Aufnahmesoftware für Astrokamera?

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KopyM

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Hallo!

Ich hoffe ich bin hier in der richtigen Kategorie mit meiner Frage.

Da meine DSLR vor einiger Zeit nun endgültig den Dienst quittiert hat, möche ich jetzt in eine richtige Astrokamera (ZWO ASI) investieren.
Dazu würde ich gerne von euch wissen, mit welcher Software (vorerst Freeware) ihr arbeitet und eure Aufnahmen macht?
Mir geht es in erster Linie nur um die reine Daten-Aufnahme und entsprechende Kontrolle der Kamera, wie Belichtungszeit, Gaineinstellung, Datenformate, etc.

Angesehen habe ich mir bereits "APT - Astro Photography Tool" (ist wohl eher für Planeten geeignet) und "SharpCap" (eher für DeepSky geeignet), die als Freeware sehr vielversprechend aussehen, sowie die Software "ASIStudio" (offenbar für Planeten und DeepSky geeignet) von ZWO.

Für weitere Tipps und Vorschläge zu frei zugänglicher Aufnahmesoftware wäre ich sehr dankbar!

Beste Grüße,
Martin

 
Hallo Martin,

- APT - kann ich nichts zu sagen
- SharpCap - die meisten verwenden es wohl für EAA und Live-Stacking. Nur für Windows
- ASIStudio - deckt wohl mehr oder weniger alles ab. Mir sind manche Einstellungen zu grob. Sowohl Linux als auch Windows.

Weitere Software:
- FireCapture - m.E. sowohl Planeten wie auch DeepSky. Linux wie Windows
- AstroDMx Capture - Linux wie Windows
- oaCapture und oaLive - kenne ich jetzt nur unter Linux

- KStars/EKOS - quasi alles unter einem Dach, Planetraium, Kamera, Montierung, Fokuser... ... ... . Läuft nur im Zusammenhang mit INDI.

Meine favoriten Kombination:
- CCDciel - für die Aufnahme. Kenne ich jetzt nur unter Linux. Live-Stacking/EAA, Plate-Solving (in verbindung mit ASTAP), Anbindung an Carts du ciel (CdC), Fokuser... ... ... .
- CdC - Planetarium. Gibt es wohl auch für Windows.
- ASTAP - Plate-Solving und stacken. Beide Plattformen.

Wie das aber so mit Software ist, da wirst Du Dich durchwuseln müssen.
Grundsätzlich machen ja alle Programme das gleiche, nur die Programmführung, Einstellungen, "look and feel", Geschwindigkeit, weitere Ressourcen... ... ... ... ... unterscheiden sich.

Da musst Du halt für Dich das passende ermitteln.

Auch das Zusammenspiel mit der Montierung sollte man beachten.
Manche Programme sprechen die Kameras direkt an.
Andere Programme haben Schnittstellen zu INDI und ASCOM.
 
Hallo Martin,

ich nutze APT. Damit lässt sich kameratechnisch alles steuern, Belichtungszeit ( als Belichtungsplan) Gain, Kühlung, Filterrad, Motorfokus, etc...
Wie kommst du darauf? APT ist für Deepsky hervorragend geeignet. APT Arbeitet auch mit PHD2 zusammen (Dithering) und bietet Platesolving (ASTAP) an.
NINA wurde noch nicht genannt - das kenne ich aber nicht aus eigener Nutzung.
Bei mir läuft CDC zur Steuerung der Montierung über EQmod, APT und PHD2 für die Aufnahmen.

Grüße Rainer
 
Hallo!

Vielen Dank für die vielen Tipps und Rückmeldungen!
Werd mir das jetzt genauer ansehen und testen.

Beste Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,

als Multiplattformlösung ist AstroDMx meine bevorzugte Anwendung, die auch anstelle EKOS/KSTAR auf RasPI (bzw. hier Stellarmate) einfacher zu bedienen ist, wenn man im Wesentlichen EAA machen will. Ansonsten SharpCap in Windowsumgebungen. Beide erzeugen RAW-Files, die ich vorzugsweise dann mit SIRIL weiterverarbeite (stacke).

