6-8 Zoll Newton mit Kamera für den Einstieg?

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Thorti

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Hallo Astronomie.de-Gemeinde!

Ich bin seit einigen Tagen auf dieser Seite unterwegs, habe viel gelesen und auch ausserhalb ein wenig Infos eingeholt.

Ich bin quasi Neueinsteiger, einzige Erfahrungen bisher war vor ~15 Jahren mit einem 50 Mark Billigteleskop. Dieses ermöglichte mehr schlecht als recht ein paar Blicke auf den Mond. Damals war auch kein finanzieller Rahmen gegeben (Schüler) und Mobilität um nachts aufs Land zu fahren sowieso nicht.

Nun wollte ich mit etwas "vernünftigem" einsteigen. Natürlich will ich wie alle Einsteiger die eierlegende Wollmilchsau, und das für dreifuffzich wenns geht!

Spass beiseite: Ich habe einen kleinen Garten (in der Stadt) welcher nicht ideal für Beobachtungen sein dürfte. Daher muss es auf jeden Fall etwas sein was ich mit einem Kompaktwagen bei umgelegter Rückbank transportieren kann. Desweiteren habe ich mich schon auf goto eingeschossen, eigenen Jagdinstinkt kann man ja immer noch befriedigen wenn man das möchte. Da ich auch direkt ab Start mit Fotos _experimentieren_ möchte (kein Anspruch auf high end pics wie hier zu sehn!) sollte zudem eine parallaktische Montierung und eine Cam angeschafft werden (vorhanden sind nur Handy und Kompaktknipse).

Sooo, das erstmal soweit zur Situation & Wünschen.

Gefunden habe ich bisher:

Skywatcher
Celestron

Wäre so ein Newton eine vernünftige Wahl? Wenn ja, Skywatcher auf EQ5 oder das Celestron Komplettpaket? Ich tendiere derzeit zu letzterem... "Alles aus einer Hand"...

Dazu käme dann noch:

Neximage
oder
ALCCD5
oder
ALCCD5T

Lohnt sich der Aufpreis von 100€ für die ALCCD? Und welche ist von diesen beiden zu bevorzugen? Hier steht zum gleichen Preis ein CCD gegen einen CMOS mit 3 Mpixel.

Und was kann man damit eigentlich erwarten? Natürlich Mond+Planeten, aber geht auch mal eine "kleine" Langzeitaufnahme von vllt. 1min? Reicht dafür die Nachführung? Und kriegt man damit schon was sehenswertes abgebildet?

Ich bin sehr dankbar für alle Vorschläge und möchte es auch gesagt bekommen wenn ich total auf dem Holzweg sein sollte. Wichtig ist mir, dass ich Spass habe und experimentieren kann, und dass ich mit dem Equipment auch was "vernünftiges" habe was mir die ersten Gehversuche möglichst einfach macht, aber aus dem ich dann nicht sofort "hinauswachse".

Budget war eigentlich geringer angedacht, aber nach ein bisschen lesen hier habe ich mich dann so auf die Kante um 1000-1200€ "breitschlagen" lassen, mehr sollte es nicht werden (für den Anfang!). Das man mal hier mal da noch ein bisschen Geld für Zubehör (Okulare) ausgibt ist mir klar.
 
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Hi Fremder

Kurzfassung:
Beide sind arg knapp montiert - also visuell wärs windgeschützt irgendwie machbar, fotografisch aber allerhöchstens für Mond/Planeten.
Wobei die Kameraauswahl eh nicht wirklich mehr zulässt - auch mit denen wäre 'irgendwie' DS möglich, aber eher Kugelsternhaufen und einzewi plantetarische Nebel.

Solide ist das nicht - eher ausreichend, wenn ansonsten alles minimalst ausfällt..
Ich würde entweder größere Montierung + 8" + sehr teure Okulare, falls auch visuell erwünscht
oder
Diese Montis mit jeweils 5" oder 6" mit teureren Okularen, falls auch visuell erwünscht
oder
ein weniger fotografisch ausgelegtes Gerät
oder
zu den fotografisch ausgelegten Geräten etwas mit größerem Chip anschaffen.

cs
Jürgen
 
Hallo Thorti !
Wird evtl. ein langer Fred, nicht von mir, delhalb nur kurz, da ich auch kein Astrofotograf bin.

