Wer kennt diesen non name (NN) 80mm Refraktor???

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Witold_Münster

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Hallo in die Runde,

wer kann etwas genaueres zu der hier abgebildeten Optik sagen? Hersteller, Baujahr, Brennweite, Glassorten etc?

Die Optik ist leider namenlos (NN) :whistling:

Tubuslänge mit eingezogener Taukappe und eingefahrenem Auszug des OAZ genau 80cm. Farbe Schwarz und Eierschalenhellgelb. Das Objektiv hat drei silberne Abstandsblättchen. Gute Korrektur in rot-grünem Farbspektrum. Alles sehr wertig und präzise gemacht.Mit Liebe zum Detail (wie es sich gehört!).

Vor einer Woche hat ein Mitglied uns ein verspätetes Weihnachtsgeschenk gemacht. Eine namenlose mysteriöse kleine Optik die auf den ersten Blick besticht und bezaubert.
Ich hatte hier sofort eine Vixenprismenschiene angeschraubt und war sehr neugierig auf das Firtst-Light. Vor allem Vorgestern (nach dem Orkan Friedericke) und ansatzweise auch Gestern Abend klärte es für bis zu einer Stunde auf und ich konnte nach viele Jahren Dorn-Rüschen-Schlaf die Optik sehend machen. So erblickte dieser schöne kleine Refraktor in den vergangenen zwei Tagen (auch wenn bei durschnittlichen Himmel und dann auch meistens durch Nebelbänken) wieder ein Sternenlicht:S.
Zu meinem grossen Erstaunen erblickte ich wunderschöne nadelfeine Abbildung bis ca. 50-60-fache Vergrößerung, einen tollen Kontrast und eine sehr präzise Farbwiedergabe der Sterne (habe den Oriontrapez so farbig noch nicht wahrgenommen: goldgelb und blau, meine sogar bei der A Komponente ein wenig Rot wahrgenommen zu haben, in Plejaden machte es echt Spass die vielen roten Sterne wie z.B. die hellere Komponente von Burnham 536 wahrzunehmen).
Das Wetter muß besser werden, dann kann ich die Optik visuell noch besser testen und mit einem guten ED bzw. mit einem Fluroid von einem Bekannten vergleichen. Leichte Farbe (an hellen Sternen wie Riegel oder Sirius) zeigt sich erst ansatzweise (!) bei 80-fach? Mit Sirius Minus Violett1 Filter war dann der leichte blaue Saum nicht mehr sichtbar. Unvergleichbar mit den normale s.g. FHs Optiken von Celestron, Meade, Skaywatcher & Co. in einem Segment bis 300-400 €. Nur mein geliebter Vixen 102M wäre vergleibar mit der Abbildung, aber ich meine der kleine NN bildet deutlich feiner ab. Die Form erinnert sehr stark an TeleVue aber ist doch irgendwie anders. Einer der Erstlinge aus der renomierten Schmiede? Wenn, dann einer der ersten Modelle noch vor 1980?
Der sehr stabile OAZ ist sehr feinfüllig, auch wenn beim Verstellen ein wenig knirschend (als ob ein wenig Sand im Getriebe wäre). Alles sehr wertig bearbeitet. Die Linse (Linsen?) müsste von innen gesäubert werden. Der OAZ scheint ein original zu sein und nicht nachträglich eingebaut. Interessant ist eine aritierbare Klemme mit Aufnahme für Stative (ist untergebracht zwischen dem Tubus und dem OAZ). Sie ähnelt Halterungen bei größeren Fotoobjektiven.

Für Hinweise und Tips, wo ich etwas Näheres rausfinden könnte, wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank und wolkenlose Himmel
Witold
 

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Hallo Winnie,
ich kann es nur schätzen. Der Oriongürtel passt bei einem 40mm TeleVue Plössl in das gesammte Blickfeld. D.h. wir haben hier mit ca. 600 mm Brenweite zu tun. Damit ergäbe sich ein Öffnungsverhältnis von ca. 1:7 oder 1:7,5.
Weiß jemand wie ich die Brennweite genau festlegen kann? Dann könnte man es genau berechnen. Wie gesagt auf der Optik stehen keine Angaben.

Gruß
Witold
 
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Die Optik ist (nach meiner Einschätzung) mindestens 20 Jahre alt und für fernöstliche Werkstätte viel zu nobel. Auch die visuelle Qualität am Stern sprich eine andere Sprache als die fernöstliche Abbildung von damals. Aber ich kann mich irren.
 
