Jupiter - Summenbild & Endergebnis - Aufruf

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komposer

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Hallo,

Mich würde interessieren wie Eure Summenbilder im Verhältnis zu den Endergebnissen aussehen.
So kann man mal einschätzen wie die Qualität der Summenbilder bei anderen ist und was dann durch gekonnte Bildbearbeitung daraus gewonnen wird.

Hier mal meine Übersicht vom 11.01.16:
Link zur Grafik: http://abload.de/img/jupiter-vergleichuzo0a.jpg

Ich hoffe auf eine rege Beteiligung und viele weitere Beispiele.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

das ist ja der Wahnsinn, was du da durch Bildverarbeitung rausholst!
Ich habe mir vor kurzem eine ASI Kamera gekauft, und hoffe, dass ich hier auch bald was beisteuern kann.

Aber erst mal muss der Himmel hier wieder mal aufreißen, und dann muss ich lernen, wie ich mit meinem neuen Equipment umgehe.

Was heißt denn RG-RGB? Heißt das, dass du statt der Luminanz (L) eine Kombination aus R und G als L genommen hast? Wie geht sowas, und warum macht man das? (gibts dazu auch Videos auf Youtube etc.) -

Wie hast du das fertige Summenbild weiterverarbeitet? (Wavelet-Schärfung mit Registax? Welche Parameter ca.?)

Ich bin echt beeindruckt, was da durch Bildverarbeitung geht - ich hätte erwartet, dass das Ausgangsmaterial schon "besser" sein muss, bei den tollen Bildern, die du hier immer zeigst...
Eine super Idee übrigens von dir, hier mal eine Gegenüberstellung zu machen - ich hoffe, es beteiligen sich viele - Ich denke mir manchmal, dass ich, um so tolle Bilder wie du zu machen, wahrscheinlich noch an der Aufnahmetechnik dazulernen muss - jetzt erkenne ich (dank des Rohbildes), dass es wahrscheinlich noch viel mehr an Bildverarbeitung zu lernen gibt...

Schöne Grüße,
Klaus
 
Hallo Klaus,

Der Blaukanal ist bei mir meist schlechter, deswegen nehme ich als Luminanzbild die Kanäle R & G, das hast Du richtig verstanden.
Rot ist vielleicht sogar am besten aber die Bänder und der GRF sind da auch deutlich heller, daher kombiniere ich das mit grün ind dem ich die Bilder in Fitswork addiere.
Diese Bild schärfe ich dann zuerst mit iterativen Gauss.
Vor der Bearbeitung verdopple ich erst die Größe.
Radius hängt von der Bildgröße ab.
Hier ca. 4 mit 18 Iterationen und Stärke 50
dann Radius ca. 3 / 18 / Stärke 40
und ein 3. Durchgang mit ca. 2 / 18 / 30.
Anschließend noch etwas Wavelet Detailverstärkung Layer 1 & 2

Nun erstelle ich das L-RGB, wobei ich beim Summenbild noch vorher die Farblayer zurecht rücke.

Danach eventuell noch etwas Wavelet Detailverstärkung und NLM Rauschfilter mit den Werten 1 / 2 / 50.

Die Werte variieren je nach Ausgangsmaterial aber die grobe Richtung ist bei mir immer gleich. Ich bearbeite eigentlich fast immer nur mit fitswork und zum Schluss noch etwas gimp unscharfe Maske.

Ich hoffe auch, dass sich hier viele beteiligen und so auch Einsteigern den Weg vom Summenbild zum Endergebnis veranschaulichen. Ich persönlich würde gerne häufiger mal die Summenbilder, die hinter den tollen Jupiteraufnahmen stecken, sehen um die mit den eigenen zu vergleichen. So kann ich vielleicht auch sehen ob ich bei mir das Optimum herausgeholt habe.

Gruß,
Holger
 
Zitat von komposer:
Mich würde interessieren wie Eure Summenbilder im Verhältnis zu den Endergebnissen aussehen.
Hallo Holger,

Dein Aufruf klingt interessant, könnte aber vielleicht noch ein wenig präzisiert werden hinsichtlich der Art und Weise, wie die Summenbilder entstanden sind.