Ich wage zu behaupten, die Montierung EQ5 + 8"/f5 geht gar nicht. Achtung: weder für visuelle oder fotografische Beobachtung. Erst recht, wenn du wie von dir erwähnt etwas vernünftiges haben möchtest. Habe noch vor ein paar Tagen mit Kollegen beobachtet. Mit 150/900 auf HEQ5. Für MICH ein Wackeldackel, der vll. modifiziert sicherlich mehr kann, mich aber nicht an dem Abend zu befriedigen vermochte. Die Ausschwingzeit nach dem Fokusieren war mir entscheident zu lang. Die Seite kennsr du?

Montierungen Info

Meine Empfehlung: Den Gebrauchtmarkt beobachten und wenn schon zu Beginn, zum Start mit Montierung, dann dort zuerst das Augenmerk setzen. Mit steifer Monti und kleinerer Optik starten, größere kann später folgen.
 
Danke euch für die ersten Antworten!

Ich hatte schon so etwas befürchtet, dass ihr das sagen würdet :) Beim studieren der Spezifikationen ist mir schon klar geworden, dass zumindest das EQ5 relativ grenzwertig montiert sein würde - zur Celestron Montierung habe ich keine gescheiten Berichte gefunden.

Ich möchte auf jeden Fall einen Wackeldackel vermeiden, das blieb mir nämlich als sehr schlechte Erinnerung an dieses absolute Billigteleskop.

Bei gleichbleibendem Budget sollte also eher eine kleinere Optik gewählt werden. Interessanterweise kostet das 150mm Celestron exact 3 Euro weniger als das 200mm... Bei Skywatcher wäre man immerhin runde 130 Euro weniger los...


Gibt es denn jemand der die angedachten Kameras kennt? Ich bin mir grade diesbezüglich nämlich noch sehr unsicher. Ich habe Videos und Bilder davon gesehn und wäre mit diesen Ergebnissen schon sehr zufrieden, jedoch müssen die sich auch den Vergleich mit einer (gebrauchten) DSLR gefallen lassen...

Vorab vielen Dank für weitere Hilfestellung

Gruß

Thorti
 
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Hallo,

Zitat von Thorti:
ist mir schon klar geworden, dass zumindest das EQ5 relativ grenzwertig montiert sein würde - zur Celestron Montierung habe ich keine gescheiten Berichte gefunden.

Du kannst die gleichen Berichte zu Rate ziehen, die Celestronmontierung ist die gleiche wie die EQ5, nur mit anderen Motorverkleidungen.

Gibt es denn jemand der die angedachten Kameras kennt? Ich bin mir grade diesbezüglich nämlich noch sehr unsicher. Ich habe Videos und Bilder davon gesehn und wäre mit diesen Ergebnissen schon sehr zufrieden, jedoch müssen die sich auch den Vergleich mit einer (gebrauchten) DSLR gefallen lassen...

CCD und DSLR sind zwei völlig unterschiedliche Gebiete. Die CCD, angefangen bei einer einfachen Webcam, (und eine als Planetencam oder Solar System Imager und Derivate ist im Grunde nichts anderes als Webcamtechnik) nimmt man gerne zur Gewinnung von Videos, die hernach am PC in Einzelbilder zerlegt und addiert werden. Schau mal im Netz nach Planetenfotos, die mit Webcam gemacht wurden.
DSLR hat gemeinhin höhere Chipgrößen und im Gegensatz zur Webcam geht es gezielt um längere Belichtung eines oder weniger Einzelbilder.

Zu den genannten Cams hier im Thread kann ich wenig sagen, ich kenne die Dinger nicht. Ich habe seinerzeit etwas mit einer Webcam Phillips ToUCam herumgespielt, für die es Anleitungen gibt, wie man sie zur Langzeitbelichtung bringt, habe aber damit ohne dieses Feature am meisten noch Mondfotos gemacht. Irgendwann aber hat mich da das Interesse wieder verlassen.
 