Also Fernost (Japan mal ausgeschlossen) würde ich auch ausschließen... Dagegen spricht die Haptik, alleine die massive Taukappe mit gedrehten Reflexschutzrillen deutet auf ein eher hochwertiges Modell aus vergangenen jüngeren Tagen. Die Vergütung scheint(!) auch blau zu schimmern, was ebenfalls darauf hindeuten würde. Ist das nicht das Teil, was bei Ebay als Intes angeboten wurde? Aufgrund fehlender Bezeichnung/Daten auf Tubus und Objektiv, würde ich ja auf einen hochwertigen Selbstbau schließen.

viele Grüße - Ronald

PS.: im blauen Forum gibts ein Klassikerunterforum, vllt. gibts ja dort konkretere Hinweise...
 
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Hallo,

der Refraktor wurde doch vor kurzem bei Ebay als Intes angeboten. Ob es sich tatsächlich aber um ein Intes Refraktor handelt, weiß ich nicht. Hat Intes überhaupt mal Refraktoren angeboten? Eventuell ist das Teleskop aber von einem anderen russischen Hersteller.

Uwe
 
Moin,
bin heute Morgen vor 6 Uhr aufgestanden und sehe da, der Himmel war fast wolkenfrei :)

Ich konnte dann mit kleinen Unterbrechungen für Morgenkaffee, Katzenfütterung und ab 7 Uhr verstärkte Wolkendurchgänge bis kurz vor 8 Uhr (d.h. über eine Stunde lang) die Optik ein wenig ausführlicher testen. Ich genoss den Anblick visuell ohne Papier und Stift: geschuldet der miesen Wetterelage.

Zur Verfügung standen mir hier zu Hause (neben 35mm Plössel, 24mm SP und 18mm SWA) ein paar für den Test notwendigen kürzeren Okus: 12,5mm + 10mm + 7,5mm Baader eudiaskopisch sowie ein Sirius MV1 und ein Baader Contrast Booster (eigentlich für größere Opiken geeignet).
Da der Jupiter sehr günstig stand und ein für den Test geeignetes Objekt war, habe ich mich nur auf ihn konzentriert.

Kurz nach 6 Uhr waren drei Jupitermonde sichtbar. Der Seeing ging recht gut aber man merkte schon den Einfluss der großen Feuchtigkeit und die Folgen der Bewegung der Atmosphäre.
Im 32mm Plössl konnte man geraden den Io neben dem Jupiterschäubchen merken. Auf der anderen Seite standen majestätisch Ganymed und Kallisto. Alles nadelscharf vor einem dunklen Himmelshintergrund. Auch einige schwache Sterne waren hier im Gesichtsfeld problemlos wahrnehmbar (ca. 8-10 Sterne). Das 24mm machte alles klarer und deutlicher. Der Planet zeigte nun deutlich und scharf seine Ausdehnung. Ich mag irgendwie das alte Meade Übersichtsokular.
Deutlich größer der Planet und bereits mit ersten Details auf dem Jupiter lieferte das Meade 18mm SWA. Das Okular jedoch ist für Planeten kein großer Hit. Trotzdem tadellos liefert es ein schönes kontrastreiches und scharfes Bild

Sehr guten Kontrast und mehr Details (jedoch auch einen leichten Farbfehler) lieferte der gute 12,5mm Okular vom Baader (ca. 50fache Vergrößerung). Ein zarter blauvioletter Saum hat den Planeten umgeben. Ein wenig deutlicher trat er bei dem Baader 10mm. In 7,5mm erschien immer noch alles sehr scharf (vor allem die Monde als feine Nadelstiche), auch wenn der Saum deutlicher wurde, jedoch nicht gravierend störend.

Nun setze ich den Contrast Booster vom Baader ein. Der Farbfehler ist bei dem 12,5mm Okular nur noch zu ahnen und wird wahrnehmbar erst bei dem 10mm Okular. Der Saum erfährt hier einen leichten violett-rötlichen Farbton. Beim 7,5 mm ist er nicht allzu deutlicher. Vor allem der Kontrast aber auch die Detailschärfe auf dem Planeten ist grundsätzlich bei den beiden Okularen mit den kurzen Brennweiten ein Tack besser (die Wolkenbänder erscheinen mit ersten Ansätzen von Knoten etc. vor allem bei dem einen Wolkenband; man sieht bereits weitere Wolkenansätze ober- und unterhalb der beiden Wolkenbänder).

