Mahlzeit Klaus und danke, daß du dir die Zeit genommen hast, meinen Versuch zu bewerten!
Puh, und wenn du dir schon die Mühe machst, möchte ich auch Punkt für Punkt darauf eingehen (mir wichtig: es geht mir nicht darum, mit aller Gewalt Recht zu haben, sondern es geht mir um die Wahrheit
) In diesem Sinne:
Zitat von watchgear:
muss deine Mess-Methode irgendwo einen Haken haben - oder anders gesagt: Wer viel misst, misst Mist :totlach:
Den kenne ich so: wer mißt, mißt Mist. Wer viel mißt, mißt viel Mist
An der Stelle möchte ich jedoch einwenden, daß ich sicher bin, keinen Mist gemessen zu haben, sondern die Ausleuchtung der Öffnung. Nicht mehr, nicht weniger. Genau das war das Primärziel des Experiments und es wurde erreicht. Aus dem Versuch eine Aussage bzgl Randschärfe treffen zu wollen, wäre in der Tat verwegen!
Eine Aussage zur Randschärfe geben die Meßmittel gar nicht her (Papierdicke, seitliche Streuung innerhalb des Papiers, etc).
Etwas anderes glaube ich aber nebenbei entdeckt zu haben, dem man nochmal nachgehen könnte/sollte: die Verzerrung der Abbildung. Der Mond inne Midde hat 12,5mm Durchmesser, die Mönder am Rand nur 12mm. Das mag Meßungenauigkeit sein, weil ich zwischen den Randbildern und dem Mittenbild, das zum Schluß gemacht wurde, an die Schärfeneinstellung geschusselt bin und diese nur best
möglich wiedergeholt habe --> Mist! Ok. However, interessant genug, um es nochmal sorgfälter zu untersuchen unter stabilen Bedingungen (zumal ich's eh genau andersrum erwartet hätte, mittig kleiner, am Rand größer).
Das ist aber leider zu schön um wahr zu sein. Die Teleskop-Händler neigen was solche Angaben betrifft, nicht gerade zur Tiefstapelei und wenn TS schreibt:
Durch das große korrigierte Gesichtsfeld der RC-Teleskope können Sie zum Beispiel mit Spiegelreflexkameras bis APS-C-Format ohne Korrektor fotografieren.
...dann ist es unwahrscheinlich, dass es in Wirklichkeit sogar 1,6x größer geht...
Moment! Höre ich hier "...er hat Jehova gesagt, Jehova!" (Scherz mit Bezug auf Monthy Python) Es kann nicht sein, was nicht sein darf??
Ich halte dem jetzt mal etwas unkanonisch entgegen "keiner hielt es für möglich, bis es jemand einfach gemacht hat" oder auch "Gottseidank weiß die Hummel nicht, daß sie laut Theorie gar nicht fliegen kann"
Ich denke mal, dass der Mond bei deinem Test so hell ist und auch durch Rand-Reflexionen alles komplett ausleuchtet, so dass man die Vignettierung nicht sieht.
Nicht dein Ernst oder? Vllt isses auch nicht eindeutig genug zu erkennen. Das am Rand sind Abbilder, kein Streulicht. Ich habe vor den gezeigten Bildern einige Testaufnahmen gemacht, die ohne Nachbeleuchtung mit der Taschenlampe gemacht wurden, um die mm-Struktur sichtbar zu machen. Auf jenen ist nix von Hof um den Mond zu erkennen, was auf Streulicht oder gar Randreflexionen hindeuten würde.
Daß es zum Rand hin einen (leichten) Helligkeitsabfall gibt, halte ich hingegen für durchaus möglich, gar wahrscheinlich. Dies würde man leicht durch eine Flatfield-Aufnahme ausgleichen können.
Außerdem zeigt dein Test nicht die Abbildungs-Qualität am Rand des Bildfeldes.
Völlig richtig, siehe oben, kann er gar nicht, Begrenzung der Meßmittel.
Auf diesen Test hin würde ich mir jedenfalls keine Kamera mit KB-Chip für dieses Teleskop kaufen. Obwohl - wie ich oben bereits schrieb - wenn die Kamera ansonsten passt, nimmt man halt nur den nutzbaren Ausschnitt aus dem Komplettbild.
Jepp, hell genug heißt nicht automatisch scharf! Eine Aussage, ob die Abbildungsqualität qua Schärfe bis an den Rand reicht, kann man mit diesem Test nicht machen.
Ich habe zwar auch seit längerem den 6" RC - aber wirklich benutzt habe ich ihn noch nie, weil mir f/9 mit der riesigen Abschattung einfach zu duster ist.
Tu dir einen Gefallen: guck mal durch, das Ding ist echt nicht schlecht (ich weiß natürlich nicht, was du sonst noch zur Auswahl hast. Wenn man einen Ferrari inne Garage hat, fährt man nicht mim Dreirad
)
Und noch ein Wort zu deinem:
Der Spiegel steht da ganz oben auf der Liste und wird sogar als Störquelle empfunden. Mit entsprechender Vorauslösung, najaaaa okeeeeh.
Ich habe das Gefühl, Du hast zwar einiges gelesen, aber selbst noch keine Erfahrung mit DSLR-Fotografie? Also lass dir sagen: Der Spiegelschlag interessiert bei der DeepSky-Fotografie zu 99% überhaupt nicht.
Diese Nummer mit der Spiegel-Vor-Auslösung stammt noch aus Zeiten, da man auch Planeten-Fotografie mit Spiegelreflex-Kameras gemacht hat (weil man einfach nichts anderes hatte). Wenn man sehr helle Objekte (wie Planeten) mit langer Brennweite und kurzer Belichtungszeit fotografiert, dann versaut einem das Gezappel durch den Spiegelschlag das Bild.