Hallo Thorti,

tja, was soll man dazu schreiben. Den Einstieg kann man über zig verschiedene Wege erfolgreich oder auch weniger erfolgreich machen.
Und jeder hat seine Berechtigung.

Generell wäre der kostengünstigste Weg, dass Du Dir Sternfreunde in der Umgebung suchst und so die verschiedenen Geräte anschauen kannst und ein Gefühl dafür bekommst, was Du davon zu erwarten hast.

Aber da dies nicht jedermanns Sache ist, wäre für mich persönlich der beste Weg mir zunächst eine eher günstige Ausrüstung gebraucht hier im Biete Forum zusammen zu kaufen und damit zu experimentieren und mit erweitertem Wissen, die Ausrüstung zu kaufen, die Du dann wirklich sinnvoll einsetzen kannst (die bisherige lässt sich meist dann ohne große Verluste wieder verkaufen).

Eine preisgünstige Möglichkeit wäre:
Einen 6" f/5 Newton (mit dem Manko eines 1 1/4" Anschlusses, was für Webcam Aufnahmen reicht) gibt´s die für ca. 100€. Eine passende EQ5 oder edler GP für 150-200. Mit Motorisierung so ab 200€. Dazu eine TouCam oder SPC900NC für 40€. Biste also mit 400€ mal fürs Gerät dabei.
Ganz schnell kommen nämlich weitere Kosten Okulare, Adapter,etc. die man gerne vergisst, die aber ordentlich ins Geld laufen.

Mit dem Teil kannste visuell schon ein bißchen was anfangen,Webcamfotografie betreiben und ggf. auch eine DSLR mit Fotoobjektiv draufsatteln. Der Kompromiss ist, dass es die visuelle Einstiegsklasse ist, man also eher weniger sieht, aber besser als mit den klassischen FotoEinstiegsPseudoAPO Refraktoren. Von der Stabilität ist alles was länger oder dicker als der o.g. Newton fotografisch unbrauchbar und stabilere Montierungen gehen gleich richtig ins Geld.

Sollte es Dich doch eher zum Visuellen ziehen, dann wären evtl. die neuen motorisierten Skywatcher Dobsons eine Alternative. Mit 8" oder besser 10" fängt es an visuell Spaß zu machen. Webcam Fotografie geht dank Motorisierung ja auch. Nur hier ist der Pferdefuß, dass DeepSky Aufnahmen nicht möglich sind wg. der Bildfelddrehung.

Zu den Cam´s kann ich nur zu der ALccd 5 was sagen. Dabei handelt es sich um eine s/w Kamera, d.h. für Mondaufnahmen gut, aber schon bei Planeten gibt´s Probleme, weil die Farbe fehlt (außer Du kaufst Dir für richtig gut Geld einen LRGB Farbfiltersatz). Was ich eher störend finde ist, dass die ALccd die meisten gängigen Aufnahmeprogramme nicht unterstützt. Für den Einstieg halte ich eine der o.g. Philips Kameras für sinnvoller.

Für DeepSky Aufnahmen ist die ALccd aber weder gedacht noch geeignet.
Generell scheint Dir der Unterschied zwischen Webcam, DSLR und CCD Aufnahmen nicht ganz klar zu sein, da solltest Du Dir erstmal etwas Lektüre reinziehen :/ .

So, das waren meine 2ct.

Grüße
Volker
 
Hallo Thorti,

ich habe lange Zeit mit einem 6" Newton f=5 auf einer Montierung, die annähernd so stabil wie die EQ5 ist, mit Webcam (ToUcam) und Barlowlinse Planeten aufgenommen.

Für Planeten mußt Du nicht raus ins Dunkle. Das geht sogar aus einer Großstadt raus. Aber Du brauchst Strom. Für den Aufnahmecomputer. Solange Dir nicht eine Straßenlaterne direkt ins Teleskop leuchtet, ist die Lichtverschmutzung bei Planeten recht wurscht. Die Planeten sind schön hell, das geht wunderbar. Selbst bei Vollmond dicht neben Planeten. ;)

Aber wenn Du außer Mond auch mal Deepsky-Objekte fotografieren möchtest, schauts gaaanz anderst aus. Da brauchst nicht nur eine motorisierte Montierung. Die muß auch autoguidingfähig sein. Und der Himmel muß so dunkel wie möglich sein. Aus der Großstadt raus geht nur sehr eingeschränkt was. Entweder gekühlte Astro-Kamera + Filter im Filterrad, oder mit deutlich längeren Belichtungszeiten dann eine digitale Spiegelreflexkamera mit Umbau (IR-Filter durch H-alpha fähigen ersetzen).