Sehr gute Figur machte dann die Optik bei dem Sirius MV1. Da ist der Farbsaum sogar in dem 7mm Okular fast komplett verschwunden.
Mit fortschreitender Zeit und leichter Aufhellung des Himmels (der bei dem Filter dann einen leichten grünlich-gelben Stich bekommt) nimmt auch der Seeing an Intensität zu. Bis kurz vor Acht kann ich noch zwischen den Wolkenlücken immer wieder mein Anblick an dem Herr der Planeten erfreuen.

Eindeutige Ergebnisse kann erst ein direkter Vergleich mit einer guten und einer schlechten Optik liefern.

Diese Beobachtung zeigt jedoch, dass das Objektiv in der Optik zu meiner Freude keins von schlechten Eltern ist. Sogar bei der Vergrößerung mit dem 7,5mm Okular (ca. 90fach) sind keine Einbrüche in der Schärfe. Bin gespannt, wie das bei 5mm der Fall ist. Rein theoretisch könnte man noch zufriedenstellend mit 120fach vergrößern. Mehr hierzu wird der kommende Test am Mond und später bei weiteren Sternen zeigen, sobald der Wettergott es zulässt ;-).
CS und einen schönen Sonntag
Witold

PS: Es ist keine Intesoptik. Auch bestimmt kein russischer Hersteller. Ich tippe auf ein gehobenes Segment Made in USA oder Japan. Aber es ist nur meine subjektive Spekulation. Die Sicherheit kann nur jemand bringen, der die Optik vertrieb oder kennt. Für diesen Hinweis wäre ich sehr dankbar.
 
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Hallo Irene,

diese Art der massiven Taukappen hat z.B. Televue bei ihren Refraktoren. Könnte ja eventuell ein älteres Teleskop von Televue sein.

Uwe
 
Hallo Uwe,
dachte ich mir zuerst auch, aber beim genaueren Vergleich sieht alles doch anders aus. Es ist aber alles bis zum hundetstel mm sehr genau und präzise und sehr wertig gebaut mit viel (wenn nicht sogar sehr viel) Liebe zum Detail (die Ausnahme bildet hier der Abguß der aretierbaren Halterung und die Aufnahmemöglichkeit für ein Stativ, wobei wiederum die zwei Gewinde gut durchdacht sind - könnte auch ein Prototyp sein :).
Die Lackierung ist absolut professionell und hat etwas magisches an sich. Sieht bestimmt nicht nach einer Spreedose oder Autowerkstattlackiererei (wie das der Fall bei Intes, Bosma & Co war ;-)
Sogar der Staubdeckel vorne aus massiven Metall (von innen eloxiert und von vorne professionell lackiert) hat ein Außengewinde (96mm) und ein zusätzliches Innengewinde (an dem letzten ist ein Kunststoffdeckel mit 62mm Durchmessser). Ist so konzipiert, dass man problemlos hier Filter mit 62mm Gewinde einschraubt (für Sonnen-, Mond- bzw. Emissionsnebel etc.). Senckrechter Rändelmuster zum besseren Greifen rundet das Teil ab.
Von der Präzision her kenne ich nur Dieter Lichtenknecker (komisch, die silbernen Abstandsblättchen bei dem Objektiv erinnern stark daran, aber hat er überhaupt so schnelle Objektive gemacht???) und den kürzlich verstorbenen Markus Schumann von Binoptik, aber der letztere baute nur Doppelrefraktoren. Eine Jugendarbeit???
Bin echt gespannt, als was entpuppt sich dieses "Röhrchen"?
Witold

PS: Kann aber auch ein besseres Reiseteleskop von einer mittelgroßen Fa. aus den USA sein, der eben TeleVue als Vorbild schwebte. Alles möglich.
 
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Hallo Micha,
hatte schon gedacht, dass jemand den OAZ abgemacht hat (bei Televue stand dort die Typenbezeichnung und bei anderen Herstellern eventuell war die Bezeichnung dadrauf) und ein anderes dadraufgebaut hat. Aber das reimt sich irgendwie nicht. Die Teile (Objektivfassung mit Taukappe und der OAZ sind original aufeinander abgestimmt.
Ein Mitglied hat unserem Verein die Optik für die Arbeit mit Schülern gespendet (hat sie bei Ebay ersteigert). Der Verkäufer wußte nicht, wer der Händler war. Er hat die Optik aufgrund einer Anzeige vor vielen vielen Jahren in Interstellarum von einem größeren Händler in Deutschland als Reiseteleskop neu gekauft.
D.h. es könnte auch ein Produkt aus der Schmiede von APM, TS, Astroshop sein. Aber da würde auch mindestens eine Plakette mit dem Fa.-Namen und anderen Angaben oder ähnliches drauf stehen.
Tja was soll ich da sagen? Vielleicht liest diese Zeilen auch Markus Ludes oder Wolfi und können dann sagen, ob Sie so etwas mal vertrieben haben. Ich kann die Tage sie auch anschreiben und fragen. Wie man sagt: Fragen kostet nichts.
Schönen Sonntag
Witold
 
