Astrofotografie DSO mehrere Nächte

Shimpuu

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Hallo liebe Forumler,

mein Name ist Sven, bin 39 und komme aus Berlin. Habe bisher hier nur etwas rumgelesen, aber mich beschäftigt jetzt doch mal eine Frage und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich setze mich schon einige Zeit (ca. 3 Jahre) mit dem Thema Astrofotografie auseinander und ab und zu versuche ich mich darin auch. Zur Zeit nutze ich den Skyguider Pro, eine modifizierte Olympus E-M1 Mark II, dazu versuche ich mich an das Thema Guiding und ich habe mir einen Clip-In Filter bgl. Lightpollution gekauft. Meine Ergebnisse werden immer besser, jedoch will ich zeitnahe mal ein Projekt angehen.

Es geht um den/die Herz und Seelen-Nebel. Diesen würde ich gerne über mehrere Nächte fotografieren. Jedoch ist mir nicht klar, wie ich die Ausrichtung über die verschiedenen Nächte am Besten beibehalte. Im Internet findet man leider nur den Tipp mit Platesolving, was angesichts meiner Ausrüstung wohl nicht so möglich ist.

Hoffe, hier kann mir jemand was nützliches zu dem Thema sagen :). Danke schon mal vorab.

Grüße

P.S.: Grundsätzlich soll auch auf kurz oder lang auch eine GoTo her. Denke mal, das würde das Thema etwas vereinfachen?!
 
So schaut es aus… Mit GoTo und einer Software/Hardware zu Steuerung ist es easy. Ich nutze die ASIair - aber ob diese deine Kamera unterstützt??!!
 
Hallo,

früher habe ich mir damit geholfen, in dem ich auf dem Display mit einem Acryl-Marker einige markante Sterne mit Punkten versehen habe. Somit konnte ich mir immer den Bildausschnitt über mehrere Nächte ausrichten, in dem ich mit mit dem Schema dann herangetastet habe. Meine Displays sind aber alle immer mit einem Schutzglas ausgestattet, weshalb ich da auch ziemlich sorglos war, und das auch ohne bleibende Rückstände einwandfrei funktioniert hat. Die ausgehärteten Punkte vom Acryl-Marker konnte ich dann nach Abschluss einfach mit dem Fingernagel vom Glas mit einmal drüber fahren einfach ablösen.

Asiair_Rotation_Marking_klein.jpg
 
Hi Sven,
ich fotografiere auch gelegentlich ohne Computer. Du solltest versuchen, möglichst an der Rotation der Kamera zwischen den Nächten nichts zu ändern, oder wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann wenigstens mit Kreppband oder so ein paar Markierungen an das Equipment kleben, damit du so halbwegs schnell die alte Position wiederfindest. Für die Feinausrichtung suche ich mir dann ein paar helle Sterne raus, mache dann kurze Belichtungen mit hoher ISO auf denen man möglichst viel erkennen kann und vergleiche das dann mit dem Bild der letzten Nacht. Es hilft auch, sich das Foto vorher aufs Handy zu kopieren, dann kann man das leichter nebeneinander halten. Das gleiche Problem hat man ja eigentlich auch nach dem Meridian Flip. Dann ist es sogar komlizierter, weil das Bild auf dem Kopf steht.
Die Idee mit der Folie und dem Marker ist jedenfalls super. Das werde ich auch mal ausprobieren.
Gruß
André
 
Moin
Wenn deine Cam über ein Display / live view verfügt ,dann kannst du ein light mit dem Handy abfotografieren und diese Aufnahme bei der nächsten Nacht als Kompass/ Leitbild verwenden. Du hast zwar keine 100%ige Deckung aber die Ränder sind ja ohnehin meist gecropt.

Viel Erfolg , Knut
 
Das gleiche Problem hat man ja eigentlich auch nach dem Meridian Flip. Dann ist es sogar komlizierter, weil das Bild auf dem Kopf steht.
Die Idee mit der Folie und dem Marker ist jedenfalls super. Das werde ich auch mal ausprobieren.