Gruß,
Peter
 
Hey Martin,
ich mache meine Aufnamen mit der Software APT. Das ging sehr gut mit meiner Canon DSLR und geht auch gut mit meiner jetzigen ZWO ASI294MC Pro.
SharpCap benutze ich zum Polar Alignment, denn ich habe kein festaufgestelltes Teleskop und muss immer wieder neu Polar Alignen.
Mein Restproblem ist das Fokussieren, wobei ich versuche das mit SharpCap zu machen, weil ich da eher ein wirkliches Live-Bild (Video) habe, was mir direkt zeigt, wie gut der Fokus ist (Bahtinov habe ich auch im Kasten liegen).
Neuer als APT ist N.I.N.A. was mindestens so gut ist.
Ich mache allerdings NICHT "planetary" - das ist eine Welt für sich. Da höre ich viel von FireCapture, aber wie gesagt: ich habe keine eigenen Erfahrungen damit.
Viel Erfolg & Clear Skies
Dietrich
P.S. Ich bin ein Windows-Fan und komme mit Linux nicht so gut zurecht.
 
Hey Leute,
Jeder Jeck ist anders - sagte meine Oma immer.
Ich meine: APT ist keinesfalls für Planeten geeignet.
APT macht bei mir zusammen mit Platesolving hervorragende DSO-Bilder.
CS Dietrich
P.S. Nachwievor mache ich um Linux eher einen Bogen....
 
Hallo Martin,

auch ich würde zu APT oder NINA raten. Ich kenne beide Programme gut. APT ist ein sehr gut eingeführtes Allroundprogramm für Deep Sky und die paar € Lizenzgebühren, mit der man die Vollversion bekommen und dem "Creator" Ivo etwas gutes tun kann, sind sicher gut angelegt. Als Neueinsteiger würde ich mich aber heute direkt in NINA eingewöhnen. NINA ist kostenlos sehr up to date - mit Abstand die Plattform mit der schnellsten Zuwachsrate an Funktionalität. Falls es NINA werden sollte, die aktuelle Beta laden und regelmäßig aktualisieren, mit dem alten Sequenzer unkompliziert einsteigen und nach und nach auf den neuen Sequenzer wechseln, der die volle Power hat.

CS
Peter
 
Hallo Martin,
ich kann dir auch N.I.N.A. sehr empfehlen. Ich stand damals vor der Entscheidung APT oder NINA.

ATP ist DIE Standardsoftware und wohl am bekanntesten. NINA ist mittlerer Weile auch sehr bekannt. Ich finde NINA übersichtlicher und schöner.
Daher auch einfacher für Anfänger. Es gibt in NINA für den Anfänger den "Simple Sequenzer" und für den Fortgeschrittenen den "Advanced Sequencer".
Alle anderen hier genannten Programme können den beiden (ATP und NINA) nicht das Wasser reichen.

SharpCap ist vor allem für die Planetanfotografie sehr gut geeignet, wofür ich es auch benutze. Es ist einfach und übersichtlich.

Gruss, Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Martin,
ich sehe das genau so: APT oder N.I.N.A.
Und wenn man sich an eines gewöhnt hat, möchte man nicht mehr so leicht wechseln.
Ich persönlich habe mich seit vielen Jahren mit APT angefreundet; wenn ich heute neu anfangen würde wäre N.I.N.A. bestimmt meine erste Wahl...
Aber beides ist nicht ganz trivial und nicht ganz intuitiv. Man hat da eine Durststrecke (machche sagen Lernkurve).
Clear Skies
Dietrich
 
Aber beides ist nicht ganz trivial und nicht ganz intuitiv. Man hat da eine Durststrecke (machche sagen Lernkurve).
Sehr richtig, aber das hat man bei jeder neuen Software. Will sagen ATP und NINA sind nicht wirklich kompliziert in dem Sinne. Eher umfangreich, aber auch nur dann wenn man es will/braucht.
Der Anfänger kann/wird auf viele Funktionen wie z.B. Temperaturabhängige Autofokussierung, Filter Offset Ermittlung, Sequenz-Schleifen (Loop Funktion), mehrere Teleskope parallel ansteuern, Mosaik Erstellung etc. gut und gerne verzichten.
Und ausserdem gibt es sehr gute step-by-step YouTube Videos zur Einführung in die Software.
Gruss, Daniel
 
Hi,

boah, jetzt muss ich aber auch mal was sagen. ;)

SharpCap ist ganz klar unter Windows und wenn man Live das Bild der Kamera sehen will und dann auch noch einen Live-Stack (Deep Sky) machen will die beste Wahl.
Ist natürlich meine Meinung, aber ich habe die anderen ausprobiert!!!!
NINA zB hat ja für die ASI294 nicht mal einen Live-View.