Nun konnte ich die Optik auch an der heutigen Mondsichel testen und sogar 30 Minuten lang unsren Begleiter beobachten. Der Zeus war heute echt gnädig :) Das tut wieder mal richtig gut.

Der Farbfehler tritt ähnlich wie beim Jupiter aber ein wenig später: erst leicht ab ca. 60-fach (10mm), bei ca. 90fach (7,5) ist er ausgeprägter aber alles noch im Rahmen eines ungetrübten Genusses. Mit Filtern war er ganz weg und nur bei dem 7,5 Okular erahnbar.

Konnte im Vergleich zu heute Morgen noch einen dritten Filter einsetzen: den Fringe Killer vom Baader. Er und der Sirius MV1 sind nach meinem "Gefühl" bei der Optik in Sachen Kontrast und Transparenz besser, als der Baader Contrast Booster. Der letzte, auch wenn von Farbgebung noch am schönsten (neutralsten), macht jedoch schon den Mond (in dieser Phase) ein wenig zu dunkel.
Also wieder eine gute Nachricht. Wie gesagt erst ein Vergleich mit zwei weiteren Optiken kann meine subjektive Sichtweise eventuell relativieret werden.

Hat jemand eine Idee, wie ich genau die Brennweite von dem Refraktor feststellen kann?

Wünsche Euch noch einen guten Wochenanfang und cs
Witold
 
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Hallo Witold,

mit einem Photo von zB. den drei Gürtelsternen des Orion und deren linearen Abstand auf dem Sensor bestimmen. Da der Winkelabstand bekannt ist ergibt sich die Brennweite daraus. Am besten die Kamera so ausrichten, daß die Linie der Gürtelsterne parallel zu einer der Sensorkanten liegt, die Pixelgröße der Sensoren findet man im Internet.

Grüße, Coyote
 
Hallo Coyote,

danke für den Hinweis.

Das Problem bereiten hier die unterschiedlichen Angaben im Netz zu dem Abstand der äußeren Gürtelsterne: manche Quellen sprechen von 2,4 Gard oder von 2,6 Grad, andere von 2,8 Grad.
Wie schon oben erwähnt, füllen die äußeren Sterne ganz genau das ganze Gesichtsfeld beim Durchblick durch ein TeleVue Plössl 40mm.
Sind die Parameter des sichtbaren Feldes gut bekannt z.B. 2,6 Grad und die Brennweite von dem Okular dann ergibt das die Vergrößerung (40/2,6=15,4x). Jetzt kann ich die Brennweite des Okulars mal die Vergrößerung multiplizieren, dann bekomme ich die Brennweite der Optik. bei 2,6 Grad sind das 616mm, bei 2,8 sind das 572mm und bei 2,4 kommen dann 668mm (alles ebgrundet). Die Spanne liegt hier bei 100mm und das ist natürlich keine große Hilfe :-(

Gruß
Witold
 
Hallo Witold,

laut Guide V9.1 beträgt der Abstand der äußeren Gürtelsterne 2.74°. Das sollte genau genug sein.

Grüße, Gerd
 
Hallo Witold,

und einfach messen? Das sollte doch auch funktionieren, zumindest etwa +-2cm...
Teleskop auf ne Montierung ohne Nachführung, ein Objekt im Bereich "unendlich" anvisieren, Okular raus, OAZ ganz reindrehen und dann Papier als Projektionsschirm dahinter halten. Dann nur noch Abstand Papier-> Objektiv messen. Sollte doch zumindest genauer sein, als deine bisherigen Rechnungen.

Ronald
 
Hallo Gerd,

Dein Wert von 2.74° stimmt! Man kann das mit jedem Planetariumsprogramm machen. Ich verwendete TheSky6 und bringe 2°44'10" heraus. In Dezimalgrad: 2.736° (gerundet 2.74°). Schneller, zuverlässiger und einfacher geht es wirklich nicht.