Wenn man aber kurz mit kurzer Brennweite belichtet, stört der Spiegelschlag nicht, weil er nicht so viel Bewegung ins System bringt, dass man es bei kurzer Brennweite bemerken würde.
Und wenn man lang mit langer Brennweite belichtet, mag man in den ersten 2s den Spiegelschlag bemerken - über die gesamte Belichtungszeit von angenommen 5min geht das aber komplett unter...
Zu Naßfilmzeiten (70er, 80er, 90er) ausschließlich Spiegelreflex, Praktika, Edixa, Canon. Selberentwickler (pansch pansch). Als die digitalen rauskamen, immer noch lange mit der AE1. Und ja, eine digitale SLR hatte ich tatsächlich noch nie, weil einfach unbezahlbar. Jaaa, das hat sich im Laufe der Jahrzehnte etwas verbessert
Aber auf den Punkt: bevor ich die AZ-EQ6GT angeschafft habe (jüngst) überforderte ich sehr dreist meine kleine iOptron SmartEQ. Die Monti ist ganz ok, aber das Stativ.... auwaia! Ejaal, von der steckt mir immer noch das "bloß nicht wackeln" im Hinterkopf, da das Ding mit dem Aufbau gerne und lange nachschwang. Also: vermeide alles, was Unruhe reinbringt!! Die Ausschwingzeit ist viel länger als der Klappvorgang. DAS ist die eigentliche Sorge. Oder besser: war! Die AZEQ6 lächelt milde über solche Bedenken. Übrig blieb also der Gedanke: laß weg, was du nicht brauchst, kost Geld ohne Nutzgewinn... --> Spiegel, so sinnvoll wie'm Pabschd sei Klicker für die Anwendung :totlach2:
Aber du hast natürlich Recht mit deiner Relativierung, mit der AZEQ6 als Unterbau kann ich diese Sorge ad acta legen
Worauf ich eigentlich hinaus will:
Du machst Dir viele Gedanken über deine neue Kamera - aber die Gewichtung der einzelnen Aspekte stimmt nicht. Die Chip-Größe ist (zumindest für deinen kleinen RC) völlig irrelevant. Der Klappspiegel ist es ebenfalls. Dafür lässt Du andere Aspekte beiseite, die viel wichtiger sind - z.B. die Empfindlichkeit und das Rauschverhalten. Dein Wunsch nach vielen kleinen Pixeln bringt dir z.B. überhaupt nichts, wenn Du weiter in das Bild hineinzoomst - weil die Auflösung des Teleskops selbst im Idealfall nicht ausreicht, um dadurch mehr Details abzubilden. Die Pixelgröße sollte halbwegs zur Brennweite und zum Seeing passen. Weniger bringt nichts. Dafür hast Du bei kleineren Pixeln weniger Empfindlichkeit und dadurch erheblich längere Belichtungszeiten. Und das Rauschverhalten (Readnoise) bei kleinen Pixeln ist ebenfalls viel schlechter.
Und wenn Du zu guter Letzt eine Kamera gefunden hast, die deinen Kriterien am besten entspricht - dann musst Du leider feststellen, dass niemand in der Lage ist, sie für die Astrofotografie umzubauen, dass sie keinen Fernauslöser-Anschluss hat, oder sonst irgendetwas...
Gruß
Klaus
Nicht ganz
Weit oben im Trööt wird dieser Aspekt bereits beleuchtet und es wuchs die Erkenntnis, daß weniger, dafür größere Pixel zwar einerseits geringere Auflösung bewirken, aber andererseits gravierende Vorteile haben wie hohe Lichtempfindlichkeit bei gleichzeitig geringem Rauschen. Unterm Strich würde ich daran also mehr Freude haben. So kam die Sony A7S-Mk2 in die engere Auswahl. Uns sie ist es noch immer.
Deine Stichworte IR-Filterausbau und Fernauslöser sind gute Einwände. Denn auch diese könnten bei meinem anfänglichen Optimismus à la "das muß doch heute Standard sein!!" enttäuscht werden.
Mein Zwischenstand ist also folgender: sobald ich einen aussagekräftigen Test zur Randschärfe machen kann, sehe ich eine vernünftige Grundlage für eine Kaufentscheidung.
Noch eine theoretische Überlegung, bis mir ein gescheiter Versuchsaufbau dafür einfällt (oder empfohlen bekomme), ohne zusätzliche Unsicherheiten zu bekommen: mit einem Reducer von 0,67 habe ich nach wie vor nur 2° Öffnungswinkel. Weiters hat der Reducer ca 42mm freie Öffnung. Er sammelt also Licht aus einem Kreis mit 42mm. Bis dort hin ist die Abbildung scharf, denn ich erhalte ein bis zum Rand scharfes Bild. Über die Diagonale erfaßt der MFT Chip auch knapp die 2°.
Frage: kann man daraus schließen, daß bis zu den 42mm vom Ur-Strahlenbündeldurchmesser eine scharfe Abbildung herrscht? Und es besteht lediglich eine Unsicherheit bzgl der Randschärfe für die letzten 4mm Radius? Wenn ja, liegen wir ja schon ziemlich gut
Dank euch für eure Geduld mit mir!
Grüßle
Okke
Achja, ganz vergessen: Was haltet ihr von dem angehängten Darkframe? Es stammt von meiner OMD E-M5, t=180sek, ISO=800,
Tamb=22°C
Verflixt, zu groß. Da geht zuviel verloren durchs Komprimieren. Makuckn, wie ich das mache... mal Dropbox versuchen und verlinken vllt...