Wie macht ihr eure Flats?

Ok, ich fasse mal zusammen.
Bedingung: Flats sollten bei ca. 50 % ADU gemacht werden.

Die einzelnen Farbkanäle bei Color-Kameras müssen also im gesamten RGB Bereich ca. 50% ADU haben. Sollte ein starke Differenz zwiwchen den Farbkanälen sein, so werden einzelne Kanäle entweder über- oder unterbelichtet. Im Mittel kann der ADU bei trotzdem 50% liegen aber nur verfälscht.

Bei Monokameras spielt das wiederum keine Rolle, da es nur einen Luminanzkanal gibt.
Ist das korrekt?

Ich bin jedenfalls mit der Farbneutralität meiner günstigen "Leuchte" sehr zufrieden:
USB-Leuchttisch

Gruß
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das mit den 50% ADU leuchtet mir aber noch am ehesten ein, denn neben den Bilddefekten aus der Optik (Schmutz und Vignetten) kümmert sich so ein Flat ja auch um Effizienzunterschiede der Pixel (wobei die ja auch beim Dithern geglättet werden würden). Aber auch dann würde ich die "gefärbten" Lichtquellen im Arsenal behalten, denn wenn man Filter verwendet, sorgen auch die ggf. für gestreckte Histogramme. Wer schon mal einen Astronomik CLS verwendet hat, weiß was ich meine. Da könnte so ein Farbstich eventuell prima entgegenwirken. Dass man mit einem Farbkanal unabsichtlich an die Histogrammgrenzen stößt, kann man durch etwas Sorgfalt vermeiden.
Ich wollte den Thread eigentlich nicht kapern, aber um die Flats scheinen sich auch sonst viele Mythen zu ranken und gerade Anfänger kann man mit unnötig präzisen Handlungsanweisungen leicht verunsichern. Ihr habt ein kleines Teleskop und wollt Flats machen? Dann ist ein weißes Bild auf dem Smartphone/Tablet/Notebook eine gute Lösung, wenn ihr eine Lichtquelle für Flatfield-Aufnahmen braucht. Ob das nun ganz genau weißes Licht ist, ist erstmal nicht so ganz wichtig. Denke ich zumindest. Ein Versuch ist aber bestimmt besser, als alles einfach zu glauben.

Gruß
Sebastian
 
Erfahrungen habe ich keine, aber ich fange langsam an mich mit dem Thema Flats mit modifizierter DSLR zu befassen. Instinktiv als Fotograf neige ich zur Meinung von Okke. Passendes und breites Spektrum ist wichtig! Insofern misstraue ich allen LED's ;)
 
Moin,

ich mache meien Flats mit einem sehr günstigen A3 LED Leuchttisch von Amazon. Weder an meinem 10" noch an meinem kleinen Hypergraph habe ich damit Probleme. Das funktioniert einwandfrei. Auch mit Dual-Narrowband funktioniert das problemlos.

Gruß Markus
 
Den muss ich jetzt mal aus dem Keller Holen. Sorry.
Aber bevor ich einen neuen Aufmache mit dem gleichen Thema.

Kann man dann, bezüglich Color Cam/DSLR, sich nicht einen Benutzerdefinierten Weisabgleich einrichten,
das alle Farbkanäle (Histogramm) in der gleichen Sättigung ausfallen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre die Farbtemperatur egal,
sofern ich die Histogrammberge gleichmäßig übereinander bringe.

Wenn ich nun in der DSLR einen Custom Weisabgleich mit Name Flats erstelle (zum leichten auffinden),
diesen dann auf meine Lichtquelle abstimme, dann erreiche ich doch genau das oder ?

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

Ziel ist es, die Farbkanäle des Sensors(!) möglichst gleich auszuleuchten.
Für Astro-DSLRs und CCDs ist da eine weiße Lichtquelle nicht schlecht. Damit könnte man dann auch gleich den Weißabgleich machen.
Wenn du die DSLR einen Custom Weisabgleich machen lässt, betrifft das nur die JPEGs, nicht die RAWs. Und die JPEGs darfst du nicht verwenden, weil die nichtlinear verstärkt werden (Gamma, ..). Wenn, dann müsste man den RAW-Stack (linear) abgleichen.

Gruß, Erwin
 
Hallo Zusammen,

nach wie vor gut funktioniert das klassische T-Shirt am Morgen bzw. am Abend. Um jedoch flexibler zu sein und vor allen Dingen reproduzierbar habe ich Versuche mit Flatfieldboxen mit LED-Band mit Opalglas als auch mit Leuchtfolien gemacht, am gleichmäßigsten war die Leuchtfolie, im Histogramm sahen die LED's am besten aus, Hintergrund an den LED's lässt sich die Farbtemperatur einstellen und damit die Farbkanäle angleichen. Bisher hatte ich die besten Resultate mit den Leuchtfolien zusätzlich mit Opalglas, ideal wären Leuchtfolien die dimmbar und die Farbtemperatur einstellbar wäre.