Gerade im Live-View/Stacking hat SharpCap viele Features die die anderen gar nicht haben. ZB:

Live Histogramm Funktionen:
Auto Stretch, Auto Colour Balance, aber auch manuelles Stretching direkt im Histogramm einstellbar, Logarithmische Darstellung, auch manuelle Colour Einstellung mit Saturation!, ...
Die Live-View Bilder sind manchmal so gut, die bekomme ich dann in der EBV danach nicht mehr so hin. ;)

Dann noch zB:
Automatische Kalibrierung beim Live-Stack durch Darks und Flats
Live Background Subtraction Modes. Die simple Background Subtraction habe ich praktisch immer an, auf einmal viel weniger Hintergrund/Lichtverschmutzung, natürlich ohne dass Objekte verschwinden.
Live Stacking mit einstellbarem Sigma Clipping, super bei Hot-Pixels, die sind automatisch weg.
Live-Sharpening und -Enhancements
Live FWHM und Brightness Filter der Subs

Plate Solving mit Annotations
Natürlich auch ASCOM Plattform Kompatibilität (Montierung, Focuser, Wheel)
usw, usf, ...


Aber:
NINA wäre wahrscheinlich meine Wahl, wenn ich klassische aufwendige Langzeit (>1h) Aufnahmen mit automatischer Aufnahme-Steuerung, Montierung und Guiding machen würde.
Mach ich aber nicht. ;)

Gruß
Peter

PS: Wo ist eigentlich in NINA eine ROI Einstellung? Habe ich nicht gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter, Boah ;)

Genausogut könnte man jetzt Anwendungen aufzählen die ATP und NINA haben, aber SharpCap nicht. Und nun?

ROI braucht man nur bei Planetenaufnahmen (ja und Sonne + Mond). Bei Deepsky kann der Himmelsausschnitt meistens nicht gross genug sein :)

Natürlich kann NINA auch "Live View". Wie sonst sollte man fokussieren können.

Live Histogram Funktionen habe ich bei Deep Sky noch nie vermisst. Man sollte schon wissen, dass man bei lichtverschmutzten Himmel nicht so lange belichten kann wie bei einem Bortle 3-4 Himmel. Ähnliches bei Vollmond, Gain Einstellung usw. Da würde ich mich zunächst einmal in der Fachliteratur mit auseinandersetzen.

An sonsten, ja SharpCap ist sehr gut (meiner Meinung nach) aber der Schwerpunkt liegt hier klar auf Planeten, Mond und Sonne.

Gruß, Daniel
 
@Peter:
Klaro, SharpCap verwende ich immer zusätzlich zu APT bzw. würde es zusätzlich zu N.I.N.A. verwenden; aus mindestens zwei Gründen:
1) Polar Alignment mit SharpCap
2) Live View (Life Stacking verwende ich nicht)
und dann kommt es, wie Du sagst, darauf an wie man genau seine Aufnahmesequenzen machen will.
CS Dietrich
 
Polar Alignment mache ich mit iPolar. Schneller geht es nicht.
ATP, NINA oder Sharpcap braucht man dazu also nicht unbedingt.
Aber wenn man iPolar nicht hat dann nehme ich gerne zur Kenntnis, dass es mit SharpCap shneller geht als mit ATP und NINA.
Dafür alleine würde ich mir AUCH SharpCap besorgen.
Grüße, Daniel
 
Polar Alignment mache ich mit iPolar. Schneller geht es nicht.
Sehe Ich genauso, iPolar ist schon prima.
Trotzdem hat nicht jeder Budget fuer so eine Extraloesung und sowohl SC wie auch NINA kriegen das mit etwas Uebung genauso hin.

Aber:
NINA wäre wahrscheinlich meine Wahl, wenn ich klassische aufwendige Langzeit (>1h) Aufnahmen mit automatischer Aufnahme-Steuerung, Montierung und Guiding machen würde.
Mach ich aber nicht. ;)

Hi Peter,
das ist natuerlich schoen fuer dich. ;)

Kannst natuerlich trotzdem beim Beraten auch mal schauen, was der Martin eigentlich urspruenglich gefragt hat:

Mir geht es in erster Linie nur um die reine Daten-Aufnahme und entsprechende Kontrolle der Kamera, wie Belichtungszeit, Gaineinstellung, Datenformate, etc.

