Welche Barlow

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Jackiii

Aktives Mitglied
Hallo,
ich möchte mir eine gute Barlow kaufen, da die mitgelieferte eher schlecht ist.
Mein Teleskop ist ein 150/750 Newton. Die Barlow möchte ich visuell und vor allem für die Planetenfotografie (Mars, Jupiter und Saturn) mit meiner ASI-120mc-s benutzen. Preisklasse max 200€
Welche Barlow wäre z.B. empfehlenswert? Ich habe diese 5 fach oder in 3 fach gesehen: TeleexLa5 | 5x Teleextender 1,25" 4-linsig. Ist diese gut?
Eine 3 fach wird für ein gutes Mars Foto zu wenig sein oder?
Und wie ist das mit der Abbildungsqualität wird diese bei einer 5fach viel schlechter oder ist das bei Preiswerten nicht der Fall?
Ist es mit solchen Barlows auch möglich gute visuelle Beobachtungen zu machen?

LG
Jakob
 
Hallo Jakob,

was du brauchst hängt von der Kamera ab. Ich würde aber schätzen bei 750mm kann man die 5x bei den meisten Sensoren noch nehmen. Guckst du hier im Tab Imaging Mode:


Ob man für die Barlow so viel investieren muss weiß ich nicht, ich glaube ab 50 Euro gibt es vernünftige Qualität. Viel Erfahrung habe ich mit Barlows aber nicht.

VG
Klaus
 
Danke für deine Antwort.
Die Seite kenne ich schon und ich würde, wenn ich mir das Sichtfeld auf der Seite anschaue, sagen es passt.
Also machen mehrere Linsen also teurer nicht so viel aus?

CS
Jakob
 
Hallo Jacob,

mit einer 5x Barlow hast Du ein System mit F25, da musst Du schon ganz schön lange belichten. Mit der Asi 120mc reicht auch schon eine Barlow mit 2x bis 3x. Es ist immer ein Kompromiss, den man eingehen muß. Anbei mal 2 Aufnahmen mit 600mm Brennweite.

CS *entfernt*

2020-09-07-1847_8-Jupiter_l6_ap18.JPG
2020-09-07-1859_8-Saturn_l6_ap6.JPG
 
Hallo Jakob,

für hochauflösende Planetenfotografie gilt eine ganz andere Herangehensweise als für niedrig aufgelöste DS Fotografie.
Die Seite astronomy.tools nützt da nur bedingt bzw. es ist hier sehr umständlich zu einem Ergebnis nach den Kriterien der Planetenfotografie zu kommen da diese Seite nur auf DS Fotografie spezialisiert ist.
Was bei der Planetenfotografie zählt ist der Abbildungsmaßstab/Pixel und die Relation zum Auflösungsvermögen.
Abbildungsmaßstab/Pixel und Auflösung nach Dawes berechnet zwar die Seite aber die Relation musst du selber ausrechnen und du kannst dir auch nicht den nötigen Verlängerungsfaktor der Barlow direkt von der Seite ausrechnen lassen.

Für Planetenfotografie müssen sich 2 Pixel auf die Auflösungsgrenze verteilen.
Ein Pixel darf also nur halb so groß sein wie das Auflösungsvermögen.
Bei 150/750 kannst du der Seite einen
Abbildungsmaßstab/Pixel von 1,03“
und eine Auflösung nach Daves von 0,77“ entnehmen.

Eigentlich zählt hier aber die Grenzfrequenz und die berechnet sich zu 114/D also bei 150mm Öffnung 0,76“
Den Barlowfaktor musst du wie gesagt selber errechnen.
Wenn gerade genannte Bedingung erfüllt sein soll musst du also rechnen
(2x1,03“) / 0,76“ = 2,7
Du brauchst also eine Barlow mit Faktor 2,7.
Zur Kontrolle kannst du auch gerne noch mal den Faktor in der Seite eintragen bzw. einen in der Nahe wählen. Der Abbildungsmaßstab/Pixel muss nun also 0,76/2 = 0,38“ betragen.

Ich habe extra mal diesen umständlichen Weg gewählt damit die Zusammenhänge verständlich werden.
Es gibt aber auch eine wesentlich einfachere Rechnung.
Nötige Öffnungszahl F = 3,6x Pixelgroße.
Also bei 3,75ym Pixeln 3,75x3,6 = F13,5
Da das Teleskop F5 hat brauchst du also eine Barlow mit Faktor 13,5/5 = 2,7.
Also eine sehr einfache Rechnung für die man keinen Computer bzw. Webseite bemühen muss.
Die Rechnung basiert auf dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem

Ich habe das hier auch mal in der Praxis am Siemensstern überprüft.
Und auch noch malerklärt wie der Faktor 3,6 zustande kommt.

