direkt vor der Nase. Aber was solls - es hat endlich mal wieder unfassbar viel Spaß gemacht und ich bin einen großen Schritt weiter!
Danke für die Unterstützung! :)

newton.jpg

 
die TS Anleitung kannst du hernehmen. Nur den Punkt Ausrichten des OAZ senkrecht zum Tubus kannst du weglassen, das braucht man nicht.
Man richtet bei der Justage eh die opt. Achse genau in die OAZ Achse aus. Das ist ein hartnäckiger Mythos.
Beim Ausrichten des FS, dass der Laser in die Mittenmarkierung des HS fällt, fehlt der Hinweis dass man den FS am Sockel auch manchmal etwas drehen muss.
Also nicht nur mit den 3 Justageschrauben einstellen, sonst geht die Ausrichtung zum OAZ wieder flöten.

Concenter brauchst du keines, wenn du einen Laser hast. Vergiss nur den offset nicht. Der offset ist auch der Grund, warum beim Sterntest an defokussierten Stern der FS Schatten nicht genau mittig gemacht werden soll. Er ist ja um den offset verschoben aufgeklebt, und entsprechend verschoben muss er auch im defokussierten Stern zu sehen sein.

lg Tommy
 
Nur den Punkt Ausrichten des OAZ senkrecht zum Tubus kannst du weglassen, das braucht man nicht. Man richtet bei der Justage eh die opt. Achse genau in die OAZ Achse aus. Das ist ein hartnäckiger Mythos....

lg Tommy

Absolut richtig. Aber wenn man Anfänger ist glaubt man erst mal alles was man liest und/oder andere behaupten. Und so gut wie überall wird eben das ausrichten des Auszuges immer noch als ersten Schritt angegeben.

Gruß Markus
 
ja, überall so viel Fehlinfos dazu. Einige sind aber schon länger draufgekommen.

Vic Menard ist eine echte Autorität, Riesen Werk über Newton Kollimation

- hier hat ers noch drin (Check the focuser for perpendicularity to the tube axis):

und 10 Jahe später hat er was von Dick Suiter dazugelernt, man braucht es nicht:
https://www.cloudynights.com/topic/609087-new-method-to-square-newtonian-focuser/#entry8417397

Wir lernen aber gottseidank immer was dazu wenn wir offen bleiben,
manchmal halt auch dass man nur gedacht hat eh schon gscheit zu sein. :giggle:
Hab erst gestern auch wieder was gelernt bei der Kollimation, war eigentlich logisch soweit, muss es aber erst verifizieren. :p

lg Tommy
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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