Da ist der Stromverbrauch (Montierung, Guidingkamera, Laptop, CCD-Kamera + Kühlung) deutlich höher...

Solange Du nicht gut mit der Montierung vertraut bist und genügend Objekte am Himmel findest, macht der Einstieg ins Hobby mit Deepskyfotografie nicht wirklich Sinn.

Mein Vorschlag:

fang mit 6" auf EQ5 oder CAM und Planetenfotografie an. Das ist vom Gewicht für die Montierung gut zu tragen, ne Webcam ist "günstiger" als ne komplette Fotoausrüßtung (Digitale Spiegelreflexkamera oder Astrokamera) und braucht auch nicht so viel Strom. Leichte Aufstellfehler (Einnordung) spielen bei der Planetenfotografie eine nicht so gravierende Rolle.

Damit Du Dir die Option für Deepsky offen hältst, solltest Du aber einem Tubus mit 2" Okularauszug und 1 zu 10 Übersetzung nehmen. Ist erstmal ein bissy teurer in der Anschaffung, bringt aber sehr gute Scharfstellmöglichkeit sowol für die Webcam als auch später für 2" Anschlüsse. :)

Deepsky mit Webcam ist Murx. Vergiß das ganz schnell. Ab 5 Sekunden Belichtungszeit rauschen die Chips fürchterlich und die winzige Chipfläche (640x480 Pixel) schränken Dich sehr stark in der Motivwahl ein.

Und was kann man damit eigentlich erwarten? Natürlich Mond+Planeten, aber geht auch mal eine "kleine" Langzeitaufnahme von vllt. 1min? Reicht dafür die Nachführung? Und kriegt man damit schon was sehenswertes abgebildet?

Bei 750 mm Brennweite (der 6" Newton f=5) brauchst Du definitiv Autoguiding oder Guiding per Leitrohr mit Auge am Okular für Deepsky. So genau läuft eine Montierung in der von Dir vorgegebenen Preisklasse nicht. Mit 1 Minute Belichtungszeit bekommst außer dem hellsten Teil des Orionnebels (rund ums Trapez) eigentlich nur noch M31, M27 und M57 sowie ein paar der hellsten Kugelsternhaufen mit einer digitalen Spiegelreflex hin. Alle anderen Objekte benötigen längere Belichtungszeiten. Und viele Objekte erfordern ein gutes Fotoobjektiv, die kriegst mit der Brennweite vom Newton nicht komplett auf den Chip...

Wichtig ist mir, dass ich Spass habe und experimentieren kann, und dass ich mit dem Equipment auch was "vernünftiges" habe was mir die ersten Gehversuche möglichst einfach macht, aber aus dem ich dann nicht sofort "hinauswachse".

Mit Webcam für Sonne, Mond und Planeten kannst jahrelang experimentieren, ehe Du alles bis an die Grenze ausgelotet hast. :)

 
Hallo Thorti,

mein Tipp - investiere so viel Du kannst in eine stabile und vernünftige Montierung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Fang' am Anfang lieber eine Nummer kleiner mit dem Scope an - aber spare nicht an der Montierung.

Je nach Geldbeutel bist Du mit einer CAM oder evtl CGEM ziemlich gut aufgestellt. Was für mcih bei der CGEM wichtig war ist das supercoole Einnorden und Ausrichten ohne Polarstern mit 2 Star Alignment und Polar Alignment.

Würde nie mehr ohne wollen... Wobei das natürlich nur eine sehr persönliche Einschätzung ist und ich Dir keine Marke empfehle!!

Beide o.g. Montierungen gehen super im Garten, können aber auch im Auto schnell "verlegt" werden. Nur, das hast Du ja schon gehört, musst Du an Strom denken.