Ich nehme z.B. vorzugsweise die bereits mit dem "Convolution"-Tool während des Stackvorgangs in AutoStakkert vorbehandelten Summenbilder, die auch schon automatisch in ihrer Helligkeit angeglichen sind, und bei gutem Videomaterial auch noch die 1,5x gedrizzelte Version als Basismaterial für die Weiterverarbeitung. Hier zeige ich mal eine Jupiteraufnahme zusammen mit den weder vorgeschärften noch gedrizzelten Farb-Summenbildern aus AutoStakkert in der Reihenfolge Grün, Rot, Blau:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Ju121213_0016-19MEZ_Q15msG60_Driz150conv_p80_RGBdSinc120_itGx10Gs100_0-45Kg100_rot-2_Einsatz_2.jpg

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Ju121213_0018_GRB_ASp80_100pro.jpg

Das kommt dem von Dir gezeigten Bespiel gewiss näher, ist aber andererseits wegen des deutlich besseren Ausgangsmaterials kaum vergleichbar. Gerade wegen der unterschiedlichen Vorbedingungn, unter denen die Summenbilder entstehen, ist mir nicht ganz klar, zu welcher Erkenntnis solch ein Vergleichstest am Ende führen soll, wenn er nicht näher spezifiziert ist.

Gruß, Jan

P.S. - Hier ist mal ergänzend auch jeweils ein Rohbild aus dem entsprechenden Video zu sehen.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Ju121213_0018_GRB.jpg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jan,

DAnke für Deine Antwort. Klar das Seeing spielt natürlich eine enorme Rolle und so ist die Ausgangssituation natürlich nicht vergleichbar. Aber man sieht ja dennoch wieviel aus dem vorhandenen Summenbild herausgeholt wurde.
Das ist ja interessant zu sehen. Außerdem kann man die eigenen Summenbilder vergleichen und zumindest etwas Rückschlüsse auf die Bedingungen schließen. Bei Deinem Beispiel hier war es klar besser und die Summenbilder, selbst blau, sind schon deutlich schärfer. Da wird mir dann direkt klar, dass ich wohl schon das Optimum aus meinen Aufnahmen herausgeholt habe.

Eine Frage noch, was ist denn das convolution-tool bei autostakkert ?
Beim Drizzlen mit autostakkert hatte ich nachher häufig recht schnell Artefakte / Streifen in der Bearbeitung, so dass ich das Summenbild lieber mit fitswork vergrößere.

Gruß,
Holger
 
Zitat von komposer:
Klar das Seeing spielt natürlich eine enorme Rolle ...
Hallo Holger,

das Seeing ist es aber bei weitem nicht allein. Ich denke da sogleich an einige technische (!) Faktoren, die einen visuell kaum erkennbaren Einfluss haben auf die Qualität der Summenbilder, die sich aber trotzdem auf die Möglichkeiten der Nachbearbeitung auswirken, um deren Wirkung es Dir hier offenbar geht.

Da kann z.B. die vielfach diskutierte Frage eine Rolle spielen, mit welcher Teleskopöffnung, Kameraauflösung und Belichtungszeit bei der Aufnahme gearbeitet wurde, das lässt sich aus dem Summenbild nicht unmittelbar erkennen. Weiterhin ist sicherlich von Bedeutung, ob man Single- oder Multi-Area-Stacking verwendet und wie man ggf. die Größe und Anordnung der Stackareas gewählt hat. Auch das sieht man den vergeichsweise kontrastarmen Summenbildern nicht an, es wirkt sich aber nach meiner Erfahrung insbesondere auf die von Dir beklagte Neigung zu Streifen- bzw. Rasterbildungen aus.

Wenn also aus zwei vergleichbar aussehenden Summenbildern ganz unterschiedliche Endergebnisse gewonnen werden, lässt das nach meinem Verständnis noch keine wirklich sinnvollen Vergleiche bezüglich der Nachbearbeitungsqualität zu.

Zu Deiner Frage: AutoStakkert legt bei mir immer parallel zwei Summenbild-Versionen in die Ordner, wobei die Zusatzbezeichnung "conv_" im Dateinamen auf die Anwendung eines ersten und oftmals recht effektiven Schärfungsalgorithmus hinweist.

