Wasserfall selber programmieren?

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Wilm-52

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Nun habe ich mich etwas eingelesen und möchte eine Idee zur Diskussion stellen.
Es scheint ja ein Problem zu sein, das Wasserfall Diagramm über längere Zeit zu loggen.

Vielleicht lohnt es sich, die Software selbst zu schreiben. Zu Zeit programmiere ich ein Gerät, mit dem man vom Kopter aus das Erdmagnetfeld untersuchen kann, s. Anhang.
Das Bild zeigt 3 Überflüge über eine unterirdische Pipeline. Als Onboard-Computer dient ein Nvidia Jetson Nano. Die Magnetometer-Daten werden über einen Analog Digital Wandler (ADS1015) eingelesen und in Abhängigkeit von den GPS Koordinaten geplottet.

Das nötige Equipment, bis auf einen Weltempfänger und Antenne, wäre also hier. Das NF-Signal muss in ein digitales Signal umgewandelt werden und es muss dann eine Fourier Transformation durchgeführt werden. Der ADC hat 12 Bit Auflösung und wandelt maximal mit 3.3 kHz. Nach dem Abtasttheorem wäre die maximale Breite des Spektrums dann 1.6 kHz. Würde das ausreichen?
Hier zB.
lese ich bei 6 m 2 kHz ab.

Wenn die Transformation prinzipiell funktioniert, könnte man sich Gedanken über das Loggen machen.
Was haltet ihr davon?
Viele Grüße,
Wilhelm
Screenshot_2020-09-17-14-44-42.png
 
Ah, ein "Schatzsucher"...

Wie dick ist die Pipeline und wie tief ist sie vergraben? Hängt dein Magnetfeldsensor wenigstens 25m unter der Drone am Kabel? Kann man damit alte Inka-Dörfer entdecken? Fragen über Fragen... ;) Aber cool!

Ich bin auch neu hier im Forum unterwegs - und habe mir eigentlich alles durchgelesen. Und ich bin natürlich auch nicht völlig unbeleckt von der Materie hier aufgeschlagen.

Hier werden SDR-Sticks verwendet, die praktisch das analoge Antennensignal mit vielen MHz samplen. Wie das ungefähr funktioniert steht im Net. Das ist etwas "komplex". ;)

Wenn Du einen (analogen) "Weltempfänger" mit SSB-Feature über den Kopfhörerausgang an den AD-Wandler hängen willst, muss vorher natürlich ein Tiefpass in den analogen Signalweg rein, damit dieser AD-Wandler von TI keine Frequenzen über fs/2 abbekommt. Ich habe bei TI auf der Website im Blockschaltbild jedenfalls keinen TP gesehen. Die Samplefrequenz von 3,2kHz ist sowieso viel zu gering.

Damit man (z.B. bei GRAVES) überhaupt etwas hört, stellen wir ja die Frequenz ca. 1.5kHz tiefer ein und nehmen das obere Seitenband. Der Träger pfeift dann mit 1.5 kHz, falls er stark genug empfangen wird. Das ist normalerweise nicht der Fall. Die Kollegen weiter nördlich von mir hören also erstmal überhaupt nichts. Es rauscht nur. Erst wenn ein Meteor "durchfliegt" mischt sich der ganze Spass und es pfeift sehr charakteristisch.

Da ich etwas näher an GRAVES dran bin (170km), habe ich mitunter auch den Träger im Ohr. Wenn dann z.B. ein Flugzeug daherkommt, kommt es mitunter auch zu sehr langsamen Schwebungen im Audiosignal.

Grundsätzlich sind Meteore aber schneller als Flugzeuge. Wie man hier im Forum lesen kann, sind durchaus 8kHz Dopplershift drin. Mit diesem AD-Wandler wird also nichts. Da bist du besser bedient, wenn du das Audiosignal vom Weltempfänger direkt über "Line-In" in den PC holst und mit 44.1kHz/16Bit in einem Audioeditor aufnimmst. Das ist zwar etwas "oversized", aber runterrechnen kann man ja hinterher immer...

Ansonsten weiss ich auch nix besseres. Ich warte auf die "zündende Idee" oder die ultimative Antwort auf die Frage: Wie kann man Meteore mit den gegebenen Mitteln (Graves & Co. ) detektieren?


LG Heiko
 
Danke für deine Ausführungen. Ein Schatzsucher bin ich nicht. Das Rohr ist knapp einen Meter dick und liegt in 3-4 m Tiefe. So habe ich es aus meiner Jugendzeit in Erinnerung. Zum Abstand Sensor / Kopter habe ich viele Versuche gemacht. Der Abstand ist unkritisch. Das Erdmagnetfeld ist schon recht kräftig. Der Sensor ist nun unten am Landegestell des Kopters befestigt.
Die Technik wird auch in der Archäologie eingesetzt.

Zum Thema:
Meine Abtastfrequenz ist sehr niedrig. Das sehe ich ein. Die Überlegung ist, dass ich den Träger (VFO) so einstelle, dass die Bake nur ein paar 100 Hz verschoben erscheint bzw erscheinen würde. Dann würde meine Bandbreite reichen, zumindest, wenn es keine großen Dopplerverschiebungen gibt. Die Dopplerverschiebung des Flugzeugs aus deinem „Leerträger“ Thread schätze ich auf 200 Hz.
Die Reflexion an der ionisierten Spur des Meteors verursacht keine Dopplerverschiebung. Die Reflexion am heißen Meteor selbst würde mir natürlich entgehen bzw am Rand anschlagen.
Ist das so richtig gedacht?
Aus Neugierde werde ich es mal versuchen zu programmieren. Und eine FFT Routine kann man immer gebrauchen.
In den 80er Jahren hatte ich nacheinander einige Kurzwellenempfänger, einen Kenwood, danach einen Drake R7 und danach einen Sony für unterwegs. Vielleicht schaffe ich mir wieder einen an. Für die Wintermonate ist es eine schöne Abwechslung. Dein Equipment gefällt mir aber auch sehr gut für den Einstieg.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
Na ja, richtig ist durchaus, dass man den Träger durchaus auch auf 100 Hz runtermischen kann.

Richtig ist aber auch, dass sich sehr tiefe Frequenzen nur mit einer sehr langen FFT sinnvoll auseinanderhalten lassen. Oder anders: Je nach Länge der FFT ergibt sich ein bestimmtes DeltaF zwischen den "Bins". Wenn ich mich nicht irre, ist das erste "Bin" einer FFT (enthält die Frequenz 0Hz -> Gleichspannungsanteil) sogar doppelt so breit.

Wenn ich also meinetwegen ein DeltaF von 10Hz habe, dann habe ich bei 100Hz halt keine grosse Frequenzauflösung. Mische ich den Träger auf 1000Hz, sieht die Welt schon anders aus.
 
Du hast wohl Recht.

Nun habe ich festgestellt, dass man die HDSDR Software auch mit einem Mikrophon bzw dann ja auch mit dem Mikrophoneingang betreiben kann.
Also brauche ich nichts programmieren.

Wie ist es eigentlich mit Screenshots? Muss man sich für eine Veröffentlichung die Erlaubnis von den Autoren holen?
Von DJI habe ich mir die Erlaubnis mal geholt.
Viele Grüße,
Wilhelm
 
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Habe die Permission gerade bekommen. Dann kann ich den Screenshot von heute Nacht ja auch zeigen. Es war nur etwas Gepfeife. Die angegebenen Frequenzen stimmen natürlich nicht.
Viele Grüße,
Wilhelm
 

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