Und mit solch einer stabilen Monti kannst Du dann schauen, wieviel Du in ein Teleskop investieren möchtest.
Das kann dann - beispielsweise bei der CGEM, von einem 400mm Scope bis zum C11 alles sein ;)

Wie gesagt, meiner Meinung nach solltest Du versuchen die STABILSTE und BESTE Montierung (anzuschaffen, die Du bezahlen und ggf. tragen kannst. So schaffst Du Dir eine solide Basis und ersparst Dir viel Frust!!!!!!!!

Gruß und viel Erfolg,
Ernie

 
Hi Thorti,

auch für mich als Beginner waren die Ausführungen der Kollegen hier in Sachen Fotografie sehr lehrreich. Ich habe jetzt einen 6" f6 Newton auf ADM (CAM ohne Nachführung). Von mir soviel: Selbst der etwas längere Hebel des f6 (900mm) sitzt auf der ADM stabil und sicher. Diese Aussage aber wohlgemerkt vor dem Hintergrund: nur visuell!

Im Sinne von Ernies Aussagen und den Beiträgen der Anderen wirst du dich entscheiden müssen. Ernies Empfehlung, montierungsmäßig gleich aufs größte Pferd zu setzen, ist richtig, aber auch geeignet, eine Riesensumme Geld und Gewicht bewegen zu müssen. HEQ5, EQ6 oder die neue EQ7 wären dann angesagt, um 8" fotografisch und zukunftsfähig montieren zu können. Hier gehts mit Deep-Sky mit DSLR erst los.

Der andere Weg läuft auf 6" hinaus. Den kannst du mit EQ5, CAM, ADM sicher montieren (erst Recht mit f5), hast aber für Fotos mit WebCam oder CCD für Mond und Planeten dennoch genug Licht. Geld und Gewicht bleiben aber im Rahmen. Jeder macht nun auch noch eigenen Erfahrungen; Dominique schreibt, 8" f5 auf EQ5 gehe gar nicht... ich zumindest empfinde meine Kombi als stabil, wobei ich zwar 5cm weniger Durchmesser, aber einen 15cm längeren Tubus draufhabe. Was ich damit sagen will, visuell würde ich meiner ADM einen 8" f5 gerade noch zutrauen, aber ein regelrechter Wackeldackel wäre das nicht. Fotografisch reicht das aber sicher nicht mehr.

Aus eigener Erfahrung bin ich bislang gut damit gefahren, mit moderatem Equipment anzufangen und hiermit erstmal Erfahrungen zu sammeln. Es stellt sich in der Praxis alles etwas anders dar, als man theorethisch angenommen hat. Mond und Planeten - wie hier schon gesagt - gehen auch bei hellem Stadthimmel. Du musst den ganzen Kram also nicht zwangsweise stets auf die grüne Wiese kutschieren, sondern kannst bequem in deinem Garten loslegen.

DeepSky braucht hingegen Öffnung und diese braucht teure und schwere Montierungen und beides einen dunklen Himmel...

Was ich aber auch wärmstens empfehlen kann: 1:10 Crayford! Nie mehr ohne. Schon gar nicht fürs fotografieren. Ich mache zurzeit noch afokale Projektion (Mond und Planeten durchs Okular fotografieren) und selbst da muss man auf dem Display der Knipse scharfstellen.

Auch 2" OAZ ist Pflicht. Es gibt nichts Schöneres, als mit großer Austrittspupille und großem Gesichtsfeld DeepSkymäßig auf die Pirsch zu gehen...


CS

Logi
 
Ich danke euch allen für den Input, eure Meinungen sind sehr willkommen!

Ich habe nun etwas überlegt und die Geschichte mit Deep Sky Fotografie fürs erste komplett verworfen. Mir ist nun klar, dass das mit meinem Budget einfach nicht vernünftig genug machbar ist. Das passt einfach nicht, mit einer "günstigen" Montierung und dann nach und nach DSLR + Guiding ranschrauben wollen.

Eine passende parallaktische Montierung alleine sprengt schon meine Preisvorstellungen, von dem Zubehör ganz abgesehen.

