NONSENS
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Io vor Ganymed - das wollte ich unbedingt versuchen, und zwar visuell mit dem Fünfzöller!
Der erste Blick durch die wohltemperierte Optik zeigte einen Bilderbuch-Jupiter und Null-Seeing! Kurz vor 22 Uhr war alles aufgebaut, da blieb noch etwas Zeit, Jupiter zu genießen. Dann aber volle Konzentration auf die Mondscheibchen, die sich merklich näher kamen. Ganymed erschien bräunlich, Io graugelb und deutlich heller als Ganymed. Mit zunehmender Annäherung schien diese immer schneller zu werden, bis sich die Scheibchen schließlich berührten und zu einer Kartoffel verschmolzen. Während des Bedeckungsmaximums war Ganymed noch eindeutig als etwas dunklere Sichel zu erkennen, und dann trennte sich das ganze schon wieder. Eine Viertelstunde war Zeit, das Gesehene zu skizzieren, bevor der Schattendurchgang begann. Wo der Schatten auftauchen sollte, wußte ich nicht, eigentlich erwartete ich auch nichts spektakuläres. Also wieder alles auf Ganymed… und dann hatte ich blickweise den Eindruck, daß er "unten" etwas dunkler wäre, was aber bei diesem Augenverrenken alles oder nichts hieß. Schließlich war ich der Überzeugung, jetzt IST er "unten" etwas dunkler, kurzer Blick auf die Uhr - 22:47 Uhr, kurze Notiz, und 4 Minuten später war sowieso alles vorbei.
Fazit: unter besten Bedingungen und mit guter Optik geht auch mit 5" was an den Jupitermonden, wenn auch an der Wahrnehmungsgrenze. Auf jeden Fall werde ich es wieder versuchen, wenn das Wetter mitspielt.
Noch ein paar technische Details: beobachtet habe ich mit meinem Zeiss Refraktor B 130/1110, Vergr. 222x bis 370x mit Nagler Zoom. Ich habe 2 Skizzen gemacht, orientiert wie mit Zenitprisma. Die Größenverhältnisse der Scheibchen sind nicht naturgetreu, ich habe die Scheibchen mit 2 vorhandenen Geldstücken gezeichnet. Die Kontraste sind überhöht, ich habe keinen Schatten, sondern lediglich "etwas dunkles" gesehen. Rechts unten auf der Verfinsterungszeichnung noch eine mögliche Variante.
Grüße von Michael!
Der erste Blick durch die wohltemperierte Optik zeigte einen Bilderbuch-Jupiter und Null-Seeing! Kurz vor 22 Uhr war alles aufgebaut, da blieb noch etwas Zeit, Jupiter zu genießen. Dann aber volle Konzentration auf die Mondscheibchen, die sich merklich näher kamen. Ganymed erschien bräunlich, Io graugelb und deutlich heller als Ganymed. Mit zunehmender Annäherung schien diese immer schneller zu werden, bis sich die Scheibchen schließlich berührten und zu einer Kartoffel verschmolzen. Während des Bedeckungsmaximums war Ganymed noch eindeutig als etwas dunklere Sichel zu erkennen, und dann trennte sich das ganze schon wieder. Eine Viertelstunde war Zeit, das Gesehene zu skizzieren, bevor der Schattendurchgang begann. Wo der Schatten auftauchen sollte, wußte ich nicht, eigentlich erwartete ich auch nichts spektakuläres. Also wieder alles auf Ganymed… und dann hatte ich blickweise den Eindruck, daß er "unten" etwas dunkler wäre, was aber bei diesem Augenverrenken alles oder nichts hieß. Schließlich war ich der Überzeugung, jetzt IST er "unten" etwas dunkler, kurzer Blick auf die Uhr - 22:47 Uhr, kurze Notiz, und 4 Minuten später war sowieso alles vorbei.
Fazit: unter besten Bedingungen und mit guter Optik geht auch mit 5" was an den Jupitermonden, wenn auch an der Wahrnehmungsgrenze. Auf jeden Fall werde ich es wieder versuchen, wenn das Wetter mitspielt.
Noch ein paar technische Details: beobachtet habe ich mit meinem Zeiss Refraktor B 130/1110, Vergr. 222x bis 370x mit Nagler Zoom. Ich habe 2 Skizzen gemacht, orientiert wie mit Zenitprisma. Die Größenverhältnisse der Scheibchen sind nicht naturgetreu, ich habe die Scheibchen mit 2 vorhandenen Geldstücken gezeichnet. Die Kontraste sind überhöht, ich habe keinen Schatten, sondern lediglich "etwas dunkles" gesehen. Rechts unten auf der Verfinsterungszeichnung noch eine mögliche Variante.
Grüße von Michael!