Viele Grüße

Kurt
 
Danke Gerd,

dann hätten wir (abgerundet) die Brennweite: F=585mm.
Bei der Öffnung von 80mm (habe noch einmal nachgemessen) ergibt sich ein Öffnungsverhältnis: f=1:7,3
Ich bin leider nicht informiert, wer solche Objektive und wo hergestellt hat. Aber vielleicht weiß es jemand hier im Forum?

Gruß
Witold





 
Hallo Witold,

es handelt sich wahrscheinlich um ein f/7.5-Objektiv. Der Unterschied zu Deiner Rechnung, wird auf Fertigungsabweichungen zurückzuführen sein. Die 80/7.5-Optiken gibt es von vielen Herstellern. Der bekannte "Volksapo" gehört auch dazu. Es ist nicht möglich, mit diesen Werten auf den Hersteller zu schließen.

Viele Grüße

Kurt
 
Hallo Kurt,
die letzte Sicherheit kann nur jemand bringen, der das Teleskop erkennt. Natürlich kann es auch sein, dass es sich hier um ein einziges Exemplar (ein Prototyp?) handelt. Aber ich glaube es nicht, denn der OAZ sieht stark nach einer kleinen Serie aus.

Viele Grüße
Witold
 
Zitat von Reverend_Coyote:
mit einem Photo von zB. den drei Gürtelsternen des Orion und deren linearen Abstand auf dem Sensor bestimmen. Da der Winkelabstand bekannt ist ergibt sich die Brennweite daraus.
Zitat von Irene2015:
Wie schon oben erwähnt, füllen die äußeren Sterne ganz genau das ganze Gesichtsfeld beim Durchblick durch ein TeleVue Plössl 40mm.
dann hätten wir (abgerundet) die Brennweite: F=585mm.
Bei der Öffnung von 80mm ergibt sich ein Öffnungsverhältnis: f=1:7,3
Laut Tele Vue eyepiece specs hat das 40 mm Plössl eine Feldblende von 27 mm. Mit einem Winkel von 2,736° für den Abstand der äußeren Gürtelsterne des Orion ergibt sich damit eine Brennweite von

f = 27 mm / tan 2,736° = 565 mm

und eine Öffnungszahl von 565 mm / 80 mm = 7,06

Wenn aber der Abstand der Sterne in der Brennebene statt genau 27 mm tatsächlich nur 26,76 mm betrug, dann ergibt sich eine Brennweite von 560 mm und eine Öffnungszahl von 7,0.

Mit anderen Worten, für eine exakte Bestimmung der Brennweite ist also auch eine entsprechend exakte Messung des linearen Sternabstandes in der Brennebene erforderlich. Am besten natürlich auf fotografischem Wege mit einem Bildsensor mit bekannten Eigenschaften.

 
Hallo Peter,
vielen Dank für den Hinweis. Schöne griffige Formel für die Brennweitenberechnung :)
Für die (exakte) Messung des linearen Sternabstandes in der Brennweite würde sich am besten ein recht enger Doppelsternsystem eignen oder sehe ich das falsch. Ich könnte so etwas mit einer DMK CCD Cam machen. Könnt Ihr mir sagen wie ich hier vorgehen soll?
Geht so etwas auch mit einem genauen Meßokular z.B. dem vom Baader ? Dann könnte ich direkt ohne Fotografie die Berechnung anstellen
Vielen Dank und Gruß
Witold
 
Moin Witold!

> Geht so etwas auch mit einem genauen Meßokular z.B. dem vom Baader?

Ja, sowas geht eigentlich mit jedem Meßokular, wo man einen Stern auf einer bestimmten Meßstrecke laufen lassen kann. Wie diese Methode (und die Rechnung dazu) aussieht, steht im PDF, das bei Baader irgendwo in der Nähe des Meßokulars verfügbar sein sollte.
Hier --> http://www.baader-planetarium.com/d...nungsanleitung_zum_messokular_micro_guide.pdf

Das olle Microguide wird auch immer teurer - vielleicht ist ja jemand so nett und leiht dir eins?
 
