Gottfried
Aktives Mitglied
Auf der AME gingen zwei SkyWatcher Heritage 130p von ICS nach Regensburg, einer davon für die Regensburger Volkssternwarte als Vorführgerät für interessierte Einsteiger.
Beide waren sehr anständig verpackt, fertig montiert in entsprechend großen Kartons (40x40x50cm) „made in China“, gut gegen Stöße gesichert.
Neben dem Teleskop und der Einarmrockerbox ist ein Karton mit den beiden „Super“-Okularen (= reversed Kellner) und dem Leuchtpunktsucher. Die einzige Montage die der Käufer zu erledigen hat ist die Befestigung des Leuchtpunktsuchers. Die Befestigung des Tubus an der Rockerbox ist mit einem Schwalbenschwanz im Vixen-Standard gelöst. So läßt sich der Tubus auch an anderen azimutalen Montierungen befestigen (equatorial kommt hier nicht so gut, da der Einblick nicht gedreht werden kann).
Nach dem Auspacken erfolgte die Justage mittels Laser. Beide Geräte waren ausreichend justiert, ein geringer Optimierungsbedarf bestand allerdings noch, wir wollten ja wissen, wie gut die beiden Optiken sind. Nach der Justage fuhren wir einen Schotterweg zum Beobachtungsplatz, die Justage blieb dabei erhalten (beide Tuben wurden zusammengeschoben, in den Laderaum des Kombis gestellt, am Beobachtungsplatz musste dann nicht mehr nachjustiert werden).
Sucherjustage erfolgte an einem Wasserhochbehälter und am Mond, ging problemlos und ohne Werkzeug. Der Leuchtpunkt des Suchers ist auch in der schwächsten Einstellung sehr hell, hier kann eine Übermalung des Leuchtpunktes mit Edding Abhilfe schaffen.
Mit dem Edding kann dann gleich die obere Kante des Fangspiegels geschwärzt werden, das dürfte etwas mehr Kontrast bringen. Ebenfalls kann der Kontrast durch die Vergrößerung der Gegenlichtblende gegenüber des Okularauszuges erhöht werden, Beschreibungen hierzu finden sich im Web, schwarzer Moosgummi aus dem Bastelladen ist das geeignete Material.
Jetzt zur Optik, erste Tests am Mond mit den mitgelieferten Okularen zeigen schöne Schärfe in der Bildmitte. Auch das Einblickverhalten ist für einfachen Okulare nicht schlecht. Die Randschärfe läßt jedoch zu wünschen übrig. Alle weitern Tests erfolgten dann mit Maxvision 24mm und 16mm (68°) und den TS Planetarys 9mm, 7mm, 5mm und 4mm.
Da der Mond noch nicht sehr hoch am Himmel stand, Seeing schlecht war erst mal Sterntest an Polaris in der späten Dämmerung. Beide Heritages zeigen sich fast schon komplett ausgekühlt mit einem scharf begrenzten Scheibchen extrafokal und einem etwas zerfransten Scheibchen intrafokal. Ein Hinweis auf Unterkorrektur, die ja auch immer wieder beschrieben wurde. Der Begleiter von Polaris zeigte sich in der späten Dämmerung übrigens schon im 24mm Okular, ein hübscher Anblick.
Schwenk auf epsilon Lyrae. 24mm zeigt den Stern doppelt, aber nicht vierfach, ebenso das 16er. Im 9mm Planetary (72x) sind die beiden engen Komponenten noch nicht richtig getrennt, sie berühren sich noch, im 7mm Planetary (93x) sind dann alle vier Komponenten deutlich getrennt. Ähnlicher Anblick im 5mm Planetary (130x), im 4mm (162x) sind dann Beugungsringe um alle vier Komponenten zu sehen, ein schöner Anblick. Die Mechanik läßt sich auch bei 162x noch gut beherrschen, besonders einfach folgt der kleine Dobson den Bewegungen, wenn eine Hand vorne am Ring und die andere Hand hinten an der Hauptspiegelfassung dirigiert.
Nächstes Ziel M11, schön, Haufen aufgelöst, trotz fast vollen Mond ein schönes Bild. M13 im 24mm ein Wattebausch, mit 16mm und 9mm viele Einzelsterne. H und Chi phänomenal, wie für das Teleskop gemacht, im 24mm mit viel Platz drumrum, gerne wieder.
Vor dem Zusammenpacken noch mal zum Mond, der jetzt höher steht, die Luft flimmert kaum noch. Bei 130x ist Aristarchos gleißend hell, mit Zentralberg, gleich daneben das Vallis Schröteri wie eine Kobra, einfach schön.
Abschließend, der Okularauszug ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber auch mit dem 4mm Okular sauberes Fokussieren. Die optische Güte beider Geräte ist nicht perfekt, aber sehr gut brauchbar, viel besser als viele Einsteigergeräte, die ich vor den Augen gehabt habe. Die nicht ganz so guten Okulare lassen sich gegen bessere ersetzen und dann hat man ein handliches Fernrohr, das viel Spass machen kann, sowohl am Planeten als auch für deepsky. Ein Gerät, mit dem sich der Einsteiger schnell und intuitiv am Himmel zurechtfinden kann und der alte Hase hat ein mühelos aufzustellendes „grab and go“ Teleskop, das auch Qualitäten als Reisefernrohr hat.
Sternfreundlich grüßt
Gottfried
Beide waren sehr anständig verpackt, fertig montiert in entsprechend großen Kartons (40x40x50cm) „made in China“, gut gegen Stöße gesichert.
Neben dem Teleskop und der Einarmrockerbox ist ein Karton mit den beiden „Super“-Okularen (= reversed Kellner) und dem Leuchtpunktsucher. Die einzige Montage die der Käufer zu erledigen hat ist die Befestigung des Leuchtpunktsuchers. Die Befestigung des Tubus an der Rockerbox ist mit einem Schwalbenschwanz im Vixen-Standard gelöst. So läßt sich der Tubus auch an anderen azimutalen Montierungen befestigen (equatorial kommt hier nicht so gut, da der Einblick nicht gedreht werden kann).
Nach dem Auspacken erfolgte die Justage mittels Laser. Beide Geräte waren ausreichend justiert, ein geringer Optimierungsbedarf bestand allerdings noch, wir wollten ja wissen, wie gut die beiden Optiken sind. Nach der Justage fuhren wir einen Schotterweg zum Beobachtungsplatz, die Justage blieb dabei erhalten (beide Tuben wurden zusammengeschoben, in den Laderaum des Kombis gestellt, am Beobachtungsplatz musste dann nicht mehr nachjustiert werden).
Sucherjustage erfolgte an einem Wasserhochbehälter und am Mond, ging problemlos und ohne Werkzeug. Der Leuchtpunkt des Suchers ist auch in der schwächsten Einstellung sehr hell, hier kann eine Übermalung des Leuchtpunktes mit Edding Abhilfe schaffen.
Mit dem Edding kann dann gleich die obere Kante des Fangspiegels geschwärzt werden, das dürfte etwas mehr Kontrast bringen. Ebenfalls kann der Kontrast durch die Vergrößerung der Gegenlichtblende gegenüber des Okularauszuges erhöht werden, Beschreibungen hierzu finden sich im Web, schwarzer Moosgummi aus dem Bastelladen ist das geeignete Material.
Jetzt zur Optik, erste Tests am Mond mit den mitgelieferten Okularen zeigen schöne Schärfe in der Bildmitte. Auch das Einblickverhalten ist für einfachen Okulare nicht schlecht. Die Randschärfe läßt jedoch zu wünschen übrig. Alle weitern Tests erfolgten dann mit Maxvision 24mm und 16mm (68°) und den TS Planetarys 9mm, 7mm, 5mm und 4mm.
Da der Mond noch nicht sehr hoch am Himmel stand, Seeing schlecht war erst mal Sterntest an Polaris in der späten Dämmerung. Beide Heritages zeigen sich fast schon komplett ausgekühlt mit einem scharf begrenzten Scheibchen extrafokal und einem etwas zerfransten Scheibchen intrafokal. Ein Hinweis auf Unterkorrektur, die ja auch immer wieder beschrieben wurde. Der Begleiter von Polaris zeigte sich in der späten Dämmerung übrigens schon im 24mm Okular, ein hübscher Anblick.
Schwenk auf epsilon Lyrae. 24mm zeigt den Stern doppelt, aber nicht vierfach, ebenso das 16er. Im 9mm Planetary (72x) sind die beiden engen Komponenten noch nicht richtig getrennt, sie berühren sich noch, im 7mm Planetary (93x) sind dann alle vier Komponenten deutlich getrennt. Ähnlicher Anblick im 5mm Planetary (130x), im 4mm (162x) sind dann Beugungsringe um alle vier Komponenten zu sehen, ein schöner Anblick. Die Mechanik läßt sich auch bei 162x noch gut beherrschen, besonders einfach folgt der kleine Dobson den Bewegungen, wenn eine Hand vorne am Ring und die andere Hand hinten an der Hauptspiegelfassung dirigiert.
Nächstes Ziel M11, schön, Haufen aufgelöst, trotz fast vollen Mond ein schönes Bild. M13 im 24mm ein Wattebausch, mit 16mm und 9mm viele Einzelsterne. H und Chi phänomenal, wie für das Teleskop gemacht, im 24mm mit viel Platz drumrum, gerne wieder.
Vor dem Zusammenpacken noch mal zum Mond, der jetzt höher steht, die Luft flimmert kaum noch. Bei 130x ist Aristarchos gleißend hell, mit Zentralberg, gleich daneben das Vallis Schröteri wie eine Kobra, einfach schön.
Abschließend, der Okularauszug ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber auch mit dem 4mm Okular sauberes Fokussieren. Die optische Güte beider Geräte ist nicht perfekt, aber sehr gut brauchbar, viel besser als viele Einsteigergeräte, die ich vor den Augen gehabt habe. Die nicht ganz so guten Okulare lassen sich gegen bessere ersetzen und dann hat man ein handliches Fernrohr, das viel Spass machen kann, sowohl am Planeten als auch für deepsky. Ein Gerät, mit dem sich der Einsteiger schnell und intuitiv am Himmel zurechtfinden kann und der alte Hase hat ein mühelos aufzustellendes „grab and go“ Teleskop, das auch Qualitäten als Reisefernrohr hat.
Sternfreundlich grüßt
Gottfried
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