Also kleinere Brötchen backen:

Fotografie werde ich mich für die erste Zeit auf unser Sonnensystem beschränken, der "Rest" soll visuell Spass machen. Dafür würde nicht zwingend eine parallaktische Montierung nötig sein.

Volkers Vorschlag mit den goto Dobsons habe ich mir natürlich auch schon 100 Mal durch den Kopf gehn lassen, und nun ist die Sache wieder im Bereich des Möglichen... :-/
 
Zitat von Thorti:
..........Also kleinere Brötchen backen:...............

Auch nochmals Hi Thorti ;)

Ich möchte mal etwas relativieren. Wenn ich die Aussage treffe, die HEQ5 mit dem 150er Newton war für mich ein WD, dann hat das folgenden Hintergrund, der hier nochmals für Aufklärung stehen soll. Ich habe in den 80ern angefangen, mit einer NP-Montierung und einem C8. Dann kam ein Refri. Dann die DX und ein Kutter, dann die Saturn mit einem TAK. Aktuell ist es eine andere Kombo. Und ich habe mit den Montierungen meine Ansprüche wachsen sehen. Für MICH muss eine Montierung so konstruiert, gewählt sein, dass wenn ich die Schärfe einstellen will/muss da keine Ausschwingzeit von mehr als 1 Sek einstellt. Für den einen oder anderen sicher eine hohe Anforderung. Nur, es ist ein derart rieseiger Vorteil bei der Beobachtung, den man schlecht beschreiben kann. Wenn die Montierung steif ist, nichts hin und her schwingt, der Beobachtungsspaß steigt ungemein. Später folgendes Zubehör, welches evtl. auch seine Masse mit bringt und sicher getragen wird, beruhigt. In den Postings von jedem von uns steht also ein Anspruch an das Equipment, welcher sich nicht beziffern lässt und die Sicht auf die Ratschläge neutral versperrt. A.Stauss sagte mal, eine Montierung zum Fernrohr sollte sich so verhalten, wie das Uhrwerk zum Zeiger. Übertrieben?, mag sein, beinhaltet aber sinngemäß das Grundsätzliche der Kombi. Das A und O ist die Montierung. Man kann Kompromisse eingehen, die Leidens- und evtl. bei dem einen oder anderen früher oder später aufkommende Frustrationsgrenze hat einen großen Spielraum, den es hinsichtlich auf die eigene Person zu erfassen gilt.
Dem "Umstand" der Stromversorgung wird m.E. zu viel Aufmerksamkeit gewidmet. Ich kann nur für MICH visuell sprechen, das bisschen Saft ist schnell bereitgestellt.

Also, nicht evtl. nun vorab alles verwerfen und an einem Dobson denken. Sicher, die Telekope haben ihre Vorteile und sind für den Beginner auch das Richtige. Der Wunsch nach einer paralaktischen Nachführung kann aber schnell aufkommen, und dann? So die Erfahrung in unserer 3er Klicke. Auch das ist individuell. Versuche doch wie bereits erwähnt Kontakt zu Sternenfreunden auf zu nehmen. Da kannst du an Hand der unterschiedlichen Teleskoipe doch erst mal erfassen, was da auf dich zukäme. Ansonsten als Vorschlag, ohne Goto eine Vixen DX und einen Newton 150/750-900mm Brennweite. Oder einen 4" Refri ;) Ich hatte vor einem Jahr bei meinem Wiedereinstieg in das Hobby auch das Problem die richtige Kombi zu finden. Mir war allerdings aus den Jahren zuvor gesammelten Erfahrungen kalr, die Monti würde wieder das größte Problem sein. Ich hatte nur "[zensiert]", dass ich an eine jap.-Monti aus den 90ern geraten bin. Soll heißen, die Ausrüstung kann wachsen und stetig erweitert werden. Die Montierung allerdings bildet den Start, zumindest für mich. Da bin ich also mit Ernie einer Meinung.

@ Logi.
Dominique schreibt, 8" f5 auf EQ5 gehe gar nicht... ich zumindest empfinde meine Kombi als stabil, wobei ich zwar 5cm weniger Durchmesser, aber einen 15cm längeren Tubus draufhabe. Was ich damit sagen will, visuell würde ich meiner ADM einen 8" f5 gerade noch zutrauen, aber ein regelrechter Wackeldackel wäre das nicht. Fotografisch reicht das aber sicher nicht mehr.

