Hallo,
von einer mehrwöchigen Reise über einige Inseln Französisch- Polynesiens zurück habe ich natürlich auch einige Bilder der Sonnenfinsternis am 11. Juli auf meinem Rechner gefunden.
Ja , ich gebe zu, ich war zwar in der Gegend der totalen Sonnenfinsternis, aber ich bin nicht hingegangen.
Ich wollte einfach nicht mit hunderten Amateurastronomen auf einer Insel sitzen, die normalerweise von nur einigen wenigen Touristen besucht wird. Bei Sonnenfinsternissen über Land verteilt sich der Auftrieb ja etwas. Mir war schon der Auflauf in Side/Türkei zuviel, sowas wollte ich nie wieder mitmachen.
Und: Man sieht und ließt viel über Beobachtungen der totalen Finsternis, aber kaum oder gar nichts über Beobachtungen an den Rändern der Totalitätszone. Das liegt natürlich daran, daß alle, die die Finsternis beobachten wollen, in die Kernzone strömen, wenn sie können. Es gibt zwar einige, die in der Graze-Zone beobachten, aber von ihnen hört man weit seltener, als von Totalitäts-Beobachtern.
Wie dem auch sei, ich habe im Süden von Tahiti eine sehr schöne Beobachtung gemacht. Ganz gemütlich, an der Lagune sitzend, im Hintergrund sang eine Kirchengemeinde, denn es war die Zeit der Gottesdienste, die für viele Insulaner hohe Wichtigkeit haben.
Dabei spielte am Himmel ein dramatisches Schaustück von Licht, Dunkelheit und Farben.
Im Gegensatz zu totalen Finsternissen, gibt es bei derartigen partiellen Finsternissen keinen Ruhepunkt um die Zeit der Totalität sondern ein hochdynamisches Geschehen um die maximale Phase.
Das ist mindestens genauso schwer beschreiblich, wie das Geschehen bei einer totalen Finsternis. Und es treten offenbar Phänomene auf, die bei der Beobachtung einer totalen Finsternis entweder nicht auftreten oder der Aufmerksamkeit entgehen.
Für das Bild wurde ein 50mm ED-"Apochromat" mit 400mm Brennweite und eine Canon 500D auf einer motorisierten EQ-1 verwendet. Die Belichtung wurde mit "Ecilpse Orchestrator" gesteuert, was eine entspannte visuelle Beobachtung ermöglichte.
Grüße
Dietrich