Und aus dem Blickwinkel wuerde Ich auch erst mal zu NINA raten, insbesondere weil da auch Plate-Solving und Framing fuer die Datenaufnahme wesentich durchdachter integriert ist.
NINA (wie auch APT) ist ein Sequencer, also tendenziell eher auf komplexe Datenaufnahme fokussiert, SharpCap tendenziell eher auf Live-View und interaktive Bedienung.

...und Sachen wie "Asistudio" loesen bei mir akuten Hautausschlag aus.

Gruss ...
 
Hi Daniel,
ROI braucht man nur bei Planetenaufnahmen (ja und Sonne + Mond). Bei Deepsky kann der Himmelsausschnitt meistens nicht gross genug sein :)

Natürlich kann NINA auch "Live View". Wie sonst sollte man fokussieren können.

Live Histogram Funktionen habe ich bei Deep Sky noch nie vermisst. Man sollte schon wissen, dass man bei lichtverschmutzten Himmel nicht so lange belichten kann wie bei einem Bortle 3-4 Himmel. Ähnliches bei Vollmond, Gain Einstellung usw. Da würde ich mich zunächst einmal in der Fachliteratur mit auseinandersetzen.
ja, klar ich bin definitiv ein Fan-Boy. ;)
Bei der ASI294 gibt es in NINA keinen Live View soweit ich das sehe!!!!
Und ROI ist egal für was man das braucht fast ein Muss.
Klar, Live-Histogramm Funktionen braucht man dann, wenn man gleich am Bildschirm etwas "Schönes" sehen will. Wenn einem das egal ist und man auch mit einem Grau-Schleier Bild ( ;) ) zufrieden ist, braucht man das nicht.

Ich sag mal so, ich mach DeepSky Astrofotografie nah an EAA.
Ich will gleich was auf dem Bildschirm sehen und nicht erst Stunden danach.
Und ausserdem mit einem möglichst einfachen Setup, kein Polar Alignment, kein Guiding, im Alt/Az Modus.
Hier mal wieder (sorry) mein Album als Beispiel wie das aussieht:


Aber ich sehe gerade, dass das nicht in diesen Faden passt.
Ich ziehe meine Beiträge zurück. ;)

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Danke für eure ausfühlichen Rückmeldungen und Anregungen. Ich hätt nicht gedacht, dass ich mit meiner Frage eine solch intensive Diskussion hervorrufe. Die Meinungen und Ansichten gehen diesbezüglich doch etwas auseinander.
Ich werde mir einmal alle von euch vorgeschlagenen Programme, insbesondere N.I.N.A. genauer ansehen. AstroDMx Capture muss ich erst evaluieren, ob das bei mir unter Windows 7 läuft. Einarbeiten muss ich mich sowieso in jedes dieser Programme und sehen, was für mich am besten passt.

Bei SharpCap würden mir die Funktionen der Freeware wahrscheinlich ausreichen! Da stört mich nämlich ein wenig das "Abo-System"! Zumindest habe ich das so verstanden auf der Webseite. Dass man jährlich verlängern muss um alle Funktionen ausschöpfen zu können ist mir ein grauß (auch wenn der Preis nicht der Rede wert ist) und Abo-Systeme unterstütze ich prinzipiell nicht.
Mir gefällt da eher die Lösung, einmal Kaufen und damit arbeiten können, wie bei APT. Da bezahle ich dann auch gerne einmal etwas mehr dafür.

NINA zB hat ja für die ASI294 nicht mal einen Live-View.
Warum funktioniert der Live-View in N.I.N.A. nicht? Wenn N.I.N.A. andere ASI-Kameras damit unterstützt, sollte das bei dieser doch auch funktionieren?
Neben der ASI183MC-Pro tendiere ich nämlich zur ASI294MC-Pro, aber ich habe bereits einige negative Informationen zur ASI294 gelesen, wie z.B., dass das Verstärkerglühen sehr stark sein soll und es bei der Kalibrierung öfters Probleme gibt, etc.?
Was sind so eure Erfahrungen mit der ASI294?