Was ich noch vergessen habe: Bezüglich Meridian-Flip war hier noch das schöne, dass wenn dieser vollzogen wurde, konnte ich einfach das Tablet drehen. Wenn die Option aktiv ist, dass das Display beim drehen automatisch Flippt/Dreht, haben die Markierungen auf dem Display wieder gepasst. :D

Bei einer Display Kamera ist das wohl nicht so einfach möglich. Ausser es gibt da auch eine Option, bei der man das Display um 180 Grad drehen kann. Also digital meine ich, kein bewegliche Klappdisplay. :)
 
Was ich noch vergessen habe: Bezüglich Meridian-Flip war hier noch das schöne, dass wenn dieser vollzogen wurde, konnte ich einfach das Tablet drehen. Wenn die Option aktiv ist, dass das Display beim drehen automatisch Flippt/Dreht, haben die Markierungen auf dem Display wieder gepasst. :D
Smort :cool:
Bei einer Display Kamera ist das wohl nicht so einfach möglich. Ausser es gibt da auch eine Option, bei der man das Display um 180 Grad drehen kann. Also digital meine ich, kein bewegliche Klappdisplay. :)
Man kann sich ja auch ein Stück Overhead Folie ausschneiden und mit Tesa am Kameradisplay festkleben. Das läßt sich dann leicht drehen.
 
Dennoch: Der @Shimpuu möchte ja eh ins Guiding einsteigen. Dann macht es schon Sinn, darüber nachzudenken, ob man nicht die vorhandene Nachführung durch eine StarAdventurer GTI zum Beispiel ersetzen möchte. Diese funktioniert erstmal mit GoTo schon ein bisschen einfacher als ne reine Nachführung - kombiniert man sie mit ner ASIair, kann man zudem Guiding betreiben (mit Guidscope/-cam), und das anfahren der exakt selben Position über mehrere Nächte wird auch zum Kinderspiel. Ja das ist eine schmerzvolle Investition - aber wenn man schon so weit ist, dass man den Vorteil der Astromodifizierung erkannt hat, dann würde ich sagen, dass sich der Invest lohnt… Blöd nur, dass leider die ASIair eine Olympus nicht unterstützt, was das Ganze recht kompliziert macht…
 
Das mache ich genau so. „Manuelles“ plate solving quasi :LOL:

Ich klebe allerdings Tesafilmstreifen übers Display, dann passiert auch mit edding oder Lackstift nichts.

Wenn keine hellen Sterne im Ausschnitt sind dann hilft zumindest bei Modellen von Canon magic lantern mit der Funktion „fps override“ (dazu muss die Kamera auf den Video Modus gestellt sein).

Ob es sowas für die Olympus auch gibt kann ich leider nicht sagen.

Zu 100% musst du den Ausschnitt nicht treffen, weil das die Software beim stacking nicht weiter irritiert. Bzw ist der Versatz wenn dithering angewendet wird zwischen den einzelnen Aufnahmen bei mir immer deutlich größer als der Unterschied von Session zu Session.

Was goto angeht: ich finde das auffinden der Objekte mit der Starsense App hinreichend einfach und komme vermutlich ähnlich schnell ans Ziel. So lang man das Teleskop nicht komplett automatisiert denke ich der zusätzliche Nutzen ist bei einer Goto-fähigen Montierung nicht extrem groß.

Gruß

Simon
 
Wow, vielen Dank allen für die vielen Denkanstöße :).

Ja, AsiAir funktioniert mit Olympus nicht. Aber ich hatte mir gedacht, wenn es denn soweit ist, dass ich eine GoTo evtl. mit Stellarium steuere. Leider ist die GoTo keine Investition für die nächsten Tage, eher zwei/drei Monate. Daher bleibt nur rumprobieren und auf eure Erfahrungen zurückzugreifen.

Das mit der Folie und/oder das abfotografieren des Lights scheint für meine momentanen Möglichkeiten das einfachste und am wenigsten aufwendige. Könnte man ja dann ggf. auch zuschneiden für das Kameradisplay und drann drüberlegen, mit entsprechenden Ausrichtungspunkten des Displays (falls ich das so richtig verstanden habe :D).

Bitte entschuldigt, dass ich nicht auf jeden einzelnen Beitrag antworte. Hatte nicht mit solch einem Ausmaß an Antworten gerechnet. Danke nochmals :)
 
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