CS
Alex
 
Hallo Alex,

Ja EL Folie die dimmbar ist mit einstellbarer Farbtemperatur wäre ein Träumchen ;), leider gibt die Physik der EL Folie das nicht her :(.
Ich verwende zwei Lagen weisses Papier zwischen EL Folie und Teleskop. Das funktioniert auch. Opalglas ist vermutlich noch etwas gleichmässiger.
 
Hallo Roger,

bezüglich dimmbar habe ich mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte es wäre schön wenn man die EL-Folie heller bekäme. Die EL-Folie ist auf Grund der geringen Leuchtdichte nicht besonders hell, wenn jetzt noch die Opalglasscheibe dazu kommt habe ich mitunter, insbesondere bei Schmalbandfiltern ziemlich lange Belichtungszeiten bis zu 120s pro Flat um auf etwa 50% ADU zu kommen. Bei LED's kann man über die Farbtemperatur ziemlich gut ins Histogramm eingreifen, hinsichtlich homogener Farbverteilung im Histogramm, auch lässt sich die Helligkeit hinsichtlich kurzer Belichtungszeiten auch bei Schmalbandfiltern gut einstellen. Leider sind die Flats mit den LED's auch bei zwei Lagen Opalglas lange nicht so homogen wie bei EL-Folie.

CS
Alex
 
Hallo Alex,
Ich benutze Papier um die Belichtungszeit auf etwa 1s pro Flat zu bekommen.
Ich dachte nicht das Opalglas soviel Helligkeit wegnimmt.
 
Hallo Roger,
ich habe schon verschiedene Papierstärken und Qualitäten sowie verschiedenen Lagen ausprobiert. Leider kommen kein Papier an die Homogenität von Opalglas heran. Subjektiv betrachtet sind zwei Lagen Opalglas (je2mm) selbst bei LED's (flimmerfrei) homogener als EL-Folie mit Papier.

CS
Alex
 
Hallo,

normales Papier ist wirklich sehr ungleichmäßig. Ich bin deshalb mal auf Millimeterpapier gekommen. Je nachdem, ob mal rotes, grünes oder blaues nimmt, kann man damit gleich noch sein Spektrum trimmen.

CS, Erwin
 
Hallo Erwin,

Du meinst aber das Milimeterpapier auf EL-Folie? Das heißt aber kein Feintuning, sondern Du bewegst dich Richtung optimales Histogramm hinsichtlich der Farbüberlagerung.

Was mich Anfangs an den LED's begeisterte, war das ich mit billigen LED-Streifen in einer gedruckten Flatfieldbox mit Opalglas (PMMA) das Histogramm mit der Fernbedienung (des LED-Strips) praktisch homogen einstellen (Farbtemp, Farbe, Helligkeit) konnte, also rot, grün und blau lagen im Histogramm aufeinander einstellen. Die Flats selbst ließen erheblich Luft nach oben erkennen, Messtechnisch OK aber praktisch nicht brauchbar, zu inhomogen visuell! Wie gesagt mit der Folie und Opalglas hatte ich bislang die besten Ergebnisse, wie benfalls gesagt bei den Schmalbandfiltern mit extrem langen Belichtungszeiten. Nunja Versuch macht klug ich experimentiere in der Richtung weiter!

CS
Alex
 
Hallo Alex,

Feintuning deshalb, weil der Haupteffekt die Abschwächung um den Faktor 10 ist (ich arbeite mit DSLRs ohne Shutter, für die ich ca. 10s Flat-Belichtungszeit brauche). Die Farbkorrektur ist dann nur noch ein (erfreulicher) Nebeneffekt. Das Papier ersetzt das Opalglas zur Homogenisierung noch nicht ganz, aber drei, vier Lagen matte Prospekthüllen reichen dann aus, wenn man gerade kein Opalglas zur Hand hat.

Gruß, Erwin
 
Hallo Alex,
Ich hatte mit ein paar Lagen (3-4) Qualitätspapier eigentlich recht gute Ergebnisse habe allerdings nicht so genau wie du analysiert sondern nur das Histogramm und das Flat visuell angeschaut. Und dann natürlich die Wirkung als Flatkorrektur.
Da ich das Papier kreisförmig geschnitten habe ist es auch immer zufällig übereinandergelegt. Das hilft vielleicht auch ein bisschen.
 
Wer hat Erfahrungen mit Flats für grosse Spiegelteleskope (90cm Spiegel)?
Wir wollen uns eine Vorrichtung dazu bauen, um nicht den Himmel benutzen zu müssen.
Das mit dem weissen Tuch über der Teleskopöffnung funktioniert hier nicht oprimal.
Wir denken da eher an eine homogen graue Platte unter dem Dach. Problem Ausleuchtung....
 
Erfahrung habe ich nicht damit allerdings habe ich gesehen das auch bei wissenschaftlichen Teleskopen (4,2m Spiegel) mit einer weissen Platte und einer entfernt angebrachten Beleuchtung gearbeitet wird.
Mit genügend Abstand zu eurer Platte ein (oder mehrere) LED Panel anbringen und das zur Beleuchtung nutzen. Das gibt einigermaßen homogenes Licht.
 
Danke für den Tipp. Ich bin auch auf so eine ähnliche Idee gekommen.
Flatpanel CEDES c.jpg
 
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