Wie gesagt, mir geht es vorläufig nur um die reine Datenaufnahme und volle Kontrolle der Kamera. Alles Andere läuft bei mir sehr gut ohne PC-Anbindung.
PolarAlignment, etc. fällt bei mir weg, da mein Equipment einen fixen Standort in meiner Sternwarte hat.

Vielen herzlichen Dank an euch alle für eure Tipps!!!

Beste Grüße,
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
aber ich habe bereits einige negative Informationen zur ASI294 gelesen, wie z.B., dass das Verstärkerglühen sehr stark sein soll und es bei der Kalibrierung öfters Probleme gibt, etc.?
Was sind so eure Erfahrungen mit der ASI294?
Hi Martin
Ich habe eine QHY294MM (selber Chip wie die 294MC, aber ohne Bayermatrix). Der Chip ist einerseits sehr lichtempfindlich und hat eine ordentliche Well-Depth, aber andererseits muss der Chip konsequent Bias-Frame und Dark-Frame korregiert werden und Dithern ist Pflicht.
Haelt man sich daran, dann hat die Kamera mit ihrem 4/3" Chip ein extrem gutes Preis/Leistungsverhaeltnis und ein riesiges Potential fuer schoene Bilder.
Die eher negativen Berichte kommen meiner Wahrnehmung nach von Neueinsteigern oder Upgradern von z.B. der Asi533 (die in Sachen konsequenter Bias/Dark Korrektur mehr "Improvisation" oder Korrekturfehler verzeiht), die da Abstriche machen. Fuer gute Ergebnisse mit der 294 muss der Work-Flow fuer die Korrektur der Rohbilder einfach stehen und genau da verheddern sich einige und bekommen dann Frust.
"Einfacher" (vulgo: schludriger) zu haendeln ist sicher die ASI533, deren Chip aber etwas klein ist, oder dann die ASI2600 (oder QHY268), die dann aber als APS-C das Doppelte kostet. Ob es nicht mehr Sinn macht, gleich mit letzterer gleich in's Mittelfeld aufzusteigen sollte man sich ueberlegen und ist natuerlich eine Geldfrage. Andererseits ist die 294 von Leuten die Richtung ASI2600 aufsteigen oft guenstig gebraucht zu bekommen (z.T. fuer 800-900Euro) und insbesondere dann wuerde Ich wirklich nicht zoegern.
Also im Fazit wuerde Ich die 294 auf jeden Fall empfehlen, aber mit dem Rat gleich eine Dark&Bias-Library anzulegen und von Anfang an alles konsequent bei -10gC durchzuziehen und zu korregieren.
Dann macht die Kamera viel Spass.
Gruss und frohes Shoppen...
 
Bei der ASI294 gibt es in NINA keinen Live View soweit ich das sehe!!!!
Und ROI ist egal für was man das braucht fast ein Muss.
Warum funktioniert der Live-View in N.I.N.A. nicht? Wenn N.I.N.A. andere ASI-Kameras damit unterstützt, sollte das bei dieser doch auch funktionieren?
Hallo und guten Morgen,

ich habe überlegt, ob ich mich zu Wort melden soll, weil die Emotionen ja schon hoch gingen und eine Menge Ausrufungszeichen benutzt wurden. Eine anders lautende Meinung kann man ja stehen lassen Falschinformationen m. E. jedoch nicht, gerade weil sich viele Anfänger diesen Thread ansehen werden und ggf. falsche Schlussfolgerungen ziehen.

NINA hat natürlich einen Live View. Nur heißt das Knöpfchen, das man drücken muss auf Deutsch "Durchrotieren". Die Bildfrequenz ist - wie bei Sharpcap und anderswo - davon abhängig, wie schnell die Daten auf den Rechner übertragen werden.

NINA hat natürlich auch ROI - wenn der Treiber und der Kamera dieses Feature unterstützt und der richtige Treiber benutzt wird. Dieselbe Einschränkung gilt sicher auch für Sharpcap. Ich weiß sicher, dass ROI z. B. mit der ASI294mm und der ASI 2600mm ROI funktioniert, habe selber noch in der letzten Woche ein 1000 x 1000 Pixel ROI bei 0,5s Belichtungszeit mit 2,5 Bilder/s aufgenommen. Auf dem Knöpfchen, das man drücken muss, steht "Teilbild aktivieren". Dann geht darunter ein Fensterchen auf, in dem man Größe und Lage des ROI vorgeben kann (siehe Bild unten). Wenn man "Speichern" aktiviert, werden die Bilderausschnitte tatsächlich auch gespeichert. Die Bilder werden "Live" angezeigt, sobald sie am Rechner ankommen.