Grüße Gerd
 
Hallo Jakob

Mit einer 3 fachen Barlowlinse steht's du schon gut da. Du musst nun nicht noch auf die Nachkommastellen achten. :) ... auch wenn Gerd sich sicherlich geschmeichelt fühlt, wenn du seine Barlow kaufst. :giggle:

Viel wichtiger ist es, den Workflow zu üben. Dazu gehört der richtige Zeitpunkt der Beobachtung, Teleskop Justage, die exakte Fokussierung / scharfstellen am Monitor, die richtigen Kamera Einstellungen, gute Bildverarbeitung im nachhinein und und und.

Die Barlow ist nur ein kleiner Teil zum Erfolg.

Von einer Kamera Anbindung 2.5*p bis 5*p (p Pixelabstand) ist alles okay, solange der Workflow stimmt. Da brauch man eigentlich nicht grossartig theoretisch berechnen. :) Das endgültige Ergebnis wird durchs Seeing, den Anwender und seine Übung bestimmt.


Grüße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche dieser 3 Barlows wäre eurer Meinung nach am Besten und hat wer Erfahrung mit einer oder mehreren von diesen?

CS
Jakob
 
Hallo Jakob,

jetzt kommt mein Preis-Leistungs Tipp. Ich verwende mit der Asi120mm&mc die Baader Q-Turret Barlow 2,25 fach.
Aber der Faktor erhöht sich durch das Auflagemaß der Kamera auf ca. 2,6 und mit aufgeschraubten Filtern wird es noch mehr.
Hier z.B Summenbilder vom Mars:
filter-planet-groesse.jpg

Links ohne Filter, mitte ein und rechts zwei Filter.

Gruß,
Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Holger,

erstmal danke für deine Antwort.
Bei deinen Bildern sieht man, dass mit einer billigeren Barlow sehr schöne Bilder möglich sind.
Aber dein Teleskop ist um einiges größer als meines. Oder ist zwischen den teureren Barlows die ich gesehen habe und deiner wirklich kaum ein Unterschied? Und ich weiß nicht ob bei 2,6fach der Mars mit meinem Teleskop nicht sehr klein ist.

LG
Jakob
 
Hallo Jakob,

ich kenne die anderen teureren Barlows nicht, wohl aber eine billige Beilage. Da hat man auch visuell sofort den Unterschied bzw. die schlechte Abbildungsleistung gesehen. Für die Q-Turret habe ich mich nach langer Recherche entschieden und es nicht bereut.
Deswegen habe ich ja auch Preis-Leistungstipp geschrieben.
Und ich weiß nicht ob bei 2,6fach der Mars mit meinem Teleskop nicht sehr klein ist.
Größe ist nicht alles, die Bedingungen müssen das auch hergeben.
Ich verwende die Barlow ja auch am F5 Dobson, nur bei 12" ist die Brennweite natürlich deutlich höher und der Planet automatisch größer. Aber es bringt ja nichts aus einer kleinen Öffnung durch extreme Brennweitenverlängerung die selbe Planetengröße zu erhalten. Das Auflösungsvermögen der Optik wird dadurch ja nicht besser.

Aber wie gesagt, ist nur mein Budget Tipp, ich wollte nicht mehr ausgeben. Kann also durchaus sein, dass die von Dir genannten Barlows noch besser sind. Ich würde da gezielt nach Erfahrungsberichten suchen.

Gruß,
Holger
 
Hallo Jakob,
da Du einen F/5 Newton verwendest empfehle ich Dir die 2,7x APM/Düring Barlow weil diese eben auch den typischen Koma Abbildungsfehler des Newton korrigiert. Ich verwende sie ebenfalls an meinem F/5 Newton und die optische Qualität ist einwandfrei.
Das beugungsbegrenzte Feld in der Abbildung eines Newtons ist wegen des Komafehlers klein ohne Korrektur.

Vg Oliver
 
Hallo Jakob,

Wenn ein Faktor von 2,7 optimal für mein Teleskop und die ASI 120mc-s ist, wäre dann diese Barlow: APM267x | 2,67x Düring Barlow 1,25"/T2 optimal?

ja natürlich ist diese Barlow sehr gut für dein Setup geeignet.
Aufgrund des ED Glases hat sie eine hervorragende Farbkorrektur.
Und sie hat gegenüber anderen Barlows den Vorteil das sie die Koma eines Newton korrigiert.
Andere Barlows machen das nicht.
Der Unterschied ist bei so kleinem Sensor wie dem der ASI-120mc-s aber noch nicht ganz so groß und man wird den Planeten ja in Sensormitte stellen und nicht an den Rand.
Trotzdem will ich mal den Unterschied bei 3mm Achsabstand angeben.
Newton 150/750 Feldwinkel 0,09°, das entspricht mit 2,7 fach Barlow 3mm Achsabstand.
Strehl 0,84
Mit meiner Barlow Strehl 0,992
Also zumindest in den Ecken selbst so eines kleinen Sensors schon ein spürbarer Unterschied zu einer Barlow ohne Komakorrektur.

Grüße Gerd
 
Hallo und guten Morgen

Meine Empfehlung ist einfach die günstigste Variante zu wählen.


Oder



Das reicht völlig zu. In der praktischen Anwendung wird man hier keinen Unterschied zu teureren Varianten haben. Außer im Preis.


Viele Grüße
 
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