Hallo Micha,

guter Tip. Danke. Habe vor 2 Jahren das gute olle Teil für unter 100 € mit defekter Beleuchtung (mittlerweile funzt wieder ;-) ersteigert. Für den Baader Neupreis kriegt man schon einen ED Refraktor (gebraucht).
Es hat mir sehr gute Dienste beim Einscheinern unserer Montierungen geleistet. Aber diese Funktion kannte ich noch nicht. Ist vielversprechend und nicht so schwierig.

cs
Witold
 
Zitat von Irene2015:
Für die (exakte) Messung des linearen Sternabstandes in der Brennweite würde sich am besten ein recht enger Doppelsternsystem eignen oder sehe ich das falsch.
Hallo Witold, nein, einen engen Doppelstern würde ich dafür nicht nehmen.

Es kommt auf die relative Messgenauigkeit Δx/x des linearen Abstandes x an, Wenn Du also mit einem kleineren Abstand x arbeitest, dann musst Du diesen auch mit einem entsprechend kleineren Messfehler Δx bestimmen.

Wenn x den linearen Abstand der Sterne in der Brennebene und β ihren Winkelabstand bezeichnen, so dass sich die Brennweite des Objektivs zu

f = x / tan β

berechnet, dann ist der relative Messfehler der Brennweitenbestimmung

Δf/f ~ Wurzel [(Δx/x)² + (Δβ/β)²]

Solange der Fehler für den Winkelabstand vernachlässigbar ist, haben wir also einfach

Δf/f = Δx/x

Für eine relative Messgenauigkeit der Brennweite auf 1% musst Du dann auch den linearen Abstand auf 1% genau fixieren. Bei einem Abstand x von 25 mm reicht dafür eine absolute Messgenauigkeit von Δx = 0,25 mm aus.

Bei einem Doppelstern mit einem Winkelabstand von β ~ 2,5' wäre dafür schon eine sechzigfach höhere Messgenauigkeit von Δx ~ 4 μm erforderlich.

Und für einen engen Doppelstern mit einem Winkelabstand von β ~ 2,5" wäre sogar eine Messgenauigkeit von Δx ~ 0,07 μm erforderlich, wobei dann auch die Unsicherheit im Winkelabstand noch dazu käme! Das funktioniert dann gar nicht mehr.

Also, ein größerer Abstand ist hier durchaus vorteilhaft.

Gruß, Peter
 
Hallo Withold,

drei silberne Abstandsplättchen im Objektiv und eierschalenfarbig?

Ich habe einen alten 152/1200 FH von TS mit drei silbernen Abstandshaltern zwischen Kron - und Flintglas welches auch eine Vergütung hat und mit den Jahren ist der Tubus eierschalenweiss-vergilbt. ... vielleicht wissen die mehr von TS?

Viel Glück wünscht Anette
 
Hallo Anette,

ein schönes Teleskop auch schon für DSO Dein 152er. Hoffentlich hält sich bei der schnellen Blendenzahl die Farbe im Rahmen. TS hat früher grundsätzlich gute Ware rausgebracht. Die neueren Optiken von Bresser sind ja ganz schöne Farbenwerfer. Ich konnte bei meinem NN Refraktor sehr gut die o.g. Filter einsetzen. Ich denke zu Not kann ich bis ca. 140fach ohne Farbsaum auch am Mond beobachten. Für Deine Öffnung ist der Contrast Booster bestimmt eine gute Korrektur.

Ich glaube, die Farbe des Tubus ist hier original so (Nachahmung von Televue?). Mit den silbernen Abstandshaltern hat man vor über 30 Jahren auch bei besseren Optiken noch gearbeitet und bis vor kurzem bei den billigeren. Aber das muß nichts heißen.
Heute habe ich ein wenig Zeit und werde paar Leute aus der Händlerszene anschreiben.
Viele Grüße nach Österreich und viele klare und wolkenlose Himmel
Witold

PS: Schöne Schnappschüsse sind Dir da kürzlich gelungen (Sturmsterne). Mit einem kleineren Refraktor 70-80mm ist gerade so ein klarer Himmel auch beim groten-schlechten Seeing eine richtige Offenbarung. Da sieht man zum Teil "Dinge" die nur größeren Optiken vorbehalten sind. Konnte soetwas mit dem NN Refraktor an dem Abend nach dem Orkan "Friedericke" eine knappe Stunde lang richtig bewundern. Ich traute teilweise meinen Augen nicht ;-)
 
Hallo Micha,

es gab (gibt?) noch recht günstig ein gutes (?) Messokular von Meade

Es ist schon erstaunlich, was man alles damit verwirklichen kann. Werde versuchen demnächst unsere Montierungen im "Horus-Auge" mit der Messmethode nach Kersche und Rehmann nachzujustieren.

Viele Grüße und sternenklare Nächte
Witold
 
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