Man kann also durchaus Lucky Imaging mit NINA betreiben, auch wenn das dort nicht ganz oben auf der Liste der Anwendungen steht. Ganz kurze Belichtungen habe ich noch nicht ausprobiert Ich denke aber wenn der Rechner nicht hinterher kommt, rauscht es so lange durch, bis der Kamerapuffer voll ist - wie bei anderen Programmen auch.

Hier sieht man die Schalter und das 640 x 480 ROI auf der Sensorfläche meiner ASI2600mm pro:

ROI.jpg
 
Man kann also durchaus Lucky Imaging mit NINA betreiben, auch wenn das dort nicht ganz oben auf der Liste der Anwendungen steht. Ganz kurze Belichtungen habe ich noch nicht ausprobiert Ich denke aber wenn der Rechner nicht hinterher kommt, rauscht es so lange durch, bis der Kamerapuffer voll ist - wie bei anderen Programmen auch.
Hi Peter,
i.d.T. kehren wir mal auf die Sachebene zurueck.
Der Hauptgrund warum NINA fuer Lucky Imaging IMHO am Planeten/Mond z.Z. ein Provisorium ist, sind meiner Erfahrung nach folgende:
  • NINA unterstuetzt nativ nur siderische Nachfuehrgeschwindigkeit, was am Mond schon etwas friemelig werden kann (kann man durch die ASCOM device Hub umgehen, aber eben ein "Haekchen" anderswo mehr, dass man gerne vergisst).
  • NINA hat meines Wissens keine "einfache" Moeglichkeit auf Planeten oder Mond nachzufuehren. Kann man mit PHD2 zwar schon himfummeln, aber der wahre Jakob ist das nicht. Wer eine eingescheinerte gute Montierung hat, den wird das nicht jucken, im "Feldlager" ist das schon nachteilig, speziell bei kleinen ROIs.
  • So lange man Einzelbilder aufnimmt, gerne auch in Form von hochfrequenten Serienbildern, ist NINA wirklich prima. Sobald man aber videokodierte-Streaming Daten verarbeiten will, dann ist die Architektur von NINA wirklich nicht so optimal dafuer. Meine Erfahrungen (allerdings mit aelteren NINA Versionen) sind da eher gemischt (das war nicht wirklich stabil, sondern ein Crashfest, was aber auch primaer an den ASCOM-Video Treibern meiner Kamera lag), da ist SC oder Firecapture IMHO einfach effektiver, weil dafuer konsequent durchoptimiert.
Aber das ist auch alles gar nicht schlimm (und sogar gut so!), denn NINA ist dagegen konsequent fuer DS optimiert und nicht fuer Lucky-Imaging. Aber genau wie der Du schon schreibst, dass muss keineswegs heissen, dass das grundsaetzlich nicht geht. NINA ist gut genug nach einer DS-Session mal einen kurzen Schwenk auf den Mond oder den Jupi zu machen und da mal ein kleines "drive-by-shooting" mitzunehmen. Wenn man den ganzen Abend allerdings konsequent am Planeten/Mond plant, dann nimmt man IMHO aber besser dezidierte Software, die das wirklich besser kann.
Selbiges gilt auch fuer EAA mit NINA. Auch das geht mit Plug-ins inzwischen grundsaetzlich in NINA schon auch (kuerzlich mal ausprobiert, "ganz nett" aber nicht mein Stil, Ich habe lieber eine Kamera am laufen und amuesiere mich parallel visuell am zweiten Fernrohr), aber NINA spielt seine wirklichen Truempfe (advanced Sequencer) eher dann aus, wenn man komplexe Aufnahmen machen will (NB-imaging, Mono-Kameras, Mosaike, [...]), die man gar nicht sinnvoll im Liveview darstellen kann. Wer daher mit einer MC Kamera primaer EAA machen will, der hat wie der andere Peter schon ganz richtig feststellt mit z.B. SharpCap eine schoene Alternative, die sich tendenziell eher in Richtung EAA-tool entwickelt (aber zur Not auch als passabler Sequencer herhalten kann).
Von daher ist mir dieses ganze "entweder/oder Denken" etwas schleierhaft. Noch nie gab es so viel gute Software mit verschiedenen Anwendungsschwerpunkten und statt sich darueber zu freuen und diesen Luxus zu geniessen tendieren diese Diskussionen immer in eine Art Lagerdenken.
Auf meinem Astrorechner ist z.B. NINA, SC und Firecapture fest installiert, deren Anwendungsschwerpunkte haben zwar Ueberschneidungen, ergaenzen sich insgesammt letztendlich aber ganz prima (Der Grund warum APT irgendwann mal durch den Rost fiel, ist einfach dass es zu viele Ueberschneidungen mit SC und NINA hatte und Ich es immer seltener benutzt habe).
Ein aehnliches Portfolio koennete man fuer einen Linuxrechner zusammenzimmern.