Ich hoffe, ich konnte das ein wenig aufklären. Ich schrieb ja, war an dem Abend nicht zu frieden stellend. Ich bewundere aber gerade die jenigen, die hier immer wieder das Gegenteil beweisen, also mit "schwächeren" Kombis sehr gute Ergebnisse präsentieren. Hut ab.
 
Hi Thorti,

auch hierzu möchte ich meinen Senf beigeben. Ich stehe grundsätzlich auf Parallaktik und so kam für mich kein Dobson in Frage. Angesichts der ersten DeepSky-Erfahrungen mit meinem 6" wurde mir aber schnell klar, dass DSO mit wenigen Ausnahmen tatsächlich eher blaß und dunkel um die Ecke kommen. Man findet zwar alles, aber der visuelle Output ist nicht wirklich hell oder brillant.

Der Rat der Astrogemeinde "DS geht ab 8" erst los, besser 10" und mehr..." ist ernst. Und das geht mit Parallaktik nicht mehr wirklich zusammen, sondern nur noch mit Dobson. Also DS mit 6" aus deinem Garten wäre wohl tatsächlich schwierig...

Anfänger-Planetenfotos - auch afokale Projektion oder WebCam/CCD - gehen wie gesagt auch mit 6" aus deinem Garten und zwar sehr bequem und stabil mit der Parallaktik... mit einem Dobson und Kamera-Equipment am OAZ (bei mir locker über 1kg!) kann ich mir das gleichgewichts- und handlingmäßig (OAZ scharfstellen, an der DigiCam rumwerkeln, ohne den Dobs anzuschubsen...) nicht so recht vorstellen.

Insofern viel Spaß beim Abwägen... ?)

CS

Logi
 
Hi Dominique,

die Erfahrungen und Erwartungen an die Montierungen sind natürlich sehr unterschiedlich, je nach persönlicher Neigung etc. Leider ist es so, dass es in diesem Größenbereich eigentlich nur zwei Kategorien von Montierungen gibt, die preislich eben schon weit auseinander liegen: die Kategorie rund um die GP-Clones, also EQ5, Cam, ADM und zweitens die nächst höhere Klasse ab HEQ5/EQ6. Diese liegen preislich aber erheblich von den GP-Clones weg.

Hier vermute ich den Grund, warum soviele Einsteiger mit diesem Thema zu tun haben. Keine Frage: besser gleich richtig zuschlagen und Reserven haben. Das bedeutet für den Anfang eines Hobbys aber auch, mal eben viele Hunderter mehr hinblättern zu müssen. Hier muss also abgewogen werden.

In diesem Zusammenhang war meine Erfahrung, dass meine ADM mit meinem 6" f6 und vermutlich auch noch mit 8" f5 so stabil steht, dass Ausschwingzeiten kleiner 1 Sekunde dabei rauskommen.


CS

Logi
 
Hi Dominique...

für mich war Vieles noch nicht optimal (mieses Seeing, zu hell, zu wenig Öffnung...), aber nachschwingen meiner Kombo hat mich noch nie gestört oder wäre mir nur aufgefallen. Letztlich wird es eine individuelle Sache bleiben...

Jemand, der nach 15 Jahren wieder einsteigen will, kann mit der EQ5 schon einiges sehen, wobei ich ja auch den 6" und die ADM empfohlen hatte. Ich spüre jedenfalls noch Reserven auf der Monti...

CS


Logi
 
Hi Thorti, obwohl das Meiste schon gesagt ist, will ich aus der Sicht von jemandem, der auch gerade vor 2 Monaten wieder eingestiegen ist, gerne noch meinen Senf dazu geben.

Es kann m.E. nicht genug betont werden: investiere besser gleich in einge gescheite Montierung!!! Insbesondere, wenn Du mittelfristig fotografisch arbeiten willst, muss die Monti großzügig ausgelegt sein.

Außerdem musst Du noch mal einige 100 Euro für das Zubehör einplanen (2-3 gute Okulare, Barlow, evtl. Nebelfilter, Stromversorgung etc.)

