Widefieldfotografie mit dem Evoguide 50ED: Nordamerika- und Pelikannebel

  • Ersteller des Themas Ehemaliges Mitglied 31195
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Ehemaliges Mitglied 31195

Hallo,

es ging ja hier: Fotografieren mit Evostar 50? schon mal um den Evoguide 50ED. Gestern abend konnte ich ihn aber noch mal mit der ASI294MC etwas länger (gut 2 Std.) in einer Wolkenpause ausprobieren und wollte wissen, was man (fast) "richtig" damit herausbekommen kann. Hier ist ein Bild vom Nordamerika- und Pelikannebel. Es wurde als Summe von 8 Sekunden-Livestacks aufgenommen. Dabei habe ich sogar mit PHD2 auf der NEQ5 nachgeführt und gedithert. Das war komisch ein Guidescope mit einem anderen zu guiden.
Nebel und Sterne wurden mit Starnet getrennt und separat gestreckt und kontrastverstärkt. Das hilft durchaus bei Sternhalos.
Über das Ergebnis könnt ihr euch selber ein Urteil bilden:
2020-10-19_NGC7000_EvoG_294MC_NEQ5.jpg


Nicht vergessen, das sind nur gut 2 Std. RGB mit dem Guider und nicht 10 Std. Schmalband mit einem "Voll"-Apo. Nur als Guider ist mir der Evoguide jetzt doch zu schade und ich werde ihn als "quick-and-dirty"-Telesköpchen verwenden, wenn sich was anderes bei unsicherer Wetterlage nicht lohnt aufzubauen. Nur schade, daß man keine APS-C DSLR daran anschließen kann. Rechts oben das ist kein Verstärkerglühen, sondern der liebe Deneb der da reinknallt. Das sieht auf den ungecroppten Rohstacks noch viel wilder aus.

Gleichzeitig hatte ich noch eine mir neue Software zum Steuern von Skywatcher-Montierungen vom Rechner aus probiert - als Alternative zu EQMOD: GSS (Green Swamp Server)
Ich kann nicht mehr dazu sagen, als daß es soweit funktioniert und tut was es soll. Cool ist ein Modul, das graphisch zeigt, wie Teleskop und Mount gerade orientiert sind- praktisch wenn man remote steuert.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo.

Nicht schlecht, Herr Specht, aber wozu noch eine APS-C DSLR, wenn Du doch eine 294 hast? Die 3 oder 4 Millimeter mehr Bilddiagonale werden es kaum rausreißen, (ohne Flattner sogar eher im Gegenteil...) Welcher Flattener ist es denn, Skywatcher oder Starizona, bzw. (apropos "auf den ungecroppten Rohstacks..."), wieviel hast Du weggeschnitten und wieviel beschönigende Bildverarbeitung ("Starnet Nebel Sterne getrennt bearbeitet..." ) auf den Rest angewendet?

Mit ordentlich raffinierter Bildverarbeitung kann man schließlich auch eine mäßige Optik ziemlich gut aussehen lassen - das Bild sagt dann aber weniger was über die eingesetzte Optik, als über die Kunst seines Arrangeurs am Rechner und "quick and dirty" ist das dann für meine Begriffe auch nicht mehr... von wegen "über das Ergebnis selber ein Urteil bilden" ...

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mathias,

hier mal ein 6-Minuten-Liverohstack ohne Bildbearbeitung und Crop, nur mit Gamma gestreckt in Fitswork um den PI-Effekt rauszunehmen:
2020-10-19_NGC7000_EvoG_294MC_NEQ5_Roh.jpg


Es ist schon alles im Bild. Ziemlich heftig der Reflex von Deneb, nicht wahr?
Ach so, der Reducer ist der billigere Skywatcher-Reducer und ich dachte mit DSLR hätte man den Evoguide als "stand-alone"-Kamera mit Teleobjektiv verwenden können. Mit batteriegetriebener EQ-1 wäre das dann wirklich "grab-and go".

Gruß

*entfernt*
 
Hey,
aber mit einem 200mm Linsen-Objektiv von Tamron oder Canon wär man doch ähnlich gut bedient, oder was meinst Du dazu?
Gruss
Silver
 
Moin,

wenn sie entsprechende optische Qualität aufweisen - sicher. Das ED-Doublet ist ja nicht der Weisheit letzte Erleuchtung.

CS
Jörg
 
Ja, ein mäßig gutes 200 mm Objektiv habe ich. Als Briefbeschwerer macht es eine gute Figur. An Sternen hat es, nennen wir es, "eine charakteristische" Abbildung.
Ich denke, auch Teleobjektive haben ihren Preis, wenn sie für Astrofotografie taugen sollen. Außerdem würde ich sie dann nicht als Guider einsetzen. Ich hatte das Evoguide ja eigentlich nicht gekauft, um ein Teleobjektiv zu ersetzen, sondern als etwas besserer Guider. Aber wenn es schon da ist, hätte man es ja mal als Tele ausprobieren können und wie es aussieht, macht es sich als Minirefraktor ganz gut. Dafür werde ich es jetzt hauptsächlich nehmen.

Gruß

*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Heiko,

hast Du keine Verzerrungen wegen fehlendem Flattener außerhalb der Achse? Ich habe das neulich mal mit dem TS 60mm ED Sucher probiert und hatte Wahnsinnsverzerrungen zum Rand.
Allerdings mit einer DSLR??

CS

Frank
 
Hallo, Heiko,

Dein Lob für den Guider finde ich gerechtfertigt. Die Sternabbildung in dem Rohstack sieht zumindest wesentlich besser aus als die preiswerten (250-650 Euro) zoom-teles zw. 100 und 300 mm, die ich bisher benutzt hatte (immer einen leichten blauen Farbsaum um die hellen Sterne).

viele Grüße und cs
Andreas
 
Moin,

ja, die meisten verbreiteten Objektive schlägt er. Heiko schießt sich mit dem Teil ein.

CS
Jörg
 
Hallo Frank, Andreas,

der Evoguide hat einen Flattener. Ohne hätte er auch Verzerrungen. Aber selbst mit dem hätten die meisten normalen Sucher wohl immer noch Verzerrungen. Der Evoguide soll da scheinbar schon etwas mehr bieten - als Abrundung der Evostar-Reihe nach unten.
Einen leichten Farbsaum bekommt man bei starkem Strecken auch. Aber das wäre wohl zuviel verlangt, wenn man für den Preis abolute Farbreinheit verlangt. Ich konnte einen UV/IR-Cutfilter integrieren, das bringt auch eine Verbesserung. Die ASI294 ist nämlich durchlässig für IR.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo, Heiko,

Dein Lob für den Guider finde ich gerechtfertigt. Die Sternabbildung in dem Rohstack sieht zumindest wesentlich besser aus als die preiswerten (250-650 Euro) zoom-teles zw. 100 und 300 mm, die ich bisher benutzt hatte (immer einen leichten blauen Farbsaum um die hellen Sterne).

viele Grüße und cs
Andreas

Moin,

na ja, das ist schon die Sache - wenn man APO-Eigenschaften im Foto-Bereich sucht wird es sehr teuer. Ist ja letztlich auch kein Wunder, wenn das ganze Bild voll "Motiv" ist fallen die Farbsäume nicht so ins Gewicht. Es sei denn man hat harte Kanten im Bild - dann kommt die Stunde der Wahrheit.

CS
Jörg
 
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