Gruselig finde Ich dagegen eher den Ansatz Astroaufnahmesoftware in alle Anwendungsrichtungen mit der Brechstange so zu erweitern, so dass dann irendwann entweder ein Kompromiss-Monster dabei herauskommt, dass im Funktionsumfang so erschlagend daherkommt, dass keiner mehr durchblickt, oder welches dann allen moeglichen Kram leidlich kann, aber nichts wirklich gut.
Gruss ...
 
  • NINA unterstuetzt nativ nur siderische Nachfuehrgeschwindigkeit, was am Mond schon etwas friemelig werden kann (kann man durch die ASCOM device Hub umgehen, aber eben ein "Haekchen" anderswo mehr, dass man gerne vergisst).
  • NINA hat meines Wissens keine "einfache" Moeglichkeit auf Planeten oder Mond nachzufuehren. Kann man mit PHD2 zwar schon himfummeln, aber der wahre Jakob ist das nicht. Wer eine eingescheinerte gute Montierung hat, den wird das nicht jucken, im "Feldlager" ist das schon nachteilig, speziell bei kleinen ROIs.
Das stellt man in der Software der Montierung ein (siderisch oder nicht..). Warum muss man das in NINA einstellen?

NINA hat im übrigen einen prima DISCORD Channel wo die Profis & Entwickler sofort antworten wenn man eine Frage hat.

CS
 
@Defunct
Ich bin ja bei dir ;). Wie man lesen kann, ging es mir nicht darum, zu polemisieren oder favorisieren, sondern nur darum, Fehlinformationen richtig zu stellen. Auch ich habe APT, SC und NINA und es käme mir nicht in den Sinn, Planeten mit NINA zu fotografieren. Aber z. B. kommt es mir gut zu pass, dass ich innerhalb einer Langzeitbelichtungssession an M106 schnell mal eben 1.000 x 1s Lights vom hellen Kern schießen kann, die sich später nett und gewinnbringend in den Stack einrechnen lassen.
 
Das stellt man in der Software der Montierung ein (siderisch oder nicht..). Warum muss man das in NINA einstellen?
Wie in meinem Posting ja auch steht, dass muss man nicht in NINA einstellen, sondern es ist praktischer, wenn man ab einem gewissen Punkt nicht mit unnoetig viel Software herumfuhrwerken muss, sondern die Aufmerksamkeit am eigentlichen Ball bleiben kann.
Bei meiner Montierung macht NINA jedesmal beim Einschalten der Nachfuehrung einen Reset auf siderisches Nachfuehren, was man i.d.T. "upstream" dann wieder von Hand auf Mondgeschwindigkeit zuruecksetzten kann.

