Ausflug mit dem Neuen 16er zwecks Südsicht

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Henning81

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07.09.2021
21,70mag SQM
ab 00:30 Bodennebel

Ein paar Kilometer von meinem Wohnort entfernt gibt es einen Platz mit besserer Südsicht und pottenduster, verglichen mit meinem Blick über die Häuser daheim, wo Seeing und Beleuchtung die Beobachtung im Süden kaum unter 20° zulassen. Ein paar freundliche Worte mit dem Jagdpächter ließen Hoffnung aufkommen, dass ich diesen Platz regelmässig nutzen kann, wenn ich ihm vorher bescheidsage und er dann nicht draussen sein will. Das ist ein Riesengewinn, finde ich. Es war auch nicht meine erste Nacht dort, mindestens einmal war ich schon mit dem Achter dort.
Also ging der Sechzehner ins Auto, mit allem Nötigen. Zusätzlich kam eine Unterlage mit.

Auszug aus der Objektwahl:
SN 2021wuf zwischen NGC 6500 und NGC 6501, nach kurzem Geeiere mittels ISDSA gefunden, da hat mein alter Atlas versagt. Das Doppelsternchen nahebei war wirklich schnuckelig, gleichfarbig, gleichhell. Beide Galaxien waren sichtbar, eine etwas besser als die andere, ich habe mir nicht die Mühe gemacht, sie zu bestimmen. Die Supernova mittig, ganz leicht aus der Spur, und ein weiterer Stern daneben, orthogonal zur Verbindungslinie der Galaxien Richtung Doppelstern. Ein guter Anfang.
Die Südsicht nutzen:
Omeganebel zeigte sich als sehr ansprechendes Objekt bereits ohne Filter. Das macht den Anblick angenehmer. Der Schwan sah regelrecht aufgeplustert aus. "Unter" dem Vogel weit ausgedehnte Nebelflächen.
Adlernebel im ES OIII (meinem Quasi-UHC). Leider den Baader OIII 1,25" nicht dabei gehabt. Ging zeitweise ganz gut, jedoch hatte ich mich ungenügend vorbereitet und konnte die Features nicht bestimmen.

Ausklang:
Pacmannebel ging gut, insbesondere mit ES OIII. Ausgefranste Kante gesehen.
Hantelnebel war ohne Filter ein dicker Wattebausch mit den bekannten Helldunkelbereichen. Überaus hell und greifbar, jedoch diffus.
Ringnebel mit Sichtungsversuch des Zentralsterns. Bilckweise einen etwas helleren Fleck im Zentrum gesehen. Umgebende Sterne waren ebenfalls nicht punktförmig bei 350x. Ich bleibe weiter dran.
NGC 281 mit erfolglosem Sichtungsversuch der Begleitgalaxie. Die Galaxie erschien sehr deutlich auch bei 180x. Das Staubband war nicht durchgängig sichtbar. Das Verstellen der Irisblende half ein wenig. Aber nimmt die nicht auch Auflösungsvermögen weg?

Es lässt sich sagen, dass die Nacht zwar ziemlich gut war, jedoch die Sterne nicht komplett punktförmig erschienen und damit die Auflösung letztlich limitiert war. Der Sechzehner macht so langsam richtig Spass, die Erfolgskurve ist nicht zu steil, ich bleibe aber motiviert. Nachdem der Fangspiegel leicht beschlug, wechselte ich eine zweite Billig-9V-Blockbatterie ein, so dass er danach bis zum Schluss frei blieb.
Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Auch werden die Widerstände so warm, dass ich minutenlang übelstes Fangspiegelseeing habe und eine Art Asti erscheint. Sterne werden länglich und ändern die Ausrichtung bei intra-/extrafokaler Verstellung.
Bei Unscharfstellung sieht es aus, als fielen Tropfen auf eine nasse Scheibe.

CS,
Henning
 
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