Ich selbst habe mich aufgrund des "günstigen" Paketpreises für ein Celestron C8 auf CAM entschieden. Die Kombi kann visuell m.E. überzeugen, fotografisch ist es aber schon grenzwertig - und bei 2 Metern Brennweite sowieso extrem anspruchsvoll, das musste ich gleich feststellen...

Wenn ich's noch Mal entscheiden müsste, würde ich wahrscheinlich doch gleich auf CGEM oder EQ6 setzen...

Die ALCCD5T habe ich seit Kurzem. Ich wollte sie vor allem für die Planetenfotografie + Guiding für DSLR.
Zur Planetenfotografie kann ich noch nichts sagen... Den Mond habe ich aber schon ganz schön mit meiner EOS 1000d abgelichtet ;)
Zum Thema Guiding ist die Kamera wohl wenig empfindlich d.h. man braucht ziemlich helle Leitsterne (noch dazu immer einen Laptop)... Diesbezüglich finde ich die Standalone-Autoguider wie MGEN (oder NexGuide?!) eine immer interessantere Alternative.

Herzliche Grüße & CS, Mario
 
Dank der diversen Aussagen hier bin ich sowieso schon von der Geschichte mit DS Fotografie weggekommen. In meinem preislichen Rahmen lässt sich das nicht realisieren. Denn selbst wenn CAM/EQ5 "reichen" für Normalgebrauch mit den im Paket angebotenen Optiken... wenn man da nochmal paar Kilo für Guiding und DSLR dazurechnet hat man die Maximaltragfähigkeit in sehr ungesundem Maße überschritten.

Wie hier auch gesagt wurde haben wohl viele Einsteiger die sich "um die tausend Euro" vorgenommen haben mit genau dieser Problematik zu kämpfen, da die nächstgrösseren Montierungen halt nochma einen ordentlichen Griff ins Portemonnaie bedeuten.

Daher bin ich nun quasi auf Reset und zu den bisher ins Auge gefassten Paketen (z.B. CAM + 6" oder 8" Newton) gesellen sich ohne DS Fotografie auch wieder Dobson oder Cassegrain Geschichten...

Parallaktisch kaufen nur um des parallaktischkaufens Willen ist auch Käse, da bei dem angepeilten Preis eine spätere Aufrüstung auf DS genauso wenig (sinnvoll) möglich wäre wie bei nem Dobson...

Weitere Anregungen sind herzlich willkommen!

Gruß

Thorti

P.S. Bin Begeistert von euch Leute, so eine freundliche Beratung findet man nicht überall :-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Thorti,

da kommt dann die Anregung, eventuell einen guten 6" F/6 oder auch 6" F/5 Newton als Dobson auszustatten, das ist für die angedachten 1000 € drin, sogar mit visuellem Zubehör das schon ordentliche Beobachtungen ermöglicht und auch ein paar schnelle Webcam-Schüsse auf den Mond zulässt.
Damit kannst Du dann auf jeden Fall feststellen, ob das Hobby für Dich (und Du für das Hobby) taugt.

Das ist eben keine Einbahnstraße sondern ein guter Einstieg um dann später die Überlegung anzustellen, diesen Newton auch fotografisch zu nutzen.
Dazu gehört zwingend eine fette Monti und da erst mal "nur" die richtige Kamera drauf. Das gibt dann Weitfelldfotos und stellt zu Beginn schon genügend Ansprüche an Dich. Dann gaaaaanz langsam weiter machen, den Newton aufsatteln oder auch erst Mal eine kleinere Optik die später als Leitrohr dienen kann und schauen wie man dann gute Fotos mit der "langen" Brennweite der Zusatzoptik vor der Kamera zustande bringt.
Macht das dann richtig Spass kommt der letzte Schritt, die Suche nach einer sehr guten und speziell auf die vorrangigen Ziele ausgerichteten Fotooptik.

Gruß
*entfernt*

PS: Nein ich habe keine Ahnung von Astrofotografie, aber ich weiß, dass viele leute die wirklich gute Fotos machen in etwa diesen Weg gegangen sind.
 
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