NINA hat im übrigen einen prima DISCORD Channel wo die Profis & Entwickler sofort antworten wenn man eine Frage hat.
Das weiss Ich, und in dieser Discord Gruppe bin Ich uebrigens bereits Mitglied gewesen, lange bevor NINA hier auf den A.de Foren ein relevantes Thema wurde.
Aber Ich stelle hier weder eine Frage an die Entwickler, noch teile Ich hier eine Aenderungs-Anregung mit, mit der Ich die Zeit der NINA Entwickler zu stehlen gedenke. Ganz im Gegenteil, denn NINA ist eben nicht primaer eine Mond/Planeten Lucky-Imaging Software, sondern ein konsequent implementierter DS-Sequencer (...endlich mal wieder frischer Wind in der Ecke!). Und genau deshalb sollten die Entwickler IMHO lieber ihre Zeit mit den wichtigen Dingen dafuer verbringen, als mit minderelevanten Features fuer ganz andere Anwendungen, wie in diesem Fall z.B. Mondmosaike.
Es ist tatsaechlich das Gegenteil der Fall: sollte sich NINA irgendwann mal ueber "Feature-Creep" zu einem Funktionsmonster jenseits von DS aufblaehen, dass immer mehr Sachen immer weniger gut/stabil kann, dann wuerde irgendwann meine Reise zu einem anderen dezidierten DS-Sequencer gehen, bei dem das nicht so ist. Diese Gefahr haben die Entwickler erfreulicherweise erkannt und IMHO mit der Plug-In Architektur mit der richtigen Ballance geloest, die auch Extrawuerste befriedigen kann, allerdings ohne das sowas dann zwangsweise bestimmende/dominante Features werden.
Gruss ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Peter,
NINA hat natürlich einen Live View. Nur heißt das Knöpfchen, das man drücken muss auf Deutsch "Durchrotieren". Die Bildfrequenz ist - wie bei Sharpcap und anderswo - davon abhängig, wie schnell die Daten auf den Rechner übertragen werden.

NINA hat natürlich auch ROI - wenn der Treiber und der Kamera dieses Feature unterstützt und der richtige Treiber benutzt wird. Dieselbe Einschränkung gilt sicher auch für Sharpcap. Ich weiß sicher, dass ROI z. B. mit der ASI294mm und der ASI 2600mm ROI funktioniert, habe selber noch in der letzten Woche ein 1000 x 1000 Pixel ROI bei 0,5s Belichtungszeit mit 2,5 Bilder/s aufgenommen. Auf dem Knöpfchen, das man drücken muss, steht "Teilbild aktivieren". Dann geht darunter ein Fensterchen auf, in dem man Größe und Lage des ROI vorgeben kann (siehe Bild unten). Wenn man "Speichern" aktiviert, werden die Bilderausschnitte tatsächlich auch gespeichert. Die Bilder werden "Live" angezeigt, sobald sie am Rechner ankommen.
Danke für die Klarstellungen.

Ja, das Loop oder Durchrotieren (wer kommt darauf, was das bedeutet) als Live-View hatte ich gestern dann selber noch rausbekommen.
Wobei das ja eigentlich kein Live-View ist, sondern halt laufend Aufnahmen machen. Eine echte Live View ist technisch doch etwas anderes, es ist ein laufendes Streaming von Bild-Daten. Führt aber wahrscheinlich beim Nutzer zum gleichen Effekt.

Und sorry, den ROI habe ich halt unter "Enable Subsampling" auch nicht erkannt.

Also liebe Leute, nochmal Entschuldigung für mein NINA Bashing.

Ich muss ja auch gestehen, dass mich bei SharpCap das jährliche Lizenz-Erneuern schon sehr stört und ich schon angefangen habe nach Alternativen, zB NINA zu suchen.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei das ja eigentlich kein Live-View ist, sondern halt laufend Aufnahmen machen. Eine echte Live View ist technisch doch etwas anderes, es ist ein laufendes Streaming von Bild-Daten. Führt aber wahrscheinlich beim Nutzer zum gleichen Effekt.
Peter, die meisten gekuehlten Astrokameras koennen das (i.e. Video-Encoding) sowieso gar nicht, denn die haben gar nicht den den entsprechenden ASIC dazu. Sowas ist die Domaene der Webcams (und der daraus abgeleiteten Planetenkameras). Daher hatte "richtiges" Streaming bei NINA nie eine Prioritaet, weil das nur wenige DS Kameras ueberhaupt unterstuetzen (und DSLRs auch nur wenn man die abmeldet, per Hand auf Video umstellt und dann wieder anmeldet, was ein Bohei ist,d en auch kaum einer macht).
"richtiges" Streaming verwendet man gemeinhin bei DS sowieso nur fuer's Fokussieren. Bei NINA lag der Schwerpunkt seit jeher auf AF (da stellt sich die Frage nicht) und fuer handfokussieren reicht dann auch der Loop-Mode, speziell wenn man ROIs verwendet.

Also liebe Leute, nochmal Entschuldigung für mein NINA Bashing.
Ist so nicht als "bashing" wahrgenommen worden, sondern lediglich als tendenziell etwas zu enthousiastisches Plaedoyer fuer deine praeferierte Software... ;)

Gruss ...
 
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