Gruß, Jan
 
Hallo Michael,

Auch eine schöne Übersicht. Selbst der Blaukanal ist noch recht gut, wobei gerade im mittleren weißen Band kommen die feinen Strukturen erst im Rotkanal deutlicher zum Vorschein.
Das kann man betonen, wenn man den mit einer größeren Gewichtung ins Luminanzbild einbringt. Dabei nimmt man aber eine Aufhellung des GRF und der dunklen Wolkenbänder in Kauf.

Jan:

Also ich habe das nochmal bei mir mit verschiedenen Summenbildern ausgetestet.
1. Die Ap Size in autostakkert und die damit verbundene Anzahl wirkt sich bei mir so gut wie gar nicht auf das Endergebnis aus. In ganz seltenen Fällen hatte ich bei kleineren APs mal Artefakte im Summenbild.
Auch ob ich mit autostakkert drizzle oder in fitswork das normale Summenbild erst vergrößere hat eigentlich kaum Auswirkungen. Nur dauert das Stakken dann viel länger und manchmal treten Streifen auf. Ich habe das eben auch nochmal getestet und konnte keinen Unterschied feststellen. Aber das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen bei den Aufnahmen mit Digicam & Asi120MC.

Bei mir steht und fällt alles mit dem Summenbild, die Qualität gibt mir da schon deutliche Rückschlüsse auf das mögliche Endergebnis.
Da kann ich beim Bearbeitungsablauf machen was ich will, das hat immer nur geringe Auswirkungen. Im Prinzip sind da höchstens die Schärfungsradien von größerer Bedeutung.
Damit kann ich schon ziemlich viel am Gesamteindruck bewirken.
Größere Radien - weniger Rauschen und deutlich stärkere Detailzeichnungen die dann aber schnell unnatürlich wirken.
Kleinere Radien - feinere Details, weicherer natürlicherer Gesamteindruck aber auch schnellere Rauschentwicklung.

Ich entscheide mich meist für den Mittelweg mit Tendenz zu kleineren Radien und leichten Rauschen.

Die bisher gezeigten Summenbilder waren auf jeden Fall besser als meine und dementsprechend auch das Endergebnis.
So kann ich für mich schon sehen, dass bei besserem Seeing auch bei mir wahrscheinlich noch mehr möglich ist.

Vielleicht kommen ja noch weitere Beiträge, würde mich freuen.

Gruß,
Holger


 
Hallo Holger,

Dank Dir für Deinen kurzen Erfarungsbericht zur Auswirkung der Felderanordnung beim Stacken, sowie der Schärfungsradien. Will jetzt auch erstmal abwarten, was da noch für Bilder kommen ...

Gruß, Jan
 
Zitat von Attalar:
Hallo Michael,

ein sehr schönes Ergebnis mit Deinem C9, insbesondere auch die dazugehörige Animation in Deinem Archiv ! Erstaunlich, dass die ASI174MM bei f/25 mit 160 fps bzw. 7 ms Belichtungszeit offenbar noch ausreichend belichtete Rohbilder liefern konnte, meine ASI120MM kann das gerade mal bei f/11. Wenn es Dir nicht zuviel Mühe macht, würde ich mich sehr freuen, einen Satz (RGB) unbearbeiteter Rohbilder hier zu sehen, damit man die Ausbelichtung unmittelbar erkennen kann.

Wenn Du nun schon mit 160 fps aufnehmen konntest, wozu brauchst Du dann noch den Kunstgriff der Derotation? Hilft man sich denn damit nicht eher dann, wenn einem zu wenig Rohmaterial zur Verfügung steht, also insbesondere bei deutlich längeren Belichtungszeiten?

Gruß, Jan
 
Zitat von Jan_Fremerey:
Wenn Du nun schon mit 160 fps aufnehmen konntest, wozu brauchst Du dann noch den Kunstgriff der Derotation? Hilft man sich denn damit nicht eher dann, wenn einem zu wenig Rohmaterial zur Verfügung steht, also insbesondere bei deutlich längeren Belichtungszeiten?

Derotation ist immer sinnvoll. Je mehr Rohbilder zur Verfügung stehen, desto besser!
 
Hier die Rohbilder...

R

G

B

 

Anhänge

  • R.jpg
    R.jpg
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    G.jpg
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  • B.jpg
    B.jpg
    105,9 KB · Aufrufe: 455
Daten aus FireCapture stellvertretend für den Rotkanal:

FireCapture v2.4 Settings
------------------------------------
Observer=Dr. Michael Schröder
Location=© http://www.sky-photos.de
Scope=Celestron C9.25
Camera=ZWO ASI174MM
Filter=R
Profile=Jupiter
Diameter=40.35"
Magnitude=-2.27
CMI=29.6° CMII=291.3° CMIII=219.0° (during mid of capture)
FocalLength=5900mm
Resolution=0.20"
Filename=Jup_20150409_185243_R.avi
Date=20150409
Start=185243.047
Mid=185305.549
End=185328.051
Start(UT)=185243.047
Mid(UT)=185305.549
End(UT)=185328.051
Duration=45.004s
Date_format=yyyyMMdd
Time_format=HHmmss
LT=UT
Frames captured=8844
File type=AVI
Extended AVI mode=false
Compressed AVI=false
Binning=no
ROI=480x480
ROI(Offset)=0x0
FPS (avg.)=196
Shutter=5.000ms
Gain=380
Brightness=1
Gamma=50 (off)
HighSpeed=off
USBTraffic=100
SoftwareGain=10 (off)
AutoExposure=off
Histogramm(min)=0
Histogramm(max)=137
Histogramm=53%
Noise(avg.deviation)=2.76
Limit=45 Sekunden
Sensor temperature=23,5 °C
 
Hallo Michael,

vielen Dank für die Rohbilder und das Aufnahme-Protokoll! Zum Vergleich habe ich hier eine Aufnahme vom 20.12.2014 mit Zeitlupe aus dem Original Rot-Video und Aufnahme-Protokoll:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/conv_Jup_032408_g3_b3_ap5_p50lumi_dSinc150_itGr150x10st100_usmR19S40_mitRGB-R070_0-65Kg100_R105.jpg

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/032408_000-049_5fps.gif

FireCapture v2.2 Settings
-----------------------------
Camera=ASI120MM Camera (ZWO Design)
Filter=R
Profile=Jupiter
Diameter=42.05"
Magnitude=-2.38
CMI=49.1° CMII=75.4° CMIII=333.7°
FocalLength=2670mm
Resolution=0.29"
Filename=Jup_032408.avi
Date=201214
Start=032408
Mid=032438
End=032508
Duration=60s
Frames captured=6405
Binning=no
ROI=512x400
FPS (during start of capture)=106
Shutter=8.025ms
Gamma=50 (off)
Brightness=0
Gain=50
Histogramm(min)=0
Histogramm(max)=172
Histogramm=67%
Noise(avg.deviation)=2.35
AutoAlign=false
PreFilter=none
Limit=60 Seconds

Die Lichtempfindlichkeiten unserer Kameras lassen sich auf der Basis dieser Daten nicht gut vergleichen, da Du mit einem deutlich höherem Gain aufgenommen hast. Deine Rohbilder erscheinen wohl aus diesem Grunde stärker verrauscht, obgleich die Rauschpegel im Protokoll nicht so sehr unterschiedlich bewertet sind.

Trotzdem kommt aber Dein Jupiter am Ende mit einer besseren Durchzeichnung heraus. Die Zusammenhänge zwischen den visuell empfundenen "Qualitäten" von Roh- bzw. Summenbildern und Endergebnissen erscheinen mir insofern ein wenig unübersichtlich. Will deshalb jetzt nach weiteren Beipielen suchen.

Vielleicht führt uns ja der Aufruf von Holger doch noch zu ein paar weiterführenden Erkenntnissen ...

Gruß, Jan
 
Zitat von komposer:
Beim Drizzlen mit autostakkert hatte ich nachher häufig recht schnell Artefakte / Streifen in der Bearbeitung, so dass ich das Summenbild lieber mit fitswork vergrößere.
Zitat von Jan_Fremerey:
Weiterhin ist sicherlich von Bedeutung, ob man Single- oder Multi-Area-Stacking verwendet und wie man ggf. die Größe und Anordnung der Stackareas gewählt hat.
Zitat von komposer:
Die Ap Size in autostakkert und die damit verbundene Anzahl wirkt sich bei mir so gut wie gar nicht auf das Endergebnis aus.
Hallo Holger,

über diese Frage hatten wir anhand einer anderen Jupiteraufname schon einmal etwas eingehender diskutiert. Die Neigung zu Artefakten konnte man den ungeschärften Summenbildern nicht ansehen. Insofern muss ich doch nochmal die Frage stellen, welche Erkenntnisse wir aus dem visuellen Vergleich von Summenbildern und Endergebnissen wirklich gewinnen können.

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jan,

Naja, mir persönlich hat es schon was gebracht. Die hier gezeigten Summenbilder waren sichtbar besser als meine und das Endergebnis auch. Da steckt bei besserem Seeing dann bestimmt noch mehr Potential bei mir drin.

Außerdem konnte ich sehen, dass ich schon ziemlich viel aus der Bildbearbeitung geholt habe und das die wahrscheinlich schon recht optimal ist. Wären die anderen Summenbilder ähnlich meinen gewesen, hätte ich meine Bearbeitungsschritte weiter überdenken können aber so bin ich erst einmal zufrieden.

Gruß,
Holger
 
Zitat von komposer:
hatte ich direkt am Anfang gemacht. Hier aber nochmal eine Übersicht einer Aufnahme mit GrF vom 14.01.16
Hallo Holger,

der Vergleich Deiner beiden Bilder ist vielleicht ganz hilfreich und er eignet sich recht gut, um zu zeigen, dass die Gestaltung des Endergebnisses sehr weitgehend auch eine Frage der persönlichen Sichtweise des Bildautors ist. Während Du offenbar - wie auch etwa Torsten Hansen - eine "pastellartige" Wiedergabe der Jupiter-Atmosphäre bevorzugst, neige ich eher zu den etwas "griffigeren" Wolkenbildern. Habe hier zum Vergleich Deine beiden Bilder in dieser Richtung nachbearbeitet:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/160120_komposer_Ju_Vergleich.png

Beide Bilder wurden in Fitswork auf ein und dieselbe Weise mit Wavelets und einer geringen Farbkorrektur behandelt. Man sieht gerade auch in dieser etwas anderen Darstellung den Qualitätsunterschied der Ausgangsmatrialien sehr deutlich.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Danke für Deine Nachbearbeitung, ist schon interessant wie deutlich jetzt die Wolkenstrukturen rüberkommen. Du hast recht, ich schärfe mit eher kleineren Radien und erhalte dann feinere aber weniger deutliche Strukturen. Der Vergleich mit Torsten ist angebracht, denn die gefallen mir sehr gut und ich orientiere mich auch ein wenig daran.
Wäre auch schön wenn Torsten sich hier noch mit Summenbildern beteiligen würde.

Gruß,
Holger
 
Hi Holger,
schoene Aufnahmen.
Bin auch eher Jupiter sanft zu bearbeiten, als ueberschaerft. Wolkenbaender hin oder her :)
Werde demnaechst wenns hier endlich mal das Wetter passt, auch mal wieder Jupiter aufnehmen.
Zwischenzeit habe ich mir die 174mm gekauft und schauen was damit geht.
Die ASI120MM liegt jetzt im Schrank, aber denke werde die an den 120/600 Skywatcher drehen, und damit mal bisl mond machen oder Sonne.
Also weiterhin gutes Gelingen Holger !

Gruesse
Claude
 
Zitat von RoudenLeiw:
Bin auch eher Jupiter sanft zu bearbeiten, als ueberschaerft.
Hallo miteinander,

habe eher den Eindruck, dass bei den sog. "sanften" Ausarbeitungen die feinen Strukturen im Verhältnis zu den groberen gelegentlich überbetont werden, d.h. die Kontrastanhebung erscheint mir unausgewogen zu Gunsten der feinen Strukturen, deren Hervorhebung vielfach gar nicht dem aufgrund des Seeings erzielbaren Auflösungsvermögen entspricht. Ich versuche meistens, die Schärfungsradien möglichst ausgewogen, d.h. "breitbandig" abzustimmen und nur die Untergrenze der Radien an das Seeing anzupassen. Diese Vorgehensweise wird insbesondere an den beiden weiter oben von mir gezeigten Bildern deutlich: Im ersten Beispiel konnte ich aufgrund des besseren Seeings verstärkt auch mit feineren Schärfungsradien arbeiten ohne jedoch die größeren zu vernachlässigen.

Gruß, Jan
 
Hi Holger,
hast du schon probiert das linke Bild in 3 Farben zu teilen , R,G,B und den besten Kanal noch bisl nachschaerfen und dann als L zu nehmen und wieder in Fitswork zusammen zu fuegen ?
als LRGB. Meistens ist es der Rotkanal oder Gruenkanal, blau kanns du vergessen.
Wuerde es an deiner Stelle einfach mal probieren.

Fuer mich ist das linke Bild besser, da fast keine Zwiebelringe zu sehen sind.
Ich probiere meine Jupiter auch immer an die von Torsten anzupassen, deshalb immer eher sanfte Version.
Aber denke ist alles Geschmacksache, der eine findet das besser, der andere das...

Gruesse meine Freunde!
Claude
 
Hallo Claude,

Ja das auftrennen machen ich auch. Der Rot-Kanal zeigt auch bei mir die besten Details. Allerdings sind die Wolkenbänder und der GrF blasser. Um da einen Kompromiss einzugehen addiere ich R & G und nehme das dann als Luminanzbild zum Schärfen.

Gruß,
Holger
 
Hi Holger,
alles klar...also fuer mich sieht dann trotzdem auf den beiden Bilder der linke am besten aus...
Vielleicht noch minmal die Saettigung vielleicht erheben...aber passt m.E.

Gruesse
claude
 
Zitat von Jan_Fremerey:
... mit feineren Schärfungsradien arbeiten ohne jedoch die größeren zu vernachlässigen.
Angesichts dieser auch in den mittelgroßen Strukturen kräftig durchgezeichneten Hubble-Aufnahme, die ausdrücklich den "natürlichen" Anblick des Planeten wiedergeben soll, sehe ich selbst in meiner zuerst gezeigten Aufnahme noch ein gewisses Übergewicht bei den feinen Strukturen. Aus diesem Anlass habe ich jetzt nachträglich noch den Kontrast der mittleren Ortsfrequenzen angehoben:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Ju121213_0016-19MEZ_Q15msG60_Driz150conv_p80_RGBdSinc120_itGx10Gs100_0-45Kg100_rot-2_Einsatz_wD21723172.png

Im Vergleich zum NASA-Foto fehlt bei meinem R-RGB aus bekannten Gründen ein wenig das Rot. Ansonsten sehe ich aber eine deutliche Steigerung der "Präsenz" gegenüber der oben gezeigten Version.

Gruß, Jan
 
Zitat von komposer:
wie hebt man denn die mittleren Ortsfrequenzen an ?
Hallo Holger,

bei den meisten Werkzeugen zur Kontrastanhebung kannst Du die Schärfungsradien vorwählen. Die Wavelet-Schärfung ist ganz beliebt, weil man dort gleichzeitig mit verschiedenen Schärfungsradien arbeiten kann. Damit lässt sich insbesondere eine breitbandige und ausgewogene Kontrastanhebung bewerkstelligen. Im vorliegenden Fall habe ich das eingangs gezeigte Bild in Fitswork mit den Reglern 2 und 3 jeweils in Stellung 1.73 nachgeschärft, den feinsten Regler 1 habe ich in der Neutralstellung 1.00 belassen. In ähnlicher Weise hatte ich auch Deinen Jupiter behandelt.

Gruß, Jan
 
Zitat von komposer:
Mich würde interessieren wie Eure Summenbilder im Verhältnis zu den Endergebnissen aussehen.
Hallo Holger,

nochmal zurück zu Deiner Ausgangsfrage: Eben ist mir angesichts einer älteren Bld-Zusammenstellung eingefallen, dass wir vor zwei Jahren schon mal eine Diskussion zum Thema "Jupiter-Studie: Auswirkungen des Seeings" hatten. Dort wurde insbesondere auch die Frage erörtert, inwieweit Roh- und Summenbilder Vorhersagen auf die Qualität der Endergebnisse zulassen. Die Qualität der Bildbearbeitung ist demnach offenbar gar nicht so entscheidend, wie Du es vermutlich beim Start Deines hiesigen Aufrufs vermutet hattest.